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Veröffentlicht am 10.04.2024

Wenn ein Buch das Prädikat Pageturner verdient, dann dieses

Todschwarze Nacht
3

Das Obdachlosenmilieu, in dem dieser Thriller angesiedelt ist, hat mich neugierig gemacht. So ein Setting hat man nicht alle Tage.

Lou, seit kurzem wohnungslos, ist der eisigen Winterkälte schutzlos ausgeliefert. ...

Das Obdachlosenmilieu, in dem dieser Thriller angesiedelt ist, hat mich neugierig gemacht. So ein Setting hat man nicht alle Tage.

Lou, seit kurzem wohnungslos, ist der eisigen Winterkälte schutzlos ausgeliefert. Als sie aus Verzweiflung eine Jacke mitgehen lässt, setzt sie eine gefährliche Jagd in Gang und gerät in das Fadenkreuz eines Killers. Doch Lou setzt sich zur Wehr und kommt nach und nach auf die Spur des Mörders.

Schon die ersten Zeilen haben es in sich. Alles ist so gut beschrieben, dass man beim Lesen die Verzweiflung und die Angst, die vor allem bei weiblichen Obdachlosen besonders groß ist, fast körperlich spüren kann. Erschreckend, und doch nicht neu, ist die bittere Erkenntnis, dass dieses Leben mit dem Missbrauch von Alkohol und Drogen Hand in Hand geht. Kaum vorstellbar, in solch einer Abwärtsspirale gefangen zu sein.

Ich rätsle gerne mit und es war spannend, wie sich die einzelnen Teile zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen gefügt haben.

"Todschwarze Nacht" hat mich gepackt und gut unterhalten. Dafür vergebe ich gerne fünf Sterne.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 15.02.2024

Das Leben mit der Öffentlichkeit teilen und in die Abgründe der Social Media-Welt stürzen

Die Influencerin
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Ein tolles Cover. Wie tausend Scherben, blutrot eingefärbt, glänzend und scharfkantig. Das geniale haptische Feeling beim darüberstreichen mit den Fingern lässt die kommende Zerstörung erahnen...
Auch ...

Ein tolles Cover. Wie tausend Scherben, blutrot eingefärbt, glänzend und scharfkantig. Das geniale haptische Feeling beim darüberstreichen mit den Fingern lässt die kommende Zerstörung erahnen...
Auch der Klappentext klingt gut und ich habe einen spannenden Thriller erwartet.

Sarah ist eine einflussreiche Fitness Influencerin, ein Vorbild, dem man vertrauen kann. Doch als eine junge Followerin stirbt, gibt die Online-Welt Sarah die Schuld an ihrem Tod. Eine Welle aus Hass schlägt ihr entgegen und sie löscht all ihre Social-Media-Apps und verkriecht sich in ihrem Haus. Doch plötzlich erscheint ein neuer Instagram-Account in Sarahs Namen. Wer steckt hinter dem Fake-Account? Wie kann es sein, dass der Betreiber ihre persönlichen Geheimnisse kennt? Die Bedrohung wächst und macht auch vor ihrer Familie nicht halt.

Schon auf den ersten Seiten wird klar, wie Sarah die Bewunderung ihrer Follower bekam, als sie bekannte, dass sie vieles nur aufgenommen hat, weil es hip und in war und zu der Rolle passte, die sie spielte. Das hat sie bei mir einige Sympathiepunkte gekostet und mein Mitleid mit ihr hielt sich in Grenzen. Auf der anderen Seite wird gut beschrieben, wie sehr sich Sarah mit ihrem Influencer-ich identifizieren musste und wie viel Arbeit in den Posts und Stories steckt. Dazu noch der Druck, der auf Sarah lastet, dreht sich doch alles nur um Klicks und Follower. Obwohl Sarah ihr ganzes Leben mit ihrer Community teilt, schafft sie es nicht, sich den Vorwürfen zum Tod von Leonie zu stellen. Warum auf einmal so schüchtern?

Es hat eine Zeitlang gedauert, bis die Geschichte an Tempo aufgenommen hat. Die Story wird aus Sarahs Perspektive erzählt, die Kapitel wechseln zwischen ihrer Sicht und der einer ominösen Person, die sie stalked. Durch die Titelergänzung auf dem Cover "Ich folge dir. Ich verfolge dich. Ich zerstöre dich" wurden in mir Erwartungen geweckt, die nicht erfüllt wurden. Sarahs Kapiteln sind Hasskommentare vorangestellt, die verletzend sind und ihr Selbstwertgefühl weiter angreifen.

"Die Influencerin" ist ein Buch über die Abgründe und Oberflächlichkeit der Social Media-Welt, bei dem die Spannung jedoch im unteren Bereich blieb. Rebecca Russ hat Sarahs Geschichte flüssig und realitätsnah dargestellt. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen und kann es als unterhaltsame Lektüre empfehlen.

Ich vergebe drei Sterne, weil ich bei einem Thriller mehr Spannung und Nervenkitzel erwarte.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Ich gestehe: einer der besten Thriller, den ich seit langer Zeit gelesen habe

Gestehe
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Der Buchtitel "Gestehe" ist einprägsam und hat sofort meine Neugierde auf den Inhalt geweckt. Aber auch die haptische Wahrnehmung des Titels mit den feinverzweigten Blutgefäßen ließ mich immer wieder darüber ...

Der Buchtitel "Gestehe" ist einprägsam und hat sofort meine Neugierde auf den Inhalt geweckt. Aber auch die haptische Wahrnehmung des Titels mit den feinverzweigten Blutgefäßen ließ mich immer wieder darüber streichen. Sehr gelungen!

Was macht man, wenn man als Star-Ermittler an einen Tatort kommt, der zwar die Polizei vor ein Rätsel stellt, den man selbst aber kennt? Diese Frage muss sich der Wiener Star-Ermittler Johann "Jacket" Winkler stellen. Das Opfer wurde grausam ermordet und mit einem mysteriösen Wort markiert: GESTEHE. GESTEHE ist der Titel seines eigenen, bis jetzt jedoch unveröffentlichten Romans, den bis zum heutigen Tag noch keiner gelesen hat. Oder doch? Ein neuer Fall, der es in sich hat...

Johann "Jacket" Winkler würde durch einen spektakulären Fall zur nationalen Berühmtheit.
Über den Fall hat er ein Buch herausgebracht und ist seither für das Volk ein Held, für seine Kollegen aber nur ein Showbulle.
Mir war er sofort unsympathisch. Seine Bekanntheit und die Vertrautheit mit einigen seiner Vorgesetzten erlauben es ihm, Regeln außer Kraft zu setzen. An Tatorten scheint er alle Vorgaben vergessen zu haben und inszeniert selbstherrliche Auftritte.

Zur Aufklärung des neuen Falls bekommt Jacket ausgerechnet Mohammad Moghaddam zur Seite gestellt. Für Momo, wie er zu seinem Ärger von den Kollegen genannt wird, ist dies endlich die Gelegenheit, sich zu bewähren und sich als Ermittler einen Namen zu machen. Eigentlich ist Momo ein waschechter Niederösterreicher. Sein Name (Mohammad Moga-dingsda) und seine Hautfarbe machen es ihm schwer, ohne die üblichen Vorurteile behandelt zu werden. Er ist anständig, arbeitet genau, hat eine zu ihm haltende Freundin und war mir sofort sympathisch.

Jacket macht während dem Fortgang der Geschichte eine ziemliche Wandlung durch. Vorbei ist es mit dem mir unsympathisch sein. Auch Momo wächst über sich hinaus und mausert sich zu einem selbstbewussten und erfolgreichen Ermittler.
Die Spannung ist hoch, genauso wie das mitfiebern und gieren nach dem nächsten Kapitel. Die Kapitel haben die perfekte Länge und wechseln zwischen Jacket's Sicht und Momo's Sicht hin und her. Unvorhersehbare Wendungen haben mich wie ein Blitz getroffen.

Henry Waber, oder Laber oder so ähnlich (lese unbedingt diesen Thriller um diesen Gag zu verstehen) hat sich selbst übertroffen. Für mich der bis jetzt beste Thriller von ihm.
Fünf Sterne+

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Der Donnerstagsmordclub is back and better than ever! Dieses Buch zu lesen ist eine wahre Freude

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Das hätten sie sich ja denken können, die Hobbyermittler des Donnerstagsmordclubs. Ein Jahr ohne Mordfall haben sie sich zu Weihnachten gewünscht, doch nur wenig später – dahin der fromme Wunsch. Der Tote: ...

Das hätten sie sich ja denken können, die Hobbyermittler des Donnerstagsmordclubs. Ein Jahr ohne Mordfall haben sie sich zu Weihnachten gewünscht, doch nur wenig später – dahin der fromme Wunsch. Der Tote: Kuldesh Shamar, ein Antiquitätenhändler, der am Morgen nach den Festtagen unglücklicherweise in ein Drogengeschäft verwickelt wird, was er am Abend mit seinem Leben bezahlt. Von dem wertvollen Paket, das er aufbewahren sollte, fehlt jedoch jede Spur. Nicht unbedingt zur Freude der Beteiligten. Mittendrin in dieser Löwengrube aus Dealern, Fälschern und Betrügern, die dem Paket hinterherjagen, die vier Senioren aus Coopers Chase. Und sie sind wütend, denn der Tote war nicht irgendwer, sondern ein alter Freund von Elizabeths Ehemann Stephen. Zieht euch warm an, möchte man den Ganoven da zurufen - aber nicht, weil gerade Winter ist.

Die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs sind Elizabeth - eine ehemalige Geheimagentin, Ron - ein ehemaliger Gewerkschaftsführer, Ibrahim - ein ehemaliger Psychiater und nicht zuletzt Joyce – die inzwischen achtzig Jahre alt ist. Richard Osman scheut sich nicht, die gesundheitlichen Herausforderungen darzustellen, die mit dem Älterwerden einhergehen. Auch die unvermeidlichen Verluste und die Suche nach Möglichkeiten weiterleben zu können, wenn die Liebe des Lebens stirbt. Ehrlich gesagt habe ich in diesem Buch eine der berührendsten Szenen meines Lebens gelesen, Tränen inklusive. Wenn Sie das Buch gelesen haben, wissen Sie, wovon ich spreche.

„Ein Teufel stirbt immer zuletzt" gibt aufschlussreiche Einblicke in das Antiquitätengeschäft, Kunstfälschungen, Drogenschmuggel und Online-Liebesbetrug. Die vier Senioren sind mir bereits durch die Vorgängerbände bekannt und ich mag sie sehr. Ich liebe ihre Kameradschaft, ihre Scherze und Joyces Tagebucheinträge. Der Autor lässt den Leser das Geschehen durch die Augen der verschiedenen Personen erleben, so daß sich das Lesen sehr abwechslungsreich gestaltet. Durch diese Erzählweise erfährt man viel mehr über die Handlung und bekommt Einblicke in die Ansichten der Charaktere. Es war wieder eine Freude, die fabelhaften, wenn auch alternden Mitglieder des Donnerstagsmordclubs bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Sie bleiben auch beim überschreiten von Grenzen und beim brechen von Regeln sympathisch und authentisch, müssen sie doch ihren Freunden bei der Polizei helfen, eine ganze Anzahl von Teufeln unschädlich zu machen.

Meine Meinung: Sehr empfehlenswert. Wenn Sie Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim (und vielleicht ein Neuzugang Computer-Bob?) noch nicht kennen, würde ich Ihnen empfehlen, ihre Bekanntschaft zu suchen. Ernsthaft. Machen Sie es!

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Ein richtig gutes und packendes Buch

Der Wald
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So realistisch wie bedrückend

Schon das Cover hat meine Aufmerksamkeit erregt.
Streicht man über den Buchtitel "Der Wald" fühlt man den Waldboden, auch die grüne Blattliane schlingt sich leicht erhaben ...

So realistisch wie bedrückend

Schon das Cover hat meine Aufmerksamkeit erregt.
Streicht man über den Buchtitel "Der Wald" fühlt man den Waldboden, auch die grüne Blattliane schlingt sich leicht erhaben über das Cover. Sie kommt durch jede Ritze und vermittelt das Gefühl einer Schlinge, die sich langsam zuzieht.

Sind die Menschen den Pflanzen überlegen? Bevor ich "Der Wald" gelesen habe, hätte ich diese Frage mit ja beantwortet. Doch jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.

Als weltweit anonym verschickte Päckchen mit Saatgut von den Empfängern eingepflanzt werden, breitet sich eine bislang unbekannte invasive Pflanze in rasantem Tempo aus. Sie bringt Krankheit und Tod und lässt sich mit den bekannten Mitteln nicht bekämpfen. Der Botaniker Marcus Holland, der "Deutsche Pflanzenbeschwörer" forscht auf dem Gebiet der Pflanzen-Neurobiologie und ist von dem Eindringling fasziniert. Er ist überzeugt, dass wir die pflanzliche Intelligenz bislang unterschätzen, weshalb ihm die Pflanze Angst einjagt. Auf der Suche nach dem Ursprung der Pflanze lernt er die Archäobiologin Waverly Park kennen. Die spannende Suche führt von Kanada über China und wieder zurück nach Deutschland. Die gewonnenen Erkenntnisse sind unglaublich. Es geht nicht nur um die wissenschaftliche Beschäftigung mit Pflanzen, es geht auch um KI. Künstliche Intelligenz ist eine enorme Chance für die Menschheit, doch im eigenständigen Zustand eine enorme Gefahr. Die Höllenpflanze wird mit der Hilfe von KI so gefährlich, dass sie eine ernste Bedrohung für die Menschheit darstellt. Sie entzieht sich durch selbstlernende Algorithmen und einem zerstörerischem Ökosystem der menschlichen Kontrolle. Ist das das mögliche Ende der Menschheit?
Um darauf eine Antwort zu erhalten, sollte dieser packende Ökothriller selbst gelesen werden. Ich war schon ab den ersten Zeilen fasziniert und gleichzeitig beunruhigt.
Der Wald schlägt zurück ist ein packender Ökothriller, der top recherchiert ist und alles was ich über Pflanzen zu wissen glaubte in Frage stellte. -What-if_ Pflanzen eine Allianz mit einer KI eingehen? Ich habe gestaunt und war fasziniert was in Sachen Digitalisierung der Natur heute bereits möglich ist und wie ein Kampf zwischen Menschheit und Natur ausgelöst werden kann. Das Thema ist unglaublich spannend.
Tibor Rode hat einen Umweltthriller geschrieben, den ich nur schwer aus der Hand legen konnte und der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat.
Ich wurde in bester Weise unterhalten und gleichzeitig mit interessanten Informationen versorgt. Ich kann diesen thematisch unglaublichen Wissenschaftsthriller nur empfehlen.

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