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Veröffentlicht am 14.04.2024

Ein fulminantes Werk

Babel
3

Auch was für Nicht-Sprachverliebte. Jede/r kann in die Welt von Babel abtauchen und mit den Charakteren mitwachsen.


Es gab einige Gründe, warum ich mich zunächst nicht an Babel herangetraut habe. 730 ...

Auch was für Nicht-Sprachverliebte. Jede/r kann in die Welt von Babel abtauchen und mit den Charakteren mitwachsen.




Es gab einige Gründe, warum ich mich zunächst nicht an Babel herangetraut habe. 730 Seiten, Kolonialzeit (generell historischer Roman), viel zu hohes sprachliches Niveau, um nur einige zu nennen.

Aber ich kann euch sagen: Babel ist ein Buch für alle. Ja, an einigen Stellen geht es etwas vertieft um Sprache und Übersetzung, aber viel mehr geht es um das Thema wem Sprache bzw. Wissen gehört.

Das mag sich immer noch trocken und sehr philosophisch anhören, aber die Autorin erschafft eine magische Welt, in der man die Charaktere intensiv kennenlernt und ihre Wandlung hautnah miterlebt. Durch die Länge des Buches steht Robin, unseren Protagonisten, von klein auf im Mittelpunkt der Geschichte. Und auch seine Freunde, die mit ihm in Oxford studieren, werden so klar gezeichnet, dass man sie fast vor Augen hat, wie sie den Turm Babel erkunden oder das magische Silberwerken erlernen.

Ich würde das Buch nicht mit Harry Potter vergleichen, denn dafür ist der Fantasyanteil zu gering. Aufgrund zeitgetreuer Themen wie Rassismus und schwarze Pädagogik ist das Buch auch eher kein Jugendbuch.

Die Kapitel sind recht lang, werden aber durch stetige Absätze immer wieder aufgelockert. Zu keiner Zeit wurde mir das Buch zu langatmig und es war durchweg flüssig zu lesen.

Viele Passagen habe ich als Hörbuch gehört (via Spotify möglich) und auch der dortige Erzähler macht das Buch zu etwas ganz besonderem.

Fazit:
Um dieses Buch zu lieben, muss man kein Literat oder Poet sein. Man darf sich in eine Welt fallen lassen, die von der Autorin geschaffen und ausgeschmückt wird und diese dann durch die Augen von jungen Leuten erkunden.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Mit einem Eiswagen nach New York

This Is Not The End
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Handlung:
Die Highschool ist vorbei und während sich alle in Hughs Umfeld in Richtung College verabschieden, hat er geplant, weiterhin mit dem Eiswagen seiner Schwester Eis zu verkaufen. Daneben bewertet ...

Handlung:
Die Highschool ist vorbei und während sich alle in Hughs Umfeld in Richtung College verabschieden, hat er geplant, weiterhin mit dem Eiswagen seiner Schwester Eis zu verkaufen. Daneben bewertet er auf seinem Blog „Spoiler Alert“ die Enden von Filmen, Personen und allem, was noch ein Ende haben kann.

Doch dann trifft er auf Olivia, seine ehemalige - zugegebenermaßen ziemliche strange - Mitschülerin, die tatsächlich nicht ganz so normal zu sein scheint.

Diese überredet Hugh, ihn mit nach New York zu nehmen. Und so begeben sich beide mit dem Eiswagen auf die Reise, nicht nur nach New York, sondern auch zu sich selbst.

Bewertung:
Die Idee mit dem Enden, die Hugh bewertet, haben mein Interesse für das Buch geweckt. Und tatsächlich findet sich zu Beginn jedes Kapitels ein Beitrag von Hugh, in dem er über verschiedene Enden spricht.

Dadurch dass die Filme und Personen oft etwas älter sind (vermutlich um die Lesenden nicht zu spoilern) gab mir das Buch einen 2000er-Vibe, obwohl es zur heutigen Zeit spielt.

Trotzdem kam ich in dem Buch nie so richtig an. Hugh war wegen seiner Antriebslosigkeit ein eher anstrengender Charakter und Olivia war besonders zu Beginn für mich sehr unsympathisch. Richtig erweichen konnte ich mich für beide nicht, insbesondere spürte ich keine Chemie zwischen den beiden.

Die Nebencharaktere wirkten auch ganz nett, aber durch die Kürze des Buchs bzw. die Kürze des Zeitabschnittes, in dem das Geschehen spielt, konnte man niemanden so richtig kennenlernen. Es fühlte sich so an, als wäre man in der späteren Staffel einer Teenie-Serie gelandet, ohne die ganze Vorgeschichte zu kennen.

So richtig spannend oder knisternd wurde es in dem Buch für mich nie, sodass ich keine große Lesemotivation mehr hatte.

Fazit:
Originelle Idee, die mich mangels der Charaktere nicht für sich gewinnen konnte

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Trotz (oder aufgrund?) des flüssigen Schreibstils bleibt hier alles andere auf der Strecke

Becoming Megan
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Wenig Spannung und blasse Charaktere

Handlung:
Im Körper einer anderen Person aufwachen, jemand anderes sein - wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Für die Protagonistin dieses Jugendthrillers ...

Wenig Spannung und blasse Charaktere



Handlung:
Im Körper einer anderen Person aufwachen, jemand anderes sein - wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Für die Protagonistin dieses Jugendthrillers wird das allerdings zur bitteren Realität.

Denn nach einem tragischen Unfall erwacht Kat aus dem Koma - im Körper von Megan Taylor, Stiefschwester des Erben eines milliardenschweren Medizin-Konzerns. Ihr Retter, der dubiose Dr. White, verlangt von ihr, in die Rolle der Stiefschwester zu schlüpfen, um ihren Stiefbruder zu töten. Ansonsten tötet White Kats einzige noch lebende Verwandte.

Völlig aussichtslos beugt sich Kat dieser Forderung, doch dabei kommt sie dem Milliardärssohn nicht nur physisch immer näher.

Bewertung:
Unvermittelt setzt die Handlung bei Kats Erwachen nach dem Unfall ein. Was dann folgt ist - zumindest für das erste Drittel - eine etwas genauere Beschreibung des Klappentextes.

Doch durch die sehr kurzen Kapitel (oft 1-3 Seiten lang), flutscht man nur so durch die Seiten. Das ist auch gut so, denn leider kam für mich die ganze Zeit kaum Spannung auf.

Auch zu Kat, der Protagonistin, konnte ich durchweg keine emotionale Bindung herstellen. Zugegebenermaßen ist das insofern schwierig, da man sie nur kurz als sie selbst kennenlernt und sie sich dann direkt verstellen und die Persönlichkeit der Stiefschwester spielen muss. Vielleicht wäre es hier besser gewesen die ganze Geschichte aus der Ich-Perspektive (statt Sie) zu schreiben. Zu den weiteren Charakteren war es noch schwerer eine Bindung zu aufzubauen.

Selbst der Antagonist war nach mehreren Szenen viel zu berechenbar.

Das Argument, dass es sich hierbei um einen Jugendthriller handelt und dieser sich an ein jüngeres Publikum richtet, finde ich schwach. Facettenreiche und individuelle Charaktere sollten in (guten) Büchern für jedes Publikum Einzug finden.

Auch die Thriller-Aspekte, mit denen das Buch beworben wird (packend und mit Gänsehaut-Garantie) kann ich nicht unterschreiben. Durch den flüssigen Schreibstil konnte man das Buch sehr gut lesen, man konnte es aber auch genauso gut zur Seite legen. Auch die garantierte Gänsehaut kam bei mir nicht zum Tragen - und das obwohl ich als Thriller-Ungeübte hier ein leichtes Fressen gewesen wäre.

Für den recht stolzen Preis von 17,00 EUR für ein Taschenbuch kann ich dadurch keine Empfehlung aussprechen.

Fazit:
Hält nicht, was es verspricht.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

99 problems but I also have one

Not My Problem
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Witzige Coming-of-Age-Story mit tollen Charakteren und etwas Tiefgang

Mit viel Witz und Humor begleiten wir Aideen an ihr Orientierungsjahr an der Highschool. Zunächst habe ich etwas gebraucht, um ihre ...

Witzige Coming-of-Age-Story mit tollen Charakteren und etwas Tiefgang

Mit viel Witz und Humor begleiten wir Aideen an ihr Orientierungsjahr an der Highschool. Zunächst habe ich etwas gebraucht, um ihre Denkweise flüssig zu lesen. Sobald ich in ihrem Kopf angekommen war, hat das Buch an Fahrt aufgenommen und konnte mich vor allem durch die liebenswerten Charaktere begeistern.

Kleine Insider und authentische Handlungsstränge haben mir hierbei das Gefühl gegeben, Beobachter einer Highschool-Serie zu sein. Dabei aber ganz ohne Riesendrama, Eifersuchteleien und Kitsch.

Stückweise hat mich das Buch schon an die Netflix-Serie „Sex Education“ erinnert - nur mit weniger Sex. Als Fan der Serie war das kein Problem für mich. Außerdem stand hier auch mehr der Coming-of-Age-Aspekt im Vordergrund. Denn nur weil Aideen sich um die Probleme anderer gekümmert hat, hieß das nicht, dass ihre eigenen dadurch verschwinden.

Zwischen diese Probleme hat sich dann eine zarte Liebesgeschichte umflochten, die für mich zunächst gar nicht so offensichtlich war, ich dann aber sehr willkommen angenommen habe.

Fazit:
Für alle Fans von Highschool-Serien mit witzigen und liebevollen Charakteren.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Tiefe Einblicke in ein totgeschwiegenes Thema

Mutter ohne Kind
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Jede dritte Frau ist betroffen - und doch wissen Viele zu wenig

In 11 Kapiteln schildern Eva Lindner und weitere Frauen ihre Erfahrungen mit Schwangerschaftsverlusten. Jeweils passend zu dem Erlebten ...

Jede dritte Frau ist betroffen - und doch wissen Viele zu wenig



In 11 Kapiteln schildern Eva Lindner und weitere Frauen ihre Erfahrungen mit Schwangerschaftsverlusten. Jeweils passend zu dem Erlebten gibt die Autorin tiefe Einblicke in das Tabuthema, die Medizin, sowie die politische und rechtliche Lage drum herum.

Für mich am spannendsten waren die Erfahrungsberichte der verschiedenen Frauen, die zumeist am Anfang eines jeden Kapitels erzählt wurden.

Es ist schockierend, wo und was bei dem Thema Geburt alles schief laufen, totgeschwiegen oder diskutiert wird. Insbesondere die Einblicke in die ungleiche Geschlechtermedizin zeigen auf, wieso ein so wichtiges Thema untergehen kann.

Insgesamt wirkt das Buch wie ein sehr gut recherchierter Zusammenschrieb, der mit wahren Geschichten kombiniert, zu einem essentiellen Sachbuch wird.

Besonders gut gefallen hat mir, dass in späteren Kapiteln das zuvor Gesagte nochmal wiederholt wurde. Dadurch wurden einem nochmal die wichtigsten Aussagen ins Gedächtnis gerufen.

Fazit:
Für jede und jeden! Denn früher oder später kennt jede*r jemand betroffen - oder ist es selbst.

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