Packender Auftakt einer dreiteiligen Dystopie mit einem beängstigenden Szenario, das erschreckend realitätsnah rüberkommt
Als die Freiheit starb – ResignationMit diesem Buch legt die Autorin Dania Dicken den ersten Band ihrer als Trilogie angelegten dystopischen Romanreihe „Als die Freiheit starb“ vor und konnte mich dabei gleich auf ganzer Linie überzeugen ...
Mit diesem Buch legt die Autorin Dania Dicken den ersten Band ihrer als Trilogie angelegten dystopischen Romanreihe „Als die Freiheit starb“ vor und konnte mich dabei gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.
In einer nicht allzu weit entfernten Zukunft bestimmen Rassismus, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit und totale Überwachung den Alltag in den USA. Zudem schottet sich das Land, das sich nun „Vereinigte Republik von Amerika“ nennt, nach außen vollkommen ab und hat Mauern an den Grenzen zu Mexiko und Kanada errichtet. Die Latina Adriana Cabello arbeitet als Dozentin für Sozialpsychologie und wird nur durch ihre Ehe mit dem weißen Regierungsangestellten Eric vor der sozialen Abstufung bewahrt. Ihr gemeinsamer Sohn Anthony weist zudem autistische Züge auf und ist dadurch von den neuen Regeln auch stark bedroht. Als die Lage für die kleine Familie immer angespannter wird, spielt Adriana mit dem Gedanken, zu ihrem Bruder Mateo nach Kanada zu flüchten, doch Eric sträubt sich zunächst dagegen. Ein verheerender Anschlag der Widerstandsgruppe „Freedom Fighters“ macht dann alle Pläne zunichte und für Adriana beginnt ein verzweifelter Kampf um das letzte bisschen Freiheit, dass ihr noch geblieben ist.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und entwirft dabei ein beängstigendes Szenario, dass erschreckend realitätsnah rüberkommt, weil sie hier in erster Linie Tendenzen, die in der heutigen Zeit schon erkennbar sind, konsequent weiterspinnt und zu einem monströsen Gesamtbild zusammenfügt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erleben wir Geschehen komplett aus der Perspektive von Adriana, die hier auch als Ich-Erzählerin fungiert und uns hautnah an ihren Ängsten und Zweifeln teilhaben lässt. Immer wieder eingestreute Passagen mit Rückblenden in die vergangenen vier Jahre zeigen zudem deutlich und ziemlich schonungslos die Entwicklungen auf, die zur hoffnungslos erscheinenden Situation in der Gegenwart geführt haben.
Wer auf dystopische Romane mit starken Figuren und einem beängstigenden Szenario steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Die Messlatte für die nachfolgenden Bände liegt gleich ziemlich hoch.