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Veröffentlicht am 07.03.2023

Familiengeschichte voller Melancholie mit beklemmender Atmosphäre und unterschwelliger Spannung

Rückkehr nach Crow Lake
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Kate Morrison ist Professorin an der Universität Toronto und hat sich aus eher ärmlichen Verhältnissen hochgearbeitet - im Gegensatz zu ihrem Lebensgefährten Daniel, der aus einer Akademikerfamilie stammt. ...

Kate Morrison ist Professorin an der Universität Toronto und hat sich aus eher ärmlichen Verhältnissen hochgearbeitet - im Gegensatz zu ihrem Lebensgefährten Daniel, der aus einer Akademikerfamilie stammt. Ihm gegenüber gibt Kate nur wenig über ihre Vergangenheit und ihre Familie preis. Als Siebenjährige hat sie ihre Eltern durch einen Autounfall verloren und ist allein mit ihren drei Geschwistern aufgewachsen. Ihr ältester Bruder war zu dem Zeitpunkt bereits erwachsen und hatte die Verantwortung für seine Geschwister übernommen.
Als Kate eine Einladung von ihrem Neffen zu seinem 18. Geburtstag erhält, fühlt sie sich unter Druck gesetzt, Daniel ihre Familie vorzustellen und mit nach Crow Lake zu nehmen. Gleichzeitig holen sie die Erinnerungen an ihre Kindheit ein, wobei sie sich nicht nur an ihre eigene Familie sondern auch an die Pyes, auf deren Farm ihre Brüder sich ein Zubrot verdienten und dabei die dortigen Missstände ignorierten.

In stetem Wechsel aus Vergangenheit und Gegenwart erfährt die Geschichte über vier Geschwister aus dem hohen Norden Kanadas, die zu Waisen wurden und Entbehrungen auf sich nahmen, um weiterhin als Familie zusammenbleiben zu können. Kate wird von Selbstzweifeln gequält und hadert mit ihrem schlechten Gewissen, dass sie sich von ihren Geschwistern, insbesondere von ihrem Bruder Matt, zu dem sie immer aufgesehen hatte und der ihr die Liebe zur Natur vermittelt hatte, entfremdet hat. Der 18. Geburtstag ihres Neffen gibt den Anlass wieder zurück in ihren Heimatort zu kommen. Doch geplagt von Erinnerungen würde sie am liebsten fortbleiben und scheut sich davor, ihrem Lebensgefährten ihre Familie vorzustellen. Der Grund dafür und was sich bei der benachbarten Farmersfamilie ereignet hat, erschließt sich nicht gleich. Kate hält die entscheidenden Details zurück, ist noch nicht bereit, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Doch um ihren Lebensgefährten nicht zu verlieren, muss sie sich ihren Dämonen stellen.

"Rückkehr nach Crow Lake" erzählt eine eindringliche Familiengeschichte voller Melancholie. Ohne große Dramen entwickelt sich die Geschichte leise und erzeugt damit eine beklemmende Atmosphäre und unterschwellige Spannung. Die Einblicke in das Verhältnis der Geschwister zu einander, der Zusammenhalt und das Verantwortungsbewusstsein für einander sind berührend geschildert. Aber auch die Hilfsbereitschaft in dem Dorf, in dem alle ungefragt und selbstverständlich helfen, sorgt trotz aller Tragik und Schwierigkeiten, mit denen die Geschwister im Alltag zu kämpfen haben, für einen Hoffnungsschimmer.
Während Kate ihre seit zwanzig Jahren verdrängte Vergangenheit und die Entfremdung von ihren Geschwistern aufarbeitet, wartet man gebannt auf das Wiedersehen der Morrisons und was es mit dem Geheimnis um die Nachbarsfamilie mit dem patriarchalischen Farmer auf sich hat. Auch wenn eine spektakuläre Offenbarung am Ende ausbleibt, überzeugt der Roman mit der geschaffenen Atmosphäre, dem Setting in der weiten Natur und einer emotionalen Geschwisterbeziehung.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Emotionale Geschichte über die Macht der Liebe, die Raum und Zeit überwindet - eine besondere Liebesgeschichte, bei der man den spirituellen Anteil mögen muss

Die Sekunde zwischen dir und mir
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Nach über acht Monaten und einer überstürzten Abreise nach Australien ist Jenn wieder nach Edinburgh zurückgekehrt. Als Robbie und sie gemeinsam im Auto sitzen, kommt ihnen ein Lastwagen entgegen - gerade ...

Nach über acht Monaten und einer überstürzten Abreise nach Australien ist Jenn wieder nach Edinburgh zurückgekehrt. Als Robbie und sie gemeinsam im Auto sitzen, kommt ihnen ein Lastwagen entgegen - gerade in dem Augenblick als Jenn Robbie etwas wichtiges sagen wollte. Die Zeit steht still und Robbie wird in die Vergangenheit versetzt, in der er Schlüsselerlebnisse aus Jenns Leben miterlebt. Er begreift, dass er diese Chance der geteilten Nahtoderfahrung nutzen muss, um seine Fehler wiedergutzumachen, um dahinter zu kommen, was Jenn so verstört hat und bedrückt und so vielleicht auch den drohenden Unfall zu vermeiden und ihr Leben zu retten.

"Die Sekunde zwischen dir und mir" handelt von der Existenz von Parallelwelten, von der Frage nach dem "Was wäre, wenn..." und der Möglichkeit einer zweiten Chance.

Der Roman wird überwiegend aus der Sicht von Robbie geschildert, der durch die Zeit zu reisen scheint und dabei nicht nur Szenen aus seinem eigenen Leben betrachtet sondern auch Momente aus Jenns Vergangenheit, die ihr Leben entscheidend beeinflussten. Er beobachtet entsetzt das Verhalten seines jüngeren Ichs und erkennt seine Fehler und was er Jenn, seiner großen Liebe, angetan hat. Daneben gibt es Einblicke in Jenns Empfindungen und mit welchen Enttäuschungen sie in ihrem Leben bereits zurechtkommen musste.

In kurzen Kapiteln und zahlreichen Zeitsprüngen, die nicht chronologisch erfolgen, werden Schlüsselereignisse aus Jenns Kindheit und Jugend, ihrer ersten Beziehung zu Duncan und der glückliche Anfang der Liebe zu Robbie geschildert, die mit der Zeit immer unkomplizierter und unschöner wurde.
Die Struktur des Romans ist dadurch komplex, aber je tiefer man in die Geschichte einsteigt, desto leichter fällt es, ihr zu folgen. Auch wenn ich gerade zu Beginn meine Probleme mit der paranormalen Wirklichkeit und der Vorstellung, wie Robbie als Geistererscheinung durch die Zeit reist und versucht, die Vergangenheit zu ändern, um die Zukunft positiv zu beeinflussen, konnte mich der Roman immer stärker fesseln, um wie Robbie herauszufinden, was Jenns Geheimnis ist und ob diese Offenbarung ausreicht, um den Unfall zu verhindern und ihre Leben oder zumindest das von Jenn zu retten.

Es ist eine ungewöhnliche, angenehm kitschfreie und durch die vielen ungelösten Probleme und ungesagten Wahrheiten und Empfindungen eine bedrückende und tragische Liebesgeschichte, bei der die Tatsache, wie glücklich Jenn und Robbie hätten sein können, sehr schnell in den Hintergrund rückt. Auch Jenns komplizierte Freundschaften und die familiäre Konstellation tragen zur tendenziell negativen Stimmung bei und rufen Verständnis für Jenns wiederholte Fluchten aus ihrem Leben hervor.
Es ist eine emotionale Geschichte über die Macht der Liebe, die Raum und Zeit überwindet, wobei das metaphysisch-spirituelle Ende mich nicht ganz überzeugen konnte und auch die Auflösung über Jenns Geheimnis etwas zu kurz gefasst erscheint.

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Spannender, zunächst rätselhafter Thriller, der für Ekel und Grusel sorgt und mit einer authentischen Kriminalhandlung überzeugt.

Märchenwald
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Kommissar Paul Kalkbrenner wird in Berlin kurz hintereinander an zwei Tatorte gerufen. Bei einem versuchten Einbruch in einen Friseursalon ist ein Mensch ums Leben gekommen, in einer Wohnung in Wedding ...

Kommissar Paul Kalkbrenner wird in Berlin kurz hintereinander an zwei Tatorte gerufen. Bei einem versuchten Einbruch in einen Friseursalon ist ein Mensch ums Leben gekommen, in einer Wohnung in Wedding werden Leichenteile in einer Gefriertruhe portionsfertig abgepackt gefunden.
Währenddessen irrt der zehnjährige Max mit seiner vierjährigen Schwester hilflos durch Berlin, um zu seinem Großvater zu gelangen, nachdem die Mutter ihre beiden Kinder panikartig zu ihrer Sicherheit in einem Wandschrank versteckt hatte.
Zugleich entkommt die an Amnesie leidende Zoe nur knapp einer Vergewaltigung und flüchtet vor ihren unbekannten Peinigern, auch wenn sie nicht, wohin.

"Märchenwald" ist Band 6 der Reihe um den Berliner Kommissar Paul Kalkbrenner. Zum Verständnis ist es nicht erforderlich die Vorgängerbände zu kennen.

Der Thriller besteht aus drei Handlungssträngen, die alle zur selben Zeit in Berlin angesiedelt sind, die aber auf den ersten Blick nichts miteinander verbindet, wobei sich aus den unterschiedlichen Perspektiven immer wieder Parallelen erkennen lassen. Die kurzen Kapitel und schnellen Szenenwechsel sorgen für Dynamik und eine kontinuierliche Spannung. Der Schreibstil, bei dem auf Details wie Radiomusik oder den Straßenverkehr aufmerksam gemacht wird oder Bemerkungen über Kalkbrenners lebhaften Bernhardiner fallen gelassen werden, ist mitunter süffisant und sehr anschaulich, ohne dass die Ausführungen wie Lückenfüller wirken würden. Auch die Beschreibungen der Szenerie in Berlin-Neukölln oder im Wedding lenken nicht zu sehr von der eigentlichen Handlung ab, sondern machen die Stadt auch für Ortsfremde vorstellbar.
Der Fall im Wedding ist selbst für die Kriminalbeamten schockierend und nichts für zartbesaitete Leser*innen. Die Ermittlungen mit Befragungen und Auswertung der Beweismittel sind authentisch und decken sukzessive die Abgründe menschlichen Handels auf.
Während die immer komplexer werdende Tätersuche einem üblichen Schema folgt, offenbart sich allmählich, vor wem Zoe auf der Flucht ist, warum Max und Ellie von ihrer Mutter zurückgelassen worden sind und sich durch den "Märchenwald" kämpfen müssen und was diese Schicksale mit den beiden Tatorten verbinden muss.
Durch die eindringliche Charakterzeichnung und Beschreibungen ihrer Empfindungen fällt es leicht sich in die verängstigten Figuren und den gestressten Kommissar Kalkbrenner, der sich neben seinem Beruf auch noch um seine schwangere Tochter und demente Mutter Sorgen machen muss, hineinzuversetzen.

"Märchenwald" ist ein spannender, zunächst rätselhafter Thriller, der durch die aufgefundenen Leichenteile und den vorgeblich beruhigenden Märchenbezug für Ekel und Grusel sorgt. Drei Handlungsstränge werden auf raffinierte Weise miteinander verbunden, zudem überzeugt der Thriller mit lebensechten Charakteren und einer authentischen Kriminalhandlung. Einziges Manko ist das Ende, das im Vergleich zu der sonst sehr detailverliebten Schreibweise arg überhastet und schon fast lieblos wirkt.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Charmante britische Liebeskomödie, die humorvoll und abwechslungsreich geschildert ist und im Kern eine bedeutsame Botschaft vermittelt.

Doppelt geliebt hält besser
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Ellie Voss ist glücklich mit Max verheiratet, mit dem sie und ihrer gemeinsamen kleinen Tochter Sasha in einem Häuschen in einem Vorort von London wohnt. Als Ellie kurz vor ihrem Mutterschutz steht, da ...

Ellie Voss ist glücklich mit Max verheiratet, mit dem sie und ihrer gemeinsamen kleinen Tochter Sasha in einem Häuschen in einem Vorort von London wohnt. Als Ellie kurz vor ihrem Mutterschutz steht, da das zweite Kind unterwegs ist, erkennt sie ihren Ehemann nicht wieder. Er hat sein Gedächtnis verloren und kann sich an die letzten fünf Jahre seines Lebens nicht mehr erinnern - das schließt auch Ellie, seine Tochter und die Trennung seiner Eltern mit ein. Es ist nicht bekannt, was der Auslöser für seine dissoziative Amnesie ist, aber die Ärzte sind hoffnungsvoll, dass seine Erinnerungen bald von selbst wieder zurückkehren.
Ellie versucht Max durch die Nachstellung gemeinsamer Erlebnisse wieder an sein altes Leben zu erinnern und ihn dadurch zu bringen, sich auch wieder in sie zu verlieben. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto näher kommt sie ihrem neuen Max, bis Ellie herausfindet, was der Auslöser seines Gedächtnisverlusts war.

Obwohl die für die Geschichte auslösende Amnesie ohne große Erklärung eingeführt wird und die Auflösung dafür am Ende auch nicht ganz überzeugend für dieses doch schwerwiegende Trauma ist, ist die Geschichte darüber hinaus authentisch erzählt und hat neben vielen der Situation geschuldet humorvollen Szenen auch ernste Töne im Kampf um die Ehe und einen geliebten Menschen.

Um Max zu schonen, spielt seine Familie ihm eine Scharade vor, die im Verlauf des Romans immer schwieriger aufrecht zu erhalten scheint. Spontane Entscheidungen und Einfallsreichtum sind gefragt, um Max nicht vor den Kopf zu stoßen. Das sorgt für Unterhaltung und gibt der Geschichte eine erfrischende Dynamik.

Ellie hingegen versucht so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben, um Max' Herz erneut zu gewinnen, der sie zu Beginn noch als die nerdige Teenagerfreundin seiner jüngeren Schwester betrachtet. Bei der Nachstellung der ersten Dates kommt es zu witzigen Pannen bis sich der Ton ändert und Ellie und Max tatsächlich wieder eine Nähe zu einander finden, auch wenn Max nicht ganz der Alte ist. Durch die viele bewusst genutzte gemeinsame Zeit konnten sie sich neu kennenlernen, was Ellie vor Augen geführt hat, wie wenig Mühe sie sich im Alltagstrott der Ehe mehr miteinander gegeben haben. Bevor sie jedoch merken, dass ihre Ehe gestärkt aus der herausfordernden Situation hervorgeht, erfährt Ellie den Grund für den Gedächtnisverlust und zweifelt an der Integrität ihres Mannes, so dass die Geschichte am Ende noch ein wenig dramatisch wird.

Die Geschichte wird zu keinem Zeitpunkt langweilig, egal ob Ellie und Max Zeit zu zweit oder mit ihrer Tochter Sasha verbringen, ob sie Max' Familie begegnen oder Ellie ihre neu gewonnen Freundinnen aus dem Geburtsvorbereitungskurs trifft, denn auch die facettenreichen Nebencharaktere sorgen in der Geschichte für Abwechslung.
"Doppelt geliebt hält besser" ist eine charmante britische Liebeskomödie, die humorvoll anklingt, im Kern jedoch eine ernste Botschaft vermittelt, seinen Partner wertzuschätzen und sich trotz aller Verpflichtungen Zeit füreinander zu nehmen, um die Liebe im Alltag nicht zu verlieren.
Wie Ellie sich um Max bemüht, für ihre Ehe, Liebe und Familie kämpft, ist nicht nur für Romantiker*innen herzerwärmend geschildert.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Lebendige und abwechslungsreiche Geschichte, die sich nach einem charmanten Beginn in eine ganz andere Richtung entwickelt und von zu viel konstruierten Zufällen geprägt wird.

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Der Texaner Davey verwählt sich als er ein Vorstellungsgespräch in London führen möchte und erreicht stattdessen Hannah. Die beiden sind sich auf Anhieb sympathisch, schreiben sich zunächst weiter Nachrichten ...

Der Texaner Davey verwählt sich als er ein Vorstellungsgespräch in London führen möchte und erreicht stattdessen Hannah. Die beiden sind sich auf Anhieb sympathisch, schreiben sich zunächst weiter Nachrichten und weiten sie diese zu Videotelefonaten aus. Als Davey auch noch die Zusage für seinen neuen Job erhält, ist klar, dass Davey nach London ziehen wird. Die beiden freuen sich auf ihr erstes Treffen von Angesicht zu Angesicht, aber dann kommt Davey nicht wie vereinbart am Flughafen an.
Hannah hört zunächst nichts von Davey, bis er ihr einen Grund nennt, der beiden den Boden unter den Füßen wegzieht. Während sie ihre Leben getrennt von einander auf zwei unterschiedlichen Kontinenten fortsetzen, können sie einander jedoch nicht vergessen.

Der Roman beginnt mit der romantischen Vorstellung, sich aus der Ferne ineinander zu verlieben und ein erstes Treffen herbeizusehnen, das die Weiche für eine gemeinsame Zukunft sein kann. Klar ist, dass ein Happy End nicht schon zu Beginn stattfinden kann, die Art der Wendung der Geschichte ist dann jedoch trotzdem unerwartet tragisch.
Beide setzen ihre Leben fort und gehen trotz der Gefühle, die sie für einander hegen, andere Beziehungen ein. Die Partner sind dabei so plump eindimensional und unsympathisch dargestellt, dass dem/ der Leser sehr linkisch vorgeführt wird, wer eigentlich zusammengehört. Hannah und Davey entwickeln sich einigen Startschwierigkeiten , die eine überstürzte Reise nach Thailand, eine Beziehung zu einem geheimniskrämerischen Fitnesstrainer und einem regelrechten Todesengel einbeziehen, über Monate weiter, lernen sich dabei selbst besser kennen, agieren in Sachen Liebe aber passiv und stehen ihrem persönlichen Glück selbst am meisten im Weg. So braucht es mehr als einen (weit hergeholten) Zufall bis die beiden eine zweite Chance erhalten.

"The man I never met" ist lebendig und abwechslungsreich geschildert. Der Leser wird an verschiedene Ort geführt und kann sich durch die Perspektivwechsel in beide Hauptfiguren hineinversetzen. Selbst wenn man ihr Handeln widersinnig findet, sind sie doch zumindest nahbar. Die Liebe entwickelt sich rasend schnell, was jedoch nicht automatisch zu einem Happy End führt. Mehr gemeinsame Szenen zwischen Hannah und Davey hätten die Geschichte realistischer gemacht und vor allem ihrer Liebe auf den ersten Ton mehr Tiefe verleihen können. So ist die Geschichte von zu vielen Zufällen geprägt und deshalb besonders für romantische Leser*innen geeignet, die an Vorhersehung und Schicksal glauben und nichts gegen konstruierte Dramen einzuwenden haben, um ein Happy End hinauszögern.

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