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Veröffentlicht am 06.07.2023

Gesichtsloser Mörder

Der Tarotkartenmörder
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In Niebüll werden nacheinander Frauen gefunden, die scheinbar von ein und demselben Mann getötet wurden Das Ermittlerteam Steffi Teufel und Jan Graf ermitteln, da es doch mehr Gemeinsamkeiten bei den toten ...

In Niebüll werden nacheinander Frauen gefunden, die scheinbar von ein und demselben Mann getötet wurden Das Ermittlerteam Steffi Teufel und Jan Graf ermitteln, da es doch mehr Gemeinsamkeiten bei den toten Frauen gab, Alle wurden mit unterschiedlichen Farben eingesprüht und hatten eine Tarotkarte neben sich liegen. Die große Frage, die sich die Ermittler stellen ist was haben diese Frauen gemein. Fieberhaft wird ein Motiv gesucht und es scheint ein religiöses Vorgehen zu sein. Vor dem nächsten Mord meldet sich der Mörder bei einer lokalen Zeitung, doch verhindern können die Ermittler den Mord nicht. Aber es ist nur eine Frage der Zeit bis aus dem gesichtslosen Mörder sich die Person herausschälen wird.
Ein sehr schönes Cover ziert dieser Band von Drea Summer, „Der Tarotkarten Mörder“. Ein Blick über die Karten auf die Region in der sich die Morde abspielen. Es ist keine ruhige See, die abgebildet wird, aber wie auch es ist ein Mörder unterwegs. Das Ermittlerteam Steffi Teufel und Jan Graf ist sehr gut aufeinander eingespielt und jeder weiß, was der andere tut und denkt. Es ist ein ungewöhnlicher Fall, der sich den beiden stellt und die ganze Situation ist ungewöhnlich, da auch noch die Stiefschwester von Steffi eine Rolle spielt. Doch auch Jan hat familiär einiges auszuhalten. Mich beeindruckt die Klarheit der Ermittlungen, wie sie das Bild des Mörders langsam klarstellen und ja nichts geht so vor sich wie erwartet. Die Story wird sehr stringent und nachvollziehbar aufgebaut und hat einige Überraschungen parat, ist aber mit einem sehr schönen Spannungsbogen ausgestattet.
Ich finde diesen Krimi sehr spannend und interessant. Ich habe das eine oder andere Neue auch über Tarotkarten erfahren und auch die Region Niebüll, Sylt ist mir wieder präsent. Ein gelungenes Werk und eine Empfehlung dies zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Verzweigtes Netzwerk

Die Spur der Aale
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Oberstaatsanwältin Greta Vogelsang hat Bereitschaft und wird zu einem Toten am Mainufer gerufen. Es ist ein Zollfahnder, Mathissen, mit dem Greta auch schon Kontakt hatte. Alles sieht nach einem Unfall ...

Oberstaatsanwältin Greta Vogelsang hat Bereitschaft und wird zu einem Toten am Mainufer gerufen. Es ist ein Zollfahnder, Mathissen, mit dem Greta auch schon Kontakt hatte. Alles sieht nach einem Unfall aus, doch Greta hat ihre Zweifel, da ihr Mathissen etwas von einem Netzwerk von Tierschmugglern erzählt hat, an denen er dran war. Doch die Spurenlage ist eindeutig und so muss Greta eigene Wege gehen, was nicht immer gut ankommt in der Staatsanwaltschaft. Doch dann wird ein weiterer Toter gefunden, der ihren Verdacht bestätigt.
„Die Spur der Aale“ von Florian Wacker ist ein ganz spezieller Krimi. Er ist zu Hause im Tierschmugglermilieu und das ist für mich ein neuer Ansatz. Natürlich habe ich schon Tierschmugglern gelesen, doch einen ganzen Krimi darauf aufzubauen, finde ich total interessant. Schon das Cover ist in seiner Trostlosigkeit eines Industriehafens bezeichnend, es ist ein sehr dunkles Gewerbe und der Hintergrund auf dem Cover zeigt die Skyline von Frankfurt, wo der Krimi hauptsächlich spielt. Die Hauptperson, Oberstaatsanwältin Greta Vogelsang, ist sehr persönlich dargestellt. Man erfährt viele über ihre Persönlichkeit und ihre Familienverhältnisse, die nicht einfach sind, gerade mit einer dementen Mutter, die sie immer wieder überrascht. Gut, dass sie durch ihren freund Mika geerdet ist. Bei der Verfolgung der Mörder muss sie selbst in ihrem eigenen Netzwerk arbeiten. Genauso, wie die Schmuggler. Die Tierschmuggler werden haben ihr Hauptquartier in einem chinesischen Restaurant in Frankfurt und von hier aus beliefern sie China. Wie diese Menschen mit Verrätern oder Störgrößen umgehen wird deutlich beschrieben. Interessant ist das Einblick in die Schmuggelwege gegeben wird und der Druck, der hier aufgebaut wird. Eine Betroffene wird hier sehr interessant skizziert, aber auch die Nöte der Zuträger wird an einer Person und deren Motivation verdeutlicht. Es wird ein komplexes Gebilde dargestellt. Die Spannung leidet nicht darunter, sondern sie wird bis zum Ende gut aufgebaut und alle Beteiligten treffen sich zum Showdown.
Ich finde diesen Krimi und dessen Schreibstil sehr ungewöhnlich, aber auch sehr gut. Hier werden alle Schritte durch den Autor logisch dargestellt und durch dieses komplexe Gebilde wird die Spannung erhalten. Sehr unterhaltsamer Krimi über ein sehr ungewöhnliches Milieu.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

An alter Wirkungsstätte

Katalanisches Schweigen
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Sotinspektor Xavi kehrt zurück zu seiner alten Wirkungsstätte, die er vor einiger Zeit nach Richtung Madrid verlassen musste. Er hat keine guten Erinnerungen. Noch bevor er das Kommissariat betritt, wird ...

Sotinspektor Xavi kehrt zurück zu seiner alten Wirkungsstätte, die er vor einiger Zeit nach Richtung Madrid verlassen musste. Er hat keine guten Erinnerungen. Noch bevor er das Kommissariat betritt, wird er zu einer Leiche gerufen und trifft dort auf Carlotta, genannt Carlo, seine Mitarbeiterin, frisch von der Ausbildung. Irgendwie hat Xavi das Gefühl, das er hier nicht Willkommen ist, doch er hat sich viel vorgenommen. An seiner alten Wirkungsstätte ist noch fast alles beim Alten, die Chefin, die Kollegen, doch diesmal ist er der Vorgesetzte in der Abteilung. An der Stelle, an der der Tote gefunden wurde, gab es vor Jahren schon mal einen Unglücksfall und es stellte sich heraus, dass das aktuelle Opfer, der Bruder der Toten auf dem Gedenkstein war. Also beginnen Xavi und Carlo in der Vergangenheit zu wühlen, ob es irgendeine Verbindung gibt. Doch gerne gesehen wird das nicht im Präsidium.
„Katalanisches Schweigen“ von Alba Salvat führt uns in das küstennahe Catalunya, was auch schon im Cover anklingt. Es ist eine schöne. Sonnige Aussicht auf das Meer. Eine Idylle möchte man meinen, doch auch hier lauern Verbrechen und auch Missgunst. Die schlägt unserer Hauptperson Xavi voll entgegen. Er der vor Jahren nach Madrid versetzt wurde, weil er zu ehrlich war, ist nun wieder zurück und nicht wirklich willkommen. Man kann an der Schreibweise der Autorin spüren, wie die Spannung im Kommissariat aufkocht. Auch seine Chefin ist davon betroffen, sie steht nicht wirklich hinter Xavi. Doch er bekommt Unterstützung von Carlo, einer neuen Kollegin, die völlig unvoreingenommen an die Sache, hier den Mord herangeht. Für Xavi, dem es an Vertrauen in seine alten Kollegen fehlt, ist die Situation sehr speziell und er bleibt erstmal auf Distanz. Trotzdem hat die Autorin hier ein sehr effektives Team geschaffen, das mir sehr gut gefällt. Der ganze Fall gefällt mir gut und ich finde auch die Herangehensweise sehr spannend, da der Zusammenhang von Anfang an nicht auf dem Tisch lag, aber ich trotzdem den Eindruck das sich das Mosaik Stein für Stein zusammensetzte und am Ende des Spannungsbogen eine logische Lösung präsentiert wurde, die sich für mich Stück für Stück aufbaute.
Ich fand diesen katalanischen Krimi sehr dicht und dadurch sehr spannend. Es ging nicht nur um den Kriminalfall, sondern um die ganze Situation, wie sie sich für Xavi präsentierte. Die Autorin hat mich mitgenommen in die Atmosphäre der Rückkehr des Sotinspektors Xavi, eingebettet in einen interessanten Kriminalfall. Ich kann diesen Krimi gut weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Eine verschworene Gemeinschaft

Küstendorf
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Augusta zieht mit ihrer kompletten Familie nach Finstermoor und wohnen in einem alten Bauernhof, haben aber nur wenig Anschluss an die verschworene Dorfgemeinschaft. Als ihr Mann wegen einer anderen Frau ...

Augusta zieht mit ihrer kompletten Familie nach Finstermoor und wohnen in einem alten Bauernhof, haben aber nur wenig Anschluss an die verschworene Dorfgemeinschaft. Als ihr Mann wegen einer anderen Frau aus ihrem Leben verschwindet, bricht die Welt für Augusta zusammen und Tiere, Pflegekinder und ihre eigene Tochter wachsen ihr über den Kopf. Sie fragt ihre Freundin Margo, ob sie ihr auf dem Hof helfen kann. In Finstermoor lebt ein Mann, mit seinen Hunden, der ebenfalls Außenseiter, aber auch zur Reichsbürgerszene gezählt wird. Als eines Tages Sophie und Michelle verschwinden, kommt es zu einer Hetze gegen diesen Mann. Die Polizei wird gerufen und die Mädchen in dem Haus gefunden, in dem der Mann lebt. Der Mob möchte den Mann am liebsten lynchen und die Polizei ermittelt. Rike von Menkendorf, die aus der Region stammt hat sich schnell festgelegt, doch ein paar Tage später erschüttert ein lauter Knall Finstermoor. Das Haus des Außenseiters ist in die Luft geflogen und der Mann wird tot in den Trümmern gefunden. Nun wird es Ernst für die Kripo Cuxhaven, sie muss den Täter schnell finden.
„Küstendorf“ von Susanne Ziegert, ist ein Krimi, der sich im ländlichen Raum abspielt, wo es in Dörfern schon mal dazu kommt, dass sich die Gemeinschaft gegen jeden Neuen stellt und ihn abstempelt und isoliert. Es können aber auch familiäre Bande eine Rolle spielen, die zu Verstimmungen im Dorf führen. Die Beschreibungen von Augusta und deren Mitbewohner passt nicht in dieses Bild hinein und das lässt man sie auch spüren. Sophie, ihre Tochter, hat die Besonderheiten, die viele Kinder in der Pubertät aufweisen und dann auch noch in einer nicht intakten Familie, mit Pflegekindern, ohne Vater. Margo, die zur Hilfe kommt hat ein wenig Abstand und das tut der Wohngemeinschaft gut, Der Ortsvorsteher Henning spielt ein nicht leicht zu durchschauendes Spiel, aber benutzt auch Menschen für seine Zwecke und das ist auch nicht ungewöhnlich. Holger, der andere Außenseiter benimmt sich auch wie einer, in dem er alle aus seinem Leben ausschließt und das auch noch in Verbindung mit Waffen. Das sich ausgerechnet hier die Mädchen wohl fühlen, ist der Dorfgemeinschaft suspekt, aber für mich absolut nachzuvollziehen. Die Mädchen wollen helfen, da Holger sehr viele Hunde hat, die alle krank sind. Die Dorfgemeinschaft, die zum gewaltbereiten Mob wird, ist total nachzuvollziehen, aber nicht zu verstehen. Dann ist da noch Rieke von Menkendorf, deren Familie aus der Region stammt und die aus Hamburg nach Cuxhaven kommt, um dem Druck auf sie zu entgehen. Doch auch mit ihrer Familie und hier mit ihrer Schwester hat sie kein gutes Verhältnis. Deshalb ist vielleicht auch ihr Blick auf den Fall zuerst sehr indifferent. Spannend ist der Fall auf jeden Fall, wobei diese aus dem verborgenen Motiv herrührt. Der Spannungsbogen wird gut bis zum Ende entwickelt.
Mir gefällt der Krimi sehr gut, weil er die Verwicklungen in einer Dorfgemeinschaft zeigen, die für mich sehr authentisch sind. Ich mag diese Verwicklungen und habe mich sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Die Tochter

Eric Holler: Wo ist Lisa?
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Eric Holler, Privatdetektiv, wird von Graf Harald von Hauenstein beauftragt seine Frau Lisa zu finden. Doch das ist nicht so leicht wie gedacht, da sie nirgendwo zu finden ist. Seinen Auftraggeber findet ...

Eric Holler, Privatdetektiv, wird von Graf Harald von Hauenstein beauftragt seine Frau Lisa zu finden. Doch das ist nicht so leicht wie gedacht, da sie nirgendwo zu finden ist. Seinen Auftraggeber findet er kurz danach ermordet auf. Als dann noch sein Freund Kommissar Manfred Werthofen ihm eröffnet, das Lisa seine Tochter ist, wird das Ganze sehr unübersichtlich. Werthofen eröffnet ihm das von Hauenstein auch nicht der richtige Name iat. Eric muss also das eine oder andere Rätsel lösen.
„Wo ist Lisa“ von Roman Just ist ein Gelsenkrimi mit Privatdetektiv Eric Holler als Hauptperson. Es ist wieder ein Krimi, das sehr stark auf Eric Holle ausgelegt ist. Das ist auf der einen Seite nachzuvollziehen, aber auf der anderen Seite sind die Stories dadurch sehr nachvollziehbar und nach dem gleichen Schem aufgebaut, so dass ein wenig die Überraschung fehlt. Auch in diesem Fall wird irgendwann klar, dass Eric auch diesen verzwickten Fall nach dem gleichen Schema aufgebaut und durchgeführt wird. Diesmal ist der Kommissar Werthofen stärker involviert. Ebenfalls wird das Milieu von Gelsenkirchen mehr einbezogen. Der Spannungsbogen ist gut bis aufs Ende gezogen, der Schreibstil ist gut verständlich, manchmal ein bisschen rotzig, ist halt Ruhrgebiet.
Ich finde diesen Gelsenkrimi recht ordentlich, aber es könnten ein paar Überraschungsmomente mehr geben.

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