Spannender,historischer Thriller
Wer die Toten störtEdinburgh, 1828: Der junge Adlige James träumt davon, Arzt zu werden und stürzt sich mit Begeisterung ins Medizinstudium. Als er erfährt, dass in privaten Anatomieschulen an echten Leichen geübt wird, ...
Edinburgh, 1828: Der junge Adlige James träumt davon, Arzt zu werden und stürzt sich mit Begeisterung ins Medizinstudium. Als er erfährt, dass in privaten Anatomieschulen an echten Leichen geübt wird, ist er fasziniert – doch bald schon gerät er tiefer in die düstere Welt des Leichenraubs, als ihm lieb ist. Ehe er sich versieht, steckt er bis zum Hals in kriminellen Machenschaften.
Inspiriert von der wahren Geschichte der Mörder Burke und Hare, spinnt die Autorin eine fiktive, aber sehr atmosphärische Erzählung um den historischen Hintergrund des Leichenhandels im 19. Jahrhundert. Dabei gelingt ihr ein stimmiger Spagat: Die Sprache ist der Zeit angepasst, dennoch gut verständlich und gewürzt mit feinem, typisch britischem Humor. Besonders spannend ist, wie sie die damaligen gesellschaftlichen Tabus ,von Standesgrenzen bis zur moralischen Ablehnung medizinischer Praktiken, gekonnt beleuchtet.
James als Hauptfigur überzeugt mit Tiefe. Ein junger Mann zwischen zwei Welten, adlig, aber anders, neugierig, aber naiv – seine Entwicklung vom schüchternen Außenseiter zum selbstbestimmten Charakter ist glaubwürdig und berührend. Auch emotional entfaltet die Geschichte ihre Wirkung, besonders zum dramatischen Höhepunkt hin, der spannend, unerwartet und schließlich versöhnlich ausklingt.
Fazit:
Ein atmosphärisch dichter, historischer Roman mit einem spannenden Plot, Humor und einer starken Hauptfigur. Wer medizinische Geschichte, düstere Geheimnisse und emotionale Entwicklungen liebt, wird an diesem Buch seine Freude haben. Sehr empfehlenswert!