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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2017

Schonungslos

Frankfurt Ripper
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Klaus Scholz, ein Mann mit zwei Gesichtern. Zum einen der freundliche Nachbar, liebevoller Sohn - ein sympathischer Mensch, der so ist wie du und ich. Doch da ist auch das andere Gesicht: das des Serienkillers, ...

Klaus Scholz, ein Mann mit zwei Gesichtern. Zum einen der freundliche Nachbar, liebevoller Sohn - ein sympathischer Mensch, der so ist wie du und ich. Doch da ist auch das andere Gesicht: das des Serienkillers, der nur ein Ziel kennt, nämlich durch seine Morde berühmt zu werden. Seine Taten macht er durchs Internet bekannt: Facebook, Twitter und Co. sind seine Verbündeten. Auf einem Blog führt er Tagebuch über seine Morde. Die Zahl seiner Fans steigt täglich. Und dann mischt sich jemand ein und stiehlt die Morde...

Das Buch ist ein absoluter Knaller. Es liest sich sehr leicht, der Schreibstil ist wunderschön flüssig und verständlich. Man merkt hier sehr deutlich, daß sich der Autor intensiv mit der Thematik beschäftigt hat. Hier hat jede Aussage Hand und Fuß, es wird nichts beschönigt, vor allem nicht die Reaktionen der Internetgemeinde. Es ist erstaunlich und erschreckend, was im Internet ohne Hinterfragen einfach hingenommen wird. Dies hat der Autor ja anhand seines eigenen Blogs sehr gut recherchieren können. Die Morde sind sehr detailreich beschrieben, der Leser wird nicht geschont und bekommt alles sehr bildlich vor Augen geführt - also eindeutig nichts für schwache Nerven. Ansonsten würde ich sagen: unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Aufschlußreich

Unter dem Südseemond
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Köln 1899: Die blutjunge Alma wird von ihrem Vater gegen ihren Willen verheiratet. Mit ihrem Mann verschlägt es Alma auf die Südseeinsel Samoa. Nach anfänglichen Schwierigkeiten findet sie sich mit ihrem ...

Köln 1899: Die blutjunge Alma wird von ihrem Vater gegen ihren Willen verheiratet. Mit ihrem Mann verschlägt es Alma auf die Südseeinsel Samoa. Nach anfänglichen Schwierigkeiten findet sie sich mit ihrem Leben ab und schließt neue Freundschaften. In ihrer Ehe bekommt sie keine Liebe. Erst als sie dem Seemann Joshua begegnet, erfährt sie, was Liebe ist. Immer wieder gelingt es aber ihrer Schwester Käthe durch Intrigen Almas Glück zu zerstören. Nach und nach spürt Alma, daß auf ihrer Familie ein Geheimnis lastet, daß auch ihr Leben auf den Kopf stellen wird.

Das Buch führt einem vor Augen, wie rechtlos Frauen um 1900 waren. Gleichzeitig zaubert es das Bild einer Trauminsel in der Südsee hervor. Schnell merkt man aber, daß auch Trauminseln ihre Makel haben. Mittlerweile gibt es viele Bücher zu diesen Themen. Schon nach wenigen Seiten kann der Leser aber merken, ob das Buch Masse oder Klasse ist. Dieses Buch hier gehört zweifellos zur Kategorie Klasse! Es ist flüssig geschrieben und nie langweilig. Man leidet mit den Guten, ärgert sich über die Schurken und wundert sich über die Kolonialherren. Man taucht ganz tief in das Buch ein und das ist eben klasse daran. So muß ein gutes Buch für mich sein.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Einfach herrlich

Radieschen von unten
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Loretta Luchs hat es nicht leicht. Die Arbeit bei einer Sex-Hotline verlangt schon einiges von ihr und zu Hause sitzt ihr Freund Tom, der nichts anderes im Sinn hat als seine Computerspiele und die dortigen ...

Loretta Luchs hat es nicht leicht. Die Arbeit bei einer Sex-Hotline verlangt schon einiges von ihr und zu Hause sitzt ihr Freund Tom, der nichts anderes im Sinn hat als seine Computerspiele und die dortigen "Freunde und Spielgefährten". Dies ist ihm sogar wichtiger als ein gemeinsames Leben mit Loretta. Loretta reicht es - sie zieht in den Schrebergarten ihrer Freundin. Doch auch dort ist nichts mit Ruhe und Beschaulichkeit. Ein Nachbar fällt vom Dach und landet kopfüber in der Regentonne und wird tot aufgefunden. Und es soll nicht die letzte Leiche sein... Gemeinsam mit ein paar neuen und alten Freunden macht sich Loretta auf die Suche nach dem Mörder.

"Radieschen von unten" macht einfach Spaß. Ein Krimi, gespickt mit viel rabenschwarzem Humor und einer Menge Spannung, die bis zum Schluß durchgängig ist. Loretta und ihre Freunde sind wunderbar charakterisiert, man muß sie einfach mögen und wünscht sich an so mancher Stelle, auch solche Freunde zu haben. Hier wird wirklich jeder Charakter beschrieben, von der Hausfrau bis zum Ruhrgebietsproll a la Atze Schröder. Sehr gelungen ist der typische Ruhrgebietsdialekt, der aber auch für "Auswärtige" gut zu verstehen sein wird (manches ergibt sich schon aus der Situation heraus).

Lotte Minck mal ohne Coautorin - einfach gelungen!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Tolle Fortsetzung

Der Fluch des Sündenbuchs
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Jana und ihr Verlobter Conrad machen sich im Jahre 1618 auf die Reise, den sagenumwobenen Schatz von El Dorado zu finden. Sie treten ihre Reise auf einem Sklavenschiff an, was besonders für Conrad als ...

Jana und ihr Verlobter Conrad machen sich im Jahre 1618 auf die Reise, den sagenumwobenen Schatz von El Dorado zu finden. Sie treten ihre Reise auf einem Sklavenschiff an, was besonders für Conrad als Arzt und Verfechter der Menschenrechte ein Hindernislauf wird. Er gerät mit dem Kapitän und dem Schiffsarzt in Streit und muß den Rest seiner Reise unter Deck bei den Sklaven verbringen. Kurz vor Ende der Reise wird das Schiff überfallen, Jana und Conrad werden getrennt. Conrad kann mit einem Sklaven fliehen, Jana wird von den Piraten entführt, kann aber kurz danach mit zwei Engländern fliehen. Beide sind davon überzeugt, der Partner wäre tot und machen sich alleine weiter auf die Suche nach dem Schatz.

Auch die Fortsetzung von "Das Sündenbuch" überzeugt. Beide Bücher sind in sich geschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden, ohne das "Der Fluch des Sündenbuchs" dadurch beeinträchtigt wäre. Die Spannung zieht sich auch hier wieder durch das gesamte Buch. Dazu kommen wunderbar detailreiche Beschreibungen des Lebens an Bord eines Sklavenschiffes. Die Ängste der Besatzung sowie das Elend der Sklaven wird so gut beschrieben, daß der Leser mitleidet. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt, diejenigen, die bereits im ersten Band eine Rolle spielten, haben hier ihren direkten Anschluß und entwickeln sich immer weiter. Ein unbedingt zu lesendes Buch für alle Freunde historischer Romane

Veröffentlicht am 11.02.2017

Gut

Falkenschwur
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England, 1647. Tom Neave, einst als Pestkind vom eigenen Vater verstoßen, ehemaliger Flugblattschreiber und nun von seinem realen Großvater Lord Stonehouse als Erbe anerkannt, ist Anhänger des derzeitigen ...

England, 1647. Tom Neave, einst als Pestkind vom eigenen Vater verstoßen, ehemaliger Flugblattschreiber und nun von seinem realen Großvater Lord Stonehouse als Erbe anerkannt, ist Anhänger des derzeitigen Parlaments. Sein Vater jedoch ist königstreu. Nun taucht Tom bei ihm auf und bittet ihn um Hilfe. Doch kann er seinem Vater trauen?

"Falkenschwur" ist die Fortsetzung des Romans "Pestsiegel". Und hier merkt man deutlich, daß dies eine Fortsetzung ist. Ich selbst habe leider zuerst Falkenschwur gelesen und festgestellt, ohne Vorkenntnisse ist dies Buch sehr schwer zu verstehen. Der Leser muß sich sehr anstrengen, um in die Handlung zu finden. Der Schreibstil ist sehr schön, die Beschreibungen der Begebenheiten ist gelungen - an dieser Stelle gibt es nichts zu meckern.

Ich habe nur die dringende Empfehlung, die beiden Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen! Denn dann ist Falkenschwur ein sehr schönes Buch!