Geniale Idee, genialer Einstieg, Enttäuschendes Ende
Der dunkle Schwarm„Der Dunkle Schwarm“ von Marie Grasshoff wird aus der Sicht von Atlas und in der Ich-Person erzählt.
Zunächst einmal zu der Idee, auf der die Geschichte beruht, denn diese ist einfach großartig.
Die ...
„Der Dunkle Schwarm“ von Marie Grasshoff wird aus der Sicht von Atlas und in der Ich-Person erzählt.
Zunächst einmal zu der Idee, auf der die Geschichte beruht, denn diese ist einfach großartig.
Die Leseprobe spiegelt diese fantastische Grundlage meiner Meinung nach sehr gut wieder und die Einführung in die Welt von Atlas, in der Implantate in quasi jedes Gehirn eingepflanzt sind oder werden können und über die, wie wir in der Geschichte erfahren dürfen, nicht nur kommuniziert werden kann, ist sehr gelungen.
Recht geschickt führt die Autorin den Leser direkt in das Doppelleben von Atlas ein, die im Sub-Level als Oracle bekannt ist.
Von Beginn an, ist die Geschichte spannend und eine neue dystopische Welt wird durch viele angeschnittene Eindrücke von Atlas sehr bildlich konstruiert.
Leider lässt die anfängliche Spannung auf der Hälfte des Buches nach.
Das hängt vermutlich auch damit zusammen, dass Atlas ihre ursprüngliche skeptische Haltung gegenüber anderen Menschen verliert, obwohl diese aufgrund ihrer Vergangenheit sehr nachvollziehbar und logisch erschien. Diese Wendung nimmt der Geschichte ein wenig die Spannung, da sowohl das Ende bzw. der Verlauf der Geschichte, bezogen auf ihre Person, sehr absehbar wird.
Richtig gut gefallen haben mir die Androiden und ihre besondere Rolle in dieser Geschichte, denn Atlas wird von Julien beschützt. Einem Androiden. Obwohl diese keine echten menschlichen Gefühle fühlen können, können sie diese imitieren und ein Eindruck von Menschlichkeit in einer Maschine wird erweckt. Im Allgemeinen ist der fortschrittliche technische Aspekt sehr faszinierend gestaltet.
Insgesamt hatte die Geschichte also wirklich Potential, allerdings schwächelnden sowohl Handlung als auch Spannung ab der 2. Hälfte des Buches und obwohl der Plot Twist nicht vorhersehbar war, hat mich das Ende ein bisschen enttäuscht. Besonders der Schreibstil hat sich im Verlauf des Buches meiner Meinung nach verändert. Zum Schluss werden die Szenen nur spärlich beschrieben und verlieren dadurch an Einzigartigkeit.
Zusammenfassend also eine sehr lesenswerte Geschichte, die leider besonders gegen Ende ein wenig schwächest und mich mit einem eher zwiegespaltenen Gefühl zurückgelassen hat.