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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2020

Keine Schwäche zu erkennen

Legenden des Krieges: Der eiserne Schwur
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Thomas Blackstone steht im Dienst von König Edwards III. Unterwegs in Frankreich, wird er immer wieder in Schlachten verwickelt. Doch seine Sorge gilt diesmal auch seinem Sohn Henry, den es zu überzeugen ...

Thomas Blackstone steht im Dienst von König Edwards III. Unterwegs in Frankreich, wird er immer wieder in Schlachten verwickelt. Doch seine Sorge gilt diesmal auch seinem Sohn Henry, den es zu überzeugen gilt, in Avignon zu studieren, anstatt zu kämpfen. Nun muß Thomas nicht nur den englischen Prinzen beschützen, sondern auch seinen Sohn.

"Der eiserne Schwur" ist der sechste Teil der "Legenden des Krieges" von David Gilman. Genau wie bei den vorherigen Bänden, stehen hier die Schlachten im Vordergrund. Diese sind absolut blutig, brutal und schonungslos realistisch. Klar, der Hauptcharakter Thomas überlebt immer, aber sonst wäre die Serie ja auch schnell beendet gewesen. Dies darf man jetzt nicht so eng sehen. Dafür fesseln diese Szenen richtig gut und man hält vor Spannung die Luft an. Es fällt schwer, mitten in so einer Schlacht das Buch zur Seite zu legen. Hier ist man durch den klaren Schreibstil so nah im Geschehen, daß man das Schwert fast selbst in derHand spürt. Ich muß aber warnen: Sensible Leser werden hier bei manchen Beschreibungen wohl eher geschockt werden. Denn diese sind wirklich sehr bildhaft... Wer die Abenteuer von Thomas Blackstone verfolgt, wird seine Freude an diesem Band haben. Er ist vertraut, sein Weg ist interessant und spannend zu verfolgen. Die Sorge um seinen Sohn macht aus dem Krieger einen Mensch mit Gefühlen, hier kommt ein gutes Stück Menschlichkeit zum Vorschein.

David Gilman hat auch mit diesem Teil der Serie bewiesen, daß Bücher dieses Umfanges kurzweilig sein können - hier fliegt man durch die Seiten!

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Eindeutig empfehlenswert

Mord in Holtland. Ostfrieslandkrimi
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Dr. Josefine Brenner, Rechtsmedizinerin im Ruhestand, ist endlich nach Ostfriesland gezogen. Doch sie wäre nicht Josefine, wenn sie es nicht wieder mit einer Leiche zu tun bekäme. In ihrer unmittelbaren ...

Dr. Josefine Brenner, Rechtsmedizinerin im Ruhestand, ist endlich nach Ostfriesland gezogen. Doch sie wäre nicht Josefine, wenn sie es nicht wieder mit einer Leiche zu tun bekäme. In ihrer unmittelbaren Nähe wird Clarissa Kaufmann tot auf einem Feldweg gefunden. Die Polizei findet im Haus des Mordopfers eine Spur. Sie hat sich mit den aktuellen Todesanzeigen der Region beschäftigt. Könnte es sein, daß Clarissa zu viel wußte? Und was hat es mit dem mysteriösen Mann in Clarissas Leben auf sich, den niemand kennt? Josefine kann einfach nicht anders - sie steckt ihre Nase wieder tief in den Fall. Viel zu tief....

Susanne Ptak schickt Josefine mit "Mord in Holtland" nun bereits zum 11. Mal auf Mördersuche. Da die Bücher alle unabhängig voneinander zu lesen sind, kann man auch sehr gut hiermit einsteigen. Susanne Ptak schafft es gekonnt die wichtigsten Informationen einzustreuen. Dabei bleibt sie auch hier ihrem leichten, schon fröhlichen, humorvollen Stil treu, so daß es einfach Spaß bereitet, mit der sympathischen Josefine durch Ostfriesland zu ermitteln. Bei diesen Ermittlungen ist man hautnah dabei, fiebert und rätselt mit und bekommt immer neue Fährten aufgezeigt, die es zu verfolgen geht. Dabei wird die Spannung sehr hoch gehalten. Die Charaktere sind typisch ostfriesisch: Mit Ecken und Kanten, aber extrem liebenswert. Ich mag Ostfrieslandkrimis wegen der herrlichen Landschaft - und dies kommt hier ebenfalls nicht zu kurz. Man meint hier, man wäre vor Ort und sieht diese Region vor Augen lebendig werden.

Wer ruhigere Krimis mit Lokalkolorit mag ist hier genau richtig!

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Bietet mehr als man denkt

Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt
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Patricia sucht schon lange nach ihrer verschwundenen Schwester Madeleine. Eines Tages erhält sie einen Brief aus Schweden. Der Inhalt besteht aus einer Kette, die sie einst Madeleine geschenkt hat. Patricia ...

Patricia sucht schon lange nach ihrer verschwundenen Schwester Madeleine. Eines Tages erhält sie einen Brief aus Schweden. Der Inhalt besteht aus einer Kette, die sie einst Madeleine geschenkt hat. Patricia macht sich auf den Weg nach Schweden. Dort lernt sie die Frauen eines Buchsalons kennen. Patricia findet hier eine Spur, denn einige der Frauen scheinen etwas über Madeleine zu wissen.

Frida Skybäck vermittelt mit dem Titel "Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt", daß es sich hier um einen seichten Roman handelt, der mit rosa Brille zu lesen ist. Doch davon ist dieses Buch meilenweit entfernt! Man erhält ein spannendes Familiengeheimnis, das schon Ähnlichkeit mit einem Krimi aufweist. Das Buch basiert auf zwei Handlungssträngen. In einem Strang erlebt der Leser das Jahr 1987 und Madeleines spurloses Verschwinden, im anderen ist man in der Gegenwart und begleitet Patricia auf ihrer Suche. Durch diese Sichtwechsel lernt man die Schwestern sehr gut kennen und versteht ihre Handlungen. Sie werden dem Leser zu Vertrauten. Ebenso wird durch die Zeitsprünge Spannung aufgebaut, denn man muß schon zwanghaft wissen, wie es nun in dieser Zeit weitergeht und wieso Madeleine verschwand. Eine weitere Handlung bilden die Damen der Pension, die um die Existenz dieser kämpfen müssen. Dies alles zusammen macht aus diesem Buch kein Buch, welches man bei diesem Titel erwartet. Frida Skybäck schreibt wunderbar leicht, schafft es dabei jedoch die Sorgen und die manchmal herrschende Traurigkeit der Charaktere zu vermitteln.

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen und hoffe sehr, daß es nicht in eine typische Schublade gesteckt wird - denn das Buch bietet so unendlich viel mehr!

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Ein würdiger Abschluß

Zeiten des Sturms (Sheridan-Grant-Serie 3)
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Sheridan Grant wollte ein neues Leben mit Paul Sutton beginnen und die Willow Creek Farm und die Geschehnisse der Vergangenheit hinter sich lassen. Doch kurz vor ihrer Hochzeit kommen bei ihr Zweifel auf ...

Sheridan Grant wollte ein neues Leben mit Paul Sutton beginnen und die Willow Creek Farm und die Geschehnisse der Vergangenheit hinter sich lassen. Doch kurz vor ihrer Hochzeit kommen bei ihr Zweifel auf - sie kehrt zurück nach Nebraska. Dort erhält sie plötzlich die Chance, ihren großen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Doch die Vergangenheit holt sie ein und kann ihr Leben zerstören...

Mit "Zeiten des Sturms" schließt Nele Neuhaus die Sheridan-Grant-Serie ab. Und dieser Abschluß ist rundum gelungen. Um dieses Buch genießen zu können muß man die beiden Vorgängerbände nicht zwingend kennen. Nele Neuhaus versteht es geschickt, dem Leser alle für das Verständnis wichtigen Dinge zu vermitteln. Dadurch entsteht nicht das Gefühl, etwas verpaßt zu haben. Man nimmt hier am Leben von Sheridan teil, wenn man die Vorgängerbücher kennt, hat man das Gefühl, das Leben einer Freundin zu verfolgen. Denn im Laufe der Zeit wächst Sheridan dem Leser ans Herz. Sie punktet durch Sympathie und Zielstrebigkeit. Ihre Entwicklung beeindruckt und nimmt den Leser für sie ein. Nele Neuhaus schreibt auch in dieser Saga absolut überzeugend. Ihr Stil fesselt, läßt sich leicht lesen und läßt teilhaben an Sheridans Problemen und der Schönheit der Landschaft. Mit dieser Saga hat Nele Neuhaus bewiesen, daß sie nicht nur Krimis kann!

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Toller Auftakt

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Die junge Dora lebt im Jahre 1939 auf dem ostpreußischen Gutshof ihrer Eltern. Ihre Liebe gehört den Pferden. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, muß Dora sich beweisen, denn ihr Vater wird eingezogen ...

Die junge Dora lebt im Jahre 1939 auf dem ostpreußischen Gutshof ihrer Eltern. Ihre Liebe gehört den Pferden. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, muß Dora sich beweisen, denn ihr Vater wird eingezogen und überträgt ihr die Verantwortung für den Hof. Sie kämpft um den Familienbesitz. Ihr zur Seite stehen dabei zwei Männer - wird einer von ihnen Doras große Liebe?

Theresia Graw beginnt mit "So weit die Störche ziehen" eine neue Ostpreußen-Trilogie. Dieser Roman gefällt von Beginn an. Zunächst durchlebt man mit Dora eine unbeschwerte Zeit, die zeigt, wie schön das Leben war. Doch dann beginnt der Krieg und aus der unbeschwerten Dora, die in einer herrlichen Umgebung lebt, wird eine Frau, die sich beweisen muß, dabei aber einfach sympathisch und ehrlich bleibt. Ihre Entwicklung ist unheimlich interessant und zeigt, wie ein Mensch mit seinen Aufgaben wachsen kann. Die Autorin vermittelt dies sehr gut. Man spürt Doras Gefühle, leidet und kämpft mit ihr. Auch die Schrecken, die der Krieg über Ostpreußen bringt, sind sehr eindringlich beschrieben. Hier ist die Autorin ehrlich - sie schreibt, wie es tatsächlich war und verschweigt nichts. Hier wird Realität groß geschrieben, was manchmal sehr hart ist und aus diesem Roman keinen typischen Heile-Welt-Roman macht.
Mir hat dieser erste Teil der Trilogie unheimlich gut gefallen und ich bin schon auf die weiteren Bände gespannt!

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