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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2025

Als Begleitung hilfreich, doch kein Therapieanspruch

Trauma ENDLICH überwinden
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Ich bin selbst im sozialen Bereich tätig und habe dementsprechend oft Berührungspunkte zum Thema Traumatisierung und die Konsequenzen dieser für betroffene Menschen. Dieses Sachbuch von Frau Fr. Aylin ...

Ich bin selbst im sozialen Bereich tätig und habe dementsprechend oft Berührungspunkte zum Thema Traumatisierung und die Konsequenzen dieser für betroffene Menschen. Dieses Sachbuch von Frau Fr. Aylin Thiel ist eine gute Begleitung und Leitfaden für Heilung. Sie geht meines Erachtens sehr behutsam und kleinschrittig an die Thematik heran.
Traumata begegnen uns im Laufe unseres Lebens viel öfter, als man es zunächst annehmen könnte. Denn auch Ereignisse wie Krieg, Unfall oder Flucht können diese hervorrufen und heranwachsen. Leider gibt es nicht ausreichend Therapeuten oder Anlaufstellen und es braucht viel Durchhaltevermögen, um in professionelle Settings reinzukommen und angebunden zu werden. Daher können solche Bücher für die Überbrückung hilfreich sein und das Auseinandersetzen mit Traumata begleiten. Nichtsdestotrotz gehört die Verarbeitung von Trauma-Erfahrungen meiner Meinung nach in professionelle Hände und sollte nicht im Alleingang angegangen werden.

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Veröffentlicht am 02.06.2025

Eindringlich

Beeren pflücken
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Amanda Peters schreibt in „Beeren pflücken“ von einer indigenen Mi’kmaq-Familie aus Nova Scotia die auf der Durchreise nach Maine ist, um dort während der Erntesaison Blaubeeren zu pflücken. Doch das scheinbar ...

Amanda Peters schreibt in „Beeren pflücken“ von einer indigenen Mi’kmaq-Familie aus Nova Scotia die auf der Durchreise nach Maine ist, um dort während der Erntesaison Blaubeeren zu pflücken. Doch das scheinbar idyllische Familienleben wird erschüttert, als die vierjährige Ruthie spurlos verschwindet. Für ihre Familie beginnt ein jahrelanges Suchen, das sie nie ganz loslässt.
Parallel dazu erzählt Peters die Geschichte von Norma, einem Mädchen, das bei liebevollen, aber emotional verschlossenen Adoptiveltern in Maine aufwächst. Sie wird von unerklärlichen Träumen und einem tiefen Gefühl innerer Unruhe begleitet. Erst als sie sich Jahrzehnte später auf die Suche nach ihrer Vergangenheit macht, setzt sich das Puzzle ihrer Herkunft langsam zusammen.
Die intensive Erzählweise sowie der feinfühlige Einblick in die Gefühlswelten der Charaktere sind sehr eindrücklich. Neben Themen wie die der familiären Entwurzelung und das Gefühl von Zugehörigkeit werden auch koloniale Strukturen aufgegriffen.

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Veröffentlicht am 12.05.2025

Hin und Her

Nowhere Heart Land
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Der pola-Verlag ist mit seiner Frauenliteratur sehr zu empfehlen, es sind oftmals starke sowie selbstbewusste Frauen in den Geschichten abgebildet. In diesem Buch beschreibt die Autorin das Leben von Rosa, ...

Der pola-Verlag ist mit seiner Frauenliteratur sehr zu empfehlen, es sind oftmals starke sowie selbstbewusste Frauen in den Geschichten abgebildet. In diesem Buch beschreibt die Autorin das Leben von Rosa, diese kehrt in ihre Heimat zurück und befindet sich in einer emotional ambivalenten Lebensphase. Die Geschichte ist an die eigene Biographie der Autorin angelehnt.
Leider ist es mir nicht einfach gefallen, in die Handlung reinzukommen. Teilweise werden über mehrere Seiten hinweg Elemente aus Rosas Vergangenheit beschrieben, was viel Konzentration erfordert. Der Schreibstil ist besonders und hat ein poetisches Flair, die Zerrissenheit der Gefühlswelt von Rosa kommt gut zur Geltung, macht das Lesen aber nicht einfacher. Die Rückkehr in die Heimat und das Erinnern an die Vergangenheit sind kraftvoll. Die unzuverlässigen Erinnerungen von Rosa sind zeitweise anstrengend, da man als Leser zwischen Realität und Einbildung hin- und herschwankt. Auch das offene Ende ließ mich ein wenig ratlos zurück.

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Veröffentlicht am 12.05.2025

Nett

Nur du weißt, wer du bist
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„Nur du weißt, wer du bist“ von Michaela Wiebusch ist ein Selbsthilfebuch in Form einer persönlichen Geschichte. Es geht um Lena, die nach der Trennung von ihrem Freund Maik emotional sehr angeschlagen ...

„Nur du weißt, wer du bist“ von Michaela Wiebusch ist ein Selbsthilfebuch in Form einer persönlichen Geschichte. Es geht um Lena, die nach der Trennung von ihrem Freund Maik emotional sehr angeschlagen ist. Ihre Freundin Karla macht sich daher große Sorgen und legt ihr die „Agentur für Selbstwert“ nah. Diese bietet Dienstleistungen hinsichtlich persönlicher Entwicklung an.
Lena lässt letzten Endes auf das Konzept ein und lernt, über ihre eigenen Gefühle sowie Verhaltensmuster zu reflektieren. So erkennt sie mit der Zeit ihre eigenen Grenzen und arbeitet für sich Aspekte heraus, die ihr in zwischenmenschlichen Beziehungen wichtig sind.
Die Lektüre ist ganz nett für zwischendurch und erinnert an manche Themen wie Selbstwert und Selbstfürsorge, die man im Alltag nicht immer primär im Kopf hat und die oftmals zu kurz kommen.

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Veröffentlicht am 26.04.2025

Drei Menschen, drei Biografien

Flusslinien
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In diesem Buch geht es um drei Menschen, die so unterschiedlich und gleichzeitig eng miteinander verbunden sind. Margrit ist 102 Jahre alt und in einer Residenz sesshaft, ihre Enkelin Luzie (18 Jahre alt) ...

In diesem Buch geht es um drei Menschen, die so unterschiedlich und gleichzeitig eng miteinander verbunden sind. Margrit ist 102 Jahre alt und in einer Residenz sesshaft, ihre Enkelin Luzie (18 Jahre alt) hingegen hat kürzlich die Schule abgebrochen. Dann gibt es noch Arthur, er ist in der Residenz tätig, in welcher Margrit lebt.
Katharina Hagena hat einen sanften Schreibstil, ähnlich den Linien eines Fluss, dies nimmt auch eine zentrale Rolle ein. Ihre Sprache ist den dargestellten Situationen entsprechend, mal stark, mal zart. Als Leser erhält man Einblick in verschiedene Themen und Lebensbereiche, die jeden Einzelnen umtreiben. Da geht es um zwischenmenschliche Beziehung, wie die in der Familie, in Beziehungen oder Freundschaften. Aber auch Erinnerungen an Vergangenes, Situationen des Verlustes und das Erinnern an Menschen, die das Leben prägen.

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