Cover-Bild Marinka
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Dressler
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 20.08.2018
  • ISBN: 9783791500775
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Sophie Anderson

Marinka

Die Reise nach Dazwischen
Katja Maatsch (Übersetzer), Alexandra Rak (Übersetzer), Eva Schöffmann-Davidov (Illustrator)

Über Stock und Hühnerbein.

Nichts wünscht sich die 12-jährige Marinka sehnlicher als ein ganz normales Leben. Sie will zur Schule gehen und endlich Freunde finden. Doch das ist ganz schön schwierig mit einer Baba Jaga als Großmutter. Denn eine Baba Jaga führt die Verstorbenen ins Jenseits – und das nicht nur in England, sondern auch in Afrika und überhaupt auf der ganzen Welt. Und wenn man dann auch noch in einem Haus wohnt, das neben einem ziemlichen Dickkopf zwei Beine hat, mit denen es von Ort zu Ort wandert, wird es richtig kompliziert. Marinka. Die Reise nach Dazwischen entführt in eine poetisch-fantasievolles Abenteuer voller Wunder.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2018

Märchenhaft schön!

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Sieht das Cover von „Marinka“ nicht toll aus? Bei mir war es hier Liebe auf den ersten Blick. Da mich auch der Klappentext sofort überzeugen konnte, wanderte das Buch sofort auf meine Wunschliste.

Marinkas ...

Sieht das Cover von „Marinka“ nicht toll aus? Bei mir war es hier Liebe auf den ersten Blick. Da mich auch der Klappentext sofort überzeugen konnte, wanderte das Buch sofort auf meine Wunschliste.

Marinkas größter Wunsch ist ein ganz normales Leben. Sie will Freunde haben, sie möchte zur Schule gehen und sie möchte an einem Ort zu Hause sein anstatt ständig auf Reisen. Ob dies wohl nur jemals Wirklichkeit werden wird? Wenn man eine Baba Yaga als Großmutter hat und in einem Haus lebt, welches nicht nur seinen eignen Willen besitzt, sondern auch zwei Hühnerbeine, mit denen es sich fortbewegen kann, nun, dann wird das Ganze schon etwas knifflig. Marinka aber gibt die Hoffnung nicht auf, dass sie nicht eines Tages als Baba Yaga enden wird und die Toten ins Jenseits führt, so, wie es die Aufgabe ihrer Großmutter ist. Ob Marinka wohl schließlich das Leben führen kann, welches sie sich erhofft?

Mit „Marinka – Die Reise nach Dazwischen“ ist Sophie Anderson ein ganz besonderes Buch gelungen, welches mich von den ersten Seiten an verzaubern konnte. Ich weiß nur nicht, ob das Buch wirklich für Kinder ab 10 Jahren geeignet ist, da die Atmosphäre schon ziemlich düster und traurig ist. Ich persönlich würde das Buch daher auch eher ab 12 Jahren empfehlen.

Mich konnte die geheimnisvolle, leicht unheimliche Atmosphäre sofort in ihren Bann ziehen. Die bildhaften Beschreibungen des Hauses und des übrigen Schauplatzes hatten es mir sofort angetan. Das Haus fand ich einfach nur cool. Ich meine, ein Haus mit Hühnerbeinen, habt ihr da nicht auch ein ziemlich ulkiges Bild im Kopf? Mit diesen zwei Beinen kann sich das Haus fortbewegen und von Ort zu Ort zu reisen Zudem kann es Gefühle zeigen, es kann Schmerzen empfinden und es ist für Tote die Anlaufstelle, um ins Jenseits zu gelangen. Das ist nämlich die Aufgabe einer Baba Yaga: Sie empfängt jeden Abend die Toten und führt sie durch eine Pforte in ihrem Haus ins Jenseits. Klingt schaurig? Das ist es irgendwie auch. Allerdings eher schaurig schön und wunderbar märchenhaft.

Unsere Protagonistin ist die 12-jährige Marinka, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren. Marinka habe ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen, sie ist ein total liebes Mädchen, die man einfach sofort gernhaben muss. Ihre Gefühle und Gedanken werden erstklassig beschrieben, sodass man sich als Leser wunderbar in sie hineinversetzen kann.
Beim Lesen spürt man sofort, wie tief der Wunsch nach einem ganz normalen Leben in Marinka sitzt, ein Leben in einem gewöhnlichen Haus (ohne Hühnerbeine und einem Zaun aus Knochenbeinen), umgeben von normalen (lebenden) Menschen und Freunden, mit denen man Spaß haben und zusammen zur Schule gehen kann. Wie Marinkas Leben jetzt ist, macht das Mädchen sehr unglücklich. Sie möchte nicht ständig auf Reisen sein, sie möchte keine Baba Yaga werden und jeden Abend die Toten ins Jenseits führen. Sie liebt ihre Großmutter zwar über alles und auch ihre Dohle Jack mag Marinka wahnsinnig gerne – dennoch ist sie mit ihrem Leben sehr unzufrieden.

Als Marinka dann auf den Jungen Benjamin trifft und das erste Mal so richtig merkt, wie schön der Kontakt zu Gleichaltrigen ist, wird dieser große Wunsch in ihr nur noch größer. Leider weiß das Haus immer sehr gut zu verhindern, dass Marinkas Traum nicht wahr wird. Auf mich hat das Haus stellenweise schon einen richtigen bösen Eindruck gemacht. Wirklich gemocht habe ich es anfangs nicht. Allerdings fand ich es sehr faszinierend, dass das Haus eine eigene Persönlichkeit besitzt. Die Charaktere in dem Buch sind einfach nur einzigartig. So fand ich auch die Dohle Jack klasse, Marinkas gefiederter Freund, dessen Lieblingsbeschäftigung es zu sein scheint, Marinka Essen ins Ohr zu stecken. :D
Und auch von der Alten Yaga, auf die unsere Heldin während ihrer Reise noch treffen wird, war ich hellauf begeistert.

Ebenfalls richtig gut gefallen haben mir die Themen und die Botschaften, die das Buch enthält. Es geht um Selbstbestimmung und dem Erwachsen werden, es geht um Wünsche und Träume, um Freundschaft, Liebe und den Tod. All dies wurde sehr gekonnt in eine märchenhafte, fantasievolle, spannende und wunderschöne Geschichte verpackt, die einen Mitfiebern lässt und zum Nachdenken anregt.

Das Einzige, was ich etwas schade fand, ist, dass es keine größeren Illustrationen in dem Buch gibt. Diese hätten diese geheimnisvolle, düstere Atmosphäre nur noch verstärkt. Dafür aber ziert jeder Kapitelanfang die Zeichnung eines kleines Vogels, diese haben mir als große Vogelliebhaberin natürlich ganz besonders gut gefallen.
Auch sehr schön fand ich die vielen russischen Wörter, die hier verwendet werden und die dieses besondere russische Flair nur noch hervorheben. Die Wörter werden überwiegend für Gerichte verwendet und in einem Glossar hinten im Buch auch noch mal erläutert.

Meinen Geschmack hat das Buch komplett getroffen. Die Geschichten um Baba Yagas (ein Märchengestalt aus der slawischen Mythologie) haben es mir schon immer getan. Und auch Märchen aus Osteuropa fand ich schon immer faszinierend. Baba Yagas und auch Häuser auf Hühnerbeinen entstammen also nicht der Fantasie der Autorin, es ist ihr aber wunderbar gelungen, bekannte Figuren mit deren Eigenschaften mit neuen Einfällen und Charakteren zu verbinden und sich somit eine eigene, wundervolle Welt zu erschaffen.
In dieser bekommen wir es mit vielen schrägen Ideen und lauter liebenswerten Charakteren zu tun. Durch die packende Handlung, den flüssigen Schreibstil und die angenehm kurzen Kapitel habe ich das Buch im Nu durchgelesen und ich hoffe sehr, dass es vielleicht noch eine Fortsetzung geben wird.

Fazit: Spannend, fantasievoll und märchenhaft schön. Mir haben das tolle Cover und der sehr vielversprechend klingende Klappentext eindeutig nicht zu viel versprochen. Mir hat „Marinka – Die Reise nach Dazwischen“ richtig gut gefallen. Das Buch erzählt eine ganz besondere Geschichte, welche mich mit den vielen skurrilen Ideen, den liebenswerten Charakteren, dem großartigen Setting und der schaurig schönen Atmosphäre sofort verzaubern konnte. Ich kann das Buch absolut empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.07.2021

Schön, aber auch ziemlich düster

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INHALT:


Marinka ist zwölf Jahre alt und lebt mit ihrer Grossmutter in einem alten, sehr gemütlichen Haus. Ihre Eltern sind gestorben, also ist ihre Oma die wichtigste Bezugsperson in Marinkas Leben. ...

INHALT:


Marinka ist zwölf Jahre alt und lebt mit ihrer Grossmutter in einem alten, sehr gemütlichen Haus. Ihre Eltern sind gestorben, also ist ihre Oma die wichtigste Bezugsperson in Marinkas Leben. Mit anderen Menschen hat das Mädchen kaum wirklich Kontakt. Sie geht nicht zur Schule und bleibt nie länger als einige Tage an ein und demselben Ort. Denn das Haus, in dem Grossmutter und Enkelin leben, hat Hühnerbeine und wandert ständig umher. Und auch die Grossmutter ist keine gewöhnliche Frau, sondern eine Baba Yaga. Ihre Aufgabe ist es, jeden Abend die Verstorbenen in ihrem Haus willkommen zu heissen, die schönen Erinnerungen an deren Leben zu teilen und sie dann durch die geheimnisvolle Pforte ins Jenseits zu führen. Baba liebt ihre Arbeit und macht sie sehr gut. Und ihre Enkelin soll einmal ihre Nachfolgerin werden.

Aber Marinka sehnt sich nach einem ganz normalen Menschenleben. Sie möchte zur Schule gehen, Freundinnen und Freunde haben, etwas mit Gleichaltrigen erleben und länger an einem Ort bleiben. Immer öfter begehrt sie gegen die Regeln der Grossmutter auf und entfernt sich heimlich von dem alten Haus, begleitet allein von ihrem treuen Raben Jack. Dabei begegenet sie freundlichen und weniger netten Menschen und begibt sich, ohne es zu wissen, in grosse Gefahr. Denn ihre Baba hat Marinka etwas verschwiegen, wovon das Mädchen nichts ahnt...


MEINE MEINUNG:

Dieses Buch habe ich nach "Das Mädchen und der flüsternde Wald" gelesen. Gewisse Wiedererkennungsmomente gab es für mich: In beiden Büchern kommt das liebenswerte Haus mit den Hühnerbeinen vor. Und die Figur der Baba Yaga findet sich ebenfalls in beiden Erzählungen. Ich bin jedoch froh, dass ich die Bücher (eher ungewollt) in dieser Reihenfolge gelesen habe. Denn während die Geschichte um Janka herzerwärmend ist, so hat dieses Buch stellenweise schon beängstigende Szenen. "Marinka" spielt in einer Welt, in der sich Diesseits und Jenseits, Realität und Phantasie überschneiden. Es ist eine märchenhafte Erzählung über den Wunsch nach Selbstbestimmung und die Suche nach der eigenen Identität. Leben und Sterben liegen ganz nah beieinander und die Übergänge vom einen zum anderen sind fliessend. Bei der Art der Auseinandersetzung mit dieser Thematik blieben bei mir allerdings einige Fragezeichen. Grundsätzlich finde ich es sehr gut, auch in Kinderbüchern den Themenkreis "Sterben und Tod" zu behandeln. Die im Buch angesprochenen Fragen nach Abschied, Leid und Tod blieben mir aber bei den Antworten, welche Sophie Anderson mit ihrer Geschichte gibt, etwas zu oberflächlich.

So wie Janka steht auch Marinka auf der Schwelle zum Erwachsenwerden und ist auf der Suche nach ihrer Herkunft, ihrem weiteren Weg und echter Freundschaft. Dieser Entwicklungsschritt ist auch in diesem Buch sehr gut und einfühlsam geschildert und kann mit Sicherheit von vielen jungen LeserInnen gut nachempfunden werden. Die Protagonistin war mir in diesem Buch nicht ganz so sympathisch, aber das ist natürlich Geschmackssache.


Die Covergestaltung ist sehr schön und ansprechend, es gibt einiges darauf zu entdecken!


FAZIT:

Sophie Anderson ist eine grossartige Erzählerin, das wird auch in diesem Buch einmal mehr deutlich. Sie entwirft fantastische und spannende Welten und erschafft liebenswerte Hauptfiguren, die einem sogleich ans Herz wachsen. Aufgrund der grossen Themen, die im Hintergrund dieser Geschichte stehen, und der oftmals sehr düsteren und teilweise auch beklemmenden Atmosphäre würde ich diesen Roman eher für etwas ältere Jugendliche (ab 12) empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Ich mochte das Buch wirklich gerne und es hat mich berührt (:

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"Mein Haus hat Hühnerbeine, Mehrmals im Jahr steht es mitten in der Nacht plötzlich auf und verlässt den Ort, der bis dahin unser Zuhause war." Seite 7

Marinka ist zwölf Jahre alt und möchte so gerne ...

"Mein Haus hat Hühnerbeine, Mehrmals im Jahr steht es mitten in der Nacht plötzlich auf und verlässt den Ort, der bis dahin unser Zuhause war." Seite 7

Marinka ist zwölf Jahre alt und möchte so gerne einfach ein normales Mädchen sein. Doch als Enkelin einer Baba Yaga ist "normal" nicht gerade möglich. Anstatt zur Schule zu gehen und mit Freunden abzuhängen, reißt sie mit ihrer Großmutter quer durchs Land und hilft den Toten ihren Frieden zu finden. Jeden Abend kommen die Toten ins Haus von Baba Yaga und finden dort am Ende der Nacht zu den Sternen.

Das Cover spricht mich leider nicht an, allerdings bin ich ja auch nicht die Zielgruppe. Der Schreibstill war toll, sehr liebevoll und es wurde nirgendwo zu lang oder zäh. Ich finde ihn auch für Kinder absolut angemessen und in Ordnung. Die Thematik allerdings, es geht sehr viel um Tod, das fand ich schon schwere Kost. Ich würde da auf jeden Fall aufpassen, welches Kind dieses Buch liest. Gleichzeitig geht es auf wunderschöne Art um Verlust und ein Mädchen, das anders ist und lernt, damit umzugehen. Ich mochte das Buch wirklich gerne und es hat mich berührt (:

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