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Veröffentlicht am 18.12.2023

Lohnt sich

Der Achte Tag
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Rund um seinen 13. Geburtstag wird Jax' Leben völlig auf den Kopf gestellt. Gerade erst hat er seinen Vater verloren und musste gegen seinen Willen zu dem nur wenige Jahre älteren Riley ziehen, der ein ...

Rund um seinen 13. Geburtstag wird Jax' Leben völlig auf den Kopf gestellt. Gerade erst hat er seinen Vater verloren und musste gegen seinen Willen zu dem nur wenige Jahre älteren Riley ziehen, der ein Fremder für ihn ist, und nun erfährt er auch noch, dass er ein „Wechsler“ ist, ein Mensch, der einen zusätzlichen achten Tag erlebt. Außerdem gibt es neben den „Normalen“, die in der bekannten Sieben-Tage-Woche leben, auch noch Personen, die nur am achten Tag existieren. Eine solche ist Evangeline, das Mädchen im Nachbarhaus. Zusätzliche Details und Informationen bekommt Jax erst nach und nach, und schon bald steckt er mitten in einem gefährlichen Abenteuer, das er nur bruchstückhaft überblickt …

Ich bin erstaunt, dass die englische Originalversion dieses Romans bereits seit fast 10 Jahren existiert und die Geschichte erst jetzt für den deutschsprachigen Markt entdeckt wurde. Umso besser, dass es endlich dazu gekommen ist.

Es wird überwiegend aus der Sicht von Jax erzählt, zum Teil aber auch aus der von Evangeline. Dadurch tappt man als Leser*in die meiste Zeit mit Jax im Dunkeln, lernt gemeinam mit ihm dazu und sieht auch die anderen Charaktere überwiegend aus seiner Perspektive. Er ist eine liebenswerte Figur, manchmal sehr reif für sein Alter, manchmal erstaunlich naiv.

Die Handlung verbindet unsere realistische Gegenwart mit fantastischen Elementen, die von der Artussage inspiriert sind. Gelegentlich hatte ich den Eindruck, dass ich der Geschichte besser folgen könnte, wenn ich vertrauter mit der Sage wäre, wirklich notwendig war das aber nicht. Einige altmodische Komponenten fand ich im modernen Kontext nur bedingt plausibel und gerade zum Höhepunkt hin waren die fantastischen Elemente für meinen Geschmack etwas dick aufgetragen. Insgesamt hat das dem Lesegenuss jedoch nicht geschadet.

Es ist keine fröhliche Geschichte, was angesichts des Settings nicht weiter überrascht. Während es anfangs jedoch durchaus humorvolle Passagen gibt, wird die Stimmung im weiteren Verlauf immer ernster und bedrohlicher. Da es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, bleiben am Ende natürlich Fragen offen, es gibt aber erfreulicherweise keinen klassischen Cliffhanger. Ich freue mich auf die nächsten Bände im kommenden Jahr.

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Veröffentlicht am 14.12.2023

Einfach großartig

Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Schmuckausgabe Harry Potter 3)
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Ich hatte von mehreren Personen gehört, der dritte Potter-Band sei ihr Liebling aus der Reihe und bin mit entsprechend hohen Erwartungen gestartet. Ich wurde nicht enttäuscht, bezogen auf die ersten drei ...

Ich hatte von mehreren Personen gehört, der dritte Potter-Band sei ihr Liebling aus der Reihe und bin mit entsprechend hohen Erwartungen gestartet. Ich wurde nicht enttäuscht, bezogen auf die ersten drei Teile kann ich das Urteil absolut nachvollziehen.

Obwohl ich die ein oder andere Ahnung zu den Geschehnissen hatte, war ich am Ende doch sehr überrascht über die raffinierte Konstruktion der Handlung, die zum Teil auf die Vorbände zurückgreift (und ziemlich sicher auch folgende vorbereitet). Wie immer wurden geschickt falsche Fährten gelegt, und trotz der Tatsache, dass ich die Kniffe her und da inzwischen zu durchschauen meine, bin ich insgesamt doch wieder sehr im Dunkeln getappt.

Außerdem ist die Erzählung einfach stimmig – die Charaktere entwickeln sich weiter, Konflikte vertiefen sich, neue interessante Figuren werden eingeführt und weitere Details aus der Zauberwelt und Harrys Vergangenheit enthüllt, alles verpackt im bewährten Mix aus Spannung, Geheimnissen und Witz. Das war ein rundum gelungenes Leseerlebnis für mich.

Die großartigen Illustrationen waren ein weiteres Highlight, auch wenn das Format des Buches nicht gerade handlich ist.

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Veröffentlicht am 13.12.2023

Drama mit Zuckerguss

Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley
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Bei diesem Buch handelt es sich um einen zweiten Band, der jedoch auch gut gelesen werden kann, wenn man den ersten nicht kennt. Hier wird die Geschichte von Chiara und Gabriel weitererzählt, die sich ...

Bei diesem Buch handelt es sich um einen zweiten Band, der jedoch auch gut gelesen werden kann, wenn man den ersten nicht kennt. Hier wird die Geschichte von Chiara und Gabriel weitererzählt, die sich im ersten Roman kennen und lieben gelernt haben. Chiara ist von Hamburg in Gabriels Heimat Cold Creek Valley gezogen, wo sie eine Wohnung auf dem Hof seiner Eltern bewohnen und als Aushilfe in einer Bäckerei bzw. als Arzt arbeiten.

Letztendlich geht es in der Geschichte einfach um eine Beziehung, die sich nach der ersten Hochphase im Stress des Alltags bewähren muss, eine Situation, die in jeder Partnerschaft irgendwann entsteht. Als erschwerende Faktoren kommen hier eine hohe Arbeitsbelastung bei beiden Beteiligten und Chiaras besondere Situation als Ausländerin und Neuzugang in einer bestehenden Gemeinschaft hinzu. Da das allein wohl nicht besonders ergiebig gewesen wäre, um eine Geschichte zu erzählen, gibt es zusätzlich noch ein paar Probleme, die durch Missverständnisse und mangelnde Kommunikation entstehen. Garniert wird dieser Mix mit Familienmitgliedern, deren wohlmeinende Aktionen nicht immer das gewünschte Ergebnis zeigen und Nebenfiguren mit weniger freundlichen Motiven.

Das alles ist schnell gelesen, ziemlich vorhersehbar und gewürzt mit Klischees wie etwa einer erstaunlich hohen Anzahl umwerfend gut aussehender Menschen, Frauen, die sich völlig offensichtlich an vergebene Männer heranmachen. Insgesamt ist das Geplänkel aber durchaus unterhaltsam, auch wenn mir insbesondere Chiaras Naivität und mangelnde Kommunikationsfähigkeit zwischendurch doch sehr auf die Nerven gegangen sind.

Wer richtig große Gefühle oder eine Story mit Tiefgang sucht, sollte sich anderen Titeln zuwenden, aber für eine leichte Liebesgeschichte mit Happy End ist man hier bestens bedient.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

Anders als erwartet

The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe
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Die Idee einer Liebesgeschichte im Zusammenhang mit periodischer Amnesie kannte ich bereits aus zwei sehr unterschiedlichen Filmen, der romantischen Komödie „50 erste Dates“ und dem Liebesdrama „Remember ...

Die Idee einer Liebesgeschichte im Zusammenhang mit periodischer Amnesie kannte ich bereits aus zwei sehr unterschiedlichen Filmen, der romantischen Komödie „50 erste Dates“ und dem Liebesdrama „Remember Sunday“; die Thematik war also kein völliges Neuland. Da in beiden Filmen das Vergessen jedoch täglich eintritt und nicht wie im Roman erst nach mehreren Monaten, habe ich durchaus erwartet, dass die Geschichte anders sein würde – wie anders sie war, hat mich dann aber doch überrascht.

Die Leseprobe hatte mich sehr angesprochen. Der weitere Verlauf zog sich dann ein wenig durch Wiederholungen und einen sehr starken Fokus auf die Dominosteine. Das besserte sich, als Julie mehr Anteil an der Handlung bekam, und mit dem für mich völlig überraschenden Plottwist hätte es grandios werden können – wurde es aber leider nicht. Julie blieb mir seltsam fremd, was sich vielleicht dadurch erklären lässt, dass die Geschichte aus Roberts Perspektive erzählt wird. Aber auch Roberts Gedanken und Handlungen konnte ich an vielen Stellen bestenfalls im Kern nachvollziehen. Obwohl ich ihm als Erzähler ja quasi in den Kopf schauen konnte, kamen Umschwünge in seinen Ansichten für mich mehrfach völlig aus dem Nichts. Zum Ende hin zog es sich außerdem wieder ziemlich.

Letztendlich dreht sich der Roman in meinen Augen einerseits um die Frage, was einen Menschen zu dem macht, was er ist, andererseits darum, was jemand im Kampf um die Liebe bereit ist zu tun. Hierzu finden sich durchaus interessante Gedanken, zum Teil auch sprachlich sehr schön verpackt, aber insgesamt bleibt bei mir eine Unzufriedenheit damit zurück, wie die Charaktere diese Fragen für sich beantwortet haben, so dass mich die Geschichte leider nicht recht begeistern kann und es nur für eine mittlere Bewertung reicht.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Die Schuldfrage

Kein guter Mann
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Ich hätte es ahnen können … Schon nach der Leseprobe war ich überrascht, da ich die gelesenen Seiten nicht recht mit dem Klappentext in Verbindung hatte bringen können. Da hatte ich aber noch die Möglichkeit ...

Ich hätte es ahnen können … Schon nach der Leseprobe war ich überrascht, da ich die gelesenen Seiten nicht recht mit dem Klappentext in Verbindung hatte bringen können. Da hatte ich aber noch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass das Gelesene nur eine lange Einleitung zur tatsächlichen Erzählung war. Außerdem hatte mich der unterhaltsame Stil überzeugt, das Buch lesen zu wollen.

Das habe ich auch keineswegs bereut, ganz im Gegenteil, aber ich habe etwas völlig anderes erwartet. Versprochen hatte ich mir eine Geschichte, die sich vor allem um Ben und Walter und ihren Austausch dreht. Tatsächlich ist dieser Teil eher eine Art Rahmenhandlung, innerhalb der sich nach und nach Walters Vergangenheit entfaltet und Stück für Stück berichtet wird, wie er an den Punkt gekommen ist, an dem er heute ist. Auch seine gegenwärtige Situation nimmt mindestens ebenso viel Raum ein wie Bens.

Das alles liest sich leicht und flüssig, der humorvolle Unterton, der sich in der Absurdität der ersten Seiten noch findet, tritt jedoch mehr und mehr in den Hintergrund. Es geht um die Frage nach der Schuld, darum, was einen „guten Mann“ ausmacht, um gute Absichten, die nicht immer das gewünschte Ergebnis erzielen, um die zerstörerische Kraft von Gerüchten und davon, dass diesen oft vorschnell Glauben geschenkt wird, ...

Walter ist ein facettenreicher Protagonist, und durch die schrittweise Enthüllung seiner Geschichte hat sich mein Blick auf ihn immer mal wieder ein wenig verändert, auch wenn ich einzelne Verhaltensweisen bis zum Schluss nicht recht nachvollziehen konnte. Andere hingegen, die im ersten Moment vielleicht merkwürdig anmuteten, waren im Licht neuer Kenntnisse dann durchaus schlüssig.

Am Ende bleibe ich mit reichlich Stoff zum Nachdenken zurück und kann sagen: Wer einfach nur leichte Unterhaltung möchte, macht um dieses Buch besser einen Bogen. Auf der Suche nach einer guten Geschichte, die nachklingt, wird man hier jedoch fündig.

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