Cover-Bild Piccola Sicilia
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 26.09.2018
  • ISBN: 9783104906133
Daniel Speck

Piccola Sicilia

Roman
Nach dem großen Bestseller-Erfolg von »Bella Germania« jetzt endlich der neue Roman von Daniel Speck!
Was, wenn deine Familie in Wahrheit eine andere ist?
Ein sonniger Herbsttag auf Sizilien. Schatztaucher ziehen ein altes Flugzeug aus dem Meer. Die deutsche Archäologin Nina findet auf der Passagierliste ihren Großvater Moritz, der seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen galt – das große Geheimnis ihrer Familie. Seine Abwesenheit hat eine Wunde hinterlassen, die über drei Generationen reicht. Überraschend begegnet Nina auf Sizilien einer fremden Frau, die behauptet, Moritz' Tochter zu sein. Hatte er eine zweite Familie?
Tunis, 1942. Das bunte italienische Einwandererviertel "Piccola Sicilia". Drei Religionen leben in guter Nachbarschaft zusammen,? ?bis der Krieg das Land erreicht. Im Grand Hotel Majestic begegnet der deutsche Soldat Moritz der faszinierenden Jüdin Yasmina und dem Pianisten Victor. Als die Nazis Victor gefangennehmen, riskiert Moritz alles, um ihm zur Flucht zu verhelfen. Doch nicht nur Victor, sondern auch Moritz hat Gefühle für Yasmina. Er verstrickt sich in eine Leidenschaft, die sein Schicksal für immer verändern wird.
Drei Frauen aus drei Kulturen und eine Liebe, die alle Grenzen überwindet. Inspiriert von einer wahren Geschichte.
»Eine fesselnde Geschichte, brillant erzählt und ein so wichtiger Kommentar zur Gegenwart.« Süddeutsche Zeitung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2018

Für mich ein Buch mit WOW Effekt ...

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Ich gebe zu, ich war ein wenig skeptisch, ob es dem Autor gelingen würde, mich mit seiner neuen Familiengeschichte zu überzeugen. Meine Zweifel waren vollkommen unbegründet, Ich liebe dieses Buch!
Daniel ...

Ich gebe zu, ich war ein wenig skeptisch, ob es dem Autor gelingen würde, mich mit seiner neuen Familiengeschichte zu überzeugen. Meine Zweifel waren vollkommen unbegründet, Ich liebe dieses Buch!
Daniel Speck hat mit seinem Roman, der zwar auf zwei Zeitebenen, jedoch hauptsächlich in der Vergangenheit spielt, eine ganz wunderbare Atmosphäre in der mediterranen Stadt Tunis der frühen 40er Jahre geschaffen. Er zeigt, dass es damals durchaus möglich war, in einer multikulturellen Gemeinschaft zu leben, gemeinsam zu lachen und zu weinen, sich gegenseitig zu helfen und füreinander da zu sein. Erst der ausbrechende Krieg, der auch vor den Toren Nordafrikas nicht halt machte, säte Missgunst und brachte eine Unruhe in das Leben der an sich friedliebenden Einwohner, die genau diese Gemeinschaft zerstörte.
Als Leser dürfen wir die jüdische Familie Sarfati mit dem Familienoberhaupt Dottore Albert Sarfati, seiner Frau Mimi, deren Sohn Victor und die adoptierte Yasmina kennenlernen. Was anfangs so harmonisch begann wird zu Nichte gemacht als Yasmina sich in ihren charismatischen Adoptivbruder verliebt. Den Höhepunkt aber erreicht die Geschichte als der deutsche Fotograf und Soldat Moritz ins Spiel kommt. Yasmina ist nach wie vor besessen von Victor, doch bald wird nichts mehr so sein wie es mal war.
In der Gegenwart lernen wir Nina kennen, die auf der Suche nach ihrem Großvater nach Sizilien gekommen ist. Her lernt sie Joelle kennen, die von sich behauptet seine Tochter zu sein. Nach und nach, mit immer wieder ausbrechenden Zweifeln, wird das Deckmäntelchen der Geschichte gehoben und Nina muss sich fragen, wer er denn nun wirklich war, ihr Großvater, der drei Generationen ihrer eigenen Familie unglücklich gemacht hat.
Meiner Ansicht nach ist der Roman sehr stimmig, bildhaft und teilweise richtig spannend geschrieben. Sehr gut gemacht, lieber Daniel Speck!

Auf Seite 536 des Buchs finden sich Auszüge dieses wunderbaren Gedichts, dass ich hier – auch zum besseren Verständnis – gerne mit aufführen möchte. Mich hat es fast zu Tränen gerührt.

Eure Kinder

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht
des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.

Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,
aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben,
aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,
das ihr nicht besuchen könnt,
nicht einmal in euren Träumen.

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,
aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts
noch verweilt es im Gestern.

Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder
als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und er spannt euch mit seiner Macht,
damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt eure Bogen von er Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

Khalil Gibran
(* 06.01.1883, † 10.04.1931)

Veröffentlicht am 12.11.2018

Liebe findet ihren Weg...

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Eher zufällig habe ich genau dieses Buch mit in den Urlaub genommen. Vom Autor selbst hatte ich bisher weder etwas gehört noch gelesen, daher begann ich völlig unbefangen mit der Lektüre und ich wurde ...

Eher zufällig habe ich genau dieses Buch mit in den Urlaub genommen. Vom Autor selbst hatte ich bisher weder etwas gehört noch gelesen, daher begann ich völlig unbefangen mit der Lektüre und ich wurde regelrecht eingesogen.

Die Geschichte ist in zwei Handlungsstränge untergliedert. Zum einen begleiten wir Nina Zimmermann in der Gegenwart, deren guter Freund sich gerade auf Schatzsuche unter Wasser befindet. Könnte das Geheimnis im Meer etwas mit ihr zu tun haben? Zum anderen begleiten wir in der Vergangenheit die Geschwister Victor und Yasmina in Tunis, welches alsbald von den Deutschen besetzt wird und das Leben der dort ansässigen Juden dramatisch verändert. Wie wird es den Geschwistern in diesen dramatischen Zeiten ergehen?

Gleich vorweg möchte ich erwähnen, dass der Vergangenheitspart den deutlich größeren Raum in der Geschichte einnimmt, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Auch fand ich immens spannend den 2. Weltkrieg mal in einem anderen Land in einer Geschichte miterleben zu dürfen, denn über die Rolle Tunesiens in dieser Zeit wusste ich ehrlich gesagt so gar nichts.

Die im Buch dargestellten Figuren sind sehr vielschichtig und berühren einen als Leser. Mein Herz wurde vor allem von Yasminas Schicksal berührt. Als Waise in einer liebevollen Familie wie den Sarfatis zu landen, ist schon ein großes Glück und dennoch sorgt dies für jede Menge Furore. Auch Moritz mit seiner Zerissenheit hat mir sehr gefallen, konnte man doch nur zu gut verstehen, dass die Entscheidung, die es zu treffen galt, niemals eine leichte sein wird.

Richtig bewegend fand ich die Gedanken und Gefühle von Archäologin Nina, die gerade versucht eine Trennung zu verarbeiten. Hier habe ich mich sehr aufgehoben gefühlt, da ich selbst ähnliches durchmachen musste und mich so sehr gut in sie einfühlen und sie verstehen konnte.

Zum Schluss der Geschichte wird deutlich wie Vergangenheit und Gegenwart zusammenhängen und dennoch bleibt Spielraum für den Leser mit seinen Gedanken, da der Roman offen endet.

Ich habe mich unheimlich gut unterhalten gefühlt und habe geschichtlich so einiges dazu lernen dürfen.

Fazit: Die bewegende Geschichte dreier Frauen, die trotz alles religiösen und kulturellen Unterschiede versuchen ihr Leben zu meistern und nie nach hinten schauen, sondern stets in die Zukunft. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 24.10.2018

Familien miteinander verknüpft

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Meine Meinung zum Buch:
Mir hat der Schreibstil, der sehr lebendig und detailgetreu ist, sehr gut gefallen. Als Leser kann man sich fallen lassen und ist plötzlich mitten im Geschehen. Die Rahmengeschichte ...

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat der Schreibstil, der sehr lebendig und detailgetreu ist, sehr gut gefallen. Als Leser kann man sich fallen lassen und ist plötzlich mitten im Geschehen. Die Rahmengeschichte von Nina hat mir nicht ganz so gut gefallen, da mir von Nina als Charakter zu wenig gezeigt wurde. Sie war stets verschlossen, auch gegenüber Joelle. Von ihrer Scheidung hat sie kurz erzählt und das kurze Aufflackern ihrer Beziehung zu Patriece, viel mehr hat sie nicht von sich und ihrem vorigen Leben und ihrer Familie preisgegeben. Gerade dieser Aspekt, wie Nina aufgewachsen ist, mehr darüber, wie sie ihre Mutter und ihre Großmutter erlebt hat, hätte ich spannend gefunden. Joelle ist aufgrund ihres Charakters offener, sie erzählt gerne und ausschweifend und hat auch Nina einen guten Einblick in das Leben von Moritz und wie es sich langsam mit dem Leben von Yasmina und Joelle verknüpft hat, gegeben.
Zahlreiche Zitate zu Beginn der Kapitel und auch zwischendurch waren treffende Sätze, die ich mir während des Lesens notieren musste und die zu weiteren Denkansätzen verleiten. Dies finde ich an Büchern besonders schön, wenn es gelungen ist, dass das Buch auch nach dem Lesen noch weiterwirkt und beschäftigt. Das ist bei „Piccola Sicilia“ auf alle Fälle gegeben.
Die Kriegssituation wurde auch von mehreren Seiten und von unterschiedlichen Nationalitäten aus gemeinsam betrachtet. Interessant war hier vor allem, wie sich die Menschen in Notsituationen verändern. Manche werden dadurch stärker, andere werden zu Mitläufern. Vor allem die persönliche Entwicklung von Moritz habe ich schön gefunden. Auch die Bedeutung von Familie hat sich mit der Zeit verändert, von der Kernfamilie bis später zu Familienmitgliedern, die zwar nicht blutsverwandt sind, dafür aber mit dem Herzen für immer verbunden.
Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, ist der doch sehr offene Schluss, bei dem einige Fragen und Situationen ungeklärt bleiben. Hier hätte ich es schöner gefunden, wenn Joelle und Nina noch einen weiteren Tag angehängt hätten und die Geschichte noch ein wenig weiter erzählt wird.

Mein Fazit:
„Piccola Sicilia“ erzählt die Geschichte von unterschiedlichen Familienkonstellationen, vom Zusammenleben der Kulturen und vom Krieg – und dies alles in wunderschöner Sprache verpackt, mit Liebe zum Detail.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Das Spiegelei auf dem Panzer

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Die Archäologin Nina steckt gerade in einer deprimierenden Scheidung, als ihr Jugendfreund Patrice sie zu einem sensationellen Fund nach Sizilien einlädt. Das entdeckte Flugzeugwrack könnte das Geheimnis ...

Die Archäologin Nina steckt gerade in einer deprimierenden Scheidung, als ihr Jugendfreund Patrice sie zu einem sensationellen Fund nach Sizilien einlädt. Das entdeckte Flugzeugwrack könnte das Geheimnis ihres seit dem Krieg verschollenen Großvaters Moritz lüften. Als sie dort auf die sympathische Joelle trifft, taucht sie durch deren Erzählungen ganz tief in die damalige Zeit ein und erfährt nach und nach, was mit ihrem Großvater geschehen ist. Als Fotograf war er mit dafür verantwortlich, welche Bilder aus Tunis in den Wochenschauen zu Hause gezeigt wurden. Ein immer wiederkehrendes Motiv waren dabei Soldaten, die ein Spiegelei auf einem Panzer braten - harmlos und unterhaltsam - doch wie war es wirklich?

Der Roman wechselt zwischen zwei Zeitebenen, wobei mir Joelles Erzählungen von Yasmina, Victor und Moritz aus der Vergangenheit besser gefallen haben, als die Gegenwart. Doch als Brücke zwischen den Generationen und den Verknüpfungen der Familie hat sie natürlich eine wichtige Funktion. Piccola Sicilia war damals ein buntes, italienisches Viertel in Tunis, in dem die doch so unterschiedlichen Kulturen und Religionen vor dem Krieg friedlich zusammen gelebt haben. Davon zu lesen hat mich erstaunt und begeistert, da ich das bisher noch nicht wusste. Auch vom Vorgehen der Deutschen gegen die Juden in Afrika hatte ich noch nie gehört. In der Schule wurden immer nur die Gräueltaten in Europa erwähnt. So bringt das Buch auch noch ganz nebenbei geschichtliches Wissen nahe.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm und doch fesselnd zu lesen, obwohl ich eigentlich Bücher, die mit Krieg zu tun haben, nicht mag. Das Geschehen ist hier so spannend und greifbar dargestellt, dass ich trotz einiger Längen und manchen unverständlichen Reaktionen der Charaktere froh bin, dieses Buch gelesen zu haben. Es war sehr interessant, die Geschichte des 2. Weltkriegs mal aus einer anderen Perspektive erzählt zu bekommen und erschreckend zu erfahren, wie die Wahrheit verdreht wurde. Ebenso die traurige Erkenntnis, dass sich damals wie heute, durch den gezielten Einsatz der Medien die Meinung der Menschen beeinflussen und manipulieren lässt.

Insgesamt konnte mich der Roman überzeugen und ich finde es gut, dass zum Schluss noch einige Fragen offen blieben und es kein komplettes Happy End gab. So kann man sich noch seine eigenen Gedanken darüber machen.

Veröffentlicht am 25.07.2020

Von der anderen Seite

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Die deutsche Archäologin Nina Zimmermann wird eines Tages von einem Bekannten aus Sizilien angerufen. Er und seine Crew von Schatztauchern haben vermutlich das Flugzeugwrack im Meer entdeckt, mit dem ihr ...

Die deutsche Archäologin Nina Zimmermann wird eines Tages von einem Bekannten aus Sizilien angerufen. Er und seine Crew von Schatztauchern haben vermutlich das Flugzeugwrack im Meer entdeckt, mit dem ihr Grossvater Moritz angeblich ums Leben gekommen war. Nina fliegt sofort hin und erhofft sich endlich Antworten auf alle Fragen, die das düstere Familiengeheimnis stets umgaben. Doch sie findet sie nicht auf dem Grund des Meeres, sondern überraschend bei einer Fremden, die behauptet Moritz' Tochter zu sein und er lebe noch.

Ich freute mich auf etwas italienisches Flair als ich das Buch endlich zu lesen begonnen habe. Den Klappentext war mir nicht mehr präsent, wodurch ich nicht schlecht staunte, dass mich die Geschichte ins italienische Einwandererviertel »Piccola Sicilia« in Tunis, Tunesien, trug.

Der Gegenwarterzählstrang erschien mir sehr holprig und die Protagonistin unnahbar, wohingegen der über die Vergangenheit packend über das Kriegsgeschehen und das Leben der Zivilisten in Tunis während des 2. Weltkriegs erzählte. Tunis wirkt beeindruckend, wie sich vor dem Krieg alle Kulturen und Religionen vermischt haben und Hand in Hand miteinander das Leben teilten. Diesen Teil des Buches fand ich sehr spannend, da er einem anderen Blickwinkel, vom der anderen Seite des Mittelmeeres auf die grausamen Geschehnisse des Holocausts bot.

Leider kommt das gegen den mühsamen Gegenwarterzählstrang (der unglaubwürdig war), generell den Schreibstil (war mir stellenweise zu theatralisch poetisch) und den offenen Schluss nicht an. Deshalb gibt es von mir 3 Sterne.

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