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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2025

Kälter? Eiskalt!

Kälter
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Luzy arbeitet seit einigen Jahren als „Dorfpolizistin“ auf Amrum. Als ein Killerkommando die Insel heimsucht, wird klar, dass sie vorher ein ganz anderes Polizeileben geführt hat. Sie ist eine ...

Luzy arbeitet seit einigen Jahren als „Dorfpolizistin“ auf Amrum. Als ein Killerkommando die Insel heimsucht, wird klar, dass sie vorher ein ganz anderes Polizeileben geführt hat. Sie ist eine Waffe auf zwei Beinen. Um den Hintermännern des Killerkommandos auf die Spur zu kommen, muss sie die Insel verlassen und in ihr altes Leben zurück.

Andreas Pflüger erzählt Luzys Geschichte in einem eiskalten, emotionslosen Schreibstil. Ebenso eiskalt und emotionslos erscheint Luzy. Ich mag sie nicht, Leichen pflastern ihren Weg. Was mich vor Allem abstößt, ist die Tatsache, dass Luzy ihre Gegner als „Tango“ bezeichnet und damit entmenschlicht, bevor sie sie tötet. Das ist sicher Geheimdienst-Sprech, aber scheußlich finde ich es trotzdem. Der kalte Krieg liegt in den letzten Zügen, wir erleben mit Luzy den Mauerfall, den der Autor ebenso sachlich und emotionslos schildert wie den Rest der Geschichte. In den Wirren nach diesem historischen Ereignis sucht Luzy nach dem Kopf einer Terrorgruppe, die für die Morde auf Amrum ebenso verantwortlich ist wie für viele andere Ereignisse, die Luzys Berufsleben geprägt haben. Im Verlauf der Geschichte erfahren wir einiges über Terrorzellen aus dieser Zeit wie z.B. die RAF und deren Bekämpfung. Dieser geschichtliche Aspekt ist sehr interessant, trotzdem konnte ich in diesen Thriller nicht so richtig eintauchen, denn der eiskalte Schreibstil schafft eine gewisse Distanz, die ich nicht überwinden konnte.
Mein Fazit: Tja, ich weiß nicht so recht. Andreas Pflüger hat hier einen hochspannenden, perfekt recherchierten und anspruchsvollen Thriller abgeliefert. Spaß gemacht hat mir das Lesen aber nicht, denn es war von vielem ein bisschen zu viel. Vor Allem zu viele Leichen und zu viel Blut, aber auch Lüge und Verrat und vom Geheimdienst-Jargon, der für mich sehr schwer zu durchblicken war.

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Veröffentlicht am 11.10.2025

Erwartungen nicht erfüllt

The Business Trip
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Zwei Frauen nehmen aus unterschiedlichen Gründen den gleichen Flug von Madison nach San Diego und verschwinden spurlos. Stephanie und Jasmine sind einander noch nie begegnet als sie sich im Flugzeug ...

Zwei Frauen nehmen aus unterschiedlichen Gründen den gleichen Flug von Madison nach San Diego und verschwinden spurlos. Stephanie und Jasmine sind einander noch nie begegnet als sie sich im Flugzeug kennenlernen. Stephanie ist auf dem Weg zu einem Kongress während Jasmine auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund ist. Hängt ihr Verschwinden zusammen?

Jessie Garcia erzählt die Geschichte aus nicht weniger als neun wechselnden Perspektiven, fast jeder der Beteiligten kommt zu Wort. Manche Szenen liest man dadurch mehrfach, was dem Spannungsaufbau nicht gerade zuträglich ist. Die Idee zur Geschichte hat durchaus Thriller-Potential, die Ausführung dagegen lässt zu wünschen übrig. Dabei bleiben auch die Akteure eher blass, ich bin keinem von Ihnen auch nur ansatzweise nahe gekommen, war immer distanzierter Beobachter und nicht in der Geschichte drin.
Am Besten gefallen hat mir noch das für mich sehr überraschende Ende, auch wenn dieses nach kurzem Nachdenken doch ein wenig konstruiert wirkt.

Mein Fazit: Dieses Buch gehört für mich aufgrund des Mangels an Spannung definitiv nicht ins Genre "Thriller". Ich habe deutlich mehr davon erwartet, bin enttäuscht und kann leider keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 10.10.2025

Gelungene Fortsetzung

Der Friesenhof
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Schicksalstage ist der zweite Teil der Friesenhof-Saga von Fenja Lüders um die Schwestern de Fries und spielt im Ostfriesland der 1950-er Jahre. Gesa hat im Kontor der Familie Kruse nicht nur beruflich ...

Schicksalstage ist der zweite Teil der Friesenhof-Saga von Fenja Lüders um die Schwestern de Fries und spielt im Ostfriesland der 1950-er Jahre. Gesa hat im Kontor der Familie Kruse nicht nur beruflich Fuß gefasst, sondern mit Kruse-Sohn Keno, der leider noch mit Lisa verheiratet ist, die Liebe gefunden. Auch ihr eigener Teehandel beginnt zu florieren. Ihre Schwester Hanna hat mit ihrem Mann Tomek den Hof übernommen, den Anfeindungen der Nachbarn wegen Tomeks Herkunft halten sie stand. Die große Schwester Helga ist mit ihren Kindern zurückgekommen auf den elterlichen Hof, denn ihr Mann Günther, ein gesuchter Kriegsverbrecher, hat sich mit dem Geld aus Helgas Erbteil abgesetzt. Die drei Schwestern halten zusammen wie Pech und Schwefel, es ist schön, über so viel Familienzusammenhalt zu lesen.

Wie immer ist der Schreibstil von Fenja Lüders gefällig und mitreißend, man mag das Buch gar nicht aus der Hand legen. Sie schildert die Charaktere so detailliert und warmherzig, dass man sie persönlich zu kennen glaubt. Den Geist der Jahre des Aufbruchs nach dem Krieg fängt die Autorin perfekt ein, man spürt die Aufbruchstimmung und das Heilen der Wunden die der Krieg geschlagen hat. Die Familiengeschichte der De Fries ist ebenso spannend wie berührend und wunderbar zum mitleiden und mitfreuen. Dieser zweite Band hat kein großes Happyend, das würde aber auch nicht passen. Ich habe dieses Buch ebenso gerne gelesen wie den ersten Band und hoffe auf eine Fortsetzung, denn ich würde sehr gerne lesen, wie es mit den drei Schwestern weitergeht. Sehr gerne und uneingeschränkt empfehle ich dieses Buch weiter.

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Veröffentlicht am 20.09.2025

Unsere Erde - Kindgerecht erklärt

tiptoi® - Die Erde: Ozeane, Wetter und Vulkane
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Bisher kannte ich nur die TipToi-Bücher für kleinere Kinder, dies ist das erste für
Schulkinder, welches ich in den Händen halte. Altersgerecht aufbereitet finden wir hier alles, was unsere Erde ...

Bisher kannte ich nur die TipToi-Bücher für kleinere Kinder, dies ist das erste für
Schulkinder, welches ich in den Händen halte. Altersgerecht aufbereitet finden wir hier alles, was unsere Erde ausmacht. Der freundliche Roboter Kimi begleitet die Kinder auf ihrer Reise um die Erde. Die liebevollen Zeichnungen illustrieren die Informationen kindgerecht, während die mit dem Stift aufrufbaren Spiele für eine Vertiefung der Informationen sorgen. So macht es Spaß, sich Sachwissen anzueignen. Für Sechsjährige mag das Buch teilweise noch ein wenig anspruchsvoll sein, so nehmen sie es aber wahrscheinlich häufiger in die Hand weil die Spannung erhalten bleibt. Ehrlich gesagt habe auch ich als Erwachsene Ü 60 noch etwas über naturwissenschaftliche Zusammenhänge dazu gelernt. Alles in Allem kann ich dieses neue Exemplar der bewährten Sachbuchreihe nur wärmstens weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.09.2025

Krimi mit EscapeRoom-Feeling

Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste
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Rentnerin Mimi lebt zurückgezogen auf der Insel Mackinac Island, außer ihrer Bridge-Runde sieht sie wenige Menschen. Mit ihrer einzigen Enkelin Addie, die bei ihr aufgewachsen ist, hat sie sich ...

Rentnerin Mimi lebt zurückgezogen auf der Insel Mackinac Island, außer ihrer Bridge-Runde sieht sie wenige Menschen. Mit ihrer einzigen Enkelin Addie, die bei ihr aufgewachsen ist, hat sie sich zerstritten. Als sie jedoch eine mit einem Erpresserbrief ergänzte Einladung zu einer Auktions-Party auf Lilac House, dem Anwesen ihrer exaltierten Nachbarin bekommt, wird ihr mulmig und sie bittet Addie um ihre Begleitung. Sehr schnell stellen die beiden fest, dass es noch mehr Erpressungsopfer gibt. Während der Auktion wird die Gastgeberin, die sich im Verlauf des Abends schon seltsam verhalten hat, ermordet. Gleichzeitig verhindert ein Schneesturm das Verlassen des Anwesens ebenso wie das Hinzuziehen der Polizei. So entschließen sich Mimi und Addie, selbst Ermittlungen anzustellen.

Von der ersten Seite an hat mich der bildhafte, atmosphärische Schreibstil gefesselt. Die Spannung ist gleichbleibend hoch, bis zur Auflösung hatte ich keinen Plan, wer der Täter sein könnte. Das ungewöhnliche Ermittlerduo sorgt für einige humorige Einlagen, besonders gefallen hat mir aber auch die Entwicklung ihrer Beziehung im Verlauf der Geschichte. Addie und Mimi arbeiten gut zusammen und spielen sich bei ihren Befragungen die Bälle zu und legen die Schlinge um den Mörder immer enger. Einige Male habe ich um die beiden gezittert, denn sie erforschen auf teilweise leichtsinnige Art das große Anwesen und es könnte ja jeder der Anwesenden der gesuchte Mörder sein. Die Auflösung hat mich zunächst überrascht, ich musste erstmal ein wenig nachdenken um festzustellen, dass sie durchaus schlüssig ist. Insgesamt hat mich dieser Krimi gut unterhalten, er ist genau das Richtige für die ersten trüben Herbsttage.

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