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Veröffentlicht am 13.03.2025

Unterhaltsam

Die Brücke von London
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1202: Der Bau der London Bridge hat begonnen und einigen Menschen gute Arbeit gebracht. Einer davon ist Stephen, der Mann Estrids. Estrids Schwester Sibilla lebt im Wald und ist noch dem alten Glauben ...

1202: Der Bau der London Bridge hat begonnen und einigen Menschen gute Arbeit gebracht. Einer davon ist Stephen, der Mann Estrids. Estrids Schwester Sibilla lebt im Wald und ist noch dem alten Glauben zugewandt. Als sie ein Unglück auf der Brückenbaustelle voraussagt, erregt sie den Unwillen der Baumeister.

1749: Auf der London Bridge herrscht reger Verkehr, die dort ansässigen Geschäftsleute machen gute Geschäfte, allerdings dräut schon Unheil, denn der Bau einer anderen Brücke wird den Geschäften schaden.

Juliana Hamley ist die Witwe eines Tuchhändlers mit Sitz auf der London Bridge und führt dessen Geschäft weiter, allerdings hat sie mit einigem Unbill zu kämpfen.

Alder ist ein Straßenjunge, der sich mit anderen Straßenkindern zusammengetan hat. Ihr Leben ist nicht ungefährlich, und auch Alders kommt unterhalb der London Bridge in große Gefahr.

Oliver Morris ist neu in London und hofft auf einen Job im Bridge House. Tatsächlich erhält er eine Anstellung, aber so ganz glücklich ist er damit nicht.

Das Leben dieser drei Menschen verknüpft sich miteinander, wobei die London Bridge ihren Teil dazu tut.

Der Hauptteil der Geschichte erzählt die Ereignisse von 1749, doch immer wieder wechselt sie zu den Ereignissen während des Brückenbaus, die letztlich auf die späteren zurückwirken. Das kann man schon früh ahnen, als von einer Prophezeiung die Rede ist.

Ich mochte alle Protagonist:innen gerne, auch wenn ich mir mit Estrid zunächst etwas schwerer tat. Mein Liebling aber war von Anfang an Alder. Auch seine Bande von Straßenkindern spielt eine wesentliche Rolle in der Geschichte. Man kann sich alle diese Charaktere sehr gut vorstellen, auch die Brücke und das Treiben auf ihr werden lebendig. So ist man sehr schnell im Geschehen und wird gut unterhalten, es macht Spaß, den Roman zu lesen, auch wenn nicht alle Ereignisse schön sind. Für letzteres sorgen schon die Antagonisten, die in beiden Zeitebenen für Ärgernisse und Gefahren sorgen.

Interessant ist natürlich auch die Geschichte der Brücke, die einen großen Teil des historischen Hintergrund bildet, allerdings bleibt diese eher an der Oberfläche.

Hin und wieder konnte ich nicht alles ganz nachvollziehen, was mich aber nicht allzu sehr gestört hat. Am Ende bleiben für mich ein paar Fragen offen, die ich gerne noch beantwortet gehabt hätte. Das Ende bietet meiner Meinung nach Platz für eine Fortsetzung, ich würde mich darüber freuen.

Was mir fehlt, ist ein Nachwort des Autors, für mich gehört das gerade bei historischen Romanen einfach dazu. Gerne hätte ich vor allem über Fakten und Fiktion gelesen, aber auch über seine Intention und Recherchen. Natürlich konnte ich selbst ein bisschen googeln, aber das ersetzt so ein Nachwort nicht.

Der Roman erzählt in zwei Zeitebenen die Geschichte der alten London Bridge, zu Beginn und gegen Ende. Er punktet vor allem mit seinen sympathischen Protagonist:innen und seinem lebendigen Erzählstil, hätte aber tiefgründiger sein können.

Veröffentlicht am 08.03.2025

Wieder ein besonderer Roman

Der letzte Mord am Ende der Welt
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Ein tödlicher Nebel breitete sich vor Jahrzehnten über die Erde aus und tötete alles. Nur ein kleiner Teil Menschen konnte sich auf eine griechische Insel retten und eine Barriere errichten. Dort lebte ...

Ein tödlicher Nebel breitete sich vor Jahrzehnten über die Erde aus und tötete alles. Nur ein kleiner Teil Menschen konnte sich auf eine griechische Insel retten und eine Barriere errichten. Dort lebte man seitdem sicher und zufrieden, bis ein Mord geschieht.

Stuart Turton ist ein besonderer Autor. Jedes seiner Bücher ist anders, er wandert durch die Genre und schreibt Bücher, die originell und wenig vorhersehbar sind, bisher mochte ich alle, und dieses natürlich auch. Es strotzt, wie von ihm gewohnt, nur so vor Unerwartetem, vor Überraschungen, ist gesellschaftskritisch und hat eine Message, und ist – dennoch – sehr unterhaltsam und spannend. Wieder bin ich sehr gespannt, was Stuart Turton mir als nächstes anbieten wird.

Doch zunächst zurück zu diesem Roman. Ich fühlte mich sofort mittendrin, lernte die Charaktere und die, recht begrenzte Welt, kennen, und wunderte mich auch schon über so manches. Ich werde hier wenig darüber verraten, denn Stuart Turtons Romane muss man von Anfang an auf sich wirken lassen, und ich will keine Überraschung verderben.

Nach und nach lernt man immer mehr immer tiefer kennen, nicht nur die Charaktere, wobei sich der Autor von den über hundert, die es hier gibt, auf nur ein paar wenige beschränkt, was auch gut ist, und diese wenigen sind letztlich die Hauptdarsteller:innen der Geschichte, die hier erzählt wird. Es gibt neben dem Mord viele Geheimnisse, die es zu ergründen gibt, von denen die Leser:innen und auch die Charaktere erst einmal noch gar nichts wissen. Ich habe schnell angefangen, mitzurätseln, aber die Geschichte ist letztlich sehr komplex.

Interessant ist die Erzählstimme in Ich-Form, über die ich aber ebenfalls wenig preisgeben möchte. Sie ist von Anfang an da, und auch über sie kann man sich seine Gedanken machen. Erzählt wird bildhaft, und obwohl die Erzählstimme viel weiß, verrät sie erst einmal wenig. Erst am Ende ergibt sich das gesamte Bild, und das finde ich letztlich gut und logisch hergeleitet. Zwischendurch habe ich mich immer einmal wieder aufgeregt über den einen oder anderen Charakter, vor allem über einen, dessen Motivation ich nicht immer ganz nachvollziehen konnte, den ich am Ende aber doch im wesentlichen verstanden habe.

Die Geschichte ist sehr spannend und hat mich, wie bereits erwähnt, immer wieder überrascht. Manche Geheimnisse werden bereits relativ früh, aber immer der Geschichte geschuldet, enthüllt. Das Buch enthält eine Karte der Insel, ich konnte sie mir aber auch so gut vorstellen.

Stuart Turton ist es auch mit seinem dritten Roman wieder gelungen, mich zu überzeugen. Auch dieser ist wieder besonders, voller Überraschungen, gelungener Charaktere und einer komplexen Geschichte. Chapeau Mister Turton!

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  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 07.03.2025

Keine schöne, aber eine ehrliche Geschichte

Achtzehnter Stock
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Die Schauspielerin Wanda lebt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock eines heruntergekommenen Hochhauses in Berlin. Ihr letztes Engagement ist schon lange her, noch kann sie von der ...

Die Schauspielerin Wanda lebt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock eines heruntergekommenen Hochhauses in Berlin. Ihr letztes Engagement ist schon lange her, noch kann sie von der Gage zehren, aber nicht mehr lange. Zum Glück steht bald ein Casting an, doch dann wird Karlie krank.

Die Autorin lässt Wanda selbst in Ich-Form erzählen, und das passt hier wirklich sehr gut, aus Wandas Sicht erlebt man nicht nur, was passiert, sondern erfährt auch viel über ihr Innenleben. Erzählt wird zudem sehr bildhaft, und auch die einzelnen Charaktere sind so gut, wenn auch recht klischeehaft, beschrieben, dass man sie direkt vor Augen hat.

Wandas Leben ist keine Bilderbuchgeschichte, im Gegenteil, und sie selbst macht sich das Leben auch nicht gerade leicht. Gerade gegen Ende erscheint mir die Geschichte fast wie ein Fiebertraum, und vor allem Karlie tat mir immer mehr leid. So ist die Geschichte keine schöne, dafür aber eine ehrliche.

Der Roman ist nicht immer leicht, aber doch zügig zu lesen, erzählt wird bildhaft und atmosphärisch. Wandas Geschichte macht betroffen, enthält aber auch Hoffnungsschimmer.

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Veröffentlicht am 04.03.2025

Hat mich nicht ganz erreichen können

In einem Zug
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In einem Zug von Wien nach München teilen sich ein Mann und eine Frau ein Abteil. Eduard Brünhofer ist Liebesromanautor, der aber bereits seit Jahren nichts mehr veröffentlicht hat, Catrin Meyr ist Therapeutin. ...

In einem Zug von Wien nach München teilen sich ein Mann und eine Frau ein Abteil. Eduard Brünhofer ist Liebesromanautor, der aber bereits seit Jahren nichts mehr veröffentlicht hat, Catrin Meyr ist Therapeutin. Die beiden kommen ins Gespräch und sich dabei immer näher.

Ich kann mir diese Situation sehr gut vorstellen, früher bin ich öfter mit dem Zug gefahren, und habe dabei mehr oder weniger interessante Menschen kennengelernt. So war ich auch direkt mitten in der Geschichte. Auch wenn mir die beiden nicht nahegekommen sind, habe ich ihr Kennenlernen gerne verfolgt. Leider ist das dann irgendwann gekippt, Catrin ging mir mit ihren recht penetranten Fragen zunehmend auf die Nerven.

Erzählt wird durchgehend aus Perspektive Eduards, und zwar in Ich-Form, so dass man auch dessen Gedanken, nicht nur zum Gespräch, erfährt. Diese sind oft recht unterhaltsam. Die einzelnen Abschnitte des Romans sind nach den Haltestellen des Zuges benannt, zu denen Eduard übrigens auch immer etwas einfällt.

Größtenteils bleiben die beiden allein, dass andere Passagiere mit im Zug sind, erfährt man zum Beispiel durch einen Besuch der beiden im Zugrestaurant, bei dem sich Eduard in Gedanken ein bisschen über die anderen Gäste dort auslässt. Einmal nimmt vorübergehend sogar ein anderer Passagier im Abteil Platz, der aber auf beide direkt störend wirkt, auch wenn sie ihr Gespräch dennoch fortsetzen.

Am Ende gibt es eine unerwartete Pointe, die mir, ehrlich gesagt, nicht gefällt, und für mich den Rest des Romans beeinträchtigt hat. Im Nachhinein erklärt sie zwar das ein oder andere, trotzdem hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht.

Leider konnte mich der Roman nicht ganz erreichen, das Gespräch zwischen den beiden Protagonist:innen fand ich nur eine Zeit lang interessant, auch die Pointe kam bei mir nicht so recht an. Allerdings hat mich der kurze Roman doch auch unterhalten, so dass ich 3 Sterne vergeben kann.

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Veröffentlicht am 01.03.2025

Spannender zweiter Band

We free the Stars
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Leider hat nicht jeder der Gruppe die Insel Sharr verlassen können, einer blieb tot zurück, ein anderer wurde gefangen genommen. Auch konnten sie, was sie sich vorgenommen hatten, nur teilweise erledigen. ...

Leider hat nicht jeder der Gruppe die Insel Sharr verlassen können, einer blieb tot zurück, ein anderer wurde gefangen genommen. Auch konnten sie, was sie sich vorgenommen hatten, nur teilweise erledigen. Nun gilt es, den Löwen endgültig zu besiegen, und die Magie nach Arawiya zurückzubringen.

Der zweite Band der Dilogie schließt direkt an die Ereignisse des ersten an. Er bringt ein paar neue Charaktere ins Spiel, nicht alle werden überleben, und es gilt einige Schlachten zu schlagen, manche auch mit sich selbst.

Ganz so geflasht wie Band 1 hat mich der zweite Band nicht mehr, gerade zu Beginn hatte ich hin und wieder das Gefühl von Länge, doch dann packte es mich wieder sehr, und ich habe erneut atemlos gelesen. Immerhin habe ich die Charaktere des ersten Bandes liebgewonnen, und habe weiterhin um sie gebangt und mit ihnen gelitten. Mir hat gut gefallen, dass Zafiras Schwester Lana hier mehr Raum erhielt, und zeigen konnte, was sie kann.

Dieses Mal kann man die Geschichte aus drei Perspektiven lesen, an Zafiras und Nasirs Seite tritt Altair, den ich zu Beginn des ersten Bandes nicht sehr mochte, der mir dann immer mehr ans Herz wuchs, und der hier erneut zeigen muss, ob man ihm trauen kann.

Die Anziehung zwischen Zafira und Nasir tritt hier mehr in den Fokus, doch man muss lange warten, um zu erfahren, ob aus den beiden wirklich ein Paar wird. Mir hat das Ende gefallen, das allen Raum gibt, so dass man auch ein bisschen danach erfährt.

Gab es im ersten Band Zeichnungen von Nasir und Zafira, findet man hier welche von Altair und Kifah. Auch dieses Mal habe ich mir die beiden allerdings anders vorgestellt. Die Karte findet sich ebenfalls hier wieder, wie auch das Glossar inklusive Personenverzeichnis und Orten.

Ganz so wie der erste Band hat mich der zweite der Dilogie nicht geflasht, doch auch dieser hat mir spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert, vor allem, weil mir die Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind. So vergebe ich auch hier am Ende volle Punktzahl und empfehle die Dilogie sehr gerne weiter. Ich bin jetzt neugierig auf weitere Werke der Autorin.

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