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Veröffentlicht am 14.05.2017

Das zweite Gesicht

Das zweite Gesicht
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Nachdem ihr tyrannischer Vater bei einem Brand ums Leben kommt, finden die 15-jährige Polly und ihr kleiner Bruder im Jahre 1842 bei den Shakern eine neue Bleibe. Die Shaker sind eine religiöse Gemeinschaft, ...

Nachdem ihr tyrannischer Vater bei einem Brand ums Leben kommt, finden die 15-jährige Polly und ihr kleiner Bruder im Jahre 1842 bei den Shakern eine neue Bleibe. Die Shaker sind eine religiöse Gemeinschaft, die nach ihren eigenen Regeln lebt. In Charity, einer jungen Shaker-Schwester, findet Polly eine Vertraute. Doch die schlimmsten Geschehnisse aus der Vergangenheit kann sie Charity nicht anvertrauen.

Dann wird aus Polly eine sogenannte „Seherin“ – eine Auserwählte. Somit hat sie viel Aufmerksamkeit und wird von vielen Augen beobachtet. Kommen jetzt ihre Geheimnisse ans Licht? Dann findet Brandinspektor Simon Pryor heraus, dass der Brand kein Unfall war.

Was nach einer spannenden Geschichte klingt, enttäuschte mich doch sehr. Es gibt drei Arten, in denen die Geschichte erzählt wird. Polly in der dritten Person, Charity als „Ich-Erzählerin“, ebenso wie Pryor. Dieser wendet sich dabei auch mal direkt an den Leser. Die Geschichte ist gut strukturiert, und man merkt, dass sich Autorin Rachel Urquhart vor dem Roman ausführlich mit der Gemeinschaft der Shaker befasst hat. Pollys Zeit in dieser Gemeinschaft ist der Schwerpunkt in diesem Roman. Als Leser erfährt man so einiges über diese Außenseiter in Amerika.

Jedoch bleibt die Geschichte an sich flach. Pollys Zeit vor den Shakern ist voller Leid, wie der Leser zu Beginn erfährt. Aber richtig in die Tiefe geht es nicht. Leider ist es mir nicht gelungen, eine Beziehung zu Polly oder einer anderen Figur aufzubauen.

Beim Lesen der Beschreibung zu Beginn des Buches hatte ich die Vorstellung, dass der Brandinspektor und die Ermittlungen ein wichtiger Teil der Geschichte wären. Leider rücken diese Ermittlungen zugunsten der Beschreibung und Vergangenheit Pryors zu sehr in den Hintergrund.

Auch hatte ich eine gewisse Spannung in der Handlung erwartet, doch kaum war mal ein Hauch Spannung zu spüren, war sie schon wieder vorbei. „Das zweite Gesicht“ konnte mich leider nicht fesseln. Die Seiten zogen sich trotz eines guten Schreibstils während des Lesens nur so dahin.

Es war ein interessanter Einblick in das Leben von Shakern, ihrer Gemeinschaft mit den doch sehr speziellen Riten und Regeln, die es heute wohl nicht mehr gibt. Wenn ihr das Buch lesen möchtet, erwartet kein Familiendrama oder einen hochspannenden Roman mit Aufklärung des Falles durch Pryor.

Mich konnte die Geschichte nicht überzeugen. Sie hat aber durchaus einige Pluspunkte zu bieten und ist gut recherchiert. Daher ist dieser Roman für mich eindeutig Geschmackssache.

Ich danke dem Bloggerportal und dem btb-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 14.05.2017

Seifenblasen im Orkan

Seifenblasen im Orkan
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Amy begleitet ihre beste Freundin Emily nach Dover. Emily möchte dort ihre Internetbekanntschaft Ian zum ersten Mal persönlich treffen. Doch dann erkrankt Emily und kann dadurch nicht zum vereinbarten ...

Amy begleitet ihre beste Freundin Emily nach Dover. Emily möchte dort ihre Internetbekanntschaft Ian zum ersten Mal persönlich treffen. Doch dann erkrankt Emily und kann dadurch nicht zum vereinbarten Treffen gehen. Da sie Ian nicht per SMS absagen möchte, bittet sie Amy zu dem Treffpunkt zu gehen um Ian persönlich zu sagen, dass Emily nicht kommen kann.

Als Amy Ian zum ersten Mal sieht, weiß sie sofort, dass er Emily mit seinem Auftreten im Anzug und mit seinem Rosenstrauß vergrault hätte. Emily mag diese Dinge überhaupt nicht, dies sagt Amy auch ganz offen. Daraufhin hat Ian eine Idee. Solange Emily noch krank das Bett hüten muss, könne Amy ihm helfen, herauszufinden, ob seine sonstigen Pläne und Aktionen Emily gefallen würden. Amy lässt sich auf seinen Plan ein, ohne zu ahnen, welche Folgen das haben wird.

Der New-Adult-Roman von Regina Meißner nimmt den Leser mit in Amys Gefühlsleben. Die Geschichte ist aus ihrer Sicht in der „Ich-Form“ geschrieben. Ihr langsam aber sicher wachsendes innere Chaos lässt den Leser nicht los. Mehr als einmal möchte man sie einfach in den Arm nehmen und trösten. Diesen Trost findet Amy in ihrem Tagebuch. Ihm kann sie alles anvertrauen, und der Leser erhält Einblick in ihren inneren Konflikt und der Lösungssuche.

Ian, der 22.-jährige mit den Moosaugen (das wird meiner Meinung nach im Buch zu oft erwähnt), möchte alles tun, damit er nach Emilys Genesung ihr eine schöne Zeit in Dover bieten kann. In seine Gefühle taucht man nicht ganz so tief ein wie bei Amy, trotzdem kommen sie stark beim Leser an.

Der Autorin ist ein wunderschöner Roman gelungen, der für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen empfohlen werden kann. Die einfache und lockere Sprache sowie ein schöner Schreibstil machen diesen Roman aus. Die Geschichte liest sich schnell und flüssig.

Dieser Roman hat definitiv eine Leseempfehlung verdient. Regina Meißner ist mit „Seifenblasen im Orkan“ ein gutes Buch gelungen.

Mehr Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 07.05.2017

Die Geschichte der Bienen

Die Geschichte der Bienen
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Drei Menschen, drei unterschiedliche Zeiten und eine Verbindung: Bienen. In England beginnt 1852 die Geschichte von William. Er arbeitet an der perfekten Bienenbeute. Georg ist im Jahr 2007 Imker in den ...

Drei Menschen, drei unterschiedliche Zeiten und eine Verbindung: Bienen. In England beginnt 1852 die Geschichte von William. Er arbeitet an der perfekten Bienenbeute. Georg ist im Jahr 2007 Imker in den USA und Tao befruchtet 2098 in Sichuan Blüten mit der Hand, da es keine Bienen oder andere bestäubende Insekten mehr gibt.

Die drei Geschichten wechseln sich ab. Jede ist aus der „Ich-Perspektive“ geschrieben. Da auf jeder Buchseite der Name des aktuellen Erzählers steht, kommt keine Verwirrung auf. Auch zu Beginn eines neuen Kapitels wird der Name genannt. Alle drei haben mit Problemen zu kämpfen. Ihre Geschichten sind spannend gehalten, und durch genaue Beschreibungen entsteht ein gutes Bild aller Personen und ihrer Lebenssituation. Mehr kann ich zur Geschichte nicht schreiben, die „Spoiler-Gefahr“ ist zu groß.

Mit „Die Geschichte der Bienen“ hat Maja Lunde ein Buch geschaffen, welches zum Nachdenken über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft anregt. Es zeigt, wie wichtig selbst so kleine unscheinbare Tiere doch sind. Gerade bei Bienen, über die der Leser in diesem Buch einiges erfährt, ist es wichtig, an die Zukunft zu denken.

Bienen sind wichtig für den Kreislauf des Lebens, wie andere bestäubende Insekten auch. Wenn sie verschwinden, wird unsere Welt eine andere sein. Trotzdem spielen die Bienen nicht die Hauptrolle in diesem Roman. Sie sind wie eine Wabe, und die Geschichten um William, Georg und Tao bilden den Honig, und den kann der Leser genießen.

Es sind emotionale Geschichten. Sie sind nicht einfach zu lesen, da sie ein gewisses Maß an Konzentration von dem Leser fordern. Es ist, meiner Meinung nach, kein Roman für „Zwischendurch“. Ein Leser sollte sich bewusst einen ruhigen Ort suchen und sich ganz auf die Geschichte einlassen. Es ist nicht anstrengend, das Buch zu lesen, aber es fordert Aufmerksamkeit.

Ich danke dem Bloggerportal und dem btb-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

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Veröffentlicht am 07.05.2017

Sonderbare Buchhandlung

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
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inkl. der Kurzgeschichte „Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra"

Der arbeitslose Webdesigner Clay Jannon bekommt in der Buchhandlung von Mr. Penumbra einen Aushilfsjob. Er soll dort die Nachtschichten ...

inkl. der Kurzgeschichte „Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra"

Der arbeitslose Webdesigner Clay Jannon bekommt in der Buchhandlung von Mr. Penumbra einen Aushilfsjob. Er soll dort die Nachtschichten übernehmen, hat aber sehr merkwürdige Auflagen von seinem neuen Chef erhalten. So darf er beispielsweise nicht in den Büchern lesen. Genauso seltsam sind die Stammkunden. Sie leihen nur Bücher aus, welche im hinteren Raum in riesigen Regalen stehen.

Doch eines Tages überkommt Clay die Neugier und er schaut in eines der Bücher. Doch er wird enttäuscht. Statt Wörter befindet sich nur eine Art Code auf den Buchseiten. Buchstabe an Buchstabe ohne ein erkennbares Muster. Zusammen mit seiner Freundin Kat – die bei einer sehr bekannten Firma arbeitet – und seinem Kumpel Neel, Nerd und Inhaber einer Software-Firma, versucht Clay das Geheimnis der Buchhandlung zu lösen.

Ein Roman, der in einer Buchhandlung spielt und sich um Bücher dreht? Leserherz, was willst du mehr… Naja, vielleicht mit weniger hohen Erwartungen an diese Geschichte starten. Denn hier prallen zwei Welten aufeinander. Alte, gebundene Bücher treffen auf eBook-Reader und Suchmaschinen.

Je mehr Clay und seine Freunde herausfinden, was in der Bibliothek vor sich geht, desto mehr Rätsel ergeben sich. Wer ist Mr. Penumbra, und wer sind seine Stammkunden? Eine aussterbende Spezies für Geschichten in Papierform? Kat, Mitarbeiterin bei einer bekannten Suchmaschinen-Firma, lässt jedenfalls keine Gelegenheit aus, die Vorteile digitaler Bücher und überhaupt des ganzen digitalen Lebens anzupreisen.

Das Buch ist in mehrere Teile mit angenehm kurzen Kapiteln aufgeteilt. Stück für Stück enthüllt sich das Geheimnis, leider ohne besondere Spannungsmomente. Die Bibliothek ist auch nicht der Schwerpunkt in dieser Geschichte, wie man auf den ersten Blick meinen könnte.

Die Charaktere sind gut dargestellt. Kat, deren Arbeitgeber in diesem Buch gefühlte 1.000 plus X-mal genannt wird, ist von der Leistungsfähigkeit der heutigen Technik restlos begeistert. Clay, der die Geschichte aus der „Ich-Perspektive“ erzählt, ist ein sympathischer Mann, der sich auf seine Freunde verlassen kann. Neue Erkenntnisse nimmt er mit Gelassenheit hin und löst einfach das Rätsel um die Bibliothek weiter.

Das Buch ist nicht schlecht, konnte mich jedoch nicht richtig fesseln. Der Funke ist nicht übergesprungen. Vielleicht ist er aber auch jedes Mal, wenn eine „Lobeshymne“ auf die tollen Arbeitsbedingungen von Kat eingegangen wird, wieder erloschen. Ich habe wirklich kein Interesse daran gehabt, zu erfahren, wie man sich in dieser Firma für sein Essen in der Kantine anstellen muss.

Leider verläuft sich die Geschichte so immer wieder mal. Auch die anschließende Kurzgeschichte, wie Mr. Penumbra zu seiner Bibliothek gekommen ist, war nicht berauschend. Wort für Wort hat sich aneinander gereiht, und irgendwann war sie dann zu Ende. Nett gedacht, aber nicht notwendig gewesen.

Als lockerer Lesestoff ohne große Ansprüche ist das Buch geeignet. Buchfreunden sei allerdings gesagt, die Bibliothek ist wirklich nur der Handlungsort der Geschichte. Ein echtes Geheimnis, welches sich in den Büchern versteckt – à la Unendliche Geschichte und Co – gibt es in diesem Buch nicht.

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Veröffentlicht am 23.04.2017

ZORN – Tod und Regen

Zorn – Tod und Regen
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Hauptkommissar Claudius Zorn muss sich nach vielen Jahren wieder um ein Kapitalverbrechen kümmern. Ihm zur Seite steht Hauptkommissar Schröder. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein, aber genau das ...

Hauptkommissar Claudius Zorn muss sich nach vielen Jahren wieder um ein Kapitalverbrechen kümmern. Ihm zur Seite steht Hauptkommissar Schröder. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein, aber genau das macht ihr Team aus. In diesem Fall geht es um eine zu Tode gequälte Frau. Das Merkwürdige daran ist, dass der Mörder ihr ein Schmerzmittel gab. Warum? Dies ist eine von vielen Fragen, die sich durch das Buch ziehen. Dann geschieht ein weiterer Mord – steckt der selbe Täter dahinter oder sind gleich zwei Mordfälle aufzuklären?

Die von Autor Stephan Ludwig geschaffenen Charaktere Zorn und „der dicke“ Schröder scheinen auf den ersten Blick nicht zusammenzupassen. Der kettenrauchende Zorn möchte am liebsten nur seine Ruhe haben und überlässt Schröder die Hauptarbeit. Was jedoch Schröder nichts ausmacht. Er ermittelt sehr genau und prüft jede noch so kleine Spur besonders gründlich. So entgeht dem Team kein noch so kleines Detail.

Die Geschichte ist stimmig und auch durchweg spannend. Durch den Einblick in die Gedankenwelt von Zorn erklärt sich so manches Verhalten Schröder gegenüber. Wie ein Leser es von einem guten Autor erwarten kann, werden einem Gefühle und Protagonisten nahe gebracht. So kann sich der Leser in alle Personen hineinversetzen. Vor allem Zorn und Schröder sind einem so – jeder auf seine spezielle Art – sympathisch.

Der Roman ist der erste in der Reihe um Zorn und Schröder. Ein guter Auftakt und mit Sicherheit nicht mein letztes Buch, auch wenn ich die Filme bereits kenne. Hierzu kann ich auch sagen, dass die Verfilmung mich ebenso gefesselt hat, auch wenn man Buch und Film als eigenständige Werke betrachten sollte.

Hier gibt es von mir eindeutig eine Leseempfehlung.

Besuch mich auf www.nicole-plath.de