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Veröffentlicht am 12.10.2019

Die Welt dreht sich, weil dein Herz schlägt

Wie die Stille unter Wasser
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Ich habe vorher noch nie ein Buch von Brittany C. Cherry gelesen, habe aber schon unfassbar viel von ihr durch Freundinnen von mir gehört. Weil ich wusste, dass man ihre Reihe unabhängig von der Reihenfolge ...

Ich habe vorher noch nie ein Buch von Brittany C. Cherry gelesen, habe aber schon unfassbar viel von ihr durch Freundinnen von mir gehört. Weil ich wusste, dass man ihre Reihe unabhängig von der Reihenfolge lesen kann, habe ich mir deshalb intuitiv das Buch ausgesucht, das mich am meisten angesprochen hatte – und das war eben »Wie die Stille unter Wasser«.
Schon auf den ersten Seiten habe ich mich in Maggie und Brooks verliebt. Ich meine, Brooks antwortet Maggie in diesen Briefen, obwohl er sie nicht mag. Zumindest behauptet er, dass er nicht in sie verliebt wäre und antwortet ihr dann doch (was eindeutig beweist, dass er in sie verliebt ist!). Ich mochte diese Unbeschwertheit zwischen den Zeilen und die Selbstverständlichkeit, mit der Maggie durch ihr junges Leben gestapft ist. Meine absolute Lieblingsstelle (und von denen gibt es unfassbar Viele!), ist, als Cheryl, Maggies kleine Schwester, Maggie fragt, ob sie irgendwann auch einen Verlobten haben wird und Maggie ihr antwortet, dass sie einfach nur zu einem Jungen hingehen und ihm sagen muss, dass sie jetzt heiraten werden. Keine Ahnung, warum, aber mich hat das irgendwie auch an meine eigene Kindheit erinnert und das fand ich ziemlich schön.
Anfangs war ich dann aber doch etwas irritiert, wie die Geschichte anfing. Maggie und ihr Vater ziehen zu Katie, der neuen Freundin von Maggies Vater, und ihren Kindern. Maggie erzählt von ihrer ersten Begegnung mit Katie, dann gibt es einen Zeitsprung, wenn die Kinder schon älter sind. Der Aufbau des Plots hat mich anfangs deshalb etwas verwirrt, aber die Stellen, an denen ich lächeln musste und mir einen Mann wie Brooks herbei gewünscht habe, haben diese Verwirrung definitiv wieder wett gemacht. Auch, wenn ich die Geschichte unfassbar toll finde, muss ich ehrlich gestehen, dass sie für mich teilweise ziemlich langgezogen war. An einigen Stellen hatte ich wirklich einen Tiefhänger, dann wurde wieder zeitraffend erzählt, es gab Zeitsprünge, Maggie und Brooks wurden älter und erlebten nacheinander und miteinander einige Krisen, und trotzdem kam mir der Zeitraum unfassbar lang vor. Auch Maggies Passivität zwischendurch hat mich wahnsinnig aufgeregt. Katie und Maggies Vater fangen irgendwann an, zwei unterschiedliche Standpunkte einzunehmen, obwohl Maggie diejenige ist, deren Meinung am aller meisten zählt, weshalb ich mich wirklich darüber aufgeregt habe, dass sie so lange gebraucht hat, um ihre Ansichten zu verdeutlichen. Auch dieser Wendepunkt mit Brooks relativ am Ende hat mich sehr mitgenommen. Im ersten Moment habe ich dafür gebetet, dass er nicht stirbt, später dann empfand ich einige Einzelheiten als störend und unnötig (um nicht so viel zu spoilern halte ich mich hier bewusst ziemlich schwammig).
Ich würde sagen, »Wie die Stille unter Wasser« ist das beste Exempel für den Spruch: „Was du liebst lass frei, wenn es zurückkommt gehört es dir“. Maggie und Brooks lassen sich so oft gehen, dass sie am Ende einfach nur noch zusammengehören können. Ich habe den beiden ihre Liebe zueinander von der ersten Seite abgekauft und hätte jetzt liebend gerne auch einen eigenen Brooks. So viel dazu.
Auch den Stil des Buches fand ich unfassbar gut. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, im Text zurückgelassen zu sein. Maggies Panikattacken konnte ich wirklich gut nachempfinden; an einigen Stellen haben wir zusammen geweint oder gemeinsam gelacht und uns einfach aufs Bett gelegt und gelesen oder Musik gehört. Ich war ganz bei Maggie und konnte mich wahnsinnig gut mit ihr identifizieren, nicht nur wegen der Panikattacken, sondern auch wegen der Sprachlosigkeit. Das fand ich sehr schön, weshalb ich dem Buch auch 5 von 5 Sternen geben werde. Ich habe am Ende noch die Anmerkungen von Brittany C. Cherry gelesen und schlussendlich verstanden, warum sie das Buch geschrieben hat. Und ich hatte das Gefühl, nicht allein zu sein. Ich habe vielleicht nicht das Gleiche erlebt wie sie oder wie Maggie, aber trotzdem hat doch jeder Mal das Gefühl, sich für sich zu rechtfertigen oder nicht dazu zu gehören. Manchmal ist es so schlimm, dass man Angst hat, etwas zu sagen und aus sich herauszukommen. Da verschlägt es einem dann halt manchmal die Sprache und das ist vollkommen okay. Solange man sich bewusst macht, dass man eine Stimme hat, die es verdient, gehört zu werden!

Veröffentlicht am 12.10.2019

Hinterm Hasen lauert eine ganz wichtige Message

Hinterm Hasen lauert er.
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Wer ist der Hase? Und warum lauert er hinter dem Hasen? Das sind anfangs die essentiell wichtigsten Fragen, die man sich stellt, wenn man das Buch zum ersten Mal in der Hand hält. Das sind die Leitfragen, ...

Wer ist der Hase? Und warum lauert er hinter dem Hasen? Das sind anfangs die essentiell wichtigsten Fragen, die man sich stellt, wenn man das Buch zum ersten Mal in der Hand hält. Das sind die Leitfragen, die sich durch die Handlung ziehen und dem Buch seinen roten Faden geben.
Der Plot ist eigentlich ziemlich einfach gestrickt: Da sind Entführungen, die die Stadt in Angst und Schrecken versetzen. Die neue Schülerin in Finns Klasse, die ein Geheimnis hat. Der neue Nachbar, der irgendwie sonderbar ist. Und plötzlich redet nur noch jeder von dem Hasen, der der Täter sein soll. Finn will herausfinden, wie alles zusammenhängt. Was hat Claire, das neue Mädchen in seiner Klasse, mit den Entführungen zu tun? Und warum liegt unter dem Bett seines neuen Nachbarn diese Hasenmaske?
Ich finde den Plot wirklich sehr gelungen, auch wenn mir leider nicht ganz klar geworden ist, wie Finn auf einmal in die ganze Sache hineingerutscht ist. Beim Lesen kam es mir so vor, als sei Finn, der Protagonist, davon überzeugt, als Einziger diesen seltsamen Fall aufklären zu können, weil alle anderen ja verrückt sind und er als einzig Normaler einen kühlen Kopf bewahren kann. Verrückt sind die anderen Charaktere durchaus, besonders die Lehrer, die über die Maßen streng und respektlos gegenüber ihrer Schüler sind und sie immer wieder zurechtweisen, obwohl sie eigentlich ganz normale Teenager sind, die es nicht in Ordnung finden, wie herablassend mit ihnen geredet wird. Auch die Eltern haben ihre ganz speziellen Charaktermerkmale, durch die sie ziemlich desinteressiert rüberkommen, was auf mich leider sehr unrealistisch wirkt. Bei Teenagern kommt es oft so rüber, als interessieren sich die Eltern und Lehrer nicht für einen und können einen nicht verstehen (ich schätze, dass kennt zweifellos jeder), aber alle Eltern, die Augen im Kopf haben und denen als durchschnittliche Kleinstadtfamilie etwas an ihren Kindern liegt, bekommen die Probleme ihrer Kinder mit - und sprechen diese darauf an, bevor es zu spät ist. Genauso wie Lehrer, die ihre Schüler jeden Tag im Unterricht sehen. Für mich passte das nicht in das anfangs gezeichnete Bild der Familie, die zwar durchaus verrückt und speziell, aber dennoch sehr aufmerksam und liebenswert ist.
Die Erzählerstimme trieft oft vor Sarkasmus und ziemlich dunklem Humor, was zweifelsfrei Geschmackssache ist. Allerdings stellt sich der Protagonist oft so da, als sei er der einzig Vernünftige in der ganzen Figurenkonstellation, was Finn für mich unsympathisch erscheinen lässt. Er behauptet von sich, einen echt genialen Humor zu haben - es ist fraglich, ob die Aussage sarkastisch gemeint ist oder nicht. Teilweise wirkt er unfassbar selbstverliebt und arrogant. Einige Kommentare sind wirklich ziemlich witzig, allerdings gibt es einige Stellen, bei denen fraglich ist, ob Sarkasmus und schwarzer Humor wirklich dahin gehören. Besonders, was Noahs Outing oder die Stelle im Altersheim betreffen. Die Kommentare des Erzählers und Finns Reaktionen machen die Story für mich in einigen Szenen unrealistisch, wodurch ich immer wieder aus dem Buch herausgeschleudert wurde und mich fragte, ob das jetzt wirklich sein muss. Dementsprechend habe ich mich entweder über die Charaktere aufgeregt, oder mitgefiebert. Zwischendurch wusste ich nicht, ob ich das Buch gegen die nächste Wand werfen oder lieben soll. Ich denke, so sollte es sein.
Dafür sind die Dialoge von philosophischen Fragen durchzogen, mit denen ich mich wirklich beschäftigt habe. Wer bin ich eigentlich? Was will ich einmal im Leben machen? Worauf will ich einmal zurückblicken? So viel Tiefsinn und Direktheit, die Finn da an den Tag legt, machen ihn zu einem vielschichtigen Charakter. Auf der einen Seite ist er der Teenager, der alles scheiße findet und alles großkotzig kommentiert. Er wirkt cool, obwohl er keine Freunde hat, was ihn nicht wirklich zu stören scheint. Aber auf der anderen Seite macht er sich wirklich Gedanken über das Leben, über Handlungen oder über das, was andere sagen. Besonders über das, was Claire sagt.
Obwohl ich finde, dass die Figuren oft unangebracht reagieren, unpassende Antworten geben oder durch besonders verrückte Charaktermerkmale und das damit verbundene Auftreten ziemlich desinteressiert wirken, bewundere ich Colin Hadler für die Vielschichtigkeit seiner Figuren. Ich habe selten so ein Buch mit einzigartigen Charakteren gelesen. Auch, wenn mich der Twist am Ende nicht sehr überrascht hat (für mich war es von Anfang an ziemlich offensichtlich, wer der Hase ist) finde ich die Message am Ende unfassbar wichtig. Denn oft vergessen wir wirklich, warum ein Mensch so ist, wie er nun einmal ist und, dass wir eventuell durch unser eigenes Verhalten dazu beigetragen haben, dass er so geworden ist. Wir sehen immer nur das, was andere tun - aber sehen wir auch, was dahinter steckt?
Es gibt sicherlich Vieles, was das Buch als sehr fragwürdig darstellt. Der Stil und die Figuren sind definitiv pure Geschmackssache und auch wegen einiger Szenen in der Handlung sollte ich das Buch vielleicht noch einmal lesen, um sie besser zu verstehen. Aber die Prämisse dahinter ist unfassbar wichtig und originell und erinnert uns an etwas, das man so leicht aus den Augen verlieren kann. Wir beurteilen Menschen nach ihren Handlungen, geben uns aber nicht die Mühe, sie zu verstehen. Wir sehen nur, dass jeder Angst vor dem Hasen hat - aber der Fuchs, der den Hasen bedroht und gegen den sich der Hase wehrt, vergisst jeder. Da ist nur der Hase, der für sich selbst und fürs Überleben kämpft.
Es ist wirklich beeindruckend, dass Colin Hadler schon in seinem Debüt mit so viel Tiefsinn und einer unfassbar wichtigen Prämisse aufblüht. Dafür hat er meinen allergrößten Respekt! Ich bin gespannt auf das, was wir noch von ihm hören dürfen.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Falling Fast

Falling Fast
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Hailee hat in diesem Sommer nur eines vor: mutig sein! Denn das hat sie ihrer Schwester versprochen. Doch dann begegnet ihr Chase. Und der lässt ihr Herz unverhofft höher schlagen ...

Erst einmal: wer ...

Hailee hat in diesem Sommer nur eines vor: mutig sein! Denn das hat sie ihrer Schwester versprochen. Doch dann begegnet ihr Chase. Und der lässt ihr Herz unverhofft höher schlagen ...

Erst einmal: wer wird bei diesem Cover nicht schwach? Das Cover ist unfassbar toll geworden und harmoniert perfekt mit dem zweiten Teil "Flyhing High". Schon allein wegen des tollen Covers musste ich es kaufen - und natürlich sofort lesen.

Der Plot ist simpel, was ihn gleichzeitig unerwartet macht. Was assoziiert man mit dem Thema Mut? Die kleinen Dinge im Leben, wie sich einfach nur einen Kaffee bestellen oder bei einem Karaoke-Abend aufzutreten erwartet man ja nicht gerade, und trotzdem musste Hailee sich überwinden, fremde Menschen anzusprechen. Hailee ist ein gutes Beispiel dafür, dass man eigentlich jeden Tag mutig sein sollte. Trotzdem hatte ich "etwas anderes erwartet", um es mal so auszudrücken. Die Handlung hat lange gedauert, bis sie wirklich in Schwung kam und blieb dann an einigen Stellen sehr oberflächlich.

Auch werden, meiner Meinung nach, einige Themen, die in der Triggerwarnung aufgegriffen werden, nicht tief genug behandelt. Ohne groß zu spoilern, möchte ich anmerken, dass Trauer ein sehr zentrales Thema ist - aber wie gehen die Figuren damit um? Ich finde, da hätte man noch mehr herausholen können. Gerade Trauer ist ein sehr wichtiges Thema. Jeder wird früher oder später von Trauer betroffen sein, aber darüber reden tut niemand.

Nun aber mal zu den Charakteren. Chase kennen wir ja schon aus einer kleinen Szene in "Die letzte erste Nacht" und ich habe mich wahnsinnig gefreut, ihn wieder zu lesen :D
Aus Hailee hingegen werde ich nicht wirklich schlau. Ich mochte ihre Erzählstimme und habe auch mit ihr mitgefiebert, allerdings hat Mut für mich auch immer etwas mit Angst zu tun. In einigen Situationen (ich möchte nicht spoilern) hatte Hailee, meines Empfindens nach, keine Angst, die sie überwindet. Das fand ich leider etwas widersprüchlich.

Außerdem hätte ich es besser gefunden, wenn Teil zwei nicht schon direkt so schnell veröffentlicht wird. Das Ende (ich habe es leider sehr schnell geahnt) konnte für mich seine volle Wirkung nicht wirklich entfalten. Es ist relativ offen, aber da man ja schon weiß, dass es einen zweiten Teil gibt, kann man sich ntürlich auch schon denken, wie es weitergeht.

Im großen und ganzen hat mir "Falling Fast" aber wirklich sehr gut gefallen, insbesondere die Themenauswahl. Ich finde, es wird einfach viel zu selten über solche wirklich enrsten Themen geredet. Auch, wenn es hier und da ein paar kleine Mankos gibt, kann ich Hailee & Chase aber jedem empfehlen, der gerne NA liest. :)

Veröffentlicht am 12.10.2019

Auf Margos Spuren...

Margos Spuren
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Inhalt
Quentin ist, seit dem er denken kann, in seine Nachbarin Margo Roth Spiegelman verliebt. Sie hat ihren eigenen Stil, steckt voller Überraschungen, ist ziemlich Abenteuersüchtig und liebt Rätsel. ...

Inhalt
Quentin ist, seit dem er denken kann, in seine Nachbarin Margo Roth Spiegelman verliebt. Sie hat ihren eigenen Stil, steckt voller Überraschungen, ist ziemlich Abenteuersüchtig und liebt Rätsel. Während Quentin eher das genaue Gegenteil von ihr ist, ständig in seinem Zimmer hockt und Computerspiele spielt.
Doch als eines Abends Margo vor seinem Fenster auftaucht und ihn bittet, ihr bei einer ganz großen Sache zu helfen, spürt Quentin, dass dies der Anfang von irgendeinem neuen Abenteuer ist. Zusammen verbringen sie die tollste Nacht in Quentins Leben.
Doch am nächsten Morgen ist sie plötzlich spurlos verschwunden.
Quentin macht es sich zur Aufgabe, sie wieder zu finden. Doch dafür muss er ihrer Spur folge, die sie ihm gelegt hat…

Meinung
Da mich Das Schicksal ist ein mieser Verräter eher enttäuscht hat, habe ich Margos Spuren mit einer ziemlichen Skepsis angefangen, die sich allerdings bereits nach den ersten Seiten ich völlige Begeisterung verwandelte.
Von der ersten Seite an, war Quentin nicht einfach eine Figur auf dem Blatt Papier, sondern er war Quentin, genauso, wie Margo Margo war. Und natürlich die ganzen anderen Figuren, wie den Techniktyp Radar oder Ben. Keine Figur war so wirklich eine Figur, sondern eher wirkliche Menschen, mit all ihren Macken und Fehlern, ebenso, wie echte Menschen auch. Das finde ich ziemlich faszinierend, weil ich schon einige Bücher gelesen habe, wo es Figuren gab, die einfach nur auf dem Papier existierten (wenn ihr versteht, was ich meine :D)
Ich hatte das Buch innerhalb von einem Tag durch und habe es wirklich gefressen.
Auf der einen Seite ist da einfach diese gut geplante Suche von Quentin: genauso wie er ist man total verwirrt und versteht einfach nicht, was Margo versucht einem zu sagen. Man fiebert und denkt die ganze Zeit mit und man verwebt sich quasi mit Quentin, weil man anfängt, einige Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Zum Beispiel, dass jeder Mensch für einen etwas anderes ist, als für den anderen.
Auf der anderen Seite ist da dieser fantastische Schreibstil. Da ich mir selber schon seit einigen Jahren Geschichten ausdenke und diese auch aufschreibe, achte ich eigentlich fast immer auf den Schreibstil. Er ist fesselnd und flüssig und es fällt einem unglaublich leicht, sich sofort alles vorzustellen, einfach, weil so viele wunderschöne Metaphern und Vergleiche verwendet werden (z.B. den mit den Ballons).
Im Laufe des Buches fand ich es nicht mehr nur großartig, sondern brillant.
Immer wieder habe ich mir versucht vorzustellen, wie John Green bei sich zuhause sitzt und sich diese Geschichte ausdenkt. Wie oft hat er hier und da etwas geändert oder an einem bestimmten Satz rumgeschraubt, bis er perfekt war? Ich bewundere ihn sehr dafür.
Margos Spuren ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die einen über viele Dinge nachdenken lässt, wie zum Beispiel die Frage, wer wir wirklich sind. Oder, ob wir im Hier und Jetzt leben oder uns lieber Gedanken über die Zukunft machen sollen.
Es kommt nicht oft vor, dass ich ein Buch lesen, an dem ich absolut nichts auszusetzen habe. Margos Spuren haben mich wirklich verzaubert.
Fünf von Fünf Sternen.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Ein Plan, der nach hinten losgeht

Der Leo Plan
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Den Exfreund mit einem fiesen Macho eifersüchtig machen. Der perfekte Plan. Denkt sie. Anne leidet an akutem Herzbruch, denn ihr Freund Leo hat mit ihr Schluss gemacht. Grundlos und aus heiterem Himmel. ...


Den Exfreund mit einem fiesen Macho eifersüchtig machen. Der perfekte Plan. Denkt sie. Anne leidet an akutem Herzbruch, denn ihr Freund Leo hat mit ihr Schluss gemacht. Grundlos und aus heiterem Himmel. Doch anstatt weiter mit den Tränen zu kämpfen, beschließt Anne, ihn zurückzuerobern – und zwar indem sie ihn eifersüchtig macht. Mit Marc, einem arroganten, selbstgefälligen, unhöflichen und zugegebenermaßen ganz gut aussehenden Idioten, der mit seinen Freunden gewettet hat, dass er Anne rumkriegt. Er ist das ideale Opfer für ihren Plan, denn er spielt nur mit ihren Gefühlen und sie nur mit seinen. Da kann doch gar nichts schiefgehen. Oder?

Meinung: Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr in eine Welt eintaucht und gar nicht mehr aufwachen wollt?
So ging es mir, als ich den ersten Satz dieses Buches gelesen habe. Der Autorin ist einfach ein wirklich fantastischer Eyecatcher gelungen. Das schafft nicht jeder.
Als ich dann weiter gelesen habe, habe ich mich sofort in Annes Sarkasmus wiedergefunden. Schon nach den ersten drei Seiten bekam ich solche Lachflashs, dass ich fast geweint habe vor lachen. Und Marcs plumper Anmachspruch ist wirklich zum Wegschießen. Generell mag ich die Dialoge zwischen Anne und den anderen Charakteren wirklich gern. Manchmal hat man ja das Gefühl, dass das Gespräch irgendwie aufgezwungen und zu ernst wirkt, nach dem Motto: Da muss jetzt unbedingt eine Konversation stattfinden, damit es nicht zu langweilig wird. Aber bei Leo ergab sich das einfach so ganz lockerflockig. Anne und Marc harmonieren einfach miteinander.
Ein weiterer Aspekt, der dieses Buch zu einem meiner Lieblingsbücher macht, ist, dass die Charaktere wirklich Tiefe haben. Anne beispielsweise. Es fiel mir wirklich leicht, mich in sie hinein zu versetzen - das hatte nichts damit zu tun, dass sie (so wie ich) mit Mathe auf Kriegsfuß steht oder eine ganz spezielle Art von Humor hat, sondern einfach, weil sie unfassbar viele Ecken und Kanten mitbringt, die sie auf Anhieb sympathisch machen.
Besonders angetan bin ich allerdings von dem Stil des Buches. Der Schreibstil ist einfach nur bewundernswert, wodurch man das Buch praktisch verschlingen möchte. Am besten finde ich die Vergleiche, weswegen es mir besonders leicht fiel, mir alles bildlich vorzustellen.
Alles in allem ist es ein wirklich großartiges Buch mit einem großartigen Plot, einem umwerfendem Stil und der richtigen Portion Humor.
Einziger Kritikpunkt: der Klappentext. Ich finde, nach dem ich das Buch jetzt gelesen habe, verleiht er der Story ein ganzes Paket hat Klischees. Das finde ich etwas schade, weil Der Leo Plan wirklich kein 0815 Roman ist!
Trotzdem gebe ich dem Buch fünf Sterne. Es lohnt sich wirklich, es zu lesen!