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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2018

vom Aufstieg bis zum Fall

Mit der Faust in die Welt schlagen
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die beiden Brüder Philipp und Tobias leben in Sachsen und begleiten uns von ihrer Einschulungszeit bis ins junge Erwachsenenalter. Zu Beginn ist überall Aufbruchsstimmung ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die beiden Brüder Philipp und Tobias leben in Sachsen und begleiten uns von ihrer Einschulungszeit bis ins junge Erwachsenenalter. Zu Beginn ist überall Aufbruchsstimmung und finanzieller Aufstieg spürbar, doch mit der Zeit ändert sich die Stimmung drastisch und am Ende bleiben Rassismus, Hass und Feindseligkeiten übrig.

Meine Meinung zum Buch:
Mich hat die Aktualität des Themas sofort angesprochen und so wie es im Fall von Philipp und Tobias Veränderungen – erst im positiven, dann im negativen – gibt, finde ich sehr authentisch und über einen längeren Lebensabschnitt kontinuierlich dargestellt. Auch die jeweilige Stimmung wurde sehr gut aufgegriffen und beschrieben – zuerst von Hoffnung, Geld, Aufstieg bis hin zur rassistischen Gesinnung, Wut, Ausweglosigkeit und Abstieg. Es wurden auch unterschiedliche Ebenen angesprochen – von der finanziellen über die persönliche bis hin zu ethnischen und auch das Familiengefüge hat sich im Laufe der Jahre verändert. Teilweise war mir die sprachliche Ausdrucksweise zu vereinfacht und simpel dargestellt, auch wenn es aus Sichtweise von Philipp und Tobias geschildert wurde, so hatte ich mir aufgrund des „literarischen Etiketts“ eine etwas gehobenere Ausdrucksweise gewünscht.

Veröffentlicht am 10.09.2018

mitten aus dem Leben gegriffen

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!
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Mir persönlich hat die Gliederung des Buches sehr gut gefallen und auch, dass die Autorinnen gewisse Situationen oder Gespräche wort-wörtlich wiedergegeben haben. Natürlich werden teilweise Reaktionen ...

Mir persönlich hat die Gliederung des Buches sehr gut gefallen und auch, dass die Autorinnen gewisse Situationen oder Gespräche wort-wörtlich wiedergegeben haben. Natürlich werden teilweise Reaktionen überzeichnet dargestellt, aber insgesamt ist das gesamte Buch sehr witzig geschrieben und lädt auch zum eigenen Reflektieren ein. Auch wenn man sich selbst nicht unbedingt zu den Helikopter-Eltern zählt, so kann es doch vorkommen, dass man sich in der einen oder anderen Situation wiedererkennt. Ganz amüsant finde ich die WhatsApp Chats in den Elterngruppen, allerdings muss ich sagen, dass die hier angeführten Situationen noch relativ harmlos sind. Anscheinend bin ich mit drei Schulkindern hier schon einiges gewöhnt ?

Veröffentlicht am 06.09.2018

Haus des Grauens

Stirb, mein Prinz
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
In einem Abbruchhaus machen die Arbeiter eine entsetzliche Entdeckung: Sie finden einen verwahrlosten Jungen in schlechter körperlicher und psychischer Verfassung in einem ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
In einem Abbruchhaus machen die Arbeiter eine entsetzliche Entdeckung: Sie finden einen verwahrlosten Jungen in schlechter körperlicher und psychischer Verfassung in einem Käfig aus Knochen eingesperrt. Doch dies ist erst der Anfang. Der leitende Ermittler Phil Brennan und seine Frau, die als Polizeipsychologin auch mitarbeitet, kommen einer Menschenhandelbande auf die Schliche, in der als Drahtzieher Persönlichkeiten aus höheren Ebenen involviert sind. Mit der Zeit wird auch Phil persönlich immer stärker in den Fall hineingezogen und seine eigene Vergangenheit holt ihn ein.

Meine Meinung zum Buch:
Mir gefallen die Bücher der Autorin von Mal zu Mal noch besser. Ich finde auch, dass man eine Steigerung erkennen kann, die Ideen zum Thriller werden immer grausamer und sind kaum noch zu toppen und auch die sprachliche Umsetzung wird immer ausgefeilter, sodass das Lesen ein Genuss ist. Sehr gut gefallen haben mir auch die persönlichen Lebensgeschichten der Akteure, die neben dem aufzuklärenden Fall, eine sehr große Rolle im Buch einnehmen. Es macht die Personen authentisch und hilft mir, zu verstehen warum Menschen auf ihre Weise reagieren oder handeln, auch wenn man es selbst vielleicht ganz anders gemacht hätte. Etwas überzogen fand ich den Schluss des Buches, hier war mir etwas zu viel an Action: Nachdem schon der Chef der Ermittlungstruppe involviert war und auch Phil und Marina in Lebensgefahr waren, haben sich die Ereignisse überschlagen. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen, aber ansonsten habe ich das Lesen des Buches sehr genossen!

Titel und Cover:
Das Cover finde ich optisch sehr ansprechend, vor allem die frische Farbe und das herausgearbeitete Seil am Cover sind Hingucker. Der Titel gefällt mir nicht so gut, hier würde ich den Englischen Originaltitel „Cage of Bones“ bzw. auch den Header auf der Rückseite des Buches „Das Haus des Grauens“ besser finden.

Mein Fazit:
Für all jene, die so wie ich, auch die Vorgänger-Bücher von Tania Carver gelesen haben, ist „Stirb, mein Prinz“ ein absolutes MUSS! Und die Option auf ein weiterführendes Buch hat sich die Autorin auch offen gelassen, vielleicht dürfen wir uns schon bald auf einen neuen Fall mit Phil und Marina freuen.

Veröffentlicht am 06.09.2018

ernste Themen, witzig verpackt

Lisa geht zum Teufel
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Die Autorin hat es geschafft, auch ernste Themen mit einer gewissen Portion Witz und Ironie zu verpacken und zusätzlich durch eine Brise Urlaubsflair einen sehr lesenswerten Sommerroman zu gestalten. Recht ...

Die Autorin hat es geschafft, auch ernste Themen mit einer gewissen Portion Witz und Ironie zu verpacken und zusätzlich durch eine Brise Urlaubsflair einen sehr lesenswerten Sommerroman zu gestalten. Recht witzig fand ich die Streiche und Kriegereien, die sich Delia, Raffael und Lisa einfallen haben lassen um sich gegenseitig zu verärgern und in Wirklichkeit sind sie sich dadurch näher gekommen und haben sich angefreundet. Die Charaktere im Roman werden teilweise sehr stark schwarz oder weiß dargestellt, aber die HauptakteurInnen waren facettenreicher und haben mir sehr gut gefallen. Vor allem Lisa hat sich im Laufe der Geschehnisse positiv entwickelt. Zu Beginn machte sie sich und ihr Selbstwertgefühl stark von ihrem damaligen Freund Rainer abhängig, der sie ausnutzte, obwohl sie selbst mit beiden Beinen im Leben steht und beruflich sehr erfolgreich ist. Ebenfalls war ihr der äußere Schein um ihr Aussehen, Kleidung und Make up besonders wichtig, aber durch Delia entdeckte sie zunehmend andere, interessante und natürliche Seiten an ihr. Sie wurde ausgelassener, hatte mehr Spaß im Leben und konnte sich auch mit ihrem Exmann wieder aussöhnen. Schlussendlich war sie dann auch wieder bereit für eine neue Liebe. Auch Lisas Exmann hat sich durch ihr Verhalten mitreißen lassen und durch Lisas Entgegenkommen und Wiederannäherung andere Seiten von sich gezeigt. Im Grunde haben sich alle Hauptakteure durch ihre Erfahrungen weiterentwickelt und sind für die LeserInnen und auch sich selbst sympathischer und authentischer geworden.

Veröffentlicht am 06.09.2018

ein Blick hinter die Kulissen

Opfer
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Corinne wurde vor 20 Jahren zu lebenslangem Aufenthalt in einer Haftanstalt verurteilt, nachdem sie blutüberströmt an einem Tatort aufgefunden wurde. Sean Ward, ein Privatdetektiv, ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Corinne wurde vor 20 Jahren zu lebenslangem Aufenthalt in einer Haftanstalt verurteilt, nachdem sie blutüberströmt an einem Tatort aufgefunden wurde. Sean Ward, ein Privatdetektiv, der den Fall nach 20 Jahren aufgrund neuer Indizien und DNA-Auswertungen wieder aufrollt, lässt sich nicht zu vorschnellen Urteilen hinreißen und hinterfragt noch einmal genau, warum Corinne, die damals noch ein Teenager war, so schnell und eindeutig als Satanistin und Mörderin verurteilt wurde. Sein Engagement und die Aufrollung des für die Bewohner des Dorfes abgeschlossenen Falles werden nicht von allen gutgeheißen.

Meine Meinung zum Buch:
Interessant fand ich, dass sich die Geschehnisse einerseits im Jahr 2003 (jetzt) abspielen und andererseits in das Jahr 1983 zurückgeblickt wird, so kann die Spannung gut aufrecht erhalten werden und man bekommt ein mehrschichtiges Bild von den AkteurInnen, einerseits als Teenager und jetzt als Erwachsene. Etwa in der Mitte des Buches konnte ich einige Längen spüren, hier hätte man vielleicht noch ein paar Überraschungsmomente einbauen können, aber zum Ende hin bekam der Krimi wieder Schwung und Spannung zurück. Die Themen, die in diesem Buch angesprochen werden, sind auch sehr umfassend: Es geht von den Problemen in der Teenagerzeit, über Drogenhandel und Prostitution, soziale Milieus, schwarze Magie, Satanismus, Korruptionen und Nachlässigkeiten innerhalb des Polizeiapparates bis hin zu voreiligen Verurteilungen. Gut gefallen hat mir auch, dass man zu Beginn einen sehr guten Überblick über die Jugendclique und deren Alltag bekommen hat und auch die Beschreibung des Dorfes, das sich auch nach 20 Jahren kaum verändert hat mitsamt seinen eingefahrenen Strukturen fand ich sehr authentisch. Man spürt auch beim Lesen, dass das Dorf Fremden gegenüber sehr feindselig eingestellt ist, auch wenn dies nach außen hin nicht immer so gezeigt wird, wird kaum etwas preisgegeben und detaillierte Fragen werden oberflächlich abgehandelt. Trotzdem sind wieder alle neugierig geworden und in Alarmbereitschaft. Es gab für mich in diesem Buch keine wirklich sympathischen HauptakteurInnen, trotzdem konnte ich mich gut in die Problem und schwierigen Lebenssituationen der hineinversetzen.

Titel und Cover:
Der Titel des Buches hätte meiner Meinung nach ruhig aussagekräftiger sein können, denn „Opfer“ ist ein großer, offener Begriff, unter dem man sich nicht etwas Konkretes vorstellen kann und auch die Richtung des Buches nicht so gut einschätzen kann. Das Cover finde ich modern, ansprechend, schlicht, aber trotzdem auffällig – gefällt mir sehr gut.