Viel rundherum, aber gute Ansätze und Überlegungen
Ja, nein, vielleichtWir lesen hier viel von einem kaputten Zahn, einer besetzten Wohnung, alltäglichen Gedanken einer Frau in den besten Jahren und ihre Probleme als Single. Als alleinstehende Frau, als ich und kein Teil ...
Wir lesen hier viel von einem kaputten Zahn, einer besetzten Wohnung, alltäglichen Gedanken einer Frau in den besten Jahren und ihre Probleme als Single. Als alleinstehende Frau, als ich und kein Teil eines Wir. Was heißt das für sie, will sie es ändern, oder ist sie nicht bereit ihre Komfortzone für einen Mann zu verlassen. Diese Fragen stellen sich ihr erst, als ein alter Freund erneut in ihr Leben tritt. Wie das zu all den anderen – beinahe schon wirren - Gedanken und dem kaputten Zahn passt, das dürfen wir hier nachlesen.
Die Gedankengänge finde ich sehr anschaulich und nachvollziehbar. Immer wieder die Frage, welche Antwort die richtige ist. „Ja, nein, vielleicht“ Doris Knecht bringt harmlos wirkende Überlegungen und durchaus große Ängste in Verbindung. Zeigt auf, womit sich die Frau auseinandersetzen muss und welche Gefühle hochkommen.
Manchmal springt die Autorin allerdings sehr zwischen Gegenwart und Erinnerungen ihrer Figur hin und her. Auch war mir irgendwann die Zahnproblematik etwas zu viel. Klar findet der Zahn eine Entsprechung im Leben der Protagonistin, wenn ich ans Loslassen denke, aber etwas weniger Erwähnungen hätte mir auch gefallen.
Wie wird sich die Frau am Ende entscheiden? Lässt sie Friedrich in ihr Leben oder wird er Zaungast bleiben? Denn auf diese Fragen zielt das Buch ab und am Ende sind sie auch beantwortet. Für mich sind keine Fäden lose geblieben und ich kann die Protagonistin verstehen.