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Veröffentlicht am 24.04.2022

Hamptons und Hobby-Detektive

Holly Lane 17
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"Holly Lane 17" ist der Auftakt einer neuen Reihe von June L. Shepard.
In den Hamptons wird auf einem Anwesen einer Krimi-Autorin ein Toter aufgefunden. Todesursache: Stromschlag. Am Tag des Geschehens ...

"Holly Lane 17" ist der Auftakt einer neuen Reihe von June L. Shepard.
In den Hamptons wird auf einem Anwesen einer Krimi-Autorin ein Toter aufgefunden. Todesursache: Stromschlag. Am Tag des Geschehens ist Elektrikerin Dale auf dem Anwesen, weil die Anlagen im Nebenhaus überprüft werden sollen. Der Schock ist groß, als sie zusammen mit der Haushälterin festgefunden an der Leitung des Haupthauses plötzlich einen Toten findet.
Und dann auch noch auf dem Anwesen der Hamptons Ikone Steen. Die Schriftstellerin arbeitet unter einem Pseudonym um ihre schicksalhafte Vergangenheit zu verbergen. Doch jeder der Einheimischen weiß im Grunde wer sie ist.
Dale lässt der Fall nicht los. Immerhin ist das ihre Leitung und ihr Metier. Wie ist der Tote an die Leitung gekommen? Zusammen mit ihrem Hacker-Freund Chip taucht sie schnell in die Machenschaften auf Long Island ab. Was sie dabei zu Tage befördern könnte für den ein oder andern Zeitgenossen jedoch unangenehm werden.
Die Charaktere in "Holly Lane 17" sind abwechslungsreich, emanzipiert und bringen jeder für sich einen eigenen Charme mit.
Der Erzählstil ist gut und beschreibt die Liebe der Leute zu den Hamptons wunderbar, allerdings waren mir die Ermittlungen etwas zu oberflächlich. Hier hätte ich mir noch den ein oder anderen Plot Twist gewünscht. Im Großen und Ganzen ist Holly Lane 17 aber ein schön gestaltetes Buch für zwischendurch. Ich würde es Leuten empfehlen, die sich an das Krimi-Genre noch nicht so richtig ran getraut haben, da es weder Splatter-Blutvergießen noch gestörte Psychomorde gibt. Da muss man ehrlich sagen ist man hier falsch.
Die Hinweise häufen sich bis zum Schluss an, bis der Mord aufgeklärt wird. Das hat mir gut gefallen, da jeder Charakter so seine Chance hatte sich zu zeigen. Ich hoffe, dass Band 2 etwas mehr Ermittlerarbeit aufweist und freue mich schon literarisch nach Long Island zurück kehren zu können.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Mit Faltboot über Ozeane

Der Flussregenpfeifer
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Im Jahr 1932 beginnt Oskar Speck eine unglaubliche Abenteuerreise in seinem Faltboot „Sonnenschein“.
In Ulm ohne Job gestartet erhofft er sich in Zypern einen Job zu finden, mit dem er seine Schulden ...

Im Jahr 1932 beginnt Oskar Speck eine unglaubliche Abenteuerreise in seinem Faltboot „Sonnenschein“.
In Ulm ohne Job gestartet erhofft er sich in Zypern einen Job zu finden, mit dem er seine Schulden begleichen kann.

Schnell wird die Reise von einer namhaften Brauerei seines Heimatortes als Werbemaßnahmen erkannt und ein „Wettbewerb“ daraus gemacht. Dass Oskar einen Vorsprung hat interessiert dabei erstmal niemanden. Wie es das Karma dann so will trifft unser Reisender, der bald als Flussregenpfeifer bezeichnet wird, auf weitere Gesellen, die die Donau bis nach Zypern abfahren.
Zypern beginnt für Oskar als Jobperspektive, wird im Laufe von Tobias Friedrichs „Der Flussregenpfeifer“ aber nur eine erste Zwischenstation. Denn innerhalb von 7 Jahren schafft es Oskar bis nach Australien. Welche Abenteuer er dabei erlebt wird bildhaft beschrieben und mit einigen Perspektivwechseln, die aus Zukunft und Vergangenheit berichten, untermalt.

Dieser Abenteuerroman ist Friedrichs Debüt. Dabei hat er sich Oskar Specks wahres Abenteuer als Grundlage herausgesucht. Der Abenteurer durchleidet Hunger und Durst, lernt Menschen allerlei Gemüter kennen, bekommt Malaria und stirbt fast.

Der Schreibstil ist eine Mischung aus kühl und aufgeregt. Ein nüchterner Pragmatismus wechselt sich mit einer emotionale Ader ab.

Besonders die manchmal wunderschönen Sätze, die wie gemeißelt oder gemalt auf mich wirkten und das Geschehen und die Tropen lebendig werden lassen, haben mir gut gefallen.

Oskars Abenteuer über 50.000 Kilometer sind auf 512 Seiten beschrieben. Wer des Öfteren Wanderlust und Freiheitsliebe verspürt, dem könnte dieser Roman gefallen.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Tragödie und Frauenbild

Die Studentin
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Detective Frankie Loomis soll bei einem Selbstmord den Ort des Geschehens untersuchen. Taryn Moore war eine junge, intelligente Studentin. Als Frankie vor der jungen Frau, die sich vom Balkon gestürzt ...

Detective Frankie Loomis soll bei einem Selbstmord den Ort des Geschehens untersuchen. Taryn Moore war eine junge, intelligente Studentin. Als Frankie vor der jungen Frau, die sich vom Balkon gestürzt hat seht, lässt sie das komische Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Was treibt einen so engagierten und für sein Hauptfach schwärmenden Menschen also in den Selbstmord?

In ihrem Hauptfach beschäftigt sie sich mit dem Bild der Frau in der Antike und dem Thema, wie Beziehungen mit den literarischen Helden auseinander vielen. Frauen ergeben sich entweder in ihr tragisches Schicksal oder werden als Schuldige dargestellt. Für Taryn ist das der Startschuss fast schon ein neurotisches Verhalten zu entwickeln. Alles rückt für sie in den Hintergrund. Nur noch der Gedanke an Rache ist für sie wichtig. Doch plötzlich ist ihr Professor jemand, der ihr Lob für ihre Aufsätze zuspricht.

Perspektivwechsel:
Der Englischprofessor Jack Dorian findet in Taryn sein Größtes Taboo. Nicht nur ist er Verheiratet, sondern es ist auch ein absolutes No-Go seine Studentinnen attraktiv zu finden. Nun ja, das ist leichter gesagt als getan, denn Taryn erweist sich als eine der taltentiertsten Studentinnen, die er seit langen hatte. Taryn beeindruckt ihn und bringt ihn gleichzeitig in die Bredouille. Doch als Taryn eines Tages Tod aufgefunden wird, fangen seine Probleme erst so richtig an.

Mit hat der Perspektivwechsel zwischen Jack und Taryn sehr gut gefallen. Bis kurz vor Schluss kann man auch nicht wirklich sagen, wie es nun eigentlich zu Taryns Tod kam. Tess Gerritsen und Gary Braver bedient sich dabei einer eher einfachen, aber prägnanten Sprache. In "Die Studentin" kam nach meinem Geschmak allerdings die klassische Ermitlertätigkeit etwas zu kurz. Wenn man Frankies auftauchen zusammenzählen würde, kame man nur auf einige wenige Seiten. Insgesammt hat das Buch 384 Seiten, wovon die meisten einen Rückblick auf die Wochen vor dem Sturz vom Balkon bieten.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Gästehaus an der Ostküste

Leo und Dora
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Gästehaus an der Ostküste

Der Schriftsteller Leo Perlstein ist in einer Schaffenskrise. Um ungestört an seinem neuen Roman arbeiten zu können reist er von Palästina an die Ostküste der USA. Im Haus seiner ...

Gästehaus an der Ostküste

Der Schriftsteller Leo Perlstein ist in einer Schaffenskrise. Um ungestört an seinem neuen Roman arbeiten zu können reist er von Palästina an die Ostküste der USA. Im Haus seiner Agentin soll er während deren Abwesenheit seine
Kreativität zurückbekommen. Doch es läuft nicht wie geplant. Das Haus brennt kurz vor Leos Ankunft ab. Schnell wird den Besitzern hinterher telegrafiert (wir schreiben das Jahrzehnt nach dem zweiten Weltkrieg). Für Leo wird ein
Platz in einem Hotel gefunden.

Verstimmt und missmutig trifft er dort am ersten Tag seiner Ankunft auf Dora, die Inhaberin des kleinen Hotels Roxy. Roxy guter Stoff" meldet sich daraufhin Alma, die Verlegerin.
Leo ist da skeptisch. Für ihn ist das Roxy eine Katastrophe. Wie in den Jahren zuvor, kommt er auch hier nicht wirklich an. Gedanklich ist er immer noch auf der Flucht vor dem Krieg.

Das Roxy kommt bei weitem nicht an die ihn aus Wien bekannten kulinarischen Raritäten heran, die Leute pflegen einen in seinen Augen unzumutbaren Lebensstil im Vergleich zu dem, was er aus Tel Aviv gewohnt ist und inspirierend findet er seine neue Gesellschaft auch nicht.

Dora hat im Sommer alle Hände voll zu tun, seit sie die Pension von ihrem verstorbenen Mann übernahm. Als sie sich eines Abends von Mr. Perlstein überreden läst eine runde Karten zu Spielen beginnt ihre ansonsten so perfekte Fassade zu bröckeln. Der grimmige Mann trifft also auf eine eigensinnige Frau, die ihr Leben für ihre Gäste zu Leben scheint. Auf 285 Seiten hätte ich mir ein wenig mehr Einblicke in Dora erwartet. Leo steht während dem Buch vermehrt im Vordergrund. Doch Doras Beweggründe, Emotionen und Vergangenheit werden nur peripher
betrachtet.

Ich kann nicht wirklich behaupten, dass ich "Leo und Dora" als Liebesgeschichte gut fand. Das Problem ist, es ist
kein Liebesroman, wie ich zuerst dachte. Das Buch ist aber auch nicht schlecht. Es ist nur einfach nicht das, was ich erwartet hatte. Autorin Agnes Krupp hat es zwar immer wieder geschafft romantische Ansätze einzubauen, die Message ist aber denke ich eine Andere. Ein Leben wird gelebt und während man in ihm neue Erfahrungen macht, orientiert man sich ständig um.  

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Denkanstöße fürs Management

Management Beyond Ego
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Ab und an überkommt es mich und ich lese mal ein eher thoretischeres Buch. "Management beyond Ego" ist hier ein so ein Beispiel.
In dieser Karrierelektüre gibt Matthias Kolbusa einen Überblick wie das ...

Ab und an überkommt es mich und ich lese mal ein eher thoretischeres Buch. "Management beyond Ego" ist hier ein so ein Beispiel.
In dieser Karrierelektüre gibt Matthias Kolbusa einen Überblick wie das eigene Ego seine Managemententscheidungen beeinflussen kann.
Das Buch thematisiert noch weitere Themen wie Umgang mit Ängsten, die Philosophie des Managements und geht letztendlich auch auf viele praktische Themen ein. Besonders hier werden viele Punkte wie Push und Pull Management thematisiert.

Besonders ins Licht rückt er den Ansatz, dass Erfolgt nicht durch das ICH geschieht, sonder untlitmativ durch das Ziel, gefolgt vom WIR. Erst dann darf das Ich im Unternehmensumfeld in Erscheinung treten.

Das Buch besteht aus drei Abschnitten. Zunächst geht Kolbusa auf das Ego selbst ein. Ego klingt für mich immer ersteinmal ein wenig negativ behaftet. Ich meine, wer hat schon gerne einen egomanischen Chef? In Management Beyond Ego wird aber genau dieses Ego von allen Seiten beleuchtet. Das Ego ist gut, wenn man es richtig einsetzte. Das führt uns auch schon zu zweiten Teil des Buches, der genau auf diese Philosophie eingeht.
Abgerundet wird das Ganze dann durch den dritten Teil, der im Grunde eine Zusammenfassung von einigen Praxistips und Lessons Learned der Navy Seals ist. Hier muss ich sagen, habe ich am meisten für mich aus dem Buch mitgenommen.
Die meisten Ideen waren nichts Neues für mich, aber Kolbusa hat es durch seinen Praxisbezug geschafft mich zum Nachdenken zu bringen und mir zu überlegen, wie ich einige grundlegende Dinge in meiner Karriere angehen möchte.

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