mit viel Gefühl
Roisin hat ein verkrüppeltes Bein, schlägt sich aber tapfer damit. Doch leidet sie mehr unter ihrer Familie, die sie ihre Behinderung jeden Tag spüren lassen. Ihre Stiefmutter behandelt sie wie eine Magd, ...
Roisin hat ein verkrüppeltes Bein, schlägt sich aber tapfer damit. Doch leidet sie mehr unter ihrer Familie, die sie ihre Behinderung jeden Tag spüren lassen. Ihre Stiefmutter behandelt sie wie eine Magd, ihr Vater hält ihr vor, dass er sie nicht verheiraten kann und ihr Bruder nutzt ihr Talent als Steinmetzin und gibt seine Arbeiten als ihre aus. Doch Roisin nimmt alles klaglos hin. Bis sie es eines Tages eben nicht mehr aushält und das Haus verlässt. Sie trifft auf Lady Elizabeth und rettet ihr Leben. Daraufhin nimmt diese Roisin mit an den Hof des Königs. Und Roisins Leben ändert sich schlagartig.
Ich muss immer wieder zugeben, dass ich leider viel zu wenig von der Autorin gelesen habe. Denn wenn ich nach einem Buch von ihr greife, bin ich danach begeistert, wie sehr sie es schafft, mich mit ihren Geschichten zu packen und mir mit ihrem wundervollen Schreibstil ein Kopfkino zu verpassen.
Auch hier ist es so und ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich über die Story geärgert habe. Aber nicht, weil sie langweilig oder unspektakulär ist. Im Gegenteil, weil sie eben so sehr an meinen Gefühlen gezerrt hat, dass ich nicht anders konnte, als die Geschichte in kürzester Zeit zu verschlingen.
Roisin, eine unheimlich tapfere und kluge Frau, muss sich mit einem Gebrechen herumschlagen, welches sie seit Geburt an hat. Ihr Bein ist verdreht und so hat sie Mühe, zu laufen. Doch sie nimmt ihr Gebrechen hin und kümmert sich nicht weiter drum. Wäre da nicht ihre Stiefmutter, die ihr jeden Tag vorhält, wie nutzlos Roisin doch wäre. Doch so nutzlos ist sie nicht, denn immerhin hält sie einen Haushalt am Laufen, kümmert sich nebenbei noch ums Einkaufen, die Finanzen, die Wäsche, ein kleines Kind und um die Steinmetzarbeiten, da ihr Bruder es nicht auf die Reihe bekommt, dies zu tun. So unterhält sie auch noch die Familie, bekommt es aber nicht gedankt.
Allerdings muss ihre Arbeit als Steinmetzin geheim gehalten werden, denn wie könnte es nur möglich sein, dass eine Frau so wundervolle Arbeit leisten kann? So sieht es zumindest der Rest der Bevölkerung.
Doch dann nimmt die Geschichte eine Wendung und es wird spannend. Kann Roisin es schaffen, sich von ihrer Familie zu lösen und womöglich auch noch die Liebe ihres Lebens zu treffen?
Die Autorin schickt Roisin auf eine sehr lange Achterbahnfahrt. Es geht hoch und runter, es gibt einige Sidequests und am Ende scheint alles aussichtslos. Doch dann kommt Hilfe von unerwarteter Seite.
Und genau das war für mich der ausschlaggebende Punkt für die volle Punktzahl. Denn das sind Wendungen, die ich mag, die mich davon überzeugen, dass Charaktere Tiefe haben und sie es wert sind, in die Geschichte geschrieben worden zu sein.
Meggies Fussnote:
Ein historischer Roman mit viel Gefühl.