Cover-Bild Milchbar
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 18.04.2023
  • ISBN: 9783351051068
Szilvia Molnar

Milchbar

Roman
Julia Wolf (Übersetzer)

Ein kraftvoller und komischer Roman über Mutterschaft

Für alle Leser:innen von Charlotte Roche, Rachel Cusk und Mareice Kaiser

»Ein bahnbrechendes, aufregendes Buch über das Muttersein.« The New York Times

Als das Baby auf die Welt kommt, änder sich alles. In »Milchbar« erzählt Szilvia Molnar die Geschichte einer jungen Frau, die Mutter wird. Sie verbringt viel Zeit allein in ihrer Wohnung. Mutterschaft ist für sie eine komplizierte Erfahrung, zärtlich und brutal, erfüllend und banal. Immer wieder Stillen, Tragen, Wickeln -- der eigene Körper ein Wrack. Tage und Nächte strecken sich ins Unendliche. Der einzige Besuch, den sie bekommt, ist von einem merkwürdigen alten Witwer, der im selben Haus wohnt wie sie und mit dem sie sich anfreundet. In emotionalen Bildern erzählt Szilvia Molnar vom Zustand der ersten Wochen als Mutter zwischen Überwältigung, Isolation, Angst und Neubeginn. Das lebendige Porträt einer jungen Frau in ihren körperlichsten und ursprünglichsten Momenten.

»Szilvia Molnar schreibt mit schneidender Wahrhaftigkeit. Ein eindrucksvoller Blick darauf, was eine Frau, die gerade Mutter wird, durchmacht.« Publishers Weekly  

»In ›Milchbar‹ wird über Dinge geschrieben, die in der Literatur bisher nicht vorkamen: eine Milchpumpe, Wochenbett-Netzhosen, riesige Binden. Während Molnar die Realität von Mutterschaft einfängt, passieren in ihrem Roman wundersame Dinge. Elektrisierend, wie Molnar mit messerscharfem Witz aus dem Leben einer jungen Mutter erzählt.« Rita Bullwinkel  

»Szilvia Molnar erzählt vom offenen Körper und der offenen Seele einer Frau, die gerade ein Kind geboren hat. Für all das Wunde und das Wunderbare, das Zärtliche und das Erschreckende, für das es noch viel zu wenig Worte gibt, findet sie genau die richtigen.« Maria-Christina Piwowarski 

»›Milchbar‹ wagt es, das unantastbare Diktat der Mutterliebe in Frage zu stellen.« Bomb Magazine

»Molnar schreibt präzise und kraftvoll, und in einer Form, die es auch kinderlosen Menschen möglich macht, die Brutalität und Zärtlichkeit dieses Zustands annähernd nachzuvollziehen.« Galore

»Szilvia Molnar hat einen sehr ehrlichen und gerade deshalb so bewegenden Roman geschrieben.« Christoph Amend, Zeit Magazin Newsletter

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2023

Ein ehrliches Porträt der Postpartalen Zeit

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"Wenn da niemand ist, der dir zeigt, dass Mutterschaft für immer ist, kann die Erkenntnis etwas anderes als ein völliger Schock sein? Wie kann sich dieser Zustand überhaupt Mutterschaft nennen?"


In "Milchbar" ...

"Wenn da niemand ist, der dir zeigt, dass Mutterschaft für immer ist, kann die Erkenntnis etwas anderes als ein völliger Schock sein? Wie kann sich dieser Zustand überhaupt Mutterschaft nennen?"


In "Milchbar" erzählt Szilvia Molnar von einer jungen Frau, die gerade ihr erstes Kind geboren hat. Abwechselnd berichtet die Ich-Erzählerin, deren Namen wir nicht kennen, von der Vorfreude während der Schwangerschaft, und den ernüchternden Wochen nach der Geburt. Wochen mit Schlafmangel, Hormonchaos, Wunden, Schmerzen, Fremdbestimmtheit, Konflikten in der Partnerschaft und mit viel Zärtlichkeit und Liebe. Wochen, auf die einen niemand vorbereiten kann. Gefühle, die Nicht-Gebärende nicht nachvollziehen können. Ich habe so viel aus diesem Buch ähnlich erlebt. Szilvia Molnar schafft es, all diese verwirrenden Gefühle ganz offen und verwundbar zu benennen. Ein tolles Buch, das für mich die postpartale Zeit erstaunlich akkurat beschreibt. Ich würde das Buch jedoch nicht während der Schwangerschaft empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Sehr lesenswert

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„𝘞𝘦𝘯𝘯 𝘥𝘢 𝘯𝘪𝘦𝘮𝘢𝘯𝘥 𝘪𝘴𝘵, 𝘥𝘦𝘳 𝘥𝘪𝘳 𝘻𝘦𝘪𝘨𝘵, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘔𝘶𝘵𝘵𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘪𝘴𝘵, 𝘬𝘢𝘯𝘯 𝘥𝘪𝘦 𝘌𝘳𝘬𝘦𝘯𝘯𝘵𝘯𝘪𝘴 𝘦𝘵𝘸𝘢𝘴 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘴 𝘢𝘭𝘴 𝘦𝘪𝘯 𝘷𝘰̈𝘭𝘭𝘪𝘨𝘦𝘳 𝘚𝘤𝘩𝘰𝘤𝘬 𝘴𝘦𝘪𝘯? 𝘞𝘪𝘦 𝘬𝘢𝘯𝘯 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘥𝘪𝘦𝘴𝘦𝘳 𝘡𝘶𝘴𝘵𝘢𝘯𝘥 𝘶̈𝘣𝘦𝘳𝘩𝘢𝘶𝘱𝘵 𝘔𝘶𝘵𝘵𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘯𝘦𝘯𝘯𝘦𝘯?“ (𝘚. 114)

In ...

„𝘞𝘦𝘯𝘯 𝘥𝘢 𝘯𝘪𝘦𝘮𝘢𝘯𝘥 𝘪𝘴𝘵, 𝘥𝘦𝘳 𝘥𝘪𝘳 𝘻𝘦𝘪𝘨𝘵, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘔𝘶𝘵𝘵𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘪𝘴𝘵, 𝘬𝘢𝘯𝘯 𝘥𝘪𝘦 𝘌𝘳𝘬𝘦𝘯𝘯𝘵𝘯𝘪𝘴 𝘦𝘵𝘸𝘢𝘴 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘴 𝘢𝘭𝘴 𝘦𝘪𝘯 𝘷𝘰̈𝘭𝘭𝘪𝘨𝘦𝘳 𝘚𝘤𝘩𝘰𝘤𝘬 𝘴𝘦𝘪𝘯? 𝘞𝘪𝘦 𝘬𝘢𝘯𝘯 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘥𝘪𝘦𝘴𝘦𝘳 𝘡𝘶𝘴𝘵𝘢𝘯𝘥 𝘶̈𝘣𝘦𝘳𝘩𝘢𝘶𝘱𝘵 𝘔𝘶𝘵𝘵𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘯𝘦𝘯𝘯𝘦𝘯?“ (𝘚. 114)

In „Milchbar“ begleiten wir eine junge Mutter durch die Schwangerschaft und die ersten, anstrengenden Wochen mit Baby.
Es geht um völlige Selbstaufgabe, darum sich selbst komplett zu verlieren und in einem anderen Menschen wieder zu finden. Es geht um Abhängigkeit, sowohl auf Seiten der Mutter, als auch auf Seiten des Kindes.
Molnar ist in ihren Schilderungen gnadenlos ehrlich. Eine Ehrlichkeit die ich so in der Literatur über Mutterschaft noch nicht gelesen habe. Sie beschreibt den „zerstörten“ Körper, ambivalente Gefühle dem Kind gegenüber und auch die sich verändernde Partnerschaft. Überforderung spielt eine große Rolle, auch die fehlende Unterstützung durch den Mann, der sein Leben wie gewohnt weiterführt. Es geht um Gefühle der Einsamkeit, die sich nicht nur im Innen, sondern auch im Außen spiegeln. Die Mutter verlässt das Haus nicht, ihr einziger Kontakt zur Außenwelt, während den ersten Wochen, besteht zu einem alten Nachbarn, der ebenso in der Einsamkeit gefangen ist, wie sie selbst, nachdem vor kurzem seine Frau überraschend verstorben ist.
Schlafentzug wird thematisiert und damit einhergehend auch alles, was er mit sich bringt. Ebenso stehen Selbstzweifel und der Drang sich selbst schlecht zu machen im Fokus, sowie das Gefühl eine schlechte Mutter zu sein.
Als Mutter konnte ich viele, wenn auch nicht alle, Gedankengänge sehr gut nachvollziehen und ich glaube, dass dieses Buch eine Bereicherung für junge Eltern sein kann, thematisiert es doch so viele Themen, die gern von der Gesellschaft tot geschwiegen werden. In den meisten Fällen, bekommt man Geschichten erzählt über die tolle erste Zeit mit Säugling, wie schön es ist, wie gut Babys riechen, wie süß sie sind und wie spannend es ist, die Entwicklung zu verfolgen. Dies mag auch alles stimmen und in einigen Fällen verläuft diese erste Zeit auch genau so schön, aber es gibt auch andere Realitäten, die eben mit dieser Überforderung und auch der Frage einhergeht, ob die Entscheidung für ein Kind, die Richtige war, und über die selten (bis nie) so ausführlich gesprochen wird.
Es sollte viel mehr Bücher geben, die ehrlich auf das Thema Mutterschaft eingehen, schon allein aus dem Grund, den Druck aus dem Thema zu nehmen. Mutter sein ist nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen … es kann, gerade in der ersten Zeit, unglaublich anstrengend sein und zu dieser Anstrengung, kommen dann auch noch Schuldgefühle, da alle anderen anscheinend super damit zu recht kommen.

Veröffentlicht am 03.12.2023

Du weißt erst zu schätzen, was du hast, wenn du es verlierst.

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Das Cover zeigt in großer Unschärfe eine weibliche Brust, die Milchbar – passend zum Thema gewählt. Zwischen Stillen, Herumtragen und Wickeln des Neugeborenen enthält der Roman wenig Handlung. Die Realität ...

Das Cover zeigt in großer Unschärfe eine weibliche Brust, die Milchbar – passend zum Thema gewählt. Zwischen Stillen, Herumtragen und Wickeln des Neugeborenen enthält der Roman wenig Handlung. Die Realität von Mutterschaft wird realistisch eingefangen, denn eben noch frei und selbstbestimmt, muss die junge Frau, die Ich-Erzählerin, nun nach der Geburt den endlosen Bedürfnissen des Babys gerecht werden. Im neuen Leben mit postnataler Depression, mit Milchpumpe, Wochenbett-Netzhosen, riesigen Binden für ihren wunden Körper, springt die Autorin etwas gedanklich wirr in ihr vorheriges Leben, beschreibt daneben ihre völlige Selbstaufgabe in großer Einsamkeit, auch ihre teils perversen Gedanken John und das Baby betreffend. Ihre partnerschaftlichen Veränderungen werden ebenso angesprochen. Reflektionen über das Übersetzen von Texten und über Bryologie als der Wissenschaft von den Moosen spielen in diesem ehrlichen Mutterporträt eine nachrangige Rolle. Der Schreibstil ist teilweise brutal, sprüht nicht voller Begeisterung und Liebe für das Baby, sondern kämpft ich-bezogen mit der noch neuen Mutterschaft und ihrer körperlichen und seelischen Überforderung.

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