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Veröffentlicht am 25.02.2024

Trauer, Treue und neue Gefühle

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Hendrik soll ein radikaler Aktivist gewesen sein, der in eine Massentierfarm eingebrochen ist, dort den Wachmann angegriffen hat und daraufhin gestorben ist. Freya kann diese Geschichte nicht mit ihrem ...

Hendrik soll ein radikaler Aktivist gewesen sein, der in eine Massentierfarm eingebrochen ist, dort den Wachmann angegriffen hat und daraufhin gestorben ist. Freya kann diese Geschichte nicht mit ihrem liebevollen Freund unter einen Hut bringen und besonders die negative öffentliche Meinung über ihn kann sie kaum ertragen. Hendriks Bruder Emil versteht sie und als Freya mehr über Hendriks heimliche Taten herausfindet, ist es Emil, auf dessen Unterstützung sie sich verlassen kann.

Emil hätte Freya damals auf der Party selbst angesprochen, doch sein Drillingsbruder kam ihm zuvor. Jetzt ist der Tod von Hendrik schon Monate her und als Freya ihn braucht, ist Emil für sie da. Ihre gemeinsame Trauer und ihre Liebe für Hendrik bringt sie einander näher, sie spenden einander Trost und haben das Gefühl, wirklich verstanden zu werden.

Denn mit ihren Familien ist es komplizierter. Freyas Eltern glauben daran, dass Hendrik selbst schuld an seinem Tod ist und Freya endlich nach vorne blicken soll. Emil ist genauso allein mit seiner Trauer: Sein Vater distanziert sich als Bürgermeisterkandidat von den Taten seines verstorbenen Sohnes, seine Mutter ist kaum ansprechbar und seine Schwester Lene hat sich aus dem Staub gemacht und ist kaum zu erreichen. Beide Protagonisten haben zwar noch andere Freunde, aber diese können nicht auf die gleiche Art begreifen, wie es ist, Hendrik zu vermissen.

Zwischen Trauer und Trost kommen Freya und Emil sich näher, aber durch die Umstände ist es natürlich schon etwas komplizierter zwischen ihnen. Die Entwicklung ihrer Gefühle und die Veränderung ihrer Beziehung war für mich insgesamt natürlich und nachvollziehbar und ich konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Außerdem ist die Handlung spannend durch die Frage, was wirklich in der Nacht geschah, in der Hendrik gestorben ist.

Fazit
Insgesamt fand ich die Protagonisten sehr sympathisch und ihre Liebesgeschichte, ihre Trauerbewältigung sowie ihre Familienprobleme konnten mich berühren, dazu ein bisschen Spannung um die Geschichte abzurunden.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Spannend, politisch, kompliziert - ziemlich perfekt!

Yellowface
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Die erfolgreiche Autorin Athena Liu stirbt vor Junes Augen und niemand außer June kennt Athenas bisher unveröffentlichtes Manuskript über chinesische Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. Es ist viel ...

Die erfolgreiche Autorin Athena Liu stirbt vor Junes Augen und niemand außer June kennt Athenas bisher unveröffentlichtes Manuskript über chinesische Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. Es ist viel zu gut, um nicht veröffentlicht zu werden und es zu überarbeiten fällt June viel leichter, als eine ganz neue Geschichte zu schreiben – und Junes eigene Bücher waren sowieso nie besonders beliebt. Aber da sie das Manuskript überarbeitet hat, ist es nun Junes Werk, und nicht mehr Athenas, oder?

Ich finde es sehr faszinierend, dass Rebecca F. Kuang bisher drei inhaltlich sehr unterschiedliche Projekte veröffentlicht hat, es aber jedes Mal geschafft hat, verschiedene Aspekte des Rassismus zu beleuchten und dabei auf eine spannende Art zu verpacken. Hier ist besonders kulturelle Aneignung ein Thema und ich fand es sehr interessant, Junes Gedanken und Rechtfertigungen zu den verschiedenen Vorwürfen zu sehen. Insgesamt gab es schon ein paar Punkte, bei denen ich auch mal fand, dass sie nicht unrecht hatte, aber gleichzeitig weiß man ja, dass ihre politische Meinung sich nur an ihrem persönlichen Vorteil orientiert, daher hat alles einen unangenehmen Beigeschmack. Natürlich ist sie in ihren eigenen Augen auch keine Rassistin, aber …

In einer Hinsicht war das Buch etwas anders als erwartet, denn June hat nicht wirklich viel getan, damit die Öffentlichkeit denkt, sie sei Chinesin. Zwar haben sie sich für ihren Künstlernamen entschieden, der wie ein asiatischer Nachname klingt, aber eigentlich ihr zweiter Vorname ist, aber darüber hinaus tut sie eigentlich nicht, um ihre Identität zu verschleiern. Wer sich nicht wirklich informiert, kann aber trotzdem annehmen, dass sie einen bestimmten ethnischen Hintergrund hat, was dann zu vielen komplizierten Situationen führt.

Interessant fand ich auch die Darstellung von Athena, auf deren Werk sich June nun ihre Karriere aufbaut. Natürlich rechtfertigt sich June innerlich für ihre Taten; sie sieht es nicht als Diebstahl, sondern redet sich schon ein, dass es zum größten Teil ihre Leistung ist. Trotzdem gehört es auch dazu, Athenas Fehler aufzuzeigen. Obwohl Athena hier das Opfer ist, vermitteln Junes Gedanken schon, dass Athena das auch verdient hätte, daher überzeugt June sich selbst, dass das alles irgendwie gerecht wäre, aber es ist und bleibt Diebstahl geistigen Eigentums.

Mir hat auch gefallen, wie gut moderne Themen eingearbeitet wurden, wie die Möglichkeit von Sensitivity Readern, um problematische Darstellungen anderer Kulturen zu vermeiden, und auch besonders, welche Rolle Social Media für Autoren spielt und wie wichtig es (für June) ist, dort Gesprächsthema zu bleiben.

Zum Ende hin war ich mir nicht ganz sicher, wo die Geschichte hinführen soll und war auch erst skeptisch, aber da war es dann wieder der Schreibstil, der mich überzeugen konnte, und dazu kamen noch ein paar letzte clevere Wendungen, die das Buch perfekt abgeschlossen haben.

Fazit
Insgesamt ist das Buch spannend durch Junes Geheimnis und durch die unberechenbaren Reaktionen der Öffentlichkeit, emotional mit jeder Menge Verleugnung und auch voller aktueller politischer Themen.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Ein Student, die Geheimnisse seiner Mutter und verbotene Beziehungen

Brynmor University – Versuchungen
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Nate und Lucas verbringen eine leidenschaftliche Nacht, die abrupt endet, als Nates Großvater dazwischen geht. Ihm ist wichtig, dass sein Enkel sich seinem Studium widmet und seine Noten verbessert, dabei ...

Nate und Lucas verbringen eine leidenschaftliche Nacht, die abrupt endet, als Nates Großvater dazwischen geht. Ihm ist wichtig, dass sein Enkel sich seinem Studium widmet und seine Noten verbessert, dabei soll Nate sich ganz sicher nicht von irgendwelchen männlichen Liebhabern ablenken lassen. Nate ist die Brynmor University aber ziemlich egal, bis er auf die Spuren seiner Mutter stößt, die bei seiner Geburt starb; anscheinend hat sie vor ihrem Tod noch einiges erlebt.

Lucas freut sich über seinen neuen Job an einer renommierten Universität, doch alles wird komplizierter, als ihm ausgerechnet sein One Night Stand Nate über den Weg läuft. Zuerst glauben sie noch, dass sie ihre Gefühle unterdrücken können, doch da sie sich kaum aus dem Weg gehen können, fällt es ihnen gar nicht so leicht. Als es darauf ankommt, ist Lucas auch für Nate da und unterstützt ihn bei seinen Recherchen.

Wie auch im ersten Buch steht ein Mysterium im Mittelpunkt, das mindestens einer der Protagonisten ergründen will, und die Handlung entwickelt sich darum herum. Nate und Lucas verbringen viel Zeit damit, weitere Hinweise zu sammeln, und außerdem gibt es eine weitere Perspektive, die jede Menge Einblicke gewährt. Dadurch war es für mich schon deutlich weniger spannend, dabei hätte die Geschichte mit den interessanten Protagonisten schon noch mehr Potenzial gehabt.

Aber außerhalb des Geheimnisses erleben sie nicht sehr viel, auch nicht miteinander. Es geht außerdem noch um ihre Familienprobleme: Nates Familie macht ihm sehr viel Druck und hat viele Erwartungen, während Lucas seiner Mutter ziemlich egal ist, es sei denn, sie braucht Geld, was eigentlich immer der Fall ist. Außerdem muss Nate trotz der Anziehung zwischen ihm und Lucas auch seine heimlichen Gefühle für seinen aktuellen Schwarm erstmal hinter sich lassen.

Fazit
Insgesamt fand ich die Protagonisten durch ihre Probleme, ihre Wünsche und ihre Gefühle füreinander sympathisch, aber das Geheimnis an der Brynmor University fand ich eher mittelmäßig und kaum spannend.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Die brutale Herrschaft der Vampire und ein magisches Turnier

The Serpent and the Wings of Night (Crowns of Nyaxia 1)
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Oraya wurde vom mächtigen Vampirkönig adoptiert und lebt als Mensch unter Vampiren. Um ihre menschliche Schwäche und Verletzlichkeit hinter sich zu lassen, nimmt sie an einem magischen Turnier teil, denn ...

Oraya wurde vom mächtigen Vampirkönig adoptiert und lebt als Mensch unter Vampiren. Um ihre menschliche Schwäche und Verletzlichkeit hinter sich zu lassen, nimmt sie an einem magischen Turnier teil, denn die Göttin Nyaxia gewährt dem Gewinner einen Wunsch.

Oraya wurde gut im Kampf ausgebildet und schafft es, manche Menschen vor den blutdürstigen Vampiren zu retten, aber letztendlich hat sie Angst, dass sie jederzeit selbst zur Beute werden könnte. Einerseits hasst sie die Natur der Vampire, andererseits wünscht sie sich selbst die dazugehörige Kraft, um ihrem Adoptivvater gerecht zu werden und um besser mit den anderen gefährlichen Vampiren zurechtzukommen. Sie ist einfach in einer sehr ungewöhnlichen Situation und hat nicht besonders viele Möglichkeiten im Leben, es ist schon eher eine Notwendigkeit, Vampir zu werden, und nicht wirklich ihr Wunsch.

Das magische Turnier, das Kejari, symbolisiert das Leben der Göttin Nyaxia und besteht aus verschiedenen Stufen mit unberechenbaren Aufgaben, die ich schon spannend fand. Obwohl Oraya gelernt hat, niemandem zu vertrauen, braucht sie Verbündete bei den verschiedenen Herausforderungen: Raihn ist natürlich irgendwie anders als die anderen Vampire. Er sieht in Oraya mehr als nur ein Opfer und scheint auch ihre Fähigkeiten als Kämpferin zu respektieren, außerdem legt er sich mit anderen Vampiren an, die er auch zum größten Teil verachtet.

Man erfährt nach und nach mehr über die magische Welt und ihre Mythologie, meistens wird während der Prüfungen des Kejari erklärt, inwiefern das Leben der Göttin repräsentiert wird, dadurch wirken die Informationen meistens natürlich, wenn Oyara die Zusammenhänge erfasst. Abgesehen davon lernt man zusammen mit Oraya, die trotz ihrer vielen Zeit bei den Vampiren noch nicht alles weiß oder manchmal auch ihre Augen vor der schrecklichen Realität verschlossen hat.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Familie und Karriere, Ängste und Gefühle

Coldhart - Strong & Weak
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Als Kind wurde Elijah entführt und die Erinnerungen an diese Zeit quälen ihn immer noch. Als aufsteigender Architekt darf er sich seine Schwächen aber nicht anmerken lassen und versucht, seine Panikattacken ...

Als Kind wurde Elijah entführt und die Erinnerungen an diese Zeit quälen ihn immer noch. Als aufsteigender Architekt darf er sich seine Schwächen aber nicht anmerken lassen und versucht, seine Panikattacken zu unterdrücken. Er möchte auf keinen Fall als bemitleidenswertes Opfer angesehen werden, aber das ist nicht das einzige, was es ihm schwer macht, Beziehungen aufrecht zu erhalten: Er hat große Angst, dass seinen Liebsten etwas zustoßen könnte. Wie kann er jemanden in sein Herz lassen, wenn er weiß, welche Last seine Liebe für sie beide sein würde?

Felicity will in New York studieren und hofft auf finanzielle Unterstützung von ihrem reichen Vater und ist ziemlich erschüttert als sie herausfindet, dass ihr Vater tatsächlich Teil ihres Lebens sein möchte. Sie kommen aus sehr unterschiedlichen Welten und haben zu vielen Dingen nicht die gleiche Meinung, aber es bedeutet ihr schon viel, dass er für sie da sein möchte. Dazu gewinnt sie auch eine sympathische Halbschwester und eine, die nicht gerade begeistert über das neue Familienmitglied ist.

Beide Protagonisten widmen ihr Leben ihrem Beruf und wollen unabhängig von ihren reichen Eltern erfolgreich werden, daher arbeitet Felicity auch neben ihrem Studium. Felicity sieht sich trotz ihres Vaters nicht als Teil der Elite, sondern bleibt ihr natürliches, fröhliches Selbst. Aber sie hat auch Angst vor ihren Gefühlen für Elijah, weil sie schon einmal verletzt wurde und es ihr nicht leichtfällt, wieder zu vertrauen. Ehrlichkeit und Verletzlichkeit bringen sie einander näher, doch ihre Ängste machen ihre Gefühle komplizierter.

Ein bisschen enttäuscht war ich von der anderen Verbindung zwischen den beiden Protagonisten, weil man als Leser von Anfang an davon weiß und auch der Klappentext mit dem Geheimnis Spannung erzeugen will, aber die Charaktere finden es nicht heraus. Es spielt höchstens passiv im Hintergrund eine Rolle, denn man hält natürlich nach weiteren Hinweisen Ausschau und sieht andere Zusammenhänge. Aber in diesem Buch sind es eher die Ängste und Unsicherheiten der Protagonisten, die zwischen ihnen stehen. Ich hätte hier jedenfalls etwas mehr erwartet, zumindest eine kleine Erkenntnis vonseiten der Charaktere.

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