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Veröffentlicht am 20.09.2025

Ungewöhnlicher Weg um Zweisamkeit neu zu lernen

Die SexSchule - stille mein Verlangen | Erotischer Roman
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Der Roman spielt in der Zukunft. Einer Zeit, in der die Menschen den sozialen Kontakt zueinander fast verlernt haben. Noch viel mehr Zweisamkeit und Sexualität. Hier dürfen, oder vielmehr müssen junge ...

Der Roman spielt in der Zukunft. Einer Zeit, in der die Menschen den sozialen Kontakt zueinander fast verlernt haben. Noch viel mehr Zweisamkeit und Sexualität. Hier dürfen, oder vielmehr müssen junge Erwachsene zwei, beziehungsweise drei, staatlich verordnete Pflichtjahre verbringen. „Die SexSchule“ will ihnen den Umgang miteinander in Theorie und Praxis näherbringen.
Der Roman wird von Julia Ward aus Sicht von Steena erzählt, die in der Akademie ihrer Jugendliebe Alvar wieder begegnet. Es macht Spaß die beiden bei ihren Entdeckungsreisen durch das Schuljahr zu begleiten. Steena ist immer wieder überwältigt vor so viel öffentlichem Sex, entdeckt gleichzeitig aber auch an ihr gewisse Züge von Voyeurismus.
Der Leser findet hier fast alle Spielarten öffentlich, aber auch einen kleinen Raum für private Liebesspiele. Die Akademie will den jungen Menschen sexuelle Praktiken zeigen, aber niemand wird gezwungen öffentlich mitzumachen. Was der Leser in diesem Roman nicht findet ist die gleichgeschlechtliche Liebe. Mich hat das nicht weiter gestört, da ich es mag, wenn ein erotisches Buch nicht zu viele Seiten hat und ansonsten der Rahmen wohl gesprengt worden wäre.
Ich habe den Roman an einem Tag ausgelesen, es hat Spaß gemacht. Eine Leseempfehlung gibt es von mir für all jenen Leser, die einen Blick in eine – hoffentlich nie eintretende – Zukunft machen wollen.

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Veröffentlicht am 16.09.2025

Tiefe Themen in schöner Landschaft verpackt

Das Flüstern der Marsch
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Die Geschichten der Frauen aus Monas Familie sind teilweise schon heftig. Erzählt werden sie in vier Strängen. Vier Frauen, verschiedene Jahre und bei Mona in der Ich-Form, die anderen werden in der dritten ...

Die Geschichten der Frauen aus Monas Familie sind teilweise schon heftig. Erzählt werden sie in vier Strängen. Vier Frauen, verschiedene Jahre und bei Mona in der Ich-Form, die anderen werden in der dritten Person erzählt. Ein Strang war für mich bis fast zum Ende nicht einzuordnen, was mich manchmal fast nervte. Nicht alles wurde am Ende rund zusammengefasst. Ich habe da noch ein paar offene Fragen. Jetzt keine relevanten, die Geschichte verändernde Fragen, aber doch für mich interessante Details.
Gut gefallen hat mir die Beschreibung der Marsch, die konnte ich mir richtig vorstellen. Es passt auch das Gefühl der Gegend zu den Menschen, wie mir scheint. „Das Flüstern der Marsch“ bringt mir eine melancholische Stimmung rüber, aber auch eine Weite, die den Menschen eine gewisse Härte abverlangt. Und so sind auch die Frauen.
Die von Katja Keweritsch behandelten Themen sind nicht leicht. Das Schicksal der Frauen war oft wirklich hart und zum verzweifeln. Das, finde ich, hat die Autorin gut aufgegriffen. Sie zeigt die Machtlosigkeit und in gewisser Hinsicht auch das Ausgeliefert sein, junger Frauen deutlich auf.
Das Cover hat mir schon zu Beginn gefallen und auch jetzt passt es für mich zur Geschichte.
Alles in allem ein Buch, dass sich gut lesen lässt, man muss nur auf die verschiedenen Frauen achten, gerade zu Beginn nicht ganz einfach. Ein Buch mit tiefen Themen und schöner Landschaft.

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Veröffentlicht am 09.09.2025

Leichter Krimi mit Spannung

Morden auf Friesisch
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Für mich war „Mord auf Friesisch“ das erste Buch der Waterkant Reihe von Thomas Herzberg. Ebenso war es auch mein erstes Buch dieses Autors.
Der Kriminalfall und seine Morde haben einen guten Aufbau mit ...

Für mich war „Mord auf Friesisch“ das erste Buch der Waterkant Reihe von Thomas Herzberg. Ebenso war es auch mein erstes Buch dieses Autors.
Der Kriminalfall und seine Morde haben einen guten Aufbau mit einigen Wendungen. Die Figuren der Ermittler fand ich sehr plastisch beschrieben. Gerade Kruse wirkt schrullig, aber mit hellem Köpfchen und dem Herz am rechten Fleck. Die gegenseitigen Frotzeleien lesen sich humorvoll und sind teilweise wirklich sarkastisch. Irritiert hat mich lediglich, dass Michi und Ulf ihren Chef manchmal duzen und dann wieder nicht. Wenn schon, denn schon…
Das Tempo der Geschichte ist nicht extrem schnell. Man liest einfach so vor sich hin und fällt von einem Mord in den nächsten. Dabei bleibt die Spannung gut erhalten und der Leser erfährt wie Nebenbei etwas über grünen Fischfang, oder eben nicht so grünen.
Ich mochte das Buch, weil es ein leichter Krimi ist, der durch gute Regionalbeschreibungen und durchdachte Handlungen besticht. Direkt als Cosy Crime würde ich ihn nicht bezeichnen, da so manche Morddetails nicht unbedingt cosy sind.

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Veröffentlicht am 06.09.2025

Starke Frau mit Mut und Biss

In uns der Ozean
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Faszinierend wieviel Rachel Carson in ihrem Leben erreicht hat. Dabei beinhaltet es so viele Schicksalsschläge, dass andere Menschen wohl verzweifelt wären. Sie hat gekämpft, sich eingesetzt, nachgeforscht, ...

Faszinierend wieviel Rachel Carson in ihrem Leben erreicht hat. Dabei beinhaltet es so viele Schicksalsschläge, dass andere Menschen wohl verzweifelt wären. Sie hat gekämpft, sich eingesetzt, nachgeforscht, nicht aufgegeben. Eine beeindruckende Frau.
Das Buch „In uns der Ozean“ ist keine reine Biographie. Für ein paar Figuren oder Ereignisse hat sich die Autorin Theresia Graw die künstlerische Freiheit genommen, hinzuzufügen oder etwas abzuändern. Dies erwähnt sie aber auch im Nachwort. Für mich war es interessant zu lesen, welche Details erdacht waren.
Vielleicht ist gerade auch wegen dieser Änderungen und Zusätze dieses Buch so gut zu lesen, verständlich und mitreißend. Ebenso denke ich, dass die Erzählung in der Ich-Form die Person von Rachel Carson dem Leser viel näher bringt.
Die Themen sind heute noch aktuell. Teilweise spürt man beim Lesen die Verzweiflung von Rachel wenn sie Zusammenhänge erkennt und immer wieder gegen Mauern läuft. Aber aufgeben war (fast) nie eine Option für sie. Eine starke Frau und doch kommen immer wieder Selbstzweifel durch. Menschlich eben.
Ein Buch, das eigentlich auffordert nicht tatenlos zuzusehen, wenn man etwas für nicht richtig erkannt hat.

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Veröffentlicht am 26.08.2025

Erklärt, hinterfragt, lässt ausprobieren

KI und du
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Künstliche Intelligenz begegnet uns schon beinahe Überall, aber wo genau? „KI und DU“ erklärt mit einfachen Worten wie KI arbeitet. Wie sie lernt. Wo sie einsetzbar ist, wo aber auch nicht. Und was mir ...

Künstliche Intelligenz begegnet uns schon beinahe Überall, aber wo genau? „KI und DU“ erklärt mit einfachen Worten wie KI arbeitet. Wie sie lernt. Wo sie einsetzbar ist, wo aber auch nicht. Und was mir sehr gut gefallen hat, es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Kinder – und wir Erwachsene natürlich auch – hinterfragen müssen/sollen, was uns KI da vorsetzt. Nicht immer muss sie richtig liegen.
Genauso wird erklärt wie gefährlich KI werden kann, wenn Menschen gezielt mit ihr Fakten, Fotos, Gespräche manipulieren. Teilweise so gut, dass es auf den ersten und zweiten Blick nicht als Fälschung, als zum Beispiel Deepfake erkennbar ist. Auch wird die moralische Seite hinterfragt.
Der Aufbau ist gut gewählt. Es gibt zwar manchmal viel Text, der aber notwendig ist, um zu verstehen. Die Illustrationen lockern das Ganze auf und verdeutlichen es nocheinmal. Immer wieder finden wir QR-Codes, die den Leser Erklärvideos zeigen oder die Erklärungen mit passende, kleine KI-Spielen ausprobieren lassen.
Das Team der Autorinnen Diana Knodel und Hannah Lesch, sowie der Illustrator Manuel Kilger haben hier ein Buch erstellt, das nicht nur für Kinder interessant ist. Ich habe nicht nur eines der Spiele selbst ausprobiert und einiges dazugelernt.

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