Geheimnisse rund um die grüne Kapelle
PerlenDas Cover lässt bei genauerem Hinsehen ein Schwarz-Weiß-Foto erkennen, hinterlegt in Schlangenlinie angeordneten, kreisrunden Ausschnitten, wie Perlen an unsichtbarer Schnur angeordnet. Der Titel PERLEN ...
Das Cover lässt bei genauerem Hinsehen ein Schwarz-Weiß-Foto erkennen, hinterlegt in Schlangenlinie angeordneten, kreisrunden Ausschnitten, wie Perlen an unsichtbarer Schnur angeordnet. Der Titel PERLEN geht auf ein Lieblingsgedicht der geliebten, vermissten Mutter zurück, deren Bedeutung sich nach und nach auch dem Leser erst voll erschließt. Jedes Kapitel beginnt mit englischen Reimen, Gedichten, im Text selbst gibt es auch erinnerte Lieder und Märchen im Original aus Gute-Nacht-Geschichten der Mutter, deren plötzliches, rätselhaftes Verschwinden erst in den letzten zwei Kapiteln mit einem tröstlichen Ort des Gedenkens aufgedeckt wird. Insgesamt wirkt der Schreibstil sehr poetisch. Die Szenerie spielt in Wolverhampton und Birmingham in zwei voll eingerichteten, renovierungsbedürftigen Häusern von Senioren als übernommenes Zuhause. Die mysteriöse Hauptfigur Marianne, immer in einer anstrengenden Außenseiterrolle, quält sich ab acht Jahren mit Fragen, Erinnerungen und Schuld rund um ihre sie prägende Mutter. In nicht ganz chronologisch angeordneten Rückblenden erhellt sich ihr sehr problematisches Erwachsenwerden. Themen wie Trauer, psychische Erkrankungen der Tochter, die postpartale Depression der Mutter, deren Suche nach Trost werden einfühlsam behandelt. Jedoch findet sich auch das ein oder andere Kapitel ohne Sinnzusammenhang zum großen Rest mit rotem Faden.
Insgesamt ein einfühlsamer Roman über tiefe Traurigkeit, britische Folklore und Poesie, Einrichtungen wie Age UK, Bräuche wie Besenhochzeit und die WAKES.