Eine eher ernste Mumingeschichte
Die Mumins (6). Winter im MumintalInhalt: Der Winter hat im Mumintal Einzug gehalten. Eigentlich die Zeit, in der die Muminfamilie ihren Winterschlaf hält. Doch plötzlich wacht Mumin als erster Mumintroll in der Geschichte der Mumintrolle ...
Inhalt: Der Winter hat im Mumintal Einzug gehalten. Eigentlich die Zeit, in der die Muminfamilie ihren Winterschlaf hält. Doch plötzlich wacht Mumin als erster Mumintroll in der Geschichte der Mumintrolle aus seinem Winterschlaf auf. Seine Familie schläft weiter, lässt sich nicht wecken, sodass Mumin eigenständig die winterliche Welt vor der Haustür erkundet…
Persönliche Meinung: „Winter im Mumintal“ ist ein Kinder- und Jugendbuch von Tove Jansson. Es handelt sich um den 6. Mumin-Band. Man muss nicht zwangsläufig alle vorherigen Mumin-Bände gelesen haben, um der Handlung folgen zu können, allerdings ist ein Grundverständnis der Mumin-Welt Voraussetzung, um „Winter im Mumintal“ einordnen zu können. Denn: Die Stimmung des 6. Bandes ist eine andere als in vorherigen. Mumin wandelt hier nicht durch ein Winterwunderland, in dem er spaßige Abenteuer erlebt. Im Gegenteil: „Winter im Mumintal“ fällt insofern ein Stück weit aus der Reihe, als dass die Handlung eher düster ist. Die Welt ist kalt und still, die Morra durchstreift das Mumintal, Mumin ist melancholisch und in sich gekehrt, die wenigen auftretenden Figuren sind eher verhuschte Eigenbrötler (Kontrapunkt ist hier lediglich die kleine Mü, die gewohnt ausgelassen durch den Schnee tollt). Einsamkeit ist ein Leitmotiv der Geschichte: Mumin ist auf sich alleingestellt, weiß nicht wirklich, was er mit sich anzufangen hat. Allein die Gespräche mit Too-ticki, die sich häufig um Mumins Melancholie drehen, bieten eine Perspektive. „Winter im Mumintal“ ist außerdem der erste Mumin-Band, in dem Mumin mit dem Tod konfrontiert wird: Ein Eichhörnchen erfriert, was Mumin zu denken gibt. Zum Ende der Handlung – analog zum aufkeimenden Frühling – kehrt aber immer mehr die Hoffnung zurück: Mumin hilft den verhuschten Winterwesen, nimmt sie in Muminhaus auf, sodass sich einzelne dieser Wesen anfreunden können. Letztlich erwacht auch die Mumin-Familie und der Schnupferich kehrt zurück, sodass das Leben wieder seinen gewohnten Gang gehen kann. Der Erzählstil von Tove Jansson ist in diesem Band – passend zum Inhalt – nachdenklicher, aber dennoch flüssig zu lesen. Insgesamt ist „Winter im Mumintal“ ein eher düsterer Teil der Reihe – und gerade deshalb lesenswert.