Cover-Bild Hinterm Hasen lauert er.
17,51
inkl. MwSt
  • Verlag: edition keiper
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 280
  • Ersterscheinung: 21.01.2019
  • ISBN: 9783903144729
Colin Hadler

Hinterm Hasen lauert er.

Roman
Das Leben des sechzehnjährigen Finn gerät aus den Fugen: Da geschieht eine Entführung, und gleich noch eine, ein geheimnisvoller neuer Nachbar gibt Rätsel auf, und eine neue Mitschülerin hat offenbar viel zu verbergen. Finns Familie ist in dem ganzen Durcheinander auch nicht grade hilfreich – aber mit Unterstützung seiner Freunde versucht er, die ganze Welt zu retten. Nein, eigentlich nur die Kleinstadt, in der sie leben, aber immerhin …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2019

Hinterm Hasen lauert eine ganz wichtige Message

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Wer ist der Hase? Und warum lauert er hinter dem Hasen? Das sind anfangs die essentiell wichtigsten Fragen, die man sich stellt, wenn man das Buch zum ersten Mal in der Hand hält. Das sind die Leitfragen, ...

Wer ist der Hase? Und warum lauert er hinter dem Hasen? Das sind anfangs die essentiell wichtigsten Fragen, die man sich stellt, wenn man das Buch zum ersten Mal in der Hand hält. Das sind die Leitfragen, die sich durch die Handlung ziehen und dem Buch seinen roten Faden geben.
Der Plot ist eigentlich ziemlich einfach gestrickt: Da sind Entführungen, die die Stadt in Angst und Schrecken versetzen. Die neue Schülerin in Finns Klasse, die ein Geheimnis hat. Der neue Nachbar, der irgendwie sonderbar ist. Und plötzlich redet nur noch jeder von dem Hasen, der der Täter sein soll. Finn will herausfinden, wie alles zusammenhängt. Was hat Claire, das neue Mädchen in seiner Klasse, mit den Entführungen zu tun? Und warum liegt unter dem Bett seines neuen Nachbarn diese Hasenmaske?
Ich finde den Plot wirklich sehr gelungen, auch wenn mir leider nicht ganz klar geworden ist, wie Finn auf einmal in die ganze Sache hineingerutscht ist. Beim Lesen kam es mir so vor, als sei Finn, der Protagonist, davon überzeugt, als Einziger diesen seltsamen Fall aufklären zu können, weil alle anderen ja verrückt sind und er als einzig Normaler einen kühlen Kopf bewahren kann. Verrückt sind die anderen Charaktere durchaus, besonders die Lehrer, die über die Maßen streng und respektlos gegenüber ihrer Schüler sind und sie immer wieder zurechtweisen, obwohl sie eigentlich ganz normale Teenager sind, die es nicht in Ordnung finden, wie herablassend mit ihnen geredet wird. Auch die Eltern haben ihre ganz speziellen Charaktermerkmale, durch die sie ziemlich desinteressiert rüberkommen, was auf mich leider sehr unrealistisch wirkt. Bei Teenagern kommt es oft so rüber, als interessieren sich die Eltern und Lehrer nicht für einen und können einen nicht verstehen (ich schätze, dass kennt zweifellos jeder), aber alle Eltern, die Augen im Kopf haben und denen als durchschnittliche Kleinstadtfamilie etwas an ihren Kindern liegt, bekommen die Probleme ihrer Kinder mit - und sprechen diese darauf an, bevor es zu spät ist. Genauso wie Lehrer, die ihre Schüler jeden Tag im Unterricht sehen. Für mich passte das nicht in das anfangs gezeichnete Bild der Familie, die zwar durchaus verrückt und speziell, aber dennoch sehr aufmerksam und liebenswert ist.
Die Erzählerstimme trieft oft vor Sarkasmus und ziemlich dunklem Humor, was zweifelsfrei Geschmackssache ist. Allerdings stellt sich der Protagonist oft so da, als sei er der einzig Vernünftige in der ganzen Figurenkonstellation, was Finn für mich unsympathisch erscheinen lässt. Er behauptet von sich, einen echt genialen Humor zu haben - es ist fraglich, ob die Aussage sarkastisch gemeint ist oder nicht. Teilweise wirkt er unfassbar selbstverliebt und arrogant. Einige Kommentare sind wirklich ziemlich witzig, allerdings gibt es einige Stellen, bei denen fraglich ist, ob Sarkasmus und schwarzer Humor wirklich dahin gehören. Besonders, was Noahs Outing oder die Stelle im Altersheim betreffen. Die Kommentare des Erzählers und Finns Reaktionen machen die Story für mich in einigen Szenen unrealistisch, wodurch ich immer wieder aus dem Buch herausgeschleudert wurde und mich fragte, ob das jetzt wirklich sein muss. Dementsprechend habe ich mich entweder über die Charaktere aufgeregt, oder mitgefiebert. Zwischendurch wusste ich nicht, ob ich das Buch gegen die nächste Wand werfen oder lieben soll. Ich denke, so sollte es sein.
Dafür sind die Dialoge von philosophischen Fragen durchzogen, mit denen ich mich wirklich beschäftigt habe. Wer bin ich eigentlich? Was will ich einmal im Leben machen? Worauf will ich einmal zurückblicken? So viel Tiefsinn und Direktheit, die Finn da an den Tag legt, machen ihn zu einem vielschichtigen Charakter. Auf der einen Seite ist er der Teenager, der alles scheiße findet und alles großkotzig kommentiert. Er wirkt cool, obwohl er keine Freunde hat, was ihn nicht wirklich zu stören scheint. Aber auf der anderen Seite macht er sich wirklich Gedanken über das Leben, über Handlungen oder über das, was andere sagen. Besonders über das, was Claire sagt.
Obwohl ich finde, dass die Figuren oft unangebracht reagieren, unpassende Antworten geben oder durch besonders verrückte Charaktermerkmale und das damit verbundene Auftreten ziemlich desinteressiert wirken, bewundere ich Colin Hadler für die Vielschichtigkeit seiner Figuren. Ich habe selten so ein Buch mit einzigartigen Charakteren gelesen. Auch, wenn mich der Twist am Ende nicht sehr überrascht hat (für mich war es von Anfang an ziemlich offensichtlich, wer der Hase ist) finde ich die Message am Ende unfassbar wichtig. Denn oft vergessen wir wirklich, warum ein Mensch so ist, wie er nun einmal ist und, dass wir eventuell durch unser eigenes Verhalten dazu beigetragen haben, dass er so geworden ist. Wir sehen immer nur das, was andere tun - aber sehen wir auch, was dahinter steckt?
Es gibt sicherlich Vieles, was das Buch als sehr fragwürdig darstellt. Der Stil und die Figuren sind definitiv pure Geschmackssache und auch wegen einiger Szenen in der Handlung sollte ich das Buch vielleicht noch einmal lesen, um sie besser zu verstehen. Aber die Prämisse dahinter ist unfassbar wichtig und originell und erinnert uns an etwas, das man so leicht aus den Augen verlieren kann. Wir beurteilen Menschen nach ihren Handlungen, geben uns aber nicht die Mühe, sie zu verstehen. Wir sehen nur, dass jeder Angst vor dem Hasen hat - aber der Fuchs, der den Hasen bedroht und gegen den sich der Hase wehrt, vergisst jeder. Da ist nur der Hase, der für sich selbst und fürs Überleben kämpft.
Es ist wirklich beeindruckend, dass Colin Hadler schon in seinem Debüt mit so viel Tiefsinn und einer unfassbar wichtigen Prämisse aufblüht. Dafür hat er meinen allergrößten Respekt! Ich bin gespannt auf das, was wir noch von ihm hören dürfen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Besonders

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Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt natürlich zum Titel und auch zum Inhalt. Die Kapitel haben eine gute Länge und zum Inhalt passende Überschriften.

Ohne Anfrage, wäre dieses Buch ...

Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt natürlich zum Titel und auch zum Inhalt. Die Kapitel haben eine gute Länge und zum Inhalt passende Überschriften.

Ohne Anfrage, wäre dieses Buch leider an mir vorbei gegangen. Der Einstieg fiel mir doch etwas schwerer als erwartet, doch ich habe mich schnell gefangen. Der Schreibstil ist eher in Umgangssprache und war somit etwas gewöhnungsbedürftig für ich :D Nach dem warm werden, hat mich das Buch dann aber nicht mehr los gelassen. Die Geschichte ist spannend und tiefgründig – vor allem aber regt sie zum nachdenken an. Der Verlauf ist klar, nachvollziehbar und nicht vorhersehbar, man wird oft an der Nase herum geführt und man sollte sich nie zu sicher fühlen ;) Die Story hat mich oft überrascht, sei es nun mit Wendungen oder Emotionen – man sollte das Buch auf keinen Fall unterschätzen.

Die Charaktere fand ich unglaublich interessant, man weiß bis zum Ende hin nicht wirklich, wer wer ist. Man muss auch zwischen den Zeilen lesen, sich Zeit nehmen und die Figuren genießen. Man sollte auch nicht zu viel über sie philosophieren, sondern sie einfach wirken lassen.

Eine wirklich interessante und überraschende Geschichte, von einem Autor, den man definitiv im Auge behalten sollte.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Die neue Schulliteratur?

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Colin Hadler ist noch nicht einmal volljährig und hat schon sein erstes Buch veröffentlicht, was drei Reaktionen nahe legt: Neid (Warum er und nicht ich?), Kritik (Der ist doch noch viel zu jung!) oder ...

Colin Hadler ist noch nicht einmal volljährig und hat schon sein erstes Buch veröffentlicht, was drei Reaktionen nahe legt: Neid (Warum er und nicht ich?), Kritik (Der ist doch noch viel zu jung!) oder Stolz auf eine Generation, die sich langsam aber sicher auf dem Buchmarkt präsent wird. Während es junge Autoren normalerweise nur durch entsprechende Popularität bis zur Veröffentlichung schaffen (wenn nicht sogar der Vorschlag zum Buch erst vom Verlag kommt), ist das bei Hadler nicht der Fall, denn hinter seinem Debüt "Hinterm Hasen lautert er" steckt vor allem harte Arbeit aber auch ein Quäntchen Glück.

An den Hauptcharakter des Buches, Finn, muss man sich trotzdem erstmal gewöhnen - vielleicht auch weil er "jugendlicher" ist als die meisten Jugendlichen, die man in Büchern findet und damit viel näher an den Leuten dran, denen man im "wahren" Leben begegnet. Sein Erzählstil ist unterhaltsam, manchmal ein bisschen übertrieben und durch und durch so, wie man es von einem Jungen seines Alters erwarten würden. Da Klappentext und Cover noch nicht all zu viel verraten geht der Leser eher unbedarft an die Geschichte heran und wird so mit jedem Kapitel aufs Neue überrascht, den aus dem harmlosen Jugendroman wird ein richtiger Krimi.

Sprachlich ist der Roman dabei sehr abwechslungsreich, was wohl auch darin begründet liegt dass Finn zwischen Jugendsprache, sarkastischen Bemerkungen und tiefgründigeren Überlegungen hin- und herspringt. Vor allem der Spannungsaufbau der Geschichte ist sehr geschickt gemacht und bannt den Leser so bis zum Schluss. (Wenn man es erstmal über die ersten paar Kapitel hinaus geschafft hat.)

Das wichtigste Element des Romans jedoch sind die Themen, die angesprochen werden, denn Cyberbullying und Konsorten sind präsenter als man glaubt und werden dafür viel zu selten in der Jugendliteratur thematisiert. Gerade deswegen wäre es wichtig, dass viele Jugendliche mit diesem Buch in Kontakt kommen - und die Schule würde dazu einen guten Rahmen bieten.

Insgesamt ist "Hinterm Hasen lautert er" mehr als nur ein Buch von einem 17-Jährigen und auch mehr als nur eine spannende Kriminalgeschichte. Vielmehr ist es ein Spiegel unserer Zeit und zeigt, was für Gefahren entstehen können wenn wir selbst nicht aktiv werden. Deswegen eine absolute Empfehlung an alle geneigten Leser und (schon allein aus Solidarität mit meiner Generation) volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Keine gewöhnliche Geschichte, aber mit klarer Aussage

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„Hinterm Hasen lauert er“ Tja, wer? Wo? Was will mir das Cover sagen? Das waren so meine ersten Gedanken zu dem Debütroman des erst 17jährigen Autors Colin Hadler.

So ungewöhnlich wie Cover und Titel ...

„Hinterm Hasen lauert er“ Tja, wer? Wo? Was will mir das Cover sagen? Das waren so meine ersten Gedanken zu dem Debütroman des erst 17jährigen Autors Colin Hadler.

So ungewöhnlich wie Cover und Titel sich präsentieren, so ungewöhnlich verläuft auch die Geschichte. Aus Sicht des jugendlichen Finn betrachten wir sein Leben in einer etwas verrückten Familie ebenso wie seinen Umgang mit Freunden und Lehrern.

Als wäre das nicht schon genug, findet sich Finn bald inmitten von Intrigen, Entführung und Drohungen wider. Doch auch den zarte Keim der jungen Liebe spürt Finn in sich heranwachsen. Um dieser Liebe Willen versucht er die Fragen zu lösen, verstrickt sich aber zusehends in weiteren Fragen. Wird er es am Ende schaffen alle Fragen zu klären? Will er die Antwort auf alle Fragen überhaupt wissen?

Colin Hadler überzeugt mit diesen gekonnt geknüpften Strängen aus verschiedenen Ereignissen, verschiedenen Personen und Emotionen. Er ließ ein Werk entstehen, dass sich immer tiefer, in immer neuen Fragen aufzulösen scheint, nur um zum Schluss als etwas Neues vor dem Leser zu bestehen.

Der Täter blieb mir bis zur Auflösung verschlossen. Meine Fragen fand ich alle beantwortet. Während des Lesens hatte ich hin und wieder Probleme mit überzogenen, überzeichneten Situationen, Handlungen bzw. Nicht-Handlungen der Erwachsenen. Doch als Gesamtbild betrachtet herrscht ein stimmiges Gefüge, das dem Leser eben keine gewöhnliche Geschichte vorlegen will, sondern durchaus auch zum Nachdenken anregt und eine klare Aussage für den Leser bereithält.

Meine Leseempfehlung kann ich an alle jene Leser geben, die keine vorgefertigte Linie in einem Buch finden wollen, sondern deren Gedanken sich gerne auch zwischen den Zeilen bewegen.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Was wirklich wichtig ist im Leben

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Finn ist 16 Jahre alt und versucht in seiner völlig verkorksten Welt klarzukommen.
Sein älterer Bruder outet sich und wird von seinen Mitschülern deswegen gemobbt. Finns neuer Nachbar versteckt eine Hasenmaske ...

Finn ist 16 Jahre alt und versucht in seiner völlig verkorksten Welt klarzukommen.
Sein älterer Bruder outet sich und wird von seinen Mitschülern deswegen gemobbt. Finns neuer Nachbar versteckt eine Hasenmaske unter dem Bett und hat scheinbar etwas zu verbergen.
Seine verstorbene Oma hinterlässt ihm einen mysteriösen Brief, doch der wird gestohlen. Eine Mitschülerin wird vermisst.
Und die Gerüchte um den Hasenmann werden lauter.
Was geht hier eigentlich vor sich?

Hinterm Hasen lauert er ist der Debütroman des erst 17jährigen Colin Hadler.
Das Buch beginnt mit dem verkorksten Alltag von Finn. Völlig überspitzt und von Sarkasmus triefend, konnte ich mir einige Male das Grinsen nicht verkneifen.

Zitat S.22
"Ach Noah... das mit den Enkelkindern ist doch egal, so wie du aussiehst, will sowieso niemand ein Kind von dir, und überhaupt hättest du eh keine Frau gefunden..."

Doch es kommt auch bereits Spannung auf, als der mysteriöse Nachbar auf der Bildfläche erscheint.

Zitat S.83
" Heute gibt es wirklich einen Grund, Angst zu haben!" beginnt sie ihren Monolog. "Eine Schülerin wurde diese Nacht entführt, ihr Zimmer soll wie ein Schlachtfeld ausgesehen haben."

Der Schreibstil ist äußerst flüssig und durch Witz und Sarkasmus sehr unterhaltsam.
Das Cover ist genauso ironisch wie das ganze Buch, denn so unschuldig, wie es scheint, ist die Geschichte nicht.
Wir begleiten Finn und seine neugewonnenen Freunde bei der Aufklärung eines Verbrechens.
Ein Abenteuerroman wie in "Fünf Freunde", nur sehr viel jugendlicher und aktueller.
Vieles ist überzogen und die Erwachsenen in dieser Geschichte kommen mit ihrem Verhalten nicht gerade gut bei weg. Das hätte mir etwas realistischer besser gefallen.
Mit Hinweisen auf die heutige Problematik von Mobbing schafft es der Autor aber auch ernste und tiefsinnige Themen aufzugreifen und appelliert hiermit an alle sich darüber Gedanken zu machen.

Fazit: Ein sehr unterhaltsamer und spannender Roman, der aus allen Genre was zu bieten hat. Meinen Respekt an Colin Hadler, dessen Schreibstil besser ist, als von manchem langjährigen Autoren und dessen Buch mich in mehreren Hinsichten beeindruckt hat.