Cover-Bild Autonom
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Tor
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 23.05.2018
  • ISBN: 9783596702589
Annalee Newitz

Autonom

Roman
Birgit Herden (Übersetzer)

»›Autonom‹ ist für Biotechnologie und künstliche Intelligenz das, was ›Neuromancer‹ für das Internet war.« Neal Stephenson
Zacuity ist eine neue Droge, der ganz heiße Scheiß. Wenn man sie nimmt, wird die Arbeit zu einer wahren Freude. Die Nebenwirkung: Man will nicht mehr aufhören zu arbeiten. Man arbeitet sich wortwörtlich zu Tode.
Jack ist eine Patentpiratin, die Medikamente der Pharmaunternehmen kopiert und auf dem Schwarzmarkt verkauft, auch Zacuity. Als die ersten Opfer auftauchen, gibt man ihr die Schuld. Doch Jack ist sich sicher, dass nicht ihre Kopien, sondern schon das ursprüngliche Präparat zu Suchterscheinungen und massiven gesundheitlichen Schäden führt. Sie nimmt Kontakt zu einigen alten Bekannten auf, idealistischen Pharmaforschern, mit denen sie studiert hat, und gemeinsam machen sie sich an die weitere Erforschung des Medikaments.
Doch die Zeit wird knapp: Denn inzwischen wird sie von dem Pharmakonzern Zaxy als Terroristin gejagt. Ein Agent der IPC (International Property Coalition) hat sich mit einem Kampfroboter an ihre Fersen geheftet. Stück für Stück rekonstruieren die beiden das Netzwerk, in dem sich Jack bewegt. Die Schlinge zieht sich langsam zu …
»Autonom« von Annalee Newitz ist harte Science Fiction über die Welt in hundert Jahren. Für alle Leser von William Gibson, Cory Doctorow, Neal Stephenson und Andy Weir.
»Newitz holt den Cyberpunk ins 21. Jahrhundert.« B&N Sci-Fi and Fantasy Blog

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2018

Entdeckung der eigenen Autonomie

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Sie hören auf zu Essen, zu Trinken, zu Schlafen. Alles was sie tun wollen, ist arbeiten.

Als die ersten Personen wegen der Arbeitsdroge Zacuity krank werden, vermutet man, dass die billigen Raubkopien ...

Sie hören auf zu Essen, zu Trinken, zu Schlafen. Alles was sie tun wollen, ist arbeiten.

Als die ersten Personen wegen der Arbeitsdroge Zacuity krank werden, vermutet man, dass die billigen Raubkopien daran Schuld sind. Und vor allem die Patent-Aktivistin und Piratin Jack gerät ins Fadenkreuz und befindet sich nun auf der Flucht vor den Agenten der Patentkonzerne, die sie zum Schweigen bringen wollen. Denn Jack hat entdeckt, dass ihre Kopien perfekte Nachbildungen des eigentlich illegalen Medikaments sind und würde das nur zu gerne aufdecken...


Protagonisten

Jack arbeitet nicht nur für das Geld, sondern weil sie auch Gutes damit tun will. Sie ist seit langem der Ansicht, dass Patente der Allgemeinheit sehr schaden, weil wichtige Medikamente so viel zu teuer verkauft werden können und für viele Bedürftige dann unerreichbar sind. Nun macht sie Raubkopien, um diese dann günstiger zu verkaufen und sie ist auch sehr gut in dem, was sie tut. Parallel zur Gegenwart gibt es noch Rückblicke zu ihrer Vergangenheit, wie sie in diese Welt der Patent-Aktivisten kam und was sie schon durchmachen musste. Dadurch kann man mit der Zeit auch besser nachvollziehen, warum sie oft missgelaunt wirkt und auch etwas verbittert.


Paladin ist ein Militär-Bot und hat einen Kontrakt mit den Patentkonzernen. Mit seinem menschlichen Kollegen Eliasz ist er nun auf der Jagd nach Jack und trifft dabei auf alle möglichen anderen Patent-Piraten. Ihre Methoden waren mir nicht immer ganz geheuer, aber der semi-autonome Paladin ist mir doch schnell ans Herz gewachsen. Auf seiner Reise lernt er nämlich auch viel über sich selbst, entdeckt seine Gefühle und macht einige Veränderungen durch. Dabei macht seine neugierige und faszinierte Art nochmal klar, wie fremd das alles für ihn ist und dass es für Bots nicht selbstverständlich ist, autonom zu sein.


Handlung & Schreibstil

Die Frage der Autonomie spielt eine große Rolle in diesem Buch und ich fand das auch interessanter als die Patent-Piraten-Geschichte. Menschen und Roboter können einen Kontrakt haben – bei Bots ist es in der Regel bei ihrer Entstehung und bei Menschen nach Gesetz erst nach ihrer Volljährigkeit. Dieser Kontrakt macht das Individuum dann zu einem Sklaven, was die Bots meistens nicht mal ganz spüren, weil sie nicht zwischen den Befehlen des Kontrakts und ihren eigenen Wünschen unterscheiden können. Autonomie bedeutet ohne Kontrakt zu sein, also Freiheit und Selbstbestimmung. Das fand ich ziemlich spannend umgesetzt und Paladin bei seinen Entdeckungen diesbezüglich zu folgen, war wirklich interessant und für mich das beste an dem Buch.


Außerdem fand ich Dinge wie die Konversation zwischen den Bots wirklich unterhaltsam, weil sie erst eine Verbindung aufbauen, Schlüssel tauschen, Daten senden und auch das Ende ankündigen. Ich kann aber nicht sagen, ob Nicht-Informatiker das auch so lustig finden wie ich :D


Fazit

Mir hat in „Autonom“ vor allem die Selbstentdeckungsreise des Bots Paladin gefallen, der sich langsam der Autonomie annähert und dabei seine eigenen Gefühle zu verstehen beginnt. Auch ansonsten war es ein wirklich interessantes Buch!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Kann ein Robot lieben?

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„AUTONOM“ VON ANNALEE NEWITZ
2. ZUM INHALT VON „AUTONOM“
Der Klappentext hat mich sofort angezogen. Dystopie oder Utopie? Wie schaut die Welt in hundert Jahren aus? Wer hat das Sagen? Wie hat sich die ...

„AUTONOM“ VON ANNALEE NEWITZ
2. ZUM INHALT VON „AUTONOM“
Der Klappentext hat mich sofort angezogen. Dystopie oder Utopie? Wie schaut die Welt in hundert Jahren aus? Wer hat das Sagen? Wie hat sich die Gesellschaft entwickelt? Sind wir vom Fortschritt überfahren worden?

Die amerikanische Journalistin, Autorin, Bloggerin und Analystin zeigt in „Autonom“, ein Setting, das nicht nur mit neuen Techniken, KI, Robots usw glänzt sondern auch eine Welt, die von Pharmafirmen beherrscht wird, die ihre Macht mithilfe neuer Techniken und Gewalt durchsetzen.

Gesundheit können sich nur Reiche leisten. Jack kopiert Zacuity, ein Medikament, das die Menschen zu Höchstleistungen anspornt. Der Konzern gibt nun Jack die Schuld an der fatalen Wirkweise des Produkts. Sie wird zum Freiwild und versucht, nun ihre Unschuld zu beweisen, indem sie an dem Medikament mit Gleichgesinnten weiterforscht.

Elias und Paladin sind das Team, das Jack eliminieren soll. Ein Agent und ein Kampfroboter.


Wer nun glaubt, mit Technik überhäuft zu werden, liegt vollkommen falsch. Annalee Newitz betrachtet das „Zwischenmenschliche“ bzw. das „Zwischen-Maschine-und-Mensch-liche der Seite und die daraus resultierenden Probleme.

Wie entwickelt sich Bewusstsein? Ab welchem Zeitpunkt wird aus Lernfähigkeit Transferfähigkeit und letztendlich wann beginnt es, sich selbst bewusst zu sein? Ist es dann immer noch Hardware mit der zugehörigen Software oder hat hier die Evolution einfach ihren Gang genommen?

Robots werden mit dem Wunsch programmiert, ihrem „Herrn“ zu gefallen. Kann es sich zu einem Bedürfnis nach Liebe entwickeln. Ab welchem Punkt beginnen erotische Gefühle?

Wer gerne im Kopfkino versinkt, ist hier genau richtig. Wird so die Zukunft der Menschheit aussehen?

Wird es Menschen geben, die versklavt sind und genauso wenig Rechte wie Robots haben? Wird es Robots geben, die bei Familien aufwachsen, promovieren und autonom ihr Leben führen?

Wer ist in dieser Zukunft überhaupt noch autonom?

5/5 Punkten

3. PROTAGONISTEN
Paladin, ein Kampfroboter, der sein Gender wechselt, um seinem Partner nahe zu sein.

Eliasz, Paladins Partner, ein Agent des Konzerns. Fühlt sich körperlich von Paladin angezogen. Er sieht Paladin als Partner an und schätzt die Vorzüge des Robots.

Jack, eine Produktpiratin, die gegen die Ungerechtigkeit und mangelnde Gesundheitsfürsorge des Systems revoltiert.

Die Charaktere haben Tiefe. Sie reflektieren, fühlen sich schuldig und haben widersprüchliche Gefühle. Eben so, wie wir es von Menschen kennen.

4. SPRACHLICHE GESTALTUNG
Das Buch lässt sich locker lesen, technische Begriffe halten sich im Rahmen. Zwischendurch ebbt die Spannung etwas ab, was sich zum Schluss hin ändert.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge.

5/5 Punkten

5. COVER UND ÄUSSERE ERSCHEINUNG
„Autonom“ von von Annalee Newitz, aus dem Amerikanischen von Birgit Herden hat 352 Seiten, einen Flexibler Einband Einband und ist am 23.05.2018 unter der ISBN 9783596702589 bei FISCHER Tor, im Genre: Sciencefiction erschienen.

5/5 Punkten

6. FAZIT
Das ist intelligente Sciencefiction mit Action und Gefühlen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Vision durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Im Ereignishorizont?

Wir werden sehen!

Können wir problemlos mit Robots zusammenleben?

Wer „Peripherie“ von William Gibson (Rezension) mag, ist hier richtig.

@FISCHER Tor,
Vielen Dank für das schöne Rezensionsexemplar!

Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.

Auf Connies Schreibblogg findet ihr weiterführende Links

Veröffentlicht am 12.08.2018

Hat mich leider enttäuscht, war mir zu wenig Spannung...

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Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Ich lese gerne Science-Fiction und der Klappentext hat mich sehr angesprochen.

Cover:
Das Cover wirkt sehr düster, aber dennoch geordnet und futuristisch. ...

Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Ich lese gerne Science-Fiction und der Klappentext hat mich sehr angesprochen.

Cover:
Das Cover wirkt sehr düster, aber dennoch geordnet und futuristisch. Für mich entspricht es genau dem Typ eines SF-Buches.

Inhalt:
Jack ist eine Patentpiratin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, für arme Leute Medikamente und Drogen zu kopieren. Leider geriet sie dadurch ins Visier von Ermittlungen, als die neue Droge Zacuity dafür sorgte, dass Menschen süchtig nach Arbeit wurden und daran starben.

Handlung und Thematik:
In dieser Dystopie spielen Medikamente und Drogen sowie deren Patente eine große Rolle. Die Vorstellung, dass Pharma-Unternehmen einmal die Welt beherrschen, ist sehr beängstigend. Auch der Einfluss von Roboter ist gut dargestellt. Diese Punkte sind quasi die Haupthandlung, welche leider nicht wirklich bewegend ausgebaut wurde. Das Ende hat mich auch nicht gerade vom Hocker gehauen, ich hätte mir mehr Inhalt oder zumindest eine Moral oder ähnliches gewünscht.

Charaktere:
Judith Chen alias Jack ist absolut selbständig und stark. Ich finde es gut, dass sie sich für Menschen einsetzt, denen es schlechter geht, auch wenn sie dadurch alles aufs Spiel setzt. Sie war leider der einzige Charakter, den ich in diesem Buch leiden konnte. Ihr Weggefährte Dreinull war etwas seltsam, ich konnte ihn nie einschätzen.
Eliasz und Paladin handelten für mich nicht immer ganz schlüssig. Auch ihre Beziehung zueinander fand ich absolut verstörend und unpassend. Das ist nicht das, was ich in einem SF-Buch lesen möchte… Mir fehlte auch irgendwie die Charakter-Tiefe…

Schreibstil:
Der Einstieg ins Buch war nicht ganz leicht. Auch wenn ich mich in IT und Medizin auskenne, fand ich es sehr anstrengend, gleich mit so vielen Begrifflichkeiten bombardiert zu werden. Auch fehlte mir irgendwie der Einstieg ins Szenario. Einzig und allein die Dialoge zwischen den Bots, mit deren Protokollen fand ich cool. Die Story war größtenteils echt langatmig und hatte wenig Inhalt und Spannung.

Persönliche Gesamtbewertung:
Ich wurde leider von diesem Buch sehr enttäuscht. Das Thema und die Idee waren großartig, leider wurde das Potential nicht genutzt. Mir fehlte es auch an der Charakter-Tiefe und an einem leichteren Einstieg. Besonders die Beziehung zwischen Eliasz und Paladin fand ich verstörend und etwas too much. Leider kein Buch, das ich empfehlen kann.