Cover-Bild Das zweite Gesicht
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 10.04.2017
  • ISBN: 9783442714827
Rachel Urquhart

Das zweite Gesicht

Roman
Almuth Carstens (Übersetzer)

Massachusetts 1842: Die 15-jährige Polly zündet die heimische Farm an, ihr brutaler Vater kommt in den Flammen um. Polly und ihr Bruder müssen fliehen und finden Zuflucht in einer Shaker Gruppe. In dieser religiösen Gemeinschaft mit strengen Regeln wähnt sich Polly sicher vor den Nachstellungen des Privatdetektivs Simon Pryor, der den Fall aufklären soll. In der jungen Shaker-Schwester Charity findet sie eine Freundin und Verbündete. Doch als Polly sich in den Augen der Gemeinschaft als „Seherin“ erweist, als eine Auserwählte mit mystischen Visionen, beobachtet man sie auch hier mehr als genau. Wird Polly unter diesen Umständen weiter ihre wahre Geschichte verheimlichen können?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2017

Düsterer Pageturner!

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Auf diese Geschichte war ich sehr gespannt, weil ich die Zeit und das Setting sehr spannend finde.

Massachusetts 1842: Die 15-jährige Polly zündet die heimische Farm an, ihr brutaler Vater kommt in den ...

Auf diese Geschichte war ich sehr gespannt, weil ich die Zeit und das Setting sehr spannend finde.

Massachusetts 1842: Die 15-jährige Polly zündet die heimische Farm an, ihr brutaler Vater kommt in den Flammen um. Polly und ihr Bruder müssen fliehen und finden Zuflucht in einer Shaker Gruppe. In dieser religiösen Gemeinschaft mit strengen Regeln wähnt sich Polly sicher vor den Nachstellungen des Privatdetektivs Simon Pryor, der den Fall aufklären soll. In der jungen Shaker-Schwester Charity findet sie eine Freundin und Verbündete. Doch als Polly sich in den Augen der Gemeinschaft als „Seherin“ erweist, als eine Auserwählte mit mystischen Visionen, beobachtet man sie auch hier mehr als genau. Wird Polly unter diesen Umständen weiter ihre wahre Geschichte verheimlichen können?

Rachel Urquhart ist Journalistin und Autorin, sie schreibt u.a. für The New Yorker, Elle, New York Times und Vogue. "Das zweite Gesicht" ist ihr Romandebüt. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Brooklyn.

"Das zweite Gesicht" ist der erste Debütroman von Rachel Urquhart und ist erschienen am 10.04.2017. Das Taschenbuch mit 416 Seiten kostet 9,99€, die Kindle Edition 8,99€. Die Geschichte 2014 zuerst auf Englisch 2014 unter dem Namen "The Visionist" erschienen.

Polly ist ein Teeniemädchen, ihr Bruder ist noch kleine, beide werden des Öfteren von ihrem brutalen Vater misshandelt. Dadurch hatte ich sofort Mitleid mit ihr und war ziemlich wütend auf den Vater, mein Beschützerinstinkt war also geweckt. Nach dem Brand und des Todes des Vaters werden Polly und ihr kleiner Bruder zu den Shakern gebracht und verschwindet dann. Polly und Ben werden getrennt, weil es in dem Kulturkreis dort üblich ist, erstmal fühlt sich Polly sicher.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr ehrlich, teilweise sogar ziemlich derb, gerade am Anfang, wo der Vater noch lebt und Gewalt an der Tagesordnung ist, ich musste einige Male kräftig schlucken. Wenn man so etwas nicht mag, oder nicht gut lesen kann, ist man hier nicht gut beraten.

In der Geschichte gibt es drei Protagonisten: Polly, die wir ganz zu Anfang kennenlernen, Shaker-Schwester Charity, von der ich anfangs nicht so begeistert war, weil ich sie für arrogant gehalten habe, und zu guter Letzt Simon Pryor, dessen Erzählstil sich von dem der Mädchen sehr unterscheidet. Die Erzählperspektiven fand ich großartig, es hat die Geschichte für mich sehr abwechslungsreich gestaltet. Polly mochte ich jedoch am liebsten, wahrscheinlich, weil ich sie direkt zu Anfang ins Herz geschlossen habe. Die verschiedenen Perspektiven laufen irgendwann zusammen, wie das geplottet war, hat mir gut gefallen.

Ich habe durch die Geschichte auch einige Fakten mitbekommen, die auch zutreffen, ich habe einige davon selbst recherchiert, weil mich fremde Kulturen grundsätzlich sehr interessieren. Die Recherche zu dem kompletten Buch wird also aufwendig gewesen sein, die Autorin hat sich sorgfältig damit auseinander gesetzt, was ich gerade bei historischen Romanen sehr wichtig finde.

Für Fans von historischen Romanen definitiv eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Das zweite Gesicht

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Diese Geschichte zu rezensieren ist gar nicht so einfach. Aufmerksam geworden auf das Buch, bin ich zunächst durch das eindrucksvolle Cover, dass mich irgendwie direkt gefesselt hat. Auch der Klappentext ...

Diese Geschichte zu rezensieren ist gar nicht so einfach. Aufmerksam geworden auf das Buch, bin ich zunächst durch das eindrucksvolle Cover, dass mich irgendwie direkt gefesselt hat. Auch der Klappentext war für mich vielversprechend, da ich Geschichte über religiöse Gemeinschaften immer wieder spannend finde.
Die Geschichte wird insgesamt aus drei Perspektiven erzählt. Zum einen hätten wir da Polly, die zusammen mit ihrem Bruder Zuflucht in der Gemeinde findet. Polly hat keine einfach Kindheit erlebt und muss sich erst einmal an die vielen neuen Regeln und das Leben bei den Shakern gewöhnen. Charity, ein Mädchen mit dem sich sich ein Zimmer teilt, ist ihr dabei eine große Hilfe und zeigt ihr nach und nach alles. Pollys Kapitel haben mir sehr gut gefallen, da man durch sie, nach und nach die Shaker-Gemeinde kennen lernen und sich quasi einleben konnte.
Neben Polly, erleben wir auch viele Abschnitte aus Charity's Sicht. Charity ist schon ein Mitglied der Shaker, seit sie ein Baby ist und somit geht ihr Glauben sehr tief. Charity zu begleiten war für mich um einiges schwieriger, da ich irgendwie nicht so richtig warm mit ihr wurde. Auch ihr extrem starker Glauben und ihre Reaktionen auf verschiedene Ereignisse, waren für mich manchmal schwer nachzuvollziehen. Dennoch waren auch diese Kapitel sehr spannend.
Zuletzt bleibt noch Simon Pryoer aus dessen Sicht ein Handlungsstrang erzählt wird. Ihn zu erleben, war stets ein starker Kontrast zu den Mädchen. Zu Beginn mochte ich die Kapitel mit ihm irgendwie überhaupt nicht, weil mich die Gemeinde zu dem Zeitpunkt viel mehr interessiert hat. Er soll den Brand untersuchen und Pollys Mutter finden. Mit der Zeit wurde diese Suche immer spannender und ereignisreicher und ich habe sie gerne gelesen.
Insgesamt konnte ich das Buch sehr schnell und flüssig lesen, da der Schreibstil sehr einfach gehalten ist. Ab der Mitte schleichen sich leider einige Längen ein, wodurch die Geschichte dann etwas arg zäh wurde. Zum Ende hin hat die Autorin das Tempo noch einmal gesteigert und der Ausgang hat mir sehr gut gefallen. Er war stimmig mit dem Rest der Geschichte.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Das zweite Gesicht

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Nachdem ihr tyrannischer Vater bei einem Brand ums Leben kommt, finden die 15-jährige Polly und ihr kleiner Bruder im Jahre 1842 bei den Shakern eine neue Bleibe. Die Shaker sind eine religiöse Gemeinschaft, ...

Nachdem ihr tyrannischer Vater bei einem Brand ums Leben kommt, finden die 15-jährige Polly und ihr kleiner Bruder im Jahre 1842 bei den Shakern eine neue Bleibe. Die Shaker sind eine religiöse Gemeinschaft, die nach ihren eigenen Regeln lebt. In Charity, einer jungen Shaker-Schwester, findet Polly eine Vertraute. Doch die schlimmsten Geschehnisse aus der Vergangenheit kann sie Charity nicht anvertrauen.

Dann wird aus Polly eine sogenannte „Seherin“ – eine Auserwählte. Somit hat sie viel Aufmerksamkeit und wird von vielen Augen beobachtet. Kommen jetzt ihre Geheimnisse ans Licht? Dann findet Brandinspektor Simon Pryor heraus, dass der Brand kein Unfall war.

Was nach einer spannenden Geschichte klingt, enttäuschte mich doch sehr. Es gibt drei Arten, in denen die Geschichte erzählt wird. Polly in der dritten Person, Charity als „Ich-Erzählerin“, ebenso wie Pryor. Dieser wendet sich dabei auch mal direkt an den Leser. Die Geschichte ist gut strukturiert, und man merkt, dass sich Autorin Rachel Urquhart vor dem Roman ausführlich mit der Gemeinschaft der Shaker befasst hat. Pollys Zeit in dieser Gemeinschaft ist der Schwerpunkt in diesem Roman. Als Leser erfährt man so einiges über diese Außenseiter in Amerika.

Jedoch bleibt die Geschichte an sich flach. Pollys Zeit vor den Shakern ist voller Leid, wie der Leser zu Beginn erfährt. Aber richtig in die Tiefe geht es nicht. Leider ist es mir nicht gelungen, eine Beziehung zu Polly oder einer anderen Figur aufzubauen.

Beim Lesen der Beschreibung zu Beginn des Buches hatte ich die Vorstellung, dass der Brandinspektor und die Ermittlungen ein wichtiger Teil der Geschichte wären. Leider rücken diese Ermittlungen zugunsten der Beschreibung und Vergangenheit Pryors zu sehr in den Hintergrund.

Auch hatte ich eine gewisse Spannung in der Handlung erwartet, doch kaum war mal ein Hauch Spannung zu spüren, war sie schon wieder vorbei. „Das zweite Gesicht“ konnte mich leider nicht fesseln. Die Seiten zogen sich trotz eines guten Schreibstils während des Lesens nur so dahin.

Es war ein interessanter Einblick in das Leben von Shakern, ihrer Gemeinschaft mit den doch sehr speziellen Riten und Regeln, die es heute wohl nicht mehr gibt. Wenn ihr das Buch lesen möchtet, erwartet kein Familiendrama oder einen hochspannenden Roman mit Aufklärung des Falles durch Pryor.

Mich konnte die Geschichte nicht überzeugen. Sie hat aber durchaus einige Pluspunkte zu bieten und ist gut recherchiert. Daher ist dieser Roman für mich eindeutig Geschmackssache.

Ich danke dem Bloggerportal und dem btb-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de