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Veröffentlicht am 10.06.2025

Trauerarbeit der Autorin, einzelne gute Weisheiten

Kokoro
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Bei diesem Buch mit dem Titel „Kokoro“ wäre ich ohne den Untertitel „Japanische Weisheiten für ein gelungenes Leben“ vielleicht anders ins Lesen gestartet. So hatte ich leider eine gewisse Erwartungshaltung ...

Bei diesem Buch mit dem Titel „Kokoro“ wäre ich ohne den Untertitel „Japanische Weisheiten für ein gelungenes Leben“ vielleicht anders ins Lesen gestartet. So hatte ich leider eine gewisse Erwartungshaltung was eben jene Weisheiten betrifft. Am Ende finde ich jedoch, dass es sich hier um eine Trauerarbeit von Beth Kempton handelt. Eine gut beschriebene zwar, auch eine sehr persönliche, aber dennoch nicht als eine Art Richtschnur für andere zu verstehen. Hierfür fehlen mir Themen, weiter gespannte Weisheiten und dergleichen.
Der Schreibstil wäre gut lesbar, würden sich nicht so viele japanische Schriftzeichen vorfinden. Ich persönlich finde die Schriftzeichen extrem interessant, ihren Aufbau, die Zusammensetzung, die Bedeutungen usw., aber im fließenden Text waren sie für mich eher hinderlich.
Generell ist das Buch in drei große Abschnitte eingeteilt, diese wiederum in mehrere Kapitel. Die Kapitel enden meistens mit Fragen zur Selbstbeantwortung und einer von zwölf Prinzipien.
Noch bevor das erste Kapitel beginnt, soll dem Leser mit sechs kurzen Texten, Kapiteln wie Einleitung, Prolog, Verwendung und Hinweis der Einstieg erleichtert werden. Am Ende findet man neben Epilog, Danksagung und einem mehrseitigen Quellenverzeichnis, auch noch interessanterweise Reisetipps.
Zusammenfassend empfinde ich das Buch als autobiographisches Werk, das ein paar gute Ansätze und die eine der andere hilfreiche Weisheit enthält. So wirklich überzeugen konnte es mich nicht, dennoch habe ich über die Ansichten und das Leben in Japan sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Offen, ehrlich, direkt und humorvoll, aber nicht ganz mein Schreibstil

Peace, Moms
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Gleich vorweg möchte ich sagen, dass ich Evelyn Weigert vor diesem Buch nicht kannte. Insoferne war ich über ihre Ausdrucksweise schon etwas erstaunt.
Sie erzählt über ihre Erfahrung als Mutter sehr offen, ...

Gleich vorweg möchte ich sagen, dass ich Evelyn Weigert vor diesem Buch nicht kannte. Insoferne war ich über ihre Ausdrucksweise schon etwas erstaunt.
Sie erzählt über ihre Erfahrung als Mutter sehr offen, direkt und deutlich. Es ist erfreulich, dass ihre Motivation dahingeht andere Mütter aufzubauen und uns durch das Öffentlichmachen ihrer positiven wie negativen Erlebnissen einen Einblick in den oft chaotischen Alltag gewährt. Das kann sehr wohl hilfreich sein, alleine schon durch das Wissen, dass es anderen Müttern ähnlich ergeht.
Zirka die Hälfte des Buches habe ich sehr gerne gelesen. Ich musste viel lachen, habe die Situationen wirklich genossen. Auch ihren Schreibstil empfand ich noch als in Ordnung. Doch hier muss ich mit jeder Seite mehr und mehr einen Abstrich machen.
Möglich, dass die Autorin auch privat in diesem Tonfall spricht. Keine Ahnung. Aber irgendwann ist es mir einfach zu viel und doch etwas zu derb geworden. Da lese ich immer Ausdrücke wieder Maul und Arsch und nein, ich bin nicht verklemmt, aber so spricht man im Alltag eigentlich nicht.
Auch fielen mir ständig englische Wörter auf. Damit meine ich nicht irgendwelche Schlagworte oder eine Floskel. Nein, in einem normalen deutschen Satz kommt plötzlich ein Couple statt Paar, ein nice statt nett, ein fresh statt frisch daher und das oft mehrmals pro Seite. Oder sagt jemand tatsächlich mein Mann kommt fresh aus der Dusche? Ich sicher nicht.
Wie gesagt fand ich ansonsten „Peace, Moms“ lustig, erhellend, authentisch, offen, ehrlich und direkt. Jeder der die Autorin kennt und mag ist dieses Buch sicherlich ein Muss, allen anderen empfehle ich selbst reinzulesen. Auf jeden Fall sind ihre Erfahrungen hilfreich um eigenes leichter nehmen zu können.

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Veröffentlicht am 24.05.2025

Sachbuch kein Roman

Urlaub vom Patriarchat
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Das Buch „Urlaub vom Patriarchat“ wird unter Sachbuch gelistet. Das habe ich mir beim Lesen immer wieder vor Augen geführt. Aufgebaut hat Friederike Oertel ihren Erfahrungs- beziehungsweise Reisebericht ...

Das Buch „Urlaub vom Patriarchat“ wird unter Sachbuch gelistet. Das habe ich mir beim Lesen immer wieder vor Augen geführt. Aufgebaut hat Friederike Oertel ihren Erfahrungs- beziehungsweise Reisebericht eigentlich sehr übersichtlich. Die verschiedenen Kapitel tragen Überschriften aus denen hervorgeht, mit welchem Aspekt sich die Autorin hier befassen will. Wir erfahren kurze Einblicke ins Leben der Frauen in Juchitan und anschließend oder immer wieder dazwischen gibt die Autorin ihre Gedanken, Recherchen und Definitionen dazu bekannt.
Die Erzählungen über das Leben fand ich großartig. Sie sind farbenfroh und lebensbejahend geschrieben. Für meinen Geschmack leider etwas zu wenige im Vergleich zu den übrigen Ausführungen.
Durch dieses, in meinen Augen, Ungleichgewicht wirkt das Ganze sehr kühl. Ich hatte zeitweise das Gefühl eine Diplom-, Fach- oder sonstige Arbeit zu lesen. Aber da schon im Vorfeld von einem Sachbuch die Rede war, kann ich das noch verstehen, auch wenn es mir nicht ganz zusagt und ich mir mehr Erzählungen aus dem Leben der Frauen gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 20.05.2025

Vertrauen, aber bitte auch hinterfragen, Achtung heiß

Tabulose Verdorbenheit - Die Lust der Sklavin | Erotischer SM-Roman
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Sklavin, eine Bezeichnung die durchaus zwiespältige Gefühle hervorrufen kann. Auch wenn das oberste Gebot die Freiwilligkeit ist, so ist „Tabulose Verdorbenheit“ ein erotischer SM-Roman, der nicht nur ...

Sklavin, eine Bezeichnung die durchaus zwiespältige Gefühle hervorrufen kann. Auch wenn das oberste Gebot die Freiwilligkeit ist, so ist „Tabulose Verdorbenheit“ ein erotischer SM-Roman, der nicht nur heiße und erotische Szenen oder Fantasien beschreibt, sondern auch die Gefahr des unüberlegten Vertrauens aufzeigt.
Wir begleiten Katja durch eine Zeit der enttäuschten Liebe hin zu neu entdeckter und völlig unbekannter Lustgewinnung. Ihre Situation scheint aus dem Leben gegriffen und ihre Handlungen und Entscheidungen bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehbar.
In meinen Augen trifft Angelique Corse die Problematik SM mit einer fremden Person zu praktizieren sehr gut. Egal ob Frau oder Mann, hinterfragen wäre nie falsch. Doch wie wird es Katja ergehen? Kann sie dem Wahnsinn entkommen? Muss sie ihre neu entdeckte Lust wieder vergraben?
Der SM-Roman ist nicht nur erotisch geschrieben, er ist auch leicht lesbar und bringt den Leser durchaus zum Nachdenken. Von mir gibt es einerseits für die heißen Szenen, aber auch für die Geschichte rundum eine volle Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.05.2025

Positive Veränderung nach tiefen Fall

Der Magier von Hiva Oa
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Remo Blanko ist gefallen, von hoch oben, tief nach unten. Das hätte er sich nicht vorstellen können und wollen. Aber jetzt ist es passiert.
Mit viel Witz und Anlehnung an René Benko erzählt Matthias Ackeret ...

Remo Blanko ist gefallen, von hoch oben, tief nach unten. Das hätte er sich nicht vorstellen können und wollen. Aber jetzt ist es passiert.
Mit viel Witz und Anlehnung an René Benko erzählt Matthias Ackeret über den Fall Remo Blankos. Aber nicht nur er kommt zu Wort, auch lässt der Autor andere Figuren in den Mittelpunkt treten. So erfahren wir die Sichtweisen von Aisea, Sandra oder dem Käsekönig genauso wie auch von seinem Widersacher Augusto. Damit der Leser nicht verwirrt wird, der flüssige Lesefluss nicht unterbrochen werden muss, sind diese übersichtlich in Kapitel eingeteilt.
Zwischendurch habe ich mich gefragt ob ich einen fiktiven Roman lese, dessen Protagonist stark an eben jenen österreichischen Immobilientycoon erinnert, oder eine Biografie dieses Mannes, abgewandelt und verpackt in einem fiktiven Roman. Aber nein, es wird ja deutlich gesagt. ‚Ich bin nicht Rene Benko….‘
„Der Magier von Hiva Oa“ bringt den Leser nicht nur zum Lachen. Es ist ein Buch, das Parallelen zieht, eine völlig neue Figur erschaffen und Veränderungen in jeder Lebenslage positiv erleben lassen will. Es ist kein gängiges Buch, nicht unbedingt in eine einzige Kategorie einzuordnen, aber gut zu lesen.

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