Cover-Bild Underground Railroad
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 01.09.2017
  • ISBN: 9783957130990
Colson Whitehead

Underground Railroad

7 CDs
Helene Grass (Sprecher), Nikolaus Stingl (Übersetzer)

Colson Whiteheads Bestseller über eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte Amerikas

Cora ist nur eine der unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht, doch wie und wohin? Caesar, ein Leidensgenosse, erzählt Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangen sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnen. Jeder Staat, den sie durchqueren, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet hinter der letzten Grenze wirklich die Freiheit?

Colson Whiteheads Roman ist eine virtuose Abrechnung damit, was es bedeutete und immer noch bedeutet, schwarz zu sein in Amerika. Das Meisterwerk wurde neben dem Pulitzer-Preis u. a. auch mit dem National Book Award ausgezeichnet. 

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Gluecksklee in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2017

Aufwühlender Roman

0

Bei dem Roman „Underground Railroad“ von Colson Whitehead habe ich mich für die Hörbuchfassung, gelesen von Helene Grass, entschieden und ein paar wirklich spannende und aufreibende Stunden damit zugebracht, ...

Bei dem Roman „Underground Railroad“ von Colson Whitehead habe ich mich für die Hörbuchfassung, gelesen von Helene Grass, entschieden und ein paar wirklich spannende und aufreibende Stunden damit zugebracht, mir Coras Geschichte anzuhören.

Zum Inhalt
Die Geschichte beginnt eigentlich mit Coras Großmutter, die auf einem Sklavenschiff nach Amerika gebracht wird und dort als Sklavin ihr Leben auf einer der zahlreichen Baumwollplantagen verbringt. Dort wird ihre Tochter geboren, die wiederum ihre eigene Tochter, Cora, dort zur Welt bringt. Das Leben auf der Plantage ist hart, bestimmt von der Willkür und Brutalität der Plantagenbesitzer und der Aufseher. Als ihr von Caesar, der ebenfalls als Sklave auf der Baumwollplantage lebt, vorgeschlagen wird, mit Hilfe der Underground Railroad zu fliehen, ergreift Cora diese Chance.

Meine Meinung
Bevor ich das Buch gelesen bzw. gehört habe, war mir zwar das Thema der Sklavenarbeit in den Südstaaten von Amerika bekannt, allerdings hatte ich noch nie etwas von der Underground Railroad gehört. In Colson Whiteheads Roman ist die Underground Railroad tatsächlich ein unterirdisches Schienennetz, die geflohenen Sklaven werden von unterirdischen Zügen von einem Ort zum nächsten gebracht. Ein wenig Recherche hat ergeben, dass es sich bei der tatsächlichen Underground Railroad eher um ein informelles Netzwerk von Gegnern der Sklavenhaltung handelte, die die Begriffe rund um die Zugfahrt dazu nutzten, um miteinander zu kommunizieren.
Colson Whiteheads Variante von den unterirdisch fahrenden Zügen und den verschiedenen Zugstationen, in denen sich Cora und zum Teil ihr Begleiter Caesar wiederfinden, hat mir jedoch auch sehr gut gefallen. Die Stationsvorsteher und Helfer der Underground Railroad sind ein Lichtschimmer in der ansonsten sehr bedrückenden Handlung des Romans. Cora macht sich auf die Suche nach der Freiheit, die man ihr, von Geburt an, vorenthalten hat. Schonungslos wird dem Leser vor Augen geführt, was es bedeutet hat, zur damaligen Zeit ein Sklave zu sein. Man schöpft mit Cora Hoffnung, um diese wieder zerschlagen zu sehen, drückt ihr die Daumen, dass ihre Reise doch noch ein gutes Ende nehmen wird. Das Buch ist definitiv keine leichte Kost, das Thema berührt und wühlt einen auf und damit ist es Colson Whitehead meiner Meinung nach gelungen, einen starken, aussagekräftigen Roman zu schreiben, der ein trauriges Kapitel in der Geschichte beleuchtet.
Helene Grass hat mir als Sprecherin für diese Geschichte zudem außerordentlich gut gefallen. Sie hat eine angenehme Stimme und ich hatte, obwohl die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird, das Gefühl, dass es Cora ist, die diese Geschichte erzählt.

Von mir erhält „Underground Railroad“ fünf von fünf Sternen und eine absolute Leseempfehlung bzw. Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 16.09.2017

Bemerkenswert

0

Colson Whitehead hat mit Underground Railroad einen spannenden Roman geschrieben. Es geht um schwarze Sklaven in den Südstaaten.
Ich habe das Hörbuch gehört. Es wird von Helene Grass gelesen, die Stimme ...

Colson Whitehead hat mit Underground Railroad einen spannenden Roman geschrieben. Es geht um schwarze Sklaven in den Südstaaten.
Ich habe das Hörbuch gehört. Es wird von Helene Grass gelesen, die Stimme hört sich gut an. Die Sprecherin liest nicht zu dramatisch, sonst wäre es zu viel gewesen.
Die Situation der Sklaven ist dramatisch und sehr realistisch. Manchmal musste ich Pausen einlegen, da mir die Grausamkeit zu viel wurde und wenn man daran denkt, dass die Marter der Sklaven wirklich so war. Man bekommt ja immer noch mit, was es heute noch heißt schwarz zu sein.

Die Protagonistin, die Sklavin Cora wird schon in die Sklaverei hineingeboren. Sie arbeitet auf den Baumwollfeldern. Ihre Großmutter und Mutter wurden aus Afrika entführt und auch gleich auseinander gerissen.
Sie erfährt von dem Underground Railroad, einer Organisation, die Sklaven bei der Flucht in den Norden hilft. Die Flucht verläuft wieder tragisch mit vielen Opfern.
Schon ihre Mutter war geflohen als Cora noch ein Kind war.

Für diesen Roman wurde der Autor Colson Whitehead 2016 mit dem National Book Award und 2017 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. Ich meine, er hat die Preise verdient.
Er hat schon ein paar sehr lesenswerte Romane heraus gebracht.
Dieser Roman ist lese- und hörenswert. Allerdings keine leichte Kost.
Er ist ein bemerkenswertes Stück Zeitgeschichte.

Veröffentlicht am 02.09.2017

Erzählerische Wucht

0

Underground Railroad. Was für ein grandios Buch!

Zuerst ist Hörbuch Hamburg für die Gestaltung des Hörbuchs in einer CD-Pappbox mit 7 CDs zu loben. Das ist meine favorisierte Hörbuchform.

Gelesen von ...

Underground Railroad. Was für ein grandios Buch!

Zuerst ist Hörbuch Hamburg für die Gestaltung des Hörbuchs in einer CD-Pappbox mit 7 CDs zu loben. Das ist meine favorisierte Hörbuchform.

Gelesen von Helene Grass, die auch einmal zusammen mit ihrem Vater bei einer Lesung im Theater gesehen habe. Ihr Vortrag ist wirklich gelungen und passend.

Anfangs ist es ziemlich hart, da das Sklavenleben deutlich beschrieben wird. Dazu gehören neben der harten Arbeit auch grausame Bestrafungen, Vergewaltigungen und weitere unmenschliche Behandlungen.
Das muss man als Leser bzw. Hörer auch erst einmal ertragen. Doch bei dem, was die Menschen damals ertragen mussten, verbietet sich mir ein weghören.

Mit Cora gibt es eine starke Persönlichkeit als Hauptfigur.
Es gibt auch authentisch wirkende Nebenfiguren wie Caesar, die Brüder Randall, Miss Lucy und die unterschiedlichen Mitarbeiter der Underground Railroad. Die Vereinigung der Underground Railroad hat eine Route in die mögliche Freiheit Richtung Norden bis zu Kanada aufgebaut.

Es folgt die abenteuerliche Flucht und das Leben in Freiheit.
Cora und Caesar werden getrennt, als eine neue Flucht erforderlich wird.
Erschreckende Szenen folgen. Und entschlossene Sklavenjäger setzen sich auf Coras Spur. Der Sklavenfänger Ridgeway ist eine für mich erschreckend glaubwürdige Figur. Sein Herrenmenschendenken war damals sicher verbreitet, bei manchen selbst noch heute. Das der US-Präsident Trump sich nicht gegen den Ku Klux Klan und anderen Rassisten ausspricht ist ein Verbrechen.

Cora bewegt sich durch verschiedene US-Staaten: Von Georgia aus durch South und North Carolina, Tennessee und Indiana.

Viele Motive des Romans sind auf eine symbolische Ebene gebracht. Die wirklich versteckt fahrende Eisenbahn ist ein Stück magischer Realismus. Das und die erzählerische Wucht machen das Buch zu etwas besonderen. Kein Wunder, dass es den Pulitzer und den National Book Award gewann.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Der amerikanische Imperativ

0

Normalerweise bin ich ja nicht der Hochliteratur-Typ und Verkaufsargumente wie diverse erhaltene Preise wie der Pulitzer-Preis und der National Book Award schrecken mich eher ab. Solche Bücher sind ja ...

Normalerweise bin ich ja nicht der Hochliteratur-Typ und Verkaufsargumente wie diverse erhaltene Preise wie der Pulitzer-Preis und der National Book Award schrecken mich eher ab. Solche Bücher sind ja leider oft hochtrabend geschrieben, schön im Stil und arm in der Handlung.
Nicht so aber dieses hier. Die Geschichte um die Sklavin Cora, die den schlimmen Zuständen auf der Plantage entfliehen will und einfach nur frei sein möchte, hat mich völlig in ihren Bann geschlagen. Von Helene Grass einfühlsam und trotzdem kraftvoll auf sieben Audio CDs vorgetragen, kann man dem Sog der Handlung nicht entfliehen. Man erlebt Coras Flucht, das Leben der Sklaven auf der Plantage, Helfer und Verräter, Häscher und falsche Freunde und fühlt sich dabei als würde es einem selbst geschehen.
Wichtig zu wissen ist, das der Autor Colson Whitehead sich einige künstlerische Freiheiten genommen hat. Dieses Buch gibt nicht zur Gänze exakte historische Tatsachen wieder, manches ist frei erfunden, anderes manchen Berichten und Erzählungen entlehnt, das erlittene Unrecht von Millionen jedoch ist historischer Fakt. Die Underground Railroad selbst ist weniger, selbst wenn im Buch so beschrieben, als Eisenbahn zu verstehen, denn als Metapher für das Untergrundnetzwerk welches den Sklaven im Buch auf versteckten und verschlungenen Pfaden half. Man sollte also keinen bis ins Detail genauen Historienroman erwarten, Aufschluss hierzu gibt auch das Booklet des Hörbuchs.
Ein absolutes Highlight ist der Charakteraufbau von Whiteheads Protagonisten. Sie sind durchweg glaubwürdig und authentisch, nie hat man das Gefühl jemand denke oder handele in einer Art nur weil es so politisch korrekt wäre. Selbst die Antagonisten wie der Sklavenjäger Ridgeway haben authentische Beweggründe für ihre Taten, ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Denkweisen und sind nicht „einfach nur böse“. Auch Cora, wegen Mordes gesucht, denkt intensiv über ihre Tat nach, die nach heutigem Rechtsverständnis wohl eher als Notwehr betrachtet werden würde.
Die Zustände, das Elend und die permanente Angst und Unterdrückung der Schwarzen schildert der Autor derart eindrücklich und auf eine detaillierte Art grauenhaft, dass es selbst mich als Thrillerfan an meine Grenzen gebracht hat.
Dieses Buch ist: eindrücklich, grauenerregend, fesselnd, traurig, schön, hoffnungsvoll und hoffnungslos. Definitiv ein literarisches Highlight 2017, ein Buch über das man sprechen wird und sprechen muss.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Das Leid näher gebracht

0

Das Cover verrät nicht viel, dafür lässt der Klappentext einen guten Eindruck gewinnen, um was es geht.
Ich habe das Hörbuch gehört und die Lesestimme ist wirklich sehr angenehm zu hören.

Es geht um ...

Das Cover verrät nicht viel, dafür lässt der Klappentext einen guten Eindruck gewinnen, um was es geht.
Ich habe das Hörbuch gehört und die Lesestimme ist wirklich sehr angenehm zu hören.

Es geht um ein sehr ernstes Thema, welches nicht totgeschwiegen werden sollte, sondern bei dem den Menschen die grausame Wahrheit einmal vorgeführt werden sollte. Dies wurde in dieser Geschichte super umgesetzt. Sie ist in meinen Augen nicht ohne, aber die Augen verschließen geht nun mal nicht.

Für jemanden, der sich für das Thema wirklich interessiert ist es eine tolle Geschichte, aber auch um das Leid einmal darzustellen ist es eine tollte Geschichte.

Ich würde diese Geschichte auf jeden Fall weiterempfehlen.