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Veröffentlicht am 27.03.2025

Eine Welt ohne Empathie

Der Schatten einer offenen Tür
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Eine Welt ohne Empathie
In Sasha Filipenkos Roman „Der Schatten einer offenen Tür“ entfaltet sich eine fesselnde Kriminalerzählung, die zwischen den Schatten der Vergangenheit und den Herausforderungen ...

Eine Welt ohne Empathie
In Sasha Filipenkos Roman „Der Schatten einer offenen Tür“ entfaltet sich eine fesselnde Kriminalerzählung, die zwischen den Schatten der Vergangenheit und den Herausforderungen der Gegenwart wandelt. Filipenko bietet einen Blick in die Tiefen der menschlichen Seele und fragt, inwieweit Heilung und Vergebung möglich sind.

Zusammenfassung/Inhalt „Der Schatten einer offenen Tür“
In einem Waisenhaus haben sich mehrere Jugendliche das Leben genommen. Wie kam es dazu? Moskau schickt Alexander Koslow um die Suizidserie zu untersuchen. Schnell gerät Petja Pawlow in das Visier der örtlichen Polizei, weil seine DNA an den Tatorten gefunden wurde. Aber ist es wirklich so einfach?

Die Handlung dreht sich um die zentralen Figuren, Petja Pawlow, der mit den Folgen traumatischer Ereignisse und den damit verbundenen emotionalen Erinnerungen kämpft und Alexander Koslov. Filipenko beschreibt meisterhaft, wie die Charaktere sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und versuchen, ihren Platz in der Welt zu finden. Die Handlung des Romans bewegt sich im ständigen Fluss zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Geschickt hüpft Sasha Filipenko zwischen verschiedenen Zeitebenen, die sich wie einzelne Puzzlestücke zu Erinnerungen der Protagonisten zusammenfügen.

Der Schatten einer offenen Tür / Sasha Filipenko / Frankfurter Buchmesse
Protagonisten Auf der Suche nach Vergebung „Der Schatten einer offenen Tür“
Filipenko zeichnet keine Stereotype, er erzählt von Menschen, die nicht die Möglichkeit haben, diese Schatten ihrer Vergangenheit abzuwerfen, trotzdem stellen sie sich den Herausforderungen der Gegenwart und hoffen auf eine bessere Zukunft. Die Figuren ringen mit den Konsequenzen traumatischer Erlebnisse, die langsam über Rückblicke und Begegnungen ans Tageslicht kommen.

Die Hauptfigur, Petja Pawlow, als Petak bekannt, steht im Zentrum dieser komplexen Erzählung. Er möchte am liebsten, dass all Menschen, die vorhandenen Regeln befolgen, deswegen eckt er in seinem Umfeld an. Vor allem die Natur liegt ihm sehr am Herzen. Die Menschen halten ihn für etwas einfältig und merkwürdig. Filipenko porträtiert Petak als suchenden Charakter, der, wie viele von uns, einfach nur in Frieden leben möchte.

Schreibstil: Poesie der Erinnerung
Der Autor nutzt einen poetischen und bewegenden Schreibstil, der die psychologische Tiefe des Romans verstärkt. Die narrative Struktur, die statt Kapiteln in „Gesängen“ gegliedert ist, erinnert an ein episches Gedicht. Diese Struktur lässt an Dantes „Göttliche Komödie“ denken und verleiht der Erzählung eine fast musikalische Qualität. Der einfühlsame Stil lässt die Leser, tief in die Gedanken und Gefühle der Charaktere eintauchen.

Und trotz des schweren, traurigen Geschehens, macht es Filipenko mittels humorvollen Akzenten, dem Leser möglich, auch Passagen durchzuhalten, die fast schon unerträglich belastend sind.

Nachtrag am 26.03.2025:
Ich wurde mit einem Kommentar darauf hingewiesen, dass man nicht vergessen dürfe, dass der poetische Schreibstil in der deutschen Ausgabe vor allem durch die gute Übersetzungsarbeit von Ruth Altenhofer zustande kommt. Das stimmt natürlich! Wer mehr darüber wissen möchte: Interview mit Ruth Altenhofer in den Niederösterreichischen Nachrichten.

Der Schatten einer offenen Tür / Hörbuch / Buch /Sasha Filipenko / Rezension
Hörbuch „Der Schatten einer offenen Tür“
Das Hörbuch wird ungekürzt gelesen von Alexander Gamnitzer. Die Stimme des Erzählers fängt die fein nuancierten Gefühlszustände der Charaktere ein. Man kommt ihnen sehr nah.

Der Titel ist im Bookbeatkatalog enthalten.

Der Schatten einer offenen Tür / Sasha Filipenko / Frankfurter Buchmesse
Kritik/Fazit: „Der Schatten einer offenen Tür“
„Der Schatten einer offenen Tür“ ist weit mehr als nur ein Roman über Traumata. Filipenkos fesselnde Erzählweise und der poetische Stil entführen den Leser in eine Welt, die ebenso eine psychische Selbsterkenntnis zeigen, wie die dazugehörige Umwelt. Die verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven, die geschickt miteinander verwoben sind, bieten einen tief gehenden Einblick in die emotionalen und psychologischen Herausforderungen der Protagonisten.

Filipenko zeigt uns keine schöne oder harmonische Welt. Seiner Welt mangelt es an Empathie. Und sobald diese dennoch sprießt, wie bei der Szene mit dem geretteten Hund, wird sie durch das System verboten und zerstört. In einem Waisenhaus zu leben, ist wahrscheinlich überall auf der Welt, kein Paradies. Aber in Russland scheint es die Hölle zu sein. Vielleicht hat der Autor aus diesem Grund mit der Bezeichnung Gesang die Nähe zu „Dantes Inferno“ erstellt.

Auch die Justiz ermittelt mit Gewalt. Rechtssicherheit ist hier nicht zu finden.

Der Roman hebt die Fragilität menschlicher Erinnerungen und die andauernde Suche nach Sinn und Vergebung hervor. Filipenkos Erzählkunst forderte mich als Leserin heraus, über die Rolle meiner eigenen Vergangenheit im gegenwärtigen Leben nachzudenken. Das Buch bleibt auch nach dem letzten Satz in meinen Gedanken hängen und lässt mich nicht mehr so schnell los.

Zynisch wird im Waisenhaus ein Aufsatz zum Thema „Warum ich das Leben liebe“ ausgerufen. Dabei wird vermerkt:

„Liebe Schüler (!!!), wenn ihr eure Aufsätze aus dem Internet herunterladet, versucht, sie ein wenig abzuändern. In letzter Zeit gab es Fälle, in denen die Pädagogen eure Schularbeiten einer Plagiatsprüfung unterziehen mussten. Viel Glück!“

Veröffentlicht am 29.01.2025

Der Zauberberg mit Hintergrund

Der Zauberberg, die ganze Geschichte
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Rezension: Der Zauberberg im Spiegel von Norman Ohlers der Zauberberg, die ganze Geschichte
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Inhalt
Im Jahr 1924, vor einem Jahrhundert, veröffentlichte Thomas Mann der Zauberberg, ...

Rezension: Der Zauberberg im Spiegel von Norman Ohlers der Zauberberg, die ganze Geschichte
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Inhalt
Im Jahr 1924, vor einem Jahrhundert, veröffentlichte Thomas Mann der Zauberberg, ein Werk, das als einer der bedeutendsten deutschen Romane des 20. Jahrhunderts gilt. Norman Ohler, der schon mehrfach unerschrocken an historische Themen heranging, hat sich in seinem Buch der Zauberberg, die ganze Geschichte diesem Klassiker der Literatur auf eindrucksvolle Weise genähert. Ohler beschränkt sich nicht darauf, uns das Originalwerk näherzubringen, sondern ergänzt es um eine weitreichende historische und gesellschaftliche Kontextualisierung, die sowohl Leser, denen das Werk bekannt ist als auch Neulinge fasziniert.

Ein Berg, Zwei Perspektiven: Der Zauberberg bei Mann und Ohler
Wie geht man an einen Roman heran, der sich um einen Hundertjahre alten Bestseller dreht? Zu Der Zauberberg sind im letzten Jahre mindestens drei Bücher erschienen, die darauf Bezug nehmen: Zauberberge von Thomas Sparr (Hierzu gibt es einen interessanten und ausführlichen Artikel von Jörg Auberg auf Moleskin Blues.) Der Zauberberg 2 von Heinz Strunk und der hier vorgestellte Roman Der Zauberberg, die ganze Geschichte.

Ich habe den Zauberberg zwar als Teenager schon gelesen, aber das ist schon Jahrzehnte her. Also nochmal ran an die Tausend Seiten. Ich muss zugeben, ich habe mich doch etwas durchgequält.

Kurze Zusammenfassung von Der Zauberberg von Thomas Mann
Der Zauberberg Thomas Mann
Thomas Manns Der Zauberberg erzählt die Geschichte von Hans Castorp, einem jungen Hamburger Ingenieur, der seinen Cousin Joachim Ziemßen in einem Sanatorium in den Schweizer Alpen besucht. Ursprünglich für drei Wochen vorgesehen, entwickelt sich Hans’ Aufenthalt zu einem siebenjährigen Abenteuer. Im Laufe seiner Zeit in der abgeschiedenen Welt des Sanatoriums begegnet Hans einer Vielzahl von Charakteren, die jeweils unterschiedliche philosophische, politische und weltanschauliche Perspektiven repräsentieren, darunter der Humanist Settembrini und der mystische Jesuit Naphta. Der Roman erforscht tiefgründig die Themen Zeit, Krankheit und Tod, während er die brüchigen Fundamente der europäischen Gesellschaft am Vorabend des Ersten Weltkriegs spiegelt.

Was hat Norman Ohlers Buch mit dem Original zu tun?
Norman Ohler, greift mit Der Zauberberg – die ganze Geschichte den Klassiker von Thomas Mann investigativ auf und bietet eine frische Perspektive auf die Entstehung und den Einfluss des Romans. Ohler interpretiert Manns Werk nicht nur, sondern beleuchtet zielgerichtet die historischen und biografischen Umstände, unter denen Mann schrieb. Dabei widmet er sich der Frage, wie die politische und gesellschaftliche Stimmung der 1920er Jahre Manns Schreiben beeinflusste.

Ohler bringt detaillierte Recherchen über das real existierende Sanatorium in Davos, das Mann als Inspiration diente, und über die medizinischen Praktiken und gesellschaftlichen Erwartungen der damaligen Zeit ein. Seine Analyse zeigt auf, wie Mann persönliche Erfahrungen, europäische Geistesströmungen und zeitgenössische politische Entwicklungen kunstvoll ineinander verflocht, um die Komplexität der menschlichen Existenz und der fortschreitenden Moderne zu reflektieren.

Norman Ohler berichtet von den Kindersklaven und, wie es wirtschaftlich vor den geldbringenden Sanatorien aussah. Der Autor erzählt uns auch von Alfred Henschke, bekannt unter dem Pseudonym Klabund, ein deutscher Schriftsteller. Klabund litt selbst an Tuberkulose und verbrachte Zeit in Davos, was seine Schriften maßgeblich beeinflusste. In der Geschichte die Krankheit – eine Erzählung stellt Klabund auf eindringliche Weise das Schicksal eines Patienten dar, der an Tuberkulose leidet. (Diese Geschichte ist im Bookbeat Katalog enthalten.)

Indem Ohler die Lücken zwischen Fiktion und Wirklichkeit beleuchtet, eröffnet er neue Verständnisebenen des Romans und erhöht das Bewusstsein für die zeitlose Relevanz von Manns Themen. Er diskutiert, wie sich Paradigmen wie die Krankheit als Metapher für moralische und gesellschaftliche Dekadenz bis heute in unserer Kultur widerspiegeln.

Zusätzlich analysiert Ohler, wie die Charaktere von Manns Werk, insbesondere Hans Castorp, die innere Zerrissenheit und die Suchen nach Sinn und Orientierung, universelle menschliche Erfahrungen widerspiegeln. Ohler bietet somit eine wertvolle Ergänzung zu Manns komplexem Werk und zeugt von der anhaltenden Aufforderung, sich mit existenziellen und moralischen Fragen zu beschäftigen.

1929 treffen sich Ernst Cassirer und Martin Heidegger in Davos. Dazu gibt es ein Buch von Wolfram Eilenberger Zeit der Zauberer zur Rezension.

In diesem Sinne fungiert Ohlers Buch sowohl als Hommage an den literarischen Genius von Thomas Mann als auch als investigatives Werk, das die intellektuelle und historische Tiefe von „Der Zauberberg“ neu auslotet. Es bietet den Lesern eine umfassende Erfahrung, die über die reine Lektüre hinausgeht und zur aktiven Auseinandersetzung mit den Themen des Romans einlädt.

Ohler gelingt es, diesen eher einem Sachbuch geeigneten Text in einen Roman einzuflechten. Als Rahmenhandlung dient der Skiurlaub mit seiner Tochter. Dadurch lassen sich Ohlers Recherchen unterhaltsam lesen.

Kritik/Fazit zu Norman Ohler Der Zauberberg, die ganze Geschichte
Norman Ohlers Der Zauberberg, die ganze Geschichte wurde vielfach für seine gründliche Recherche und seinen lebendigen Schreibstil gelobt. Ohler gelingt es, die historische, gesellschaftliche und persönliche Dimension von Manns Werk herauszuarbeiten und den Kontext, in dem Der Zauberberg entstanden ist, anschaulich zu machen.

Es macht einfach auch Spaß, zu erfahren, wie so ein bedeutender Roman entstanden ist oder sein könnte.

Außerdem macht es auch ein wenig neugierig auf das Original. Ich muss gestehen, dass ich als Teenager begeistert war, aber diese Begeisterung beim wiederholten Lesen nicht mehr eintrat.

Man muss den Inhalt des Original-Zauberbergs nicht kennen, um Ohlers Buch genießen zu können. Kurz und gut: mir hat es gefallen!

Die Rezension für das Original Der Zauberberg von Thomas Mann folgt in den nächsten Tagen.

Mein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar Der Zauberberg, die ganze Geschichte geht an den Diogenes Verlag.

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Veröffentlicht am 28.01.2025

Foucault hat dazu nie etwas verlauten lassen

Foucault in Kalifornien
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Wie der große Philosoph im Death Valley zum ersten Mal LSD nahm – eine wahre Geschichte
Simeon Wade, der Autor des Buchs „Foucault in Kalifornien“, war ein junger Historiker und Foucault-Fan, der an der ...

Wie der große Philosoph im Death Valley zum ersten Mal LSD nahm – eine wahre Geschichte
Simeon Wade, der Autor des Buchs „Foucault in Kalifornien“, war ein junger Historiker und Foucault-Fan, der an der Claremont Graduate School in Kalifornien unterrichtete. Zusammen mit seinem Freund Michael Stoneman lud er Michel Foucault ein, Kalifornien zu besuchen. Die Einladung führte zu einem intensiven Wochenende, das Foucaults Sichtweise auf bestimmte philosophische Themen beeinflusst haben soll.

Zusammenfassung/Inhalt „Foucault in Kalifornien“
Erst 2019 wurde Wades Manuskript als “Foucault in Kalifornien” von Heyday Books veröffentlicht. Es erzählt die Geschichte aus Wades Perspektive und dokumentiert nicht nur den LSD-Trip, sondern auch die philosophischen und intellektuellen Gespräche, die während Foucaults Aufenthalt in Kalifornien stattfanden. Wade beschreibt Foucault als einen faszinierenden, charismatischen Mann, der offen für neue Erfahrungen war und durch die Reise in Kalifornien möglicherweise eine neue Sicht auf Freiheit und das Selbst entwickelte .

Wade selbst zog sich nach dieser Zeit zunehmend aus dem akademischen Leben zurück und lebte eher zurückgezogen. Er vermied weitgehend die öffentliche Aufmerksamkeit, bis Heather Dundas, eine Autorin und spätere Freundin, begann, sich für sein Manuskript zu interessieren und es schließlich zur Veröffentlichung brachte .

Im Zentrum des Buches steht eine legendäre Episode: Foucaults erster und einziger LSD-Trip. Dieser Trip fand in der Death Valley-Wüste statt und wurde zu einer tiefgreifenden spirituellen und intellektuellen Erfahrung für Foucault. Wade beschreibt, wie der französische Philosoph durch den Gebrauch von LSD eine erweiterte Wahrnehmung erlebte und wie sich diese Erfahrung in seiner späteren Arbeit widerspiegelte. Es wird behauptet, dass der LSD-Trip Foucaults Denken über Freiheit und den Körper weiter beeinflusste.

Das Buch „Foucault in Kalifornien“ hat sowohl autobiografische als auch biografische Züge. Es ist weniger ein formeller wissenschaftlicher Text, sondern eher ein persönlicher Bericht von Wade, der seine Begegnungen mit Foucault beschreibt. Der Ton ist daher oft locker und sehr persönlich, da Wade sowohl die intellektuelle Tiefe des Philosophen als auch die menschliche Seite von Foucault hervorhebt.

Wade bietet einen faszinierenden Einblick in Foucaults Persönlichkeit und seine Ansichten zu Themen wie Sexualität, Macht und Freiheit, die während dieser Reise zur Sprache kamen. Das Buch beleuchtet Foucaults Charisma und die Art und Weise, wie er sich in einem ganz anderen kulturellen und geografischen Kontext wie Kalifornien verhielt.

Obwohl Foucault nie explizit über diese Reise oder seine Erfahrungen mit LSD schrieb, gibt es Spekulationen darüber, dass diese Erfahrung sein späteres Denken über Macht, Subjektivität und Freiheit beeinflusst haben könnte. Es bleibt eine spekulative Verbindung, aber das Buch fügt interessante Details zu seiner intellektuellen Biografie hinzu.

Heather Dundas
Heather Dundas ist eine amerikanische Autorin und Dramatikerin, deren Werke sich oft um Themen wie Kunst, Alter, „weibliche Monster“ und die Philosophie des 20. Jahrhunderts drehen. Sie wurde besonders bekannt durch ihre Arbeit an “Foucault in Kalifornien”. Sie schrieb das Vorwort zu diesem Buch. Durch sie konnte das bisher unbekannte Manuskript veröffentlich werden.

Neben ihrer Arbeit an “Foucault in Kalifornien” ist Dundas auch als Theaterautorin aktiv. Ihr bekanntes Stück “Cannibals” wurde mehrfach aufgeführt und erhielt positive Kritiken. Darüber hinaus arbeitet sie an einem Opernprojekt mit dem Titel “My Foucault”, das Foucaults Reise nach Kalifornien und seinen LSD-Trip als Grundlage für eine moderne Oper nutzt. In diesem Projekt kollaboriert sie mit dem visuellen Künstler Kevan Jenson .

Fazit/Kritik „Foucault in Kalifornien“
Insgesamt ist “Foucault in Kalifornien” ein Werk, das die Begegnung zwischen einem der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts und der psychedelischen Kultur der 70er Jahre dokumentiert und gleichzeitig eine weitere Perspektive auf Foucaults Leben und Werk eröffnet. Allerdings ist es die einzige Quelle, die wir haben. Das Manuskript ist subjektiv und eher nicht verifiziert.

Mich hat das Buch nicht wirklich überzeugt. Aber am besten macht sich jeder selbst ein Urteil über das Buch, weil Bewertungen doch immer sehr subjektiv sind.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Ein Roman über Gewalt und Menschlichkeit

Die Flucht
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Fuminori Nakamura entführt in „Die Flucht“ in die düsteren Abgründe menschlicher Natur und Kriegstraumata, meisterhaft verwoben mit magischem Realismus. Ein erschütternder Roman, der die Grausamkeiten ...

Fuminori Nakamura entführt in „Die Flucht“ in die düsteren Abgründe menschlicher Natur und Kriegstraumata, meisterhaft verwoben mit magischem Realismus. Ein erschütternder Roman, der die Grausamkeiten von Konflikten ungeschönt darstellt und lange nachhallt.



„Die Flucht“ – Zusammenfassung / Inhalt

In „Die Flucht“ von Fuminori Nakamura werden die Grausamkeiten von Kriegen und Brutalität schonungslos thematisiert. Im Gegensatz zu seinen früheren Werken wie „Die Maske“ und „Der Revolver“ taucht dieser Roman noch tiefer in die Abgründe der menschlichen Natur ein. Nakamura beleuchtet die Realitäten vergangener und gegenwärtiger Konflikte. Männer und Frauen erleiden Gewalt und Missbrauch, wobei Nakamura die psychologischen und physischen Auswirkungen dieser Gräueltaten bildhaft darstellt. Die Geschichte, eine Mischung aus Realismus und Magie, ist erschütternd und bewegend zugleich. Die Authentizität seiner Schilderungen lässt niemanden kalt und regt zum Nachdenken über die dunklen Seiten der Menschheit an. Nakamura konfrontiert die Leser mit einer ungeschönten Darstellung von Kriegstraumata.

„Wenn ein Mann spürt, dass sein Tod naht, versucht sein Körper offenbar sich fortzupflanzen. Je härter die Einsätze, je schlimmer die Schlachten, desto stärker wird dieses Verlangen. Es heißt, die japanischen Soldaten, die aus China hierher versetzt wurden, seien besonders brutal. “
Auszug aus „Die Flucht“ von Fuminori Nakamura

Trotz der Einordnung in den magischen Realismus bleibt Nakamuras Botschaft klar und deutlich: Die Schrecken des Krieges verwandeln selbst die zivilisiertesten Menschen in Bestien. „Die Flucht“ ist eine Lektüre, die nicht nur unterhält, sondern auch zur Reflexion anregt. In der heutigen Zeit, sehen wir, dass sich alles immer wiederholt. Oder wie Nietzsche sagte: Die ewige Wiederkehr des Gleichen. Wie lange wird es dauern, bis wir Menschen aus unserer Vergangenheit lernen?

Nakamuras Schreibstil und seine Fähigkeit, komplexe Emotionen und Konflikte darzustellen, machen dieses Werk zu einer wichtigen Auseinandersetzung mit den Themen Gewalt, Krieg und Menschlichkeit. Trotz der beklemmenden Atmosphäre und harten Geschehnisse bleibt es ein Buch, das lange nachhallt und zum Denken anregt.

Nakamura erzählt in „Die Flucht“ verschiedene Handlungsstränge, die sich um Liebesgeschichten, Krieg und Kriminalität ranken, alles mit einer subtilen magischen Note. Die Protagonisten nehmen ihre vorbestimmten Rollen an, aus denen es kein Entkommen gibt. Der Roman führt den Leser durch verschiedene Jahrhunderte und Kriege, wobei auch die Geschichte Japans und Vietnams eingewoben wird. Die Handlung erstreckt sich von Asien bis nach Deutschland, nach Köln.

Kenji Jamamime, ein links-orientierter Journalist, beschäftigt sich mit dem politischen Rechtsruck in Japan. Er gelangt in den Besitz der legendären Trompete „Fanaticism“. Dieser Trompete wird nachgesagt, dass sie Menschen begeistern und fanatisieren kann. Kenji, der vor einem Jahr seine Frau Anh verloren hat, ist nun auf der Flucht. Viele wollen die Trompete für eigennützige Ziele nutzen

„Ja, ein Mädchen, das in einer Kirche einen Traum hatte, besucht am Ende des Romans noch einmal eine Kirche, aber aus einem anderen Grund. Wie wäre es mit so einem Ende? «
»Yamamine-san? «
»Lass uns heiraten.
« Am nächsten Tag starb Anh. “
Auszug aus Die Flucht Fuminori Nakamura

„Die Flucht“ – Fazit / Kritik

Der Vergleich mit Haruki Murakamis Werk „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ drängt sich auf, da beide Autoren ähnliche metaphorische Erzählweisen nutzen. Die Trompete in „Die Flucht“ erinnert an eine verführerische Propaganda, die Menschen in ihren Bann zieht. Trotz der düsteren Thematik des Romans steckt auch eine Botschaft der Hoffnung darin: In jedem von uns schlummert nicht nur Böses, sondern auch Gutes, und es liegt an uns, die richtige Wahl zu treffen.

„Was tat Gott in dieser Zeit? Das frage ich mich jedes Mal, wenn ich an die vietnamesische Geschichte denke. “
Auszug aus Die Flucht Fuminori Nakamura

Man weiß nicht immer so genau, wie sehr man an die Realität oder an die Fiktion gebunden ist. Diese Entscheidung bleibt den Lesern überlassen.

Insgesamt verdient „Die Flucht“ eine Leseempfehlung, da es uns dazu anregt, über die menschliche Natur und unsere Entscheidungen nachzudenken. Nakamuras Werk ist eine Bereicherung für Leser, die sich mit den tiefgründigen Themen von Gewalt, Krieg und Moral auseinandersetzen möchten.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Zwei weiße Fellnasen entdecken die Welt

Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur
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Rabauke und Biene? Habt ihr noch nicht von diesen Fellnasen gehört? Eigentlich heißen sie David und Dennis. Es sind Brüder und sie sind weiße Kater.

Zusammenfassung / Inhalt „Rabauke und Biene auf den ...


Rabauke und Biene? Habt ihr noch nicht von diesen Fellnasen gehört? Eigentlich heißen sie David und Dennis. Es sind Brüder und sie sind weiße Kater.

Zusammenfassung / Inhalt „Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur“
Wir haben auch zwei Kater, deswegen haben mich Rabauke und Biene gleich neugierig gemacht. Das ist ja wie bei uns zuhause. Unsere zwei Kater heißen Moritz und Geronimo, werden aber meistens Gerry und Möckel gerufen. Wenn die beiden mit ihrem wirklichen Namen gerufen werden, haben sie meist etwas angestellt.

Aber was machen denn Rabauke und Biene so?

Sie sind den ganzen Tag unterwegs und entdecken immer wieder Neues. Der kleinere Rabauke stellt seinem Bruder Fragen. Wie das meist bei Geschwistern so ist, weiß der ältere Biene mehr und beantwortet die Fragen geduldig. In diesem Band entdecken die Katerchen die Natur.

Genau wie bei uns, sind die zwei Kater Familienmitglieder. Mama und Oma lieben die beiden sehr, deswegen passen sie auch sehr gut auf die zwei auf.

„Liebevoll legt sich Biene zu seiner Katzenoma auf die Bank. Die beiden schmusen sehr gerne miteinander, denn sie haben sich sehr lieb. Aber Oma liebt auch den kleinen Rabauken, nur ist er viel wilder als sein Bruder und macht lieber Unsinn. Doch Oma liebt beide Enkelkinder, wie sie Rabauke und Biene immer nennt.“

Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur
Anna Maria Kuppe
Die aufmerksamen Kater untersuchen die Gegend rund um den Garten, und lernen andere Tiere und viele Pflanzen kennen. Es gibt so viel, was der kleinere Rabauke noch gar nicht kennt.

„Aua! Wer oder was pikst mich denn da? Ist das vielleicht ein Kaktus? Aber wie kommt der in den Wald? Komisch.“
„Das ist kein Kaktus. Das ist ein Igel und der hat Stachel“, antwortet Biene und sieht nach, ob sein Bruder verletzt ist. Gott sei Dank ist alles in Ordnung.“

Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur
Anna Maria Kupp

Den beiden geht es so wie vielen kleinen Kindern, sie sind neugierig und wollen wissen, wie die Natur funktioniert. Dabei geschieht natürlich auch viel Unsinn. Aber ist es wirklich Unsinn? Nur weil die Erwachsenen es Unsinn nennen, hat es vielleicht doch einen Sinn.

Zur Autorin Anna Maria Kuppe
„Die Autorin fand Gefallen an der Schriftstellerei und veröffentlichte mehrere Kinderbücher, in denen Rabauke und Biene immer die Hauptdarsteller sind.
Es ist ihr wichtig, dass in den Büchern den Kindern Werte wie Liebe, Geborgenheit und Füreinander da sein vermittelt werden.“

Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur
Anna Maria Kuppe
Fazit / Kritik „Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur“
Anna Maria Kuppe erzählt liebevoll von den Katern und zeigt den Kids, wie wichtig eine Familie ist. Die Großen passen auf die Kleinen auf und beschützen sie. Es gelingt der Autorin spielerisch Werte zu vermitteln, ohne den Zeigefinder zu erheben.

Als ich den ersten Blick in das Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von der Autorin bekam, war ich sehr angetan über die einfachen kindgerechten Zeichnungen und den Dialogen, Anna Maria Kuppe erreicht die Kids mit einfachen klaren Sätzen. Es macht auch zum Vorlesen richtig Spaß!

Natürlich hat die Autorin auch mit den Katerchen Weihnachten gefeiert. Dazu gibt es natürlich auch ein Buch „Rabauke und Biene feiern Weihnachten“.