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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2021

Absoluter Pageturner

Der Eisjunge
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Seit „Der Federmann“ (2011) habe ich alle Bücher von Max Bentow gelesen. „Der Eisjunge“ ist bereits der 9. Fall für Nils Trojan und sein Team, aber auch problemlos ohne Vorwissen zu lesen. Die Morde sind ...

Seit „Der Federmann“ (2011) habe ich alle Bücher von Max Bentow gelesen. „Der Eisjunge“ ist bereits der 9. Fall für Nils Trojan und sein Team, aber auch problemlos ohne Vorwissen zu lesen. Die Morde sind sehr bizarr, grausam, außergewöhnlich und meiner Meinung nach auch völlig absurd - kein Wunder, dass Nils sich sofort wieder auf seine Insel zurücksehnt und keine Zeit für sein Privatleben bleibt - und obwohl ich diese Art von Thriller eigentlich schon seit vielen Jahren überhaupt nicht mehr mag und mich deshalb einige Szenen und Beschreibungen etwas nerven, fiebere ich doch jedes Mal dem neuesten Buch der Reihe entgegen und verschlinge es in kürzester Zeit!
Der Schreibstil des Autors lässt sich absolut schnell und flüssig lesen. Das Tempo ist rasant, die Handlung permanent spannend und fesselnd. Dazu die relativ kurzen Kapitel, die oft mit einem Cliffhanger enden, sowie die häufigen Perspektivwechsel. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Bis zur überraschenden Auflösung am Schluss lag ich mit meinen Vermutungen völlig falsch.

Fazit: Ein spannender und gelungener 9. Teil! Ich will mehr…

Veröffentlicht am 13.09.2021

Eine ganz besondere Geschichte

Barbara stirbt nicht
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„Barbara stirbt nicht“ ist mein erstes Buch von Alina Brosky und nach den ersten Seiten erwartete ich eine witzige und lockere Lektüre über einen griesgrämigen älteren Mann, der plötzlich für sich selbst ...

„Barbara stirbt nicht“ ist mein erstes Buch von Alina Brosky und nach den ersten Seiten erwartete ich eine witzige und lockere Lektüre über einen griesgrämigen älteren Mann, der plötzlich für sich selbst sorgen muss. Doch diese Geschichte geht viel tiefer.
Herr Schmidt ist nach eigener Aussage „kein Netter“. Er ist ein griesgrämiger Kauz, steckt voller Vorurteile, liebt seine jahrzehntealten täglichen Routinen und lässt sich gern und ganz selbstverständlich von seiner Frau Barbara bedienen. Auch das Verhältnis zu seinen inzwischen erwachsenen Kindern ist schwierig. Obwohl er eigentlich unsympathisch sein müsste, mochte ich ihn tatsächlich von Anfang an, was wahrscheinlich an der bösen, doch gleichzeitig auch warmherzigen Beschreibung der Autorin liegt. Als er plötzlich auf sich allein gestellt ist und auch für Barbara sorgen muss, beginnt er sich allmählich weiterzuentwickeln. Er lernt nicht nur kochen und backen, sondern auch viel über sich selbst und über seine Frau, die er plötzlich mit ganz anderen Augen sieht. Alina Bronsky versteht es perfekt, zwischen den Zeilen dieser humorvoll erzählten Geschichte die traurige Wahrheit durchschimmern zu lassen, ohne sie direkt auszusprechen.

Fazit: Eine berührende, ungewöhnliche und ganz besondere Geschichte, bitterböse und witzig erzählt.

Veröffentlicht am 07.09.2021

"Zwischen Abscheu und Faszination"

Eis. Kalt. Tot.
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Inhalt: Februar in Kopenhagen. In klirrender Kälte werden die Ermittler der Mordkommission zu dem Fundort einer enthaupteten Leiche ans Hafenbecken gerufen. Es sieht so aus, als ob am Hals des Toten etwas ...

Inhalt: Februar in Kopenhagen. In klirrender Kälte werden die Ermittler der Mordkommission zu dem Fundort einer enthaupteten Leiche ans Hafenbecken gerufen. Es sieht so aus, als ob am Hals des Toten etwas festgenäht gewesen wäre. Kuz darauf wird ein Seehundkadaver am Strand gefunden - mit dem Kopf eines Mannes. Der Fall entwickelt sich äußerst bizarr weiter und es bleibt nicht bei einer entstellten Leiche. Die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen wird hinzugezogen und erkennt schon bald einen Bezug zu grönländischen Mythen und Legenden…

Meine Meinung: Obwohl ich das Buch in der Sonne auf der Terrasse gelesen habe, konnte ich mich wegen des lebendigen, bildhaften und atmosphärischen Schreibstils sehr gut in das kalte und verschneite Kopenhagen, sowie auch in das noch kältere Grönland hineinversetzen. Das Buch beginnt sofort spannend und behält diese Spannung fast ununterbrochen aufrecht. Zwar werden die Leichen vom Mörder sehr grausam und schockierend inszeniert - was ich eigentlich überhaupt nicht mag - doch die Handlung, sowie die düstere und kalte Atmosphäre haben mich sofort gefesselt und es ging mir so wie im Klappentext versprochen: Ich schwankte zwischen „Zwischen Abscheu und Faszination“. Ein großes Lob an Anne Nørdby für die tolle Auswahl ihrer drei sehr unterschiedlichen Protagonisten, genauso wie für die interessanten Nebencharaktere, von denen mir besonders Dr Flemming Bostrup, der Gerichtsmediziner, gut gefallen hat. Die leitende Ermittlerin, Kommissarin Kirsten Vinther, muss sich mit ihrem neuen Kollegen Jesper Bæk erst einmal arrangieren, was beiden nicht leicht fällt und die Zusammenarbeit erschwert. Marit Rauch Iversen, die von der Polizei als Super-Recognizerin hinzugezogen wird, hat den interessantesten Hintergrund und zudem außergewöhnlichen Fähigkeiten. Ein Gesicht, das sie einmal gesehen hat, wenn auch nur kurz, erkennt sie überall wieder, egal, wie stark es sich verändert hat. Alle drei Ermittler haben ihre Eigenheiten, Ecken und Kanten und sind doch sehr sympathisch.
Der Fall ist bis zum Ende sehr undurchsichtig und wird immer komplexer und spannender. Die Mythen und Legender der Inuit fand ich wunderbar mystisch und perfekt mit der Geschichte verwoben.

Fazit. „Eis.Kalt.Tot.“ ist ein durchgehend spannender Thriller mit starken Charakteren. Allerdings nichts für schwache Nerven! Ich wünsche mir so bald wie möglich eine Fortsetzung mit Kirsten, Jesper und Marit.

Veröffentlicht am 04.09.2021

Wunderbar märchenhaft

5-Minuten-Märchen zum Lauschen Teil 2
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Dieser 2. Teil mit 17 kurzen Volksmärchen und 4 Harfenmusiken hat eine Lauflänge von 80 Minuten und ist am 26. August erschienen. Ich glaube fast, er hat mir sogar noch etwas besser gefallen als der 1. ...

Dieser 2. Teil mit 17 kurzen Volksmärchen und 4 Harfenmusiken hat eine Lauflänge von 80 Minuten und ist am 26. August erschienen. Ich glaube fast, er hat mir sogar noch etwas besser gefallen als der 1. Teil (den ich euch bereits vor ein paar Tagen vorgestellt hatte). Wieder gibt es eine bunte Mischung von Märchen aus aller Welt, z.B. aus Ungarn, Türkei, Griechenland, England und noch einigen anderen Ländern. Gerade das finde ich so besonders an der Zusammenstellung der Märchen, denn ich persönlich kannte bisher nur die in Deutschland bekannteren Märchen der Brüder Grimm, von Hans Christian Andersen und aus Tausend und einer Nacht. Deshalb freue ich mich, mal etwas anderes kennenzulernen. Es gibt Märchen von wunderbaren Begegnungen und Märchen von Himmel und Erde. Ein einziges Märchen kannte ich allerdings: „Die Sterntaler“ von den Brüdern Grimm.
Die Erzählstimme der Märchenerzählerin, Komponistin und Harfenspielerin Michaela Brinkmeier ist angenehm und wirkt beruhigend, so dass diese CD sich wunderbar zum Entspannen eignet. Für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Die Märchen, umrahmt von ruhiger Harfenmusik, regen die Fantasie an und lassen uns eine Weile den Alltag vergessen und zur Ruhe kommen.

Fazit: Auch Teil 2 ist wunderbar gelungen. Wer Märchen liebt, sollte sich die „5 Minuten Märchen zum Lauschen“ nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 02.09.2021

Leider enttäuschend

Kalte Knochen
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Die Geschichte wird im Wechsel aus den Perspektiven von Mac und Lucie erzählt, die beide ein Geheimnis haben. Mac schreibt ein Buch über alte Legenden der Gegend und da sie nicht mit einem Computer umgehen ...

Die Geschichte wird im Wechsel aus den Perspektiven von Mac und Lucie erzählt, die beide ein Geheimnis haben. Mac schreibt ein Buch über alte Legenden der Gegend und da sie nicht mit einem Computer umgehen kann, tippt Lucie ihre handschriftlichen Notizen über die tragische Sage der Schwestern Bell und Elsbeth ab. Auszüge dieser Sage sind in kursiver Schrift zwischendurch eingefügt, allerdings fand ich sie diese Abschnitte im Laufe der Geschichte immer langweiliger statt spannender.
Leider waren mir die Protagonistinnen Mac noch Lucie nicht besonders sympathisch. Auch die anderen Charaktere konnten mich nicht überzeugen. Das Setting und die düstere Atmosphäre der Mühle und des alten Cottage haben mir aber gut gefallen und der Schreibstil von Sandra Ireland lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Handlung plätschert lange Zeit vor sich hin, ohne dass etwas passiert. Später zieht die Spannung dann etwas an und es gibt durchaus einige gute Ansätze und man beginnt langsam Zusammenhänge zu erahnen, was mich auf Grusel und Spannung hoffen ließ, doch leider wird die Geschichte gegen Ende immer wirrer.

Fazit: Leider hat das Buch trotz guter Ansätze nicht gehalten, was Cover und Klappentext versprochen haben.