Cover-Bild Äquator
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C. Bertelsmann
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 19.03.2018
  • ISBN: 9783570103401
Antonin Varenne

Äquator

Roman
Michaela Meßner (Übersetzer)

Dieb und Brandstifter in Nebraska, Deserteur im amerikanischen Bürgerkrieg, Mörder in Nevada: Pete Ferguson ist ein Mann auf der Flucht. Er ist auf der Suche nach dem Äquator, dem Ort, wo sich angeblich alles ins Gegenteil verkehrt, die Träume wahr werden und er von seinen Dämonen befreit wird. Wird er dieses verheißungsvolle Land finden? In Äquator schildert Antonin Varenne virtuos Pete Fergusons Weg von den großen Weiten des amerikanischen Westens über Guatemala bis in die dichten Urwälder Brasiliens. Mit dieser atemberaubenden und zutiefst ergreifenden Odyssee bestätigt der Autor seinen Ruf als Erneuerer des großen Abenteuerromans mit den erzählerischen Mitteln des 21. Jahrhunderts.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2018

Hinweg in die endgültige Freiheit!

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Pete Ferguson flieht mit seinem kleinen Bruder Oliver als Deserteur quer durch Amerika, bis seine Vergangenheit ihn einholt. Die Flucht, sein scheinbar einzig wahrer Lebensunterhalt, gelingt ihm ein ums ...

Pete Ferguson flieht mit seinem kleinen Bruder Oliver als Deserteur quer durch Amerika, bis seine Vergangenheit ihn einholt. Die Flucht, sein scheinbar einzig wahrer Lebensunterhalt, gelingt ihm ein ums andere Mal.

In Nebraska verflucht er die neuen Siedler und findet Anschluss an einen Bisonjägertrupp um auch hier erneut für seine Überzeugung einstehen zu müssen. Sein erbitterter Gerechtigkeitssinn macht ihn erneut zum Mörder und treibt ihn weiter in den Süden, gejagt von den Weißen, gehasst von den Indianern, bis nach Guatemala.

Als Spielball eines Schriftstellers und dessen Versuch, dieses geschundene Land zu retten, trifft er auf eine Verbündete. Maria, die Xinca-Indio-Frau, die zu gleichen Teilen wie Pete den Hass in sich trägt, schließt sich ihm an. Mit einer verwunschenen Vorstellung treten die beiden gemeinsam Petes letzte Reise an. Dem Ziel, die Mitte von Petes Tätowierung, am Äquator angekommen, scheint die Flucht aber auch das Leben ein Ende gefunden zu haben.

Antonin Varenne hat mit Pete Ferguson einen Mann der Gerechtigkeit erschaffen, der in der heutigen Zeit nur schwer zu finden ist.

Mit unstillbarem Hass, ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn und einer Barmherzigkeit schließt man Pete und auch Maria in sein Herz und hofft inständig, dass Beide ihre Erlösung finden werden, auch wenn man den Verlauf der „wahren“ Geschichte kennt.

Mit wunderbaren Sätzen wie „mein Herz gehört zur Hälfte ihm. Jeder zweite Schlag habe er für ihn aufgespart“ und „Es ist schwer, ihn Schönheit zu Sterben“ fliegt man mit Pete und seinem Mustang Reunion über die Prärie hinweg in die endgültige Freiheit.




Veröffentlicht am 16.10.2020

Äquator

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Äquator – Antonin Varenne
Das hier ist eine interessante Mischung aus Western und Abenteuerroman. Diesen beiden Genres sollte man also nicht ganz abgeneigt sein.
Ist es Flucht oder Fernweh, die den Protagonisten ...

Äquator – Antonin Varenne
Das hier ist eine interessante Mischung aus Western und Abenteuerroman. Diesen beiden Genres sollte man also nicht ganz abgeneigt sein.
Ist es Flucht oder Fernweh, die den Protagonisten Pete Ferguson immer weiter antreibt? Den Äquator will er sehen. Perspektive hat er darüber hinaus kaum. Unterwegs gerät er auch noch in etliche brenzlige Situationen. Es ist das 19. Jahrhundert, in Nebraska und Nevada wird er gesucht, als Brandstifter und Mörder. Er schließt sich zunächst Büffeljägern an und gelangt schließlich nach Mexiko. Egal wo er auftaucht, es gibt immer Ärger und Grund zur Flucht. Und so geht es immer weiter Richtung Süden.
Pete ist ein geborener Abenteurer. Er findet aus jeder Situation einen Ausweg und schafft es meist auch noch eine zweite, schwächere Person zu retten. Er hat das Herz am rechten Fleck, ein wahrer Held eben. Vielleicht ein bisschen viel des Guten, aber egal. Einige Entwicklungen erschienen mir sehr an den Haaren herbeigezogen. Normalerweise würde mich das sehr stören, hier nicht. Warum auch immer.
Überhaupt könnte man viele kleine Schwächen an diesem Roman finden, wenn man will. Man kann ihn aber auch einfach sein lassen, wie er ist und die einzigartige Atmosphäre genießen. Und ebendiese mochte ich sehr. Pete ist ein sehr empfindsamer Held, der nicht nur den Äquator sucht sondern auch seinen Platz im Leben. Die Stimmung und die Atmosphäre des Wilden Westens sind hervorragend eingefangen. Die Geschichte ist fesselnd erzählt mit vielen nachdenklichen Momenten. Ich habe die Lektüre sehr genossen.
Trotz allen Kritikpunkten mochte ich das Buch sehr. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 05.05.2018

Weites Land

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Pete Ferguson, der Deserteur, ist ein Suchender. Seinen kleinen Bruder hat er vor dem amerikanischen Bürgerkrieg gerettet. Er hat mit seinem Vater gestritten, der die Brüder nicht gut behandelte. Er hat ...

Pete Ferguson, der Deserteur, ist ein Suchender. Seinen kleinen Bruder hat er vor dem amerikanischen Bürgerkrieg gerettet. Er hat mit seinem Vater gestritten, der die Brüder nicht gut behandelte. Er hat einen Mann um gebracht. Ferguson reist unter falschem Namen. Er geht auf Bison-Jagd, schon in dem Wissen, dass es bald keine Bisons mehr geben wird. Er zieht Richtung Mexico, wo er bei wandernden Komantscheros unterkommt. Diese bezahlen ihn für die Teilnahme an einer Revolution in Guatemala, eine Revolution, die er im letzten Moment verhindert. Und langsam kommt Pete Ferguson seinem Ziel näher, dem Äquator.

Am Äquator sei alles besser, hat man ihm erzählt. Dort müsse man sich Steine in die Tasche stecken, um die Verbindung zur Erde nicht zu verlieren, die Flüsse flössen anders herum. Auf dem Weg zum gelobten Äquator lernt Pete Menschen kennen, die ihm helfen, denen er zuhört, bei denen er etwas lernt. Doch er trifft auch solche, die ihm Übles wollen, ihm nach dem Leben trachten. Pete weiß sich zu wehren, immer wieder schafft er es Gefahren zu entrinnen. Manchmal allerdings wird es wirklich knapp. Und sein Ziel scheint lange nicht wirklich näher zu rücken.

Was ist überhaupt das Ziel? Offensichtlich konnte man im Jahr 1871 noch Menschen begegnen, die glauben, dass auf der anderen Erdhalbkugel alles auf dem Kopf steht, die es als großes Abenteuer sehen, sich selbst auf den Kopf zu stellen. Vielleicht ist ja gerade das das Ziel, sich selbst auf den Kopf stellen, sein raues Wesen in ein umgänglicheres zu wandeln, seine Angst und Wut in eine Kraft zu kanalisieren, die es ermöglicht, eine gute Beziehung einzugehen. Vielleicht muss man den Äquator nicht einmal erreichen, um sich zu läutern, um in sich zu gehen. Seine Gedanken niederzuschreiben, seine Ansichten auszutauschen. Pete Ferguson ist eine Persönlichkeit, der man sich langsam nähert, die aber in dieser Langsamkeit eine ungewöhnliche Anziehungskraft entwickelt. Für Pete gibt es irgendwann ein Vorwärts, dass ihn zu einer ganzen Person werden lässt.

Antonin Varenne versteht es ausgesprochen gut, mit ungewöhnlichen Geschichten zu unterhalten und zum Nachdenken anzuregen.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Man muss Western und Abenteuer lieben und auch Brutalität aushalten können

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#rezensionsexemplar

Allgemeines:

Antonin Varenne veröffentlichte 2006 seinen ersten Roman. 2009 erhielt er für den Roman Fakirs den Prix Michel Lebrun und den Prix Sang d’encre.

Er selber ist – wie ...

#rezensionsexemplar

Allgemeines:

Antonin Varenne veröffentlichte 2006 seinen ersten Roman. 2009 erhielt er für den Roman Fakirs den Prix Michel Lebrun und den Prix Sang d’encre.

Er selber ist – wie seine Romanhelden – über die Kontinente hinweg viel gereist, also auch ein richtiger Abenteurer. Äquator ist als gebundenes Buch am 19.03.2018 bei C. Bertelsmann erschienen und umfasst 432 Seiten.

Inhalt:

„Dieb und Brandstifter in Nebraska, Deserteur im amerikanischen Bürgerkrieg, Mörder in Nevada: Pete Ferguson ist ein Mann auf der Flucht. Er ist auf der Suche nach dem Äquator, dem Ort, wo sich angeblich alles ins Gegenteil verkehrt, die Träume wahr werden und er von seinen Dämonen befreit wird. Wird er dieses verheißungsvolle Land finden? In Äquator schildert Antonin Varenne virtuos Pete Fergusons Weg von den großen Weiten des amerikanischen Westens über Guatemala bis in die dichten Urwälder Brasiliens. Mit dieser atemberaubenden und zutiefst ergreifenden Odyssee bestätigt der Autor seinen Ruf als Erneuerer des großen Abenteuerromans mit den erzählerischen Mitteln des 21. Jahrhunderts.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Ich bin eine Vielleserin, die verschiedene Genres liebt. Abenteuerromane gehören in jedem Fall auch dazu. Auch Western wie True Grit habe ich gerne gesehen. Vieles an Varennes Erzählweise, seine Helden, aber auch seine Antihelden und die Ausgestaltung der Handlungen erinnern mich an diesen Film.

Varennes Die sieben Leben des Arthur Bowman habe ich geradezu verschlungen. Auch Die Treibjagd hat mir von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut gefallen (meine Rezension dazu findet ihr hier). Darum habe ich mich sehr gefreut, als nun Äquator erschien.

Inhaltlich knüpft Varenne an Die sieben Leben des Arthur Bowman an. Sein Protagonist Pete arbeitet zunächst auf dessen Ranch. Man muss aber das Buch nicht gelesen haben, um Äquator zu verstehen. Die Handlung beginnt im Jahr 1871 in Nebraska. Pete ist ein Mensch voller widersprüchlicher Gefühle und Charaktereigenschaften. Auf der einen Seite eiskalt, brutal und jähzornig, auf der anderen Seite unsicher, sentimental und – ja – sogar ängstlich.

„Während er sich am Zügel des Mustangs festhielt, um sich aufzurichten, war es, als spürte er alle Schmerzen, alle Schläge, alle Brüche und alle Stürze seines Lebens auf einmal. Den Huf einer Kuh auf seinem Bein, den Planwagen, der auf ihn gefallen war, den Rückstoß vom Gewehr seines Vaters, als er damit das erste Mal geschossen und sich dabei den Arm ausgekugelt hatte, die Prügel des Alten.“ (S. 104)

Ich empfinde sofort Sympathie für ihn, wohlwissend, dass er mich im Verlauf der Handlung so manches Mal enttäuschen wird. Pete muss die Ranch Bowmans verlassen, weil er in seinem Jähzorn einen Mord begangen hat. Er zieht durchs Land, trifft auf Büffeljäger und Indianer, lauscht ihren Erzählungen am Lagerfeuer. Dort hört er von dem Land Äquator, das für ihn zu einem Hoffnungsschimmer wird. Dort, so glaubt er, wird alles gut. Er macht sich auf den Weg durch die amerikanischen Kontinente, besteht – wie sollte es bei einem Abenteuerroman anders sein – viele Abenteuer, erlebt Gutes und Schlechtes, immer auf der Suche nach seinem Seelenfrieden. Ob er ihn finden wird? Lest selber!

Der Schreibstil Varennes ist schnörkellos und direkt. Die Dialoge könnten eins zu eins so in einer Verfilmung vorkommen. Das Abenteuerfeeling entsteht beim Lesen sofort. Nun könnte man denken: typisches Männerbuch. Ist es aber nicht, wenn man Abenteuerromane mag.

Das Titelbild ist ein echter Hingucker. Ein Mann allein auf einem Pferd, vor ihm eine gigantische Felswand und ein Urwald. Die Stimmung wirkt, durch die Farbgebung bedingt, düster. Besser können Handlung und Cover gar nicht zusammenpassen. Ein Minuspunkt sind die wechselnden Schauplätze. Man kriegt manchmal nicht zusammen, wie alles miteinander verbunden ist. Die Charaktere werden nicht immer so eingeführt, dass man weiß, wie sie zu Pete stehen, wie relevant sie sind, welchen Einfluss sie auf die Handlung haben. Viele Namen führen zudem manchmal zu Verwirrung.

Fazit:

Man muss Western und Abenteuer lieben und auch Brutalität aushalten können, um dieses Buch zu lesen. Äquator hat mir nicht so gut gefallen wie Varennes andere Bücher.