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Veröffentlicht am 25.08.2020

Bereitet Albträume

Der Schattenmörder
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Paul wird den Tag, an dem er Charlie das erste Mal begegnete, nie vergessen. Sie waren gute Freunde, bis Charlie einen Mord begang und verschwand. Nach 25 Jahren kehrt Paul zurück. Seine Mutter liegt im ...

Paul wird den Tag, an dem er Charlie das erste Mal begegnete, nie vergessen. Sie waren gute Freunde, bis Charlie einen Mord begang und verschwand. Nach 25 Jahren kehrt Paul zurück. Seine Mutter liegt im Sterben. Es passieren seltsame Dinge, seine Mutter behauptet jemand wäre im Haus, Paul findet auf dem Dachboden blutige Handabdrücke. Dazu hat er das Gefühl, verfolgt zu werden und Paul stellt sich die Frage, was damals wirklich mit Charlie geschah...

Alex North hat mit "Der Schattenmörder" einen Roman vorgelegt, der bei mir Gänsehaut erzeugte. Der Autor schafft durch seinen Stil eine Atmosphäre, die es sehr oft gruseln läßt. Man taucht ein in die Traumwelt von Paul und seinen Gefährten, die atmosphärisch sehr dicht ist. Diese Atmosphäre erzeugt düstere Spannung, die wirklich fesselt und bis zum Ende hält. Dabei ist das Buch auch gut und flüssig zu lesen, so daß man hier wirklich durch die Seiten fliegt. Man erlebt mit Paul alles hautnah und fiebert mit ihm der Wahrheit entgegen. Gelungen sind hier die zwei Zeitebenen. Man kann es nie erwarten, bis man wieder in der jeweils anderen Zeit ist und muß sich beherrschen, um nicht einfach vorzublättern. Die Handlungen hängen zusammen und werden zum Schluß gekonnt zusammengeführt und bilden ein grandioses, schlüssiges und sinnvolles Finale, welches keine Fragen offen läßt.

Wer gern Romane mit Gänsehautgarantie liest, ist hier sehr gut bedient. Ich empfehle dieses Buch definitiv!

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Einfach wunderbar!

Das Kind der Wellen
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Als Lisas Tochter während des Urlaubs im Ferienhaus der Familie in der Nordsee ertrinkt, bricht für sie eine Welt zusammen. Lisa bekommt ihr Leben nicht mehr in den Griff. Sie beschließt, allein erneut ...

Als Lisas Tochter während des Urlaubs im Ferienhaus der Familie in der Nordsee ertrinkt, bricht für sie eine Welt zusammen. Lisa bekommt ihr Leben nicht mehr in den Griff. Sie beschließt, allein erneut in genau dieses Ferienhaus zu ziehen, um Antwort auf die Frage: "Warum?" zu finden. Irgendwann stellt sie fest, daß im Haus Renovierungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Sie holt sich Hilfe bei dem Schreiner Lars und seinem Sohn Jonas. Die Arbeit hilft ihr, wieder neuen Lebensmut zu fassen. Eines Tages findet Lisa in einem alten Ofen einige Zeichnungen und Teile einer Geschichte von einer Meerjungfrau, die ein Kind rettet. Lisa ist sehr betroffen, denn das alles erinnert sie sehr an ihre kleine Tochter. Gemeinsam mit Jonas forscht sie in der Vergangenheit, ob diese alte Geschichte einen wahren Kern hat. Was sie dabei herausfinden, rührt Lisas Herz und hilft ihr, den Verlust der Tochter zu akzeptieren.

"Das Kind der Wellen" von Rebecca Martin hat mich sehr berührt. Die Autorin schreibt in einer sehr einfühlsamen Sprache über den Kampf von zwei Frauen mit dem Verlust ihres Kindes fertig zu werden. Man kann gar nicht anders, man leidet mit ihnen. Die Gefühlsregungen werden hier hautnah vermittelt. Das Regionale kommt hier ebenfalls nicht zu kurz. Die manchmal so kauzige Art der Bewohner der Nordseeküste wird gut dargestellt. Einfach immer gerade heraus und trotzdem mit viel Herz. Dadurch ist eine sehr sympathische Geschichte entstanden. Die Spannung zieht sich durch das gesamte Buch bis zur letzten Seite und der Schluß geht ganz besonders ans Herz!

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Veröffentlicht am 22.08.2020

Kurzgeschichten, die keine sind

Blutige Nachrichten
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Mit seinem Werk "Blutige Nachrichten" vereint Stephen King vier Kurzgeschichten, die eines nicht sind: kurz. Sie alle haben eine Länge, die durchaus für einen eigenständigen Kurzroman gereicht hätten. ...

Mit seinem Werk "Blutige Nachrichten" vereint Stephen King vier Kurzgeschichten, die eines nicht sind: kurz. Sie alle haben eine Länge, die durchaus für einen eigenständigen Kurzroman gereicht hätten.

"Mr. Harrigans Telefon" erzählt die Geschichte des Jungen Craig, der von dem reichen Mr. Harrigan dafür bezahlt wird, ihm Bücher vorzulesen. Daraus entspinnt sich eine Freundschaft über den Tod Mr. Harrigans hinaus. Craig scheint den Kontakt per Handy aufrecht zu halten und es scheint, daß Mr. Harrigan sein Beschützer ist.

Diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen, zeigt Stephen King hier auf, welche Rückschritte Fortschritte bedeuten. Mr. Harrigan erkennt, welche Fallen das Internet für die stationäre Wirtschaft aufweist. Die Freundschaft zwischen Craig und Harrigan hat mich bezaubert. Es ist berührend zu erleben, wie ein alter Mann zum Freund neuester Technik wird und seine Vorsätze vergißt.

"Chucks Leben" erzählt die Geschichte von Chuck beginnend mit seinem Tod im Alter von 39 Jahren, anschließend erfährt man von Chucks Kindheit bis hin zu seinem Tod.

Diese Geschichte ist berührend und rätselhaft. Die Geschichte des kleinen Chuck, der seine Eltern verliert und bei den Großeltern in einem Haus mit rätselhafter Kuppel groß wird, berührt. Gleichzeitig fragt man sich, welches Geheimnis hier gehütet wird.

"Blutige Nachrichten" handelt von Holly Gibney, die bei den Berichten von einer Paketbombe an einer Schule einen alten Bekannten entdeckt - den Outsider, der sich seit Jahrhunderten immer dort aufhält, wo Menschen verzweifelt sind.

Diese Geschichte ist die Fortsetzung des Romans "Der Outsider". Dieser muß zwingend bekannt sein, sonst hat man an dieser Geschichte wenig Spaß. So erging es mir. Der "Outsider" war mir bisher unbekannt und ich hatte immer das Gefühl, nicht mit dieser Geschichte klar zu kommen.

"Ratte" handelt von dem Autor Drew, der Kurzgeschichten schreibt, bei seinem letzten längeren Roman eine Schreibblockade erlitt und daran verzweifelte. Mit seinem neuen Roman soll alles anders werden. Er zieht in eine abgelegene Hütte, um nicht von Frau und Kindern abgelenkt zu werden. Als ein heftiger Sturm, der mehrere Tage dauert, ihn von der Außenwelt abschneidet, findet er eine halbtote Ratte vor seiner Haustür. Er nimmt sie mit ins Haus, sie erholt sich. Am nächsten Tag macht sie ihm ein Angebot: Der Roman wird erfolgreich - dafür muß jemand sterben, der Drew wichtig ist..

Diese Geschichte ist wirklich gruselig und ich hatte immer das Gefühl, es geht hier Richtung "Shining". Aber hier geht es mehr um die Frage, was jemand bereit ist für seinen Erfolg zu opfern. Man fragt sich bis zum Schluß, ob die Ratte nun Halluzination und alles nur Zufall war - oder steckt da doch etwas Unheimliches dahinter?

Diese Sammlung von Geschichten bietet für jeden Geschmack etwas. Stephen King hat hier bewiesen, daß er sehr unterschiedliche Geschichten schreiben kann, die wie bei der Telefongeschichte auch nachdenklich machen. Unheimlich sind sie alle - aber es sind keine Monster-Horror-Geschichten wie man sie von früher her gewohnt ist. Vom Stil her unverkennbar King - leicht zu lesender Erzählstil mit fesselndem Gruseleffekt. Drei von vier Geschichten haben mir richtig gut gefallen - für die vierte fehlten mir Vorkenntnisse.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Ein Tag, der die Welt veränderte

Und auf einmal diese Stille
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11.9.2001. Strahlend blauer Himmel über New York, es hätte ein schöner Tag werden können. Doch dann kamen die Flugzeuge und nichts war mehr so, wie es sein sollte.. Die Welt hielt den Atem an und schaute ...

11.9.2001. Strahlend blauer Himmel über New York, es hätte ein schöner Tag werden können. Doch dann kamen die Flugzeuge und nichts war mehr so, wie es sein sollte.. Die Welt hielt den Atem an und schaute fassungslos zu, wie Menschen aus den brennenden Twin Towers sprangen, bevor diese zusammenbrachen. Garrett M. Graff gibt in seinem Buch "Und plötzlich diese Stille" all denen eine Stimme, die damals vor Ort waren. Hier wird jeder gehört - vom Arbeiter über Feuerwehrmänner und Poizisten bis hin zu Politikern. Besonders ergreifend empfand ich die Stimmen der Angehörigen, die ihre Liebsten dort verloren haben. Sie alle teilen in kurzen Sätzen ihre persönlichen Erlebnisse mit dem Leser. Dabei geht der Autor chronologisch vor, so daß alles noch einmal wie ein Zeitstrahl vor dem Auge abläuft. Ich habe dieses Ereignis selbst im TV erlebt, hatte das Fernsehen, ohne von den Vorkommnissen zu wissen, eingeschaltet und dachte: Wer denkt sich denn so einen kranken Film aus? Bis ich Sekunden später merkte, dies ist die kranke Realität. Mit diesem Buch kommt alles wieder hoch und man muß schon oft tief durchatmen und sich eine Träne aus dem Auge wischen. Dieses Buch ist sehr gefühlvoll und läßt während des Lesens die Frage aufkommen, warum manche Menschen Glück hatten und andere nicht. Warum vergißt jemand ausgerechnet an diesem Tag seinen Büroschlüssel - und überlebt deshalb? Solche Zufälle beschäftigen. Wie fühlt sich jemand, der mit seinem Ehepartner telefoniert und miterleben muß, wie derjenige beim Einsturz ums Leben kommt? Solche Schicksale lassen einen auch nach Ende des Buches nicht mehr los. Und genau damit hat Garrett M. Graff sein Ziel erreicht - 9/11 darf nicht in Vergessenheit geraten.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Ein Reisebericht, der Mut zum Aufbruch macht

Auf dem Meer zu Hause
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Thomas Käsbohrer war 20 Jahre als Verleger tätig, als sein Berufsleben plötzlich ein Ende fand. Anstatt zu Verzweifeln erfüllte er sich seinen Lebenstraum - mit seinem Segelboot "Levje" kreuzt er von nun ...

Thomas Käsbohrer war 20 Jahre als Verleger tätig, als sein Berufsleben plötzlich ein Ende fand. Anstatt zu Verzweifeln erfüllte er sich seinen Lebenstraum - mit seinem Segelboot "Levje" kreuzt er von nun an jedes Jahr mehrere Monate über die Meere. Mit seinem Buch "Auf dem Meer zu Hause" nimmt er den Leser mit auf seinen Törn entlang der europäischen Küste. Man erlebt mit ihm die schönen Seiten des Segelns, lernt fremde Regionen und die Besonderheiten der Bewohner kennen. Thomas Käsbohrer läßt den Leser durch seinen Schreibstil alles perfekt miterleben. Man bekommt ein rundes Bild der Landschaften und erhält ganz nebenbei auch Einblicke in die geschichtlichen Entwicklungen der Regionen. Die Bewohner werden auf herzliche Art und Weise beschrieben, man hat das Gefühl, hier guten Freunden vorgestellt zu werden. Man trifft auf sympathische, hilfsbereite Menschen, die zufrieden mit ihrem Leben sind. Und auch Thomas Käsbohrer strahlt eine beneidenswerte Zufriedenheit aus. Man merkt, er ist mit sich im Reinen und genießt die Zeit mit "Levje". Auf wunderbare Weise vermittelt er die Schönheit des Segelns - die Ruhe und Verbundenheit mit der Natur und ihren Gewalten. Man bekommt Lust, ebenfalls zu so einem Törn aufzubrechen. Bei all der Schönheit verschweigt der Autor aber nicht die Schattenseiten des Segelns, die zum Teil durch eigene Schuld, zum Teil durch die Unbillen der Natur entstehen und durchaus auch gefährlich sein können. Aber auch diese Situationen werden mit viel Skipperbegeisterung beschrieben.

Dieses Buch ist rundum gelungen und zeigt, daß jedes Ende ein neuer Anfang sein kann, aus dem man das Beste für sich machen kann.

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