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Veröffentlicht am 23.03.2022

Wohlfühlbuch

The Way We Fall - Edinburgh-Reihe, Band 1 (knisternde New-Adult-Romance mit absolutem Sehnsuchtssetting)
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The Way we fall war mein erstes Buch von Jana Schäfer und sehr angenehm zu lesen. Besonders gefreut bei diesem Buch habe ich mich auf das Setting, und da wurde ich definitiv nicht enttäuscht! Zum einen ...

The Way we fall war mein erstes Buch von Jana Schäfer und sehr angenehm zu lesen. Besonders gefreut bei diesem Buch habe ich mich auf das Setting, und da wurde ich definitiv nicht enttäuscht! Zum einen war da diese gemütliche Wohlfühlatmosphäre des Cafe`s, die mich beim Lesen mit Ruhe und Wärme erfüllt hat, zum anderen dann der Roadtrip durch die unberührte Natur der Highlands, der meine Sehnsucht selbst nach Schottland zu reisen und die raue Landschaft zu erkunden ins Unendliche gesteigert hat. Allerdings fühlt es sich auch ein bisschen so an, als wäre ich bereits da gewesen.
Obwohl ich es sehr gut für das Verständnis des Lesers / der Leserin fand, dass die Geschichte aus zwei Sichten erzählt wurde, wurde Jasper mir zum Ende der Geschichte hin immer unsympathischer. Amelia hingegen fand ich unglaublich authentisch, echt und ihre Handlungen extrem nachvollziehbar. Auch die Entwicklung, die sie im Buch gemacht hat und wie sie zu wichtigen Erkenntnissen gekommen ist, war in meinen Augen sehr stark und realistisch.
Die ersten Treffen zwischen Jasper und Amelia waren super unterhaltsam und sehr amüsant zu lesen, danach ging es mir jedoch etwas zu schnell mit den beiden weiter. Die Gefühle füreinander waren plötzlich da, ohne sich vorher richtig entwickelt haben, genauso wie die Gedanken übereinander, in denen sich alles nur noch um die jeweils andere Person zu drehen schien. Besonders aufgefallen in diesem Abschnitt des Buches ist mir zudem, dass sich bestimmte Ausdrücke in den Gedanken von Jasper und Amelia häufiger wiederholt haben, wodurch es an manchen Stellen so wirkte, als würde die Geschichte nur auf der Stelle treten anstatt weiter zu verlaufen. Dennoch ist der sonst so kunstvolle Schreibstil etwas, dass mir sehr an dem Buch gefallen hat. Die weitere Entwicklung zwischen Jasper und Amelia hat mir hingegen sehr gut gefallen, ebenso wie der Konflikt der Geschichte, der einerseits, wie ich fand, vorhersehbar war, andererseits auch wieder sehr überraschend kam und mich so überrumpelt, schockiert und mitleiden lassen hat. Das Ende hat die Geschichte gut abgerundet und lässt mich mit einer großen Vorfreude auf Band zwei mit Masisies Geschichte (und auf Janas Schreibstil) zurück.

Ich danke LovelyBooks für das Rezensionsexemplar und dass ich Teil dieser Leserunde sein durfte.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Jahreshighlight

Immer ist ein verdammt langes Wort
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Dieses Buch hat mich komplett umgehauen. Ich meine, am Anfang habe ich noch gedacht, dass dies hier ein nettes Young-Adult-Buch ist mit einem eher ungewöhnlichem Setting, dann habe ich mich manchmal gewundert, ...

Dieses Buch hat mich komplett umgehauen. Ich meine, am Anfang habe ich noch gedacht, dass dies hier ein nettes Young-Adult-Buch ist mit einem eher ungewöhnlichem Setting, dann habe ich mich manchmal gewundert, weil nichts richtig Sinn ergeben hat, und dann kam das Ende. Davon war ich ja mal so schockiert und sprachlos und begeistert! Im Laufe der Geschichte bekommt man immer mehr Puzzleteile in die Hand gedrückt und es will sich einfach nicht zu einem Bild ordnen, weil das wichtigste Puzzleteil noch fehlt. Und als ich das am Ende bekommen habe, wurde ich so unerwartet heftig von meinen Emotionen überrollt und konnte gar nicht begreifen, was eigentlich gerade passiert. Denn diese Idee ist definitiv einmalig, wobei ich sagen muss, dass sie auch etwas gewöhnungsbedürftig ist, denn entweder wird man sie, so wie ich, lieben oder hassen.
Insgesamt war die Anzahl der Charaktere relativ überschaubar, dafür waren alle sehr lebendig und tiefgründig. Wie auch beim Setting waren viele der Charaktere bzw. ihre Eigenschaften ungewöhnlich und unerwartet, was für mich jedoch keineswegs ein Problem war. Viel eher fand ich es interessant, amüsant und unterhaltsam. Oftmals zum Schmunzeln gebracht haben mich auch Renas Gedanken und Äußerungen. Denn Rena ist zwar (besonders äußerlich) von der Vergangenheit geprägt, und an einigen Stellen wird diese Verzweiflung und Frustration darüber auch spürbar, nichts desto trotz ist sie ein bewundernswert starkes Mädchen, das jede Hürde meistert und sich nicht unterkriegen lässt. Doch nicht nur von Rena was ich sehr begeistert, auch Kick konnte mich durch seine Vielseitigkeit von sich überzeugen. Je mehr er von sich preisgegeben hat, desto mehr mochte ich ihn.
Neben den Charakteren hat mich besonders der Schreibstil ans Buch gefesselt. Denn diese brachte eine Leichtigkeit mit sich, die in einen krassen Gegensatz zu den heftigen Themen bildete, die in diesem Buch behandelt wurden. Die trockenen Anmerkungen haben mich häufiger Lachen lassen, doch ebenso wurden mir an den emotionalen Stellen gegen Ende der Geschichte die Tränen in die Augen getrieben.
Kurz gesagt möchte ich sagen, dass dieses Buch mich auf eine Achterbahn der Gefühle geschickt hat, was ich so definitiv nicht erwartet hatte. Der Schreibstil, die Charaktere, das Setting, die Handlung. All das hat so stimmig zusammengespielt, dass mir gar nichts anderes übrig bleibt als dieses Buch zu lieben und von ganzem Herzen weiterzuempfehlen.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Leseempfehlung

Unter dem Zelt der Sterne
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In dieser Geschichte geht es nicht nur um die Liebe und wie sich zwei ehemalige beste Freunde wiederfinden, sondern auch um Freundschaft, Probleme in der Familie und das Anderssein. Obwohl der Schreibstil ...

In dieser Geschichte geht es nicht nur um die Liebe und wie sich zwei ehemalige beste Freunde wiederfinden, sondern auch um Freundschaft, Probleme in der Familie und das Anderssein. Obwohl der Schreibstil locker, leicht und unkompliziert war, hat er mich nicht nur oftmals zum Lachen gebracht, sondern mich auch schockiert, frustriert und Haare raufend vor den Zeilen sitzen lassen. Die ernsteren Themen, die behandelt wurden, waren mir auf der einen Seite bereits bekannt, auf der anderen Seite wurden sie in ganz neues Licht gerückt, wie ich es zuvor noch nie irgendwo gelesen habe. Genauso waren auch die Charaktere, anders. Nicht nur die Hobbys waren eine ganz neue, sehr interessant gestaltete Richtung, wie Zories Interesse für Sternenkonstellationen oder Lennons Faible für Reptilien (was mir an der ein oder anderen Stelle die Sprache verschlagen hat) sondern auch die Denk- und Handlungsweise oder der ausgefallene Style, bei dem Lennons schwarze Emo-Kleidung ein großer Kontrast zu Zories bunt karierten, farblich auffallenden Outfits dargestellt hat. Auch wenn ich manchmal gerne alles aus Lennons Sicht gelesen hätte, fand ich es nicht langweilig, nur Zories Perspektive zu lesen. Alles in allem ein interessanter Roman mit wundervollen Charakteren und einer gemütlichen Grundstimmung, bei dem mich die Emotionen voll und ganz erreicht haben.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Jahreshighlight

Verstand und Gefühl
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Immer wieder hört man, was für eine tolle Autorin Jane Austen doch war und wie außergewöhnlich ihre Werke doch seien, weshalb ich bereits seit längerem ein Buch von ihr lesen wollte, um mich selbst davon ...

Immer wieder hört man, was für eine tolle Autorin Jane Austen doch war und wie außergewöhnlich ihre Werke doch seien, weshalb ich bereits seit längerem ein Buch von ihr lesen wollte, um mich selbst davon zu überzeugen und das große Lob verstehen und vielleicht sogar teilen zu können. Durch meine sehr hohen Erwartungen war die Enttäuschung jedoch umso größer, dass ich nicht ab der ersten Seite hellauf begeistert und ans Buch gefesselt war. Der Einstieg fiel mir besonders schwer, sodass ich für das Lesen der ersten Kapitel extrem lange gebraucht habe und immer das Gefühl hatte nicht weiterzukommen. Dass sich der erste Teil des Buches so gezogen hat, lag zum einen daran, dass ich mich erst an den komplizierten, verschlungenen Schreibstil gewöhnen musste (da wurde mir wieder einmal bewusst, warum ich so wenig historische Romane lese), zum anderen hat die ruhige, langsam vor sich hinplätschernde Handlung einen wesentlichen Teil dazu beigetragen. Doch nachdem ich das Buch beendet habe, wurde mir klar, wie wichtig dieser ruhige Teil der Geschichte war. Denn nicht nur wurden dem Leser / der Leserin die weitläufige Landschaft durch malerische Beschreibungen vor Augen geführt, auch hat man wichtige Charaktere kennengelernt und wurde der Situation und den Wesen der Dashwood – Schwestern nähergebracht. Und auch wenn mich der Anfang des Buches nicht mitreißen konnte, und ich etwas Zeit brauchte, um mich einzulesen, so habe ich den Rest des Buches wortwörtlich verschlungen und wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen.
Durch ihren Schreibstil schafft es Jane Austen dem Leser / der Leserin das Gefühl zu geben, als allwissender Zuschauer allen wichtigen Ereignissen der Geschichte beizuwohnen und ihn / sie glauben zu lassen zu wissen, was Sache ist, doch ist dem keinesfalls so. Im Grunde genommen nimmt die Autorin einen mit während sie die Geschehnisse aus Elinors Sicht erzählt, wobei sie ihren Gedanken und Gefühlen besonders viel Aufmerksamkeit schenkt, auch wenn sie in speziellen Situationen auf die Emotionen anderer Charaktere eingeht. Dadurch erscheinen die Offenbarungen und Plotttwists gegen Ende des Buches noch plötzlicher und unerwarteter, es kam eins nach dem anderen und das unvorhersehbare Ende hat mich einerseits total glücklich gemacht, weil all meine Hoffnungen erfüllt wurden, andererseits war ich trotz meiner rasenden Gedanken sprachlos und habe gar nicht fassen können, dass das Buch zu Ende ist.
Ein weiterer Punkt, den ich neben dem Schreibstil und der Handlung noch als sehr überzeugend ansehe, sind die Charaktere. Jeder von ihnen hatte eine unendliche Tiefe, wobei mich gerade die Nebencharaktere, wie Lady Middleton und Sir John, Colonel Brandon, John Willoughby und Edward Ferrars, fasziniert haben. Es gab so viele verschiedene Personen (zugegeben, am Anfang fand ich die Namen nur verwirrend, doch im Laufe der Geschichte kam ich immer besser mit ihnen zurecht) und jede von ihnen war auf ihre eigene Art und Weise einzigartig. Mir waren nicht alle sympathisch, doch war ich bei allen von der Lebhaftigkeit, Echtheit sowie Menschlichkeit, mit der die Charaktere und ihre Handlungen beschrieben wurden, überzeugt und begeistert. Besonders schön fand ich auch die Entwicklung der schwesterlichen Beziehung zwischen Marianne und Elinor. Von ihren Charakteren her komplette Gegensätze müssen beide dennoch ein ähnliches Leid ertragen. Ihr Umgang mit der Situation ist dabei, ebenso wie ihre Charaktere, fast schon gegensätzlich, wobei ich mich wesentlich besser mit der ruhigen, kontrollierten und rücksichtsvollen Art Elinors identifizieren konnte als mit der extrovertierten und lauten Mariannes. Was mich beim Lesen emotional besonders mitgenommen hat war jedoch nicht der Herzschmerz, der Betrug oder die schockierenden Offenbarungen, sondern die schwesterliche Liebe und Vertrautheit. Trotz dessen, was den Frauen alles widerfahren ist, was das Schicksal für sie geplant hatte und was sie über sich haben ergehen lassen müssen, sind sie als Schwestern daraus stärker hervorgegangen und haben sich bewiesen, dass es zwar Leute gibt, die ihre Herzen brechen und sie verlassen können, sie aber selbst dann nicht ganz alleine sind. Denn Elinor und Marianne haben sich als Schwester. Und sie können auf ihre Verbindung stolz und dankbar sein, da sie immer jemanden bei sich haben.
Alles in allem lässt sich das Buch in jeglicher Hinsicht und trotz kleiner Startschwierigkeiten als Meisterwerk klassifizieren und mich voller Bewunderung über die Schreibkünste der Autorin zurück.

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