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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

Schatten der Vergangenheit

Wer nicht das Dunkel kennt
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Lydia Louis, Leiterin der Mordkommission, muss ein verletztes Unfallopfer befragen. Der Mann wurde angefahren, lt. einer Zeugin absichtlich. Lydia dreht es den Magen um, denn sie kennt das Opfer: Gregor ...

Lydia Louis, Leiterin der Mordkommission, muss ein verletztes Unfallopfer befragen. Der Mann wurde angefahren, lt. einer Zeugin absichtlich. Lydia dreht es den Magen um, denn sie kennt das Opfer: Gregor Kepler. Mit zusammengebissenen Zähnen stellt sich Lydia den Schatten der Vergangenheit. Darüber hinaus wird an einem See eine weibliche Leiche gefunden, offensichtlich erwürgt. Ist sie ein Opfer des "Würgers" und wer ist die Tote?

Von der Autorin und über das Ermittlerduo Lydia Louis und Chris Salomon hatte ich noch nichts gelesen. Das machte aber auch nichts, man fand dennoch gut in die Handlung ein. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch las sich schnell weg. Die Protagonisten sind nicht blass, sondern wirklichkeitsnah dargestellt und haben ihre Ecken und Kanten. Wie in fast jedem Krimi mittlerweile haben die Ermittler auch jeweils ihre privaten Päckchen zu tragen. Lydias Art machte es mir eine Weile nicht leicht, sie sympathisch zu finden. Doch im Laufe der Handlung versteht man Lydia besser. Ich fand das Buch spannend, gut aufgebaut, mit falschen Fährten und Wendungen zwischendurch und insgesamt sehr unterhaltsam. Von dem Ermittlerduo würde ich gern mehr lesen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

mitreißend ist anders

Das Geheimnis der Schwimmerin
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Wie so viele Romane in letzter Zeit basiert das Buch auf einem plötzlich auftauchenden Tagebuch, dass eine Familiengeschichte offenbart. Die Handlung findet folglich in verschiedenen Zeitebenen statt.
Ein ...

Wie so viele Romane in letzter Zeit basiert das Buch auf einem plötzlich auftauchenden Tagebuch, dass eine Familiengeschichte offenbart. Die Handlung findet folglich in verschiedenen Zeitebenen statt.
Ein ausgesetztes Findelkind wird von einer Schaustellertruppe aufgenommen. Dort wird Amos zunächst als " junger Wilder" in einem Käfig gehalten und präsentiert, als er älter wird, wird er von einer Schaustellerin in die Kunst des Tarotkartenlegens eingeweiht. Er verliebt sich in Evangeline, die als Meerjungfrau auftritt, da sie so lange die Luft anhalten kann. Im zweiten Handlungsstrang geht es in der Gegenwart um Simon Watson. Er lebt allein in einem Strandhaus an der Long Island Küste. Eines Tages findet er vor seiner Haustür ein Paket mit einem Tagebuch. Dieses wurde um 1700 von Hermelius Peabody geschrieben, dem Chef der damaligen Schaustellertruppe. Ein Antiquar hatte in dem Buch den Namen einer Ahnin von Simon gefunden und diesen als ihren Nachfahren ausfindig gemacht. Simon beschäftigt sich durch die Tagebuchaufzeichnungen mit der Geschichte seiner Familie, in welcher so viele Frauen an einem 24. Juli ertranken. Ebenso wie Simons Mutter. Ein Fluch? Das Datum nähert sich. Ist Simons Schwester Enola auch in Gefahr?

Ich hatte mir, ehrlich gesagt, mehr von dem Buch versprochen. Es mit Jodi Picoults Werken zu vergleichen finde ich nicht passend. Schon beim Schreibstil liegen meiner Meinung nach Welten dazwischen. Mich hat das Buch nicht berührt. Z..B. den Part um Amos, wie er im Käfig lebte, fand ich sehr befremdlich. Und über Schausteller und deren Leben lese ich eh nicht so gern, in die Welt kann ich mich einfach nicht einfühlen, das machte es mir schwer in die Geschichte abzutauchen. Zwar war die Handlung um Amos und Evangeline insgesamt etwas interessanter als die sich ziehende Handlung um Simon, aber auch diese Story wurde langweilig durch das ganze Tarotkarten-Ding und epische Dialoge. Ich hatte inhaltlich etwas ganz anderes erwartet bei dem Klappentext " Es erzählt von einer großen Liebe, dem dramatischen Tod einer Schwimmerin und dem tragischen Schicksal einer ganzen Familie - Simons Familie". Ich fühlte mich als Leser die ganze Handlung über irgendwie immer außen vor, was mir z.B. nie bei den Büchern von Jodi Picoult passiert. Mir fehlte hier einfach etwas, um Emotionen zu wecken. Die Charaktere fand ich nicht so sympathisch und eher flach. Gerade bei dem Part um Simon und seine Recherchen habe mich ziemlich mühen müssen, das Buch weiter zu lesen. Ich hab irgendwann die Seiten nur noch überflogen, in der Hoffnung, doch noch gepackt zu werden, aber das war nicht der Fall. Am besten fand ich noch das Cover...

Veröffentlicht am 18.01.2017

wieder sehr spannend

Im Schatten unserer Wünsche
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Wenn man an der Clifton-Saga Gefallen gefunden hat, ist natürlich auch dieser Band ein Muss. Der Vorgängerband endete abrupt mit einem Cliffhanger. Nahtlos knüpft dieser Band daran an, wiederholt noch ...

Wenn man an der Clifton-Saga Gefallen gefunden hat, ist natürlich auch dieser Band ein Muss. Der Vorgängerband endete abrupt mit einem Cliffhanger. Nahtlos knüpft dieser Band daran an, wiederholt noch einmal die letzte Szene des vorangegangenen Buches. Eine Schlüsselszene, deren Nachwehen sich durch das ganze Buch ziehen. Ich denke, ich darf hier ruhig spoilern, dass Sebastian den schweren Autounfall überlebt hat, nicht aber sein Freund Bruno, Sohn von Don Pedro Martinez. Die somit vertiefte Feindschaft mit der Familie Clifton und Barrington ist Inhalt dieses Bandes, denn Martinez will beide Familien zerstören. So haben die Schlüsselfiguren Emma, Harry, Sebastian und Giles so einiges auszustehen. Eine neuer Mitspieler greift in die Geschicke ein: Cedrik Hardcastle. Und Major Fischer als Bösewicht fehlt auch nicht. Wieder hat der Autor eine gelungene Fortsetzung mit sehr vielen Höhen und Tiefen sowie überraschenden Wendungen geschrieben. Wie immer sind die Charaktere sehr plastisch, es war z.B. interessant mitzuerleben, wie Sebastian sich weiterentwickelt hat. Wie immer wird die Story aus wechselnder Sicht der einzelnen Charaktere geschrieben, die uns dann einige Dinge besser verstehen lassen. Ich fand die Handlung sehr geschickt aufgebaut und habe mehrfach mitgefiebert, wenn im wahrsten Sinne des Wortes die Uhr tickte. So war der Spannungsbogen wieder hoch bis zum schon obligatorischen Cliffhanger am Schluss. Glücklicherweise kommen nächstes Jahr zwei weitere Bände heraus. Und dann soll es noch einen finalen Band geben. Ich freu mich drauf.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Paul Finch in Bestform

Totenspieler
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Mark Heckenburg aus dem Dezernat für Serienverbrechen wird von seiner Chefin Gemma Piper auf einen bizarren Unfall in Surrey angesetzt. Polizeilich wird der Autounfall als Unfall betrachtet, aber Gemmas ...

Mark Heckenburg aus dem Dezernat für Serienverbrechen wird von seiner Chefin Gemma Piper auf einen bizarren Unfall in Surrey angesetzt. Polizeilich wird der Autounfall als Unfall betrachtet, aber Gemmas Misstrauen ist geweckt. Und auch Heck kommt schnell zu dem Schluss, dass die ungewöhnlichen Todesarten bei mehreren Unfällen in der Region in letzter Zeit vielleicht doch auf einen Zusammenhang schließen lassen. Zusammen mit Detektive Gil Honeyford von der örtlichen Polizei macht er sich an die Ermittlungen. Gail ist das zunächst gar nicht recht. Sie möchte den Fall allein bearbeiten, sieht keinen Zusammenhang zwischen den Unfällen und meint keine Hilfe von außen nötig zu haben. Aber Heck und Gail sind sich ähnlicher als sie denken...

In dieser Story war der Autor wieder in Hochform. Nach dem dritten Buch wollte ich eigentlich nicht mehr in der Reihe um Mark Heckenburg weiterlesen, habe auch das vierte Buch ausgelassen und wollte es doch noch einmal versuchen. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Story ist wieder sehr spannend, nichts für schwache Nerven. Die Morde wurden perfide ausgeheckt und sind sehr bizarr. Der Spannungsbogen ist durchgängig hoch, man stürmt atemlos durch das Buch und kann es kaum zur Seite legen. Heck gerät z.B. selbst in Lebensgefahr während seiner Ermittlungen und ich habe während der Schilderungen fast das Luftholen vergessen. Mir hat der Thriller sehr gut gefallen, ich hoffe, dass der Autor dieses Spannungsniveau auch mit seinen nächsten Büchern halten kann.

Veröffentlicht am 18.01.2017

unterhaltsame Familiengeschichte

Ein Märchen im Winter
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Grace steht vor einem Scherbenhaufen. Ihr Mann hat sie verlassen, man fand nur seine Kleidung am Strand und einen Abschiedsbrief. Zurückgeblieben ist ein Haufen Schulden. Die Bank hat Grace das Haus weggenommen, ...

Grace steht vor einem Scherbenhaufen. Ihr Mann hat sie verlassen, man fand nur seine Kleidung am Strand und einen Abschiedsbrief. Zurückgeblieben ist ein Haufen Schulden. Die Bank hat Grace das Haus weggenommen, ihr Schmuckdesign Geschäft hat sie auch verloren und lebt mit ihrer Tochter nun bei ihren Eltern. Ihre Großmutter schenkt Grace eine Brosche, damit sie sie verkaufen kann. Diese ist anscheinend Teil eines Diadems, vor vielen Jahren angefertigt für einen Mr. Stratton, wie eine der Schachtel beiliegende Quittung zeigt. Ein Mr. Stratton sucht doch gerade eine Sekretärin? Grace macht sich auf den Weg nach Wittering Manor, um das Geheimnis der Brosche zu lüften, und erhält den Job. Sie soll den kauzigen Fraser Stratton beim Schreiben seiner Memoiren unterstützen, kann auf dem Gut sogar auch in einem Cottage wohnen. Alles wendet sich zum Guten, wären da nicht die unheimlichen Botschaften und Edelsteine, die sie Monat für Monat auffindet und die Grace ängstigen. Denn sie kennt die einzelnen Steine. Wer spielt da mit ihr?

Die Story ist 1979 angesetzt und führt über Frazers Erinnerungen, die Grace zu ordnen hilft, Stück für Stück in die Vergangenheit bis ins Jahr 1939, in dem Fraser seine große Liebe verlor. Eine Familiengeschichte mit vielen Geheimnissen, Lügen und unerwarteten Wendungen. Mir hat das Buch gut gefallen. Der Schreibstil ist angenehm leicht und locker und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Es ist nicht zu kitschig und in seiner Vielseitigkeit sehr unterhaltsam. Z.B. in die 70iger Jahre zurückgeführt zu werden mit der damaligen Musik, den Frisuren, Kleidung etc. war schön für mich persönlich und ich konnte mir das Setting stets sehr gut vorstellen. Schmuck und Edelsteine spielen eine große Rolle in diesem Buch. Es war interessant über die Schmuckherstellung zu lesen. Die Idee mit den Monatssteinen fand ich auch sehr gut. Mir hat aber auch Grace als Protagonistin gut gefallen. Eine starke Frau, die nie aufgegeben hat. Auch Fraser als ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter mit seinen Ecken und Kanten gefiel mir. Familiengeschichten mit aufzudeckenden Geheimnissen gibt es heute viele. Oft werden nach dem gleichen Strickmuster dazu gefundene Briefe oder Tagebücher genutzt, dieses Buch hier war einmal erfreulich anders. Alles in allem eine runde Story, die mich sehr gut unterhalten hat.