Cover-Bild Sempre Susan
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 141
  • Ersterscheinung: 22.09.2020
  • ISBN: 9783351038496
Sigrid Nunez

Sempre Susan

Erinnerungen an Susan Sontag
Anette Grube (Übersetzer)

Von der Autorin des Bestsellers »Der Freund« erscheinen jetzt die autobiographischen Erinnerungen an ihre Zeit mit Susan Sontag »Sigrid Nunez liefert das bis heute lebendigste und schillerndste Porträt von Susan Sontag.« Vogue Frühling 1976 in New York City: Sigrid Nunez, gerade mal 25 Jahre alt, träumt davon, Schriftstellerin zu werden, als Bob Silvers von der „New York Review of Books“ ihr einen Job vermittelt: Sie soll einer bekannten Autorin, die ein paar Straßenecken weiter auf der Upper Westside wohnt, bei der Korrespondenz helfen. Wenig später sitzt Nunez am Küchentisch von Susan Sontag und tippt auf deren Schreibmaschine, was Susan ihr diktiert. Sie lernt die glamouröse Denkerin aus nächster Nähe kennen, verliebt sich in deren Sohn David und zieht schließlich bei den beiden ein. Ein Erinnerungsbuch, in dem Sigrid Nunez über die vielleicht prägendste Begegnung ihres Lebens schreibt und ein privates, nuanciertes Porträt von Susan Sontag entsteht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2022

Episodenhafte Erinnerungen

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Sigrid Nunez ist 25 Jahre alt, als sie die bereits berühmte und berüchtigte Susan Sontag 1976 als Assistentin unterstützen soll. Sie lernt mit dieser schwierigen Persönlichkeit umzugehen, aus allernächster ...

Sigrid Nunez ist 25 Jahre alt, als sie die bereits berühmte und berüchtigte Susan Sontag 1976 als Assistentin unterstützen soll. Sie lernt mit dieser schwierigen Persönlichkeit umzugehen, aus allernächster Nähe, denn schon bald verliebt sie sich in Sontags Sohn David und zieht in das gemeinsame New Yorker Apartment ein. Dieses Intermezzo zu dritt dauert ca. ein Jahr und hauptsächlich aus dieser Zeit schöpft Nunez episodenhaft Erinnerungen.

Tatsächlich erfährt man wenig über die Beziehung zwischen Nunez und David Rieff, die Autorin stellt klar Sontag in den Mittelpunkt. Nunez beschreibt Sontag anschaulich, als eine hyperaktive Frau, die viel Ausdauer besaß, jedoch unglaublich disziplinlos war; die ihre Kindheit und Schlaf als Zeitverschwendung betrachtete, dafür aber ein übergroßes Bedürfnis nach ständiger Gesellschaft hatte; eine Masochistin und eine Sadistin, die gerne andere demütigte. Eine Frau, die zu Übertreibungen neigte, von einer obsessiven Neugier getrieben war und schrecklich indiskret war.

Dennoch spricht auch viel Bewunderung aus ihren Zeilen. Nunez las, was Sontag ihr empfahl, sortierte ihre Bücher so, wie Sontag es tat und nahm sich viele andere Ratschläge zu Herzen. Für sie war es ein "Glücksfall" Sontag kennengelernt zu haben: "... ihr Einfluss auf meine Art zu denken und zu schreiben [war] tiefgreifend." (S. 55)

Dieses schmale Werk (141 Seiten) wirft ein sehr intimes Licht auf Sontag, offenbart vielerlei Unbekanntes, das selbst in der 900-Seiten-Biographie von Benjamin Moser nicht enthalten ist bzw. auch nicht sein kein. Die Person Sontag wird in all ihrer Widersprüchlichkeit nahbarer, Charakterzüge mit Verhaltensweisen und Erlebnissen unterfüttert.

Für mich ein sehr gutes und interessantes episodenhaftes Porträt, das viele Aspekte auf den Punkt bringt. Es hat mir sehr gut gefallen und eigentlich müsste man es gleich ein zweites Mal lesen, um Sprache und Inhalt abermals auf sich wirken zu lassen.


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Veröffentlicht am 01.10.2020

Eine amerikanische Ikone

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Ich mochte schon Sigrid Nunez Roman Der Freund sehr und das gilt auch für ihre Erinnerungen an Susan Sontag, die sie schon 2011 verfasste.
Von der 2004 verstorbenen Essayistin und Autorin Susan Sontag ...



Ich mochte schon Sigrid Nunez Roman Der Freund sehr und das gilt auch für ihre Erinnerungen an Susan Sontag, die sie schon 2011 verfasste.
Von der 2004 verstorbenen Essayistin und Autorin Susan Sontag habe ich viel gehalten, daher ist dieses Buch für mich ein Geschenk.
Sigrid Nunez war Susan Sontags Assistentin und Freundin ihres Sohnes.
Sie ist selbst eine erfolgreiche Autorin, mit sehr individueller Note, also ganz ähnlich wie ihre Mentorin.
Nunez startet hier keine Verherrlichung von Susan Sontag sondern zeichnet ein sehr realistische Porträt der amerikanische Ikone Susan Sontag, die so klarsichtig über amerikanische Verhältnisse schrieb. Dabei benennt sie auch Schwächen, die Sontag umso menschlicher für den Leser machen.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Susan - mitten aus dem Leben

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Susan Sontag - eine ebenso imposante wie anstrengende Person. Das kommt rüber in diesem sehr persönlichen Werk der Autorin Sigrid Nunez über diese unvergessene Amerikanerin. Und ein bisschen bleibt bei ...

Susan Sontag - eine ebenso imposante wie anstrengende Person. Das kommt rüber in diesem sehr persönlichen Werk der Autorin Sigrid Nunez über diese unvergessene Amerikanerin. Und ein bisschen bleibt bei mir der Eindruck, das auch Sigrid Nunez sich damit unvergessen machen, über sich als Person einen bleibenden, ewigen Eindruck hinterlassen. Es ist durchaus stellenweise spannend und eindringlich, aber aus meiner Sicht ein wenig so geschrieben wie eine Art Tagebuch. Die großen Worte einer erfolgreichen Schriftstellerin - Nunez meine ich - fehlen hier. Ein eher beiläufiges, stellenweise nicht uninteressantes Werk, das Eindrücke von Susan Sontag als einer recht kapriziösen Person hinterlässt - ich muss sagen, sehr viel Neues oder Besonderes hat dieser persönliche Bericht nicht gebracht.