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Veröffentlicht am 27.01.2025

Zeitler kann nicht anders, er muss seine Nase in Commissario Lanzas Fälle stecken

Salute - Der letzte Espresso
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Als Fan von Tischler und Fink in Brunngries war ich sehr auf Zeitler und Lanza in Bardolino gespannt. Auch dieser Krimi trägt unzweifelhaft Friedrich Kalpensteins Handschrift. Kurzweilig und mit launigen ...

Als Fan von Tischler und Fink in Brunngries war ich sehr auf Zeitler und Lanza in Bardolino gespannt. Auch dieser Krimi trägt unzweifelhaft Friedrich Kalpensteins Handschrift. Kurzweilig und mit launigen Überschriften über den kurzen und knackigen Kapiteln ist es eine wahre Freude am schönen Gardasee in die neue Serie einzutauchen.

Paul Zeitler, ehemaliger Hauptkommissar aus München, hat es an den Gardasee verschlagen, nachdem er aufgrund einer Suspendierung den Dienst bei der Polizei in München quittiert hat. Er hat in Bardolino das Café Monaco eröffnet. Als ausgerechnet in Pauls Café ein ein Mord passiert, muss er erkennen, dass in ihm doch noch ein Mann des Gesetzes steckt. Darüber, dass Zeitler ebenfalls in dem Fall ermittelt, ist der einheimische Commissario Lanza nicht sonderlich erfreut. In Zeitler hat Commissario Lanza einen passenden Konterpart gefunden.
Friedrich Kalpenstein hat ein außerordentliches Gespür dafür, Figuren zu erschaffen, die einem direkt ans Herz wachsen. Sein Schreibstil ist flüssig und leicht, die nicht zu langen Kapitel haben mich dazu verleitet, immer weiter zu lesen. Bardolino und der Gardasee werden sehr bildhaft geschildert und auch das italienische la dolce vita kommt nicht zu kurz.
Es macht einfach Freude, ein neues Buch von diesem Autor zu lesen. Deshalb von mir eine klare und absolute Leseempfehlung für Neueinsteiger und Fans. Auf das nächste Buch freue ich mich schon sehr.

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Veröffentlicht am 24.01.2025

Wer ist Elze, die Mitte des 16. Jahrhunderts im Münsterland auf dem Kalmulehof aufwächst?

Am Fluss der Zeiten
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Elze wächst mit ihren Geschwistern als Eigenbehörige auf dem großen Hof auf. Harte Arbeit auf den Feldern ist ihr Alltag. Doch ihr Leben wandelt sich von Grund auf, als sie ihre Familie verlassen muss ...

Elze wächst mit ihren Geschwistern als Eigenbehörige auf dem großen Hof auf. Harte Arbeit auf den Feldern ist ihr Alltag. Doch ihr Leben wandelt sich von Grund auf, als sie ihre Familie verlassen muss und ihren Pflichtdienst als Küchenmagd in der Stadt Münster antritt. Eines Tages wird sie jedoch mit einer Magd der Herren von Oer getauscht und muss künftig auf der Wasserburg Kakesbeck leben, auf der ein Fluch liegt. Dort trifft sie auch Jacob wieder. Aber um den Müllerssohn ranken sich geheimnisvolle Gerüchte. Soll sie diesen Glauben schenken?

Hält man das gebundene Buch in Händen, fällt gleich die hochwertige Qualität auf. Ein Einband mit einer Haptik, die an eine Leinwand erinnert, ein zu der damaligen Zeit passendes Covermotiv und ein Lesebändchen. Gleich auf den ersten Seiten des Buchs wird darauf hingewiesen, dass es im Anhang ein Personenverzeichnis und ein Glossar gibt. Ein sehr guter und hilfreicher Hinweis.

Am Fluss der Zeiten hat mich in eine vergangene Zeit transportiert und mich Elze in einer prägenden Zeit ihres Lebens begleiten lassen. Als Eigengehörige bestimmen Gerichtsherren und Grundbesitzer über ihr Leben und sie muss eine Stellung als Magd in Münster antreten. Die geschichtlichen Hintergründe um die Täuferbewegung, die Zeit der Umbrüche, der Reformation und die Rolle der Kirche werden geschickt eingeflochten. Ich hatte das Gefühl, dass Ulrike Renk weiß, wovon sie schreibt. Die Beschreibung der Lebensumstände lassen auf eine sehr gute Recherche schließen.

Lesenswert und fesselnd bis zum Schluss.

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Veröffentlicht am 21.11.2024

Sophie braucht dringend eine Therapie

Mordscoach
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Sophie Stach, Coachin und Psychoanalytische Supervisorin, wird während einer Therapiestunde völlig aus der Bahn geworfen. Ihre neue Klientin Amelie ist eine attraktive junge Frau, und wie sich am Ende ...

Sophie Stach, Coachin und Psychoanalytische Supervisorin, wird während einer Therapiestunde völlig aus der Bahn geworfen. Ihre neue Klientin Amelie ist eine attraktive junge Frau, und wie sich am Ende der Sitzung fast zufällig herausstellt, auch die Geliebte ihres Mannes Jakob. Wie konnte Amelie auch in den safe space ihrer Praxis geschweige denn in den ihrer Ehe eindringen? Sophie wird jäh bewusst, dass Amelie eine ernstzunehmende Bedrohung ist. Verständlich, dass es zu einer kleinen Rangelei kommt und ein kräftiger Schubs allem Anschein nach zur Lösung von Sophies Problem führt. Doch leider zieht diese spontane Reaktion weitere Probleme nach sich, die Sophie gekonnt nach dem Motto handeln ist wichtiger als reden löst.

Nach den Achtsamkeitskursen bei Karsten Dusse hatte ich einen ähnlichen schwarzhumorigen Roman erwartet, der Wortwitz, Sarkasmus, Spannung und Überraschung gekonnt mischt. Leider wurde ich in dieser Hinsicht enttäuscht. ABER dennoch fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Handlung ist unterhaltsam und hat mich dann doch noch gefesselt. Aus Sophies Therapeutinnnensicht gesehen, kann man die Beweggründe für ihre aberwitzigen Handlungen zwar nachvollziehen aber keinesfalls gutheißen. Nicht so ganz nach dem Lehrbuch löst sie ihre sich ausweitenden Probleme durch weniger reden und mehr machen, was die Probleme jedoch nicht löst, sondern ganz im Gegenteil zu neuen führt. Kurz keimt in ihr der Gedanke auf: Ich bin als Therapeutin eine Versagerin, der gleich weit weggeschoben wird, denn sie ist ja nicht verantwortlich für all das Böse in der Welt. Im Gegenteil, das Böse in der Welt - in Form einer durch ihre Mutter gewaltvoll geprägten Kindheit - ist es.

Ein Satz, der mir gefallen hat, steht auf Seite 117: ...der Sinn an Zigaretten ist, wie ich jetzt feststelle, dass man sich an diesen kleinen, dünnen Dingern festhalten kann, als wären sie der Segelmast, an dem man sich festkrallt, während eine riesige Flutwelle alles von Bord reißt.

Das Ende hat mich nicht überzeugen können, zuviel bleibt offen. Doch eines ist klar, Sophies Arbeit als Therapeutin ist noch lange nicht am Ende...

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Wieder ein Lesehighlight von Catherine Shepherd

Der Nachtschattenmann: Thriller
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Da mir die Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz gut gefällt habe ich mich sehr auf ihren neuesten Fall gefreut. "Der Nachtschattenmann" kann wie immer unabhängig von den anderen Bänden gelesen ...

Da mir die Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz gut gefällt habe ich mich sehr auf ihren neuesten Fall gefreut. "Der Nachtschattenmann" kann wie immer unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Das edle Cover und das schöne Lesezeichen runden das Lesevergnügen ab.

Der Fall ist rätselhaft. Auf den Stufen einer Tanzschule liegt eine tote Frau mit einem kleinen Ballerinaschuh in der Hand. Ihre Arme sind erhoben, als wolle sie selbst im Tod noch tanzen. Da geschieht ein weiterer Mord und es wird klar, dass ein Serientäter am Werk ist. Florian Kessler, Kriminalkommissar, Julias Lebensgefährte und Vater der gemeinsamen Tochter Sophia, sucht im Umfeld der Opfer fieberhaft nach dem Täter. Durch eine entscheidende Spur an der zweiten Leiche entdeckt Julia, dass der Täter an einer seltenen Krankheit leidet und nur in der Dunkelheit der Nacht agieren kann.

"Der Nachtschattenmann" von Catherine Shepherd ist ein gelungener Pageturner, der mich von Anfang bis Ende komplett in den Bann gezogen hat. Wie bei allen Büchern der Autorin beginnt die Spannung mit den ersten Zeilen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und ein paar Cliffhänger sorgen für einen schnellen Lesefluss. Ich musste einfach wissen, wie es weitergeht und Lesepausen waren fast unmöglich.

Ich habe von Kapitel zu Kapitel mitgerätselt. Die Lösung des Falles hat sich mir erst ziemlich am Ende offenbart. Ich liebe diesen mitreißenden Schreibstil von Catherine Shepherd, die mich so lange im Dunkeln tappen ließ. Das Buch verliert zu keiner Zeit an Spannung und war genau nach meinem Geschmack. Ich bin schon gespannt, mit welchem Fall es Julia Schwarz beim nächsten Teil der Reihe zu tun bekommt.

Von mir erhält der Thriller 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Eine unverwechselbare Ermittlerin

Kalte Erlösung
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„Kalte Erlösung“ ist bereits der neunte Band der Mara Billinsky Reihe. Er kann problemlos auch ohne Vorkenntnis der anderen Bände gelesen werden. Um jedoch richtig Anschluss zu bekommen, empfehle ich früher ...

„Kalte Erlösung“ ist bereits der neunte Band der Mara Billinsky Reihe. Er kann problemlos auch ohne Vorkenntnis der anderen Bände gelesen werden. Um jedoch richtig Anschluss zu bekommen, empfehle ich früher einzusteigen.

Für mich war "Kalte Erlösung" das erste Zusammentreffen mit der Krähe. Ein spöttischer Spitzname, dachte ich zuerst. Aber schnell wurde mir klar, es ist ihr Markenzeichen und sie trägt ihn mit einem gewissen Stolz. Schwarze Kleidung, Tattoos, raue Schale, das ist Mara Billinsky, genannt die Krähe.
Ihr Revier ist Frankfurt, zwischen der funkelnden Skyline und dem dreckigen Bahnhofsviertel ist sie auf der Jagd nach einem psychopathischem Serienmörder. Besonders grausam foltert und tötet er seine auf den ersten Blick willkürlich ausgesuchten Opfer. Außer an der Aufklärung dieser scheinbar unlösbaren Verbrechen arbeitet Mara noch im länderübergreifenden Fall „Polaris“ mit. Erik Nordin ist Teil der internationalen Task Force und ihre Beziehung ist kompliziert. Erik Nordin ist besessen von Polaris weil bei einem katastrophalen Einsatz seine Ex-Frau getötet wurde. Erik kämpft gegen den Verdacht, sie selbst getötet zu haben. (Durch kleine Rückblenden konnte ich die Handlungen nachvollziehen, aber mit den Kenntnissen aus den Vorgängerbüchern wäre es aufschlussreicher und spannender gewesen).

Kalte Erlösung“ wird in vier Teilen erzählt. Das Böse bleibt, das Böse hasst, das Böse liebt und das Böse vergisst nie.
Zitat: Es ist nicht alles schwarz und weiß, im Gegenteil die Welt ist verdammt grau. Und das Böse war nicht immer schon böse, es wurde dazu gemacht.
Diese bildreiche Sprache ist voller Emotionen und faszinierend.
Alle Charaktere sind einzigartig und besonders.
Durch verschiedene Erzählstränge bekommt man Einblicke in das Leben eines Kindes, welche mich besonders berührt haben. Am Ende werden alle Handlungsstränge zusammengeführt und zu einem stimmigen Ende gebracht.
Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich kann das Buch empfehlen, es ist ein Pageturner für den Leser, der es wissen will.

Ich vergebe gerne fünf Sterne und freue mich auf den nächsten Band.

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