Cover-Bild Minigolf Paradiso
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 21.05.2016
  • ISBN: 9783499236303
Alexandra Tobor

Minigolf Paradiso

Das Paradies ist immer, wo wir nicht sind.
Sommerferien 1997. Die sechzehnjährige Malina findet heraus, dass ihr Großvater, der vor vielen Jahren ertrunken sein soll, alles andere als tot ist. Alois Dudek lebt: als Talkshow-Teilnehmer, Losbudenverkäufer und Minigolfanlagenbetreiber. Gleich nebenan in Castrop-Rauxel! Malina fährt hin, aber der Besuch endet im Desaster. Alois ist kein Vorbild-Opa, sondern ein Verlierer im Elvis-Kostüm, ein alberner Märchenerzähler. Und er hat Schulden bei den falschen Leuten. Als er Opfer eines Überfalls wird, hauen Alois und Malina ab. Ihre Flucht wird zur Reise in die Vergangenheit: in die polnische Heimat, von der Malinas Eltern nie erzählen wollten …
Eine schräge Road Novel über eine Familienzusammenführung auf Abwegen

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Sumsi1990 in einem Regal.
  • Sumsi1990 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2017

tolle Sommerlektüre

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1997. Es sind Sommerferien:

Der Teenager Malina hat es nicht leicht - als Aussiedlerkind ist sie eine Außenseiterin, die vor lauter Anpassungsdruck (Niemand soll merken, dass die Familie aus Polen stammt, ...

1997. Es sind Sommerferien:

Der Teenager Malina hat es nicht leicht - als Aussiedlerkind ist sie eine Außenseiterin, die vor lauter Anpassungsdruck (Niemand soll merken, dass die Familie aus Polen stammt, da dies soziale Ausgrenzung und sogar Gewaltandrohung bedeutet) ganz schüchtern geworden ist. Ausserdem hat sie die typischen Adoleszenzprobleme - ein schlaksiger Körper, mit den Eltern liegt sie im Generationenclinch.

Hinzu kommt jedoch ein handfestes Identitätsproblem - Einzelkind Malina weiss nichts über ihre Wurzeln. Wieso fahren die Eltern nie mehr nach Polen, weshalb ist der Kontakt zu Oma Rosa abgebrochen? Als Malina auf einer VHS - Kassette eine Gameshowaufnahme sieht, traut sie ihren Augen nicht: Der Kandidat ist doch der verstorbene Opa Alois! Oder ist er etwa gar nicht tot ?

Malina macht sich auf die Suche nach ihrem Hochstapler - Großvater und wächst dabei über sich hinaus - sie versöhnt die Familie und findet ihre Wurzeln. So kann sie endlich ihr Leben leben. Doch zuerst geht es von Deutschland nach Polen ...

Dieses Buch ist die ideale Sommerlektüre für alle, die skurrile roadtrips mit schrägen Figuren lieben! Auch sprachlich und stilistisch konnte mich der Roman überzeugen - neben absurden Situationen gibt es eine große Portion Tiefgang und schöne Sprachbilder.

Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen. Die story ist flüssig und witzig geschrieben, wobei ich den zweiten Teil des Romans lieber als den ersten Teil mochte. Es ist keine platte nineties - Klamotte, sondern ein feines Buch über das Erwachsenwerden und über die Erkenntnis der eigenen Stärke.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Minigolf Paradiso

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Ich hatte das große Glück dieses Buch im Rahmen der Leserunde gewonnen zu haben und habe mich gleich nach Erhalt hineingestürzt!

Inhalt:
Dieser Roman handelt von Malina, einer jugendlichen polnischstämmigen ...

Ich hatte das große Glück dieses Buch im Rahmen der Leserunde gewonnen zu haben und habe mich gleich nach Erhalt hineingestürzt!

Inhalt:
Dieser Roman handelt von Malina, einer jugendlichen polnischstämmigen Deutschen, welche sich selbst für "unsichtbar" hält, da sie wenig Anschluss hat und ihre Freizeit gern mit Büchern verbringt. Eingangs der Geschichte lernt man Malinas Mutter kennen und erfährt, dass diese mit allen Mitteln versucht den polnischen Imigrationshintergrund der Familie zu verstecken. Da Malina als Sommerferienaufgabe Nachforschungen zu ihren Verwandten bzw. ihrer Familie anstellen soll, versucht sie trotzdem Infos von der Mutter zu erhalten. Als sie dann alleine zu Hause ist und durch Zufall eine alte Videokassette in die Finger bekommt, findet sie heraus, dass der totgeglaubte Großvater Aldi noch am Leben ist. Nach erfolgreichen Recherchen begieb sie sich zu diesem, was in einem Roadtrip durch Deutschland und Polen führt, welcher die Familiengeschichte Stück für Stück aufrollt.
Anzumerken ist jedenfalls noch, dass der Roman mitten in den 90ern spielt und die Geschichte dadurch mit netten Seitenhieben auf diese Zeit gespickt ist, die einen regelmäßig zum Schmunzeln bringen!

Schreibstil:
Der Roman ist in mittellange Kapitel gegliedert (ca. 10 Seiten) und ist aus Sicht von Malina verfasst. Er ist locker und leicht zu lesen, ohne dass Langeweile aufkommt.


Fazit:
Auch wenn für mich der Mittelteil und somit gerade der Trip von Großvater und Enkelin teilweise ein wenig nichtssagend und langwierig war und mir die Figur von Opa Aldi eine bis zum Schluss unsympathisch blieb, habe ich diese Lektüre sehr genossen.
Wie von der Autorin selbst auch angeführt, handelt es sich um eine Roadnovel, welches Genre man von "Tschick" und Konsorten schon kennt. Auch wenn mit diesem Vergleich die Latte ziemlich hoch gelegt wurde, kann der Roman diesem doch jedenfalls stand halten. Mir hat der Roman sehr gut gefallen und gerade die Seitenhiebe auf die 90er fand ich eine nette und gelungene Idee.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Minigolf Paradiso

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Minigolf Paradiso, von Alexandra Tobor

Cover:
Ein Handlungsort, der im Buch sehr wichtig ist/wird.

Inhalt:
Durch einen Zufall, findet die 16jährige Malina heraus, dass ihr Opa, der vor vielen Jahren ...

Minigolf Paradiso, von Alexandra Tobor

Cover:
Ein Handlungsort, der im Buch sehr wichtig ist/wird.

Inhalt:
Durch einen Zufall, findet die 16jährige Malina heraus, dass ihr Opa, der vor vielen Jahren in einem See in Polen ertrunken sein soll, sehr wohl noch lebt.
Und zwar gleich neben an in Castrop-Rauxel auf einer Kirmes soll er sich aufhalten. Da sie gerade eh Sommerferien hat und ihre Eltern in Urlaub sind, sie also alleine zu Hause ist, geht sie auf die Suche nach ihm.
Doch die ersten Ergebnisse sind niederschmetternd.
Der Opa ist ein Mann mit blühender Phantasie, der auch vor kleinen Gaunereinen nicht halt macht und Schulden bei den falschen Leuten hat. Nach einem Überfall, ergreifen Malina und ihr Opa die Flucht, die sie nach Polen und in die Vergangenheit führt.

Meine Meinung:
Schon auf der 2. Seite wusste ich: das ist ein super Schreibstil: locker, witzig, schlagfertig, was ganz besonderes, klasse Wortwahl, nicht so 0/8/15.
Beispiele/Zitate:
-- Die Tür wird von zwei überfressenen Mülleimern bewacht, die Pappschalen würgen.
---Meine Kinnlade sinkt immer tiefer, aber bevor sie die Erdkruste in Australien durchschlagen kann........

Dann bekommt die Geschichte immer mehr zum Nachdenken (ohne ihre Leichtigkeit zu verlieren), am Anfang finden wir es nur ganz sachte zwischen den Zeilen, bis es ganz deutlich hervortritt mit Aussagen wie: -Ein toller Satz und ein großes Lob für den Opa - „Ich habe immer nur Hindernisse gesehen. Du siehst überall Möglichkeiten!“

Malina ist so ein bisschen eine unsichtbare Außenseiterin, aber sie geht recht beherzt ihren Weg.
Der Opa ist schwer einzuschätzen, er ist ein Luftikus, ein kleiner Gauner, mit „Recht und Ordnung“ nimmt er es nicht so genau, und er hat eine blühende Phantasie, ist der geborene Schauspieler und ein guter Menschenkenner.

So nach und nach erfahren wir, dass die Geschichte um den „Tod im See“ verschiedene Seiten hat, dass nicht alles Gold ist was glänzt und man sich nirgends einfach ins gemachte Nest setzen kann.

Das Buch endet mit einer tollen Weisheit von Kierkegaard: Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber leben muss man es vorwärts.

Autorin:
Alexandra Tobor, geboren in Polen, kam 1989 als Achtjährige nach Deutschland, sie lebt heute in Augsburg.

Mein Fazit:
Das Buch hat mir gut gefallen.
Für mich macht das Buch vom Anfang bis zum Schluss einen Wandel durch.
Von super lustig und witzig, zu nachdenklich und mit Botschaft, beides sehr gelungen. Von mir super 4 Sterne.