Cover-Bild Abgefahren
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 19.02.2018
  • ISBN: 9783446258754
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Dirk Pope

Abgefahren

Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis, Kategorie Jugendbuch
Viorel ist dick und lustlos. Als seine Mutter eines Tages tot am Küchentisch sitzt, ist er starr vor Trauer. Wollte sie nicht in ihrer Heimat am Schwarzen Meer bestattet werden? Wie soll er das hinkriegen, ohne Geld, Totenschein oder Sarg? Notgedrungen wickelt Viorel die tote Mutter in einen Schlafsack und übernimmt selbst den Transport gen Osten. Ein Anhalter erzählt ihm von den Vampirmythen Transsylvaniens, kurz darauf kommt der Mann bei einem tragischen Unfall ums Leben. Mit nun zwei Leichen im Gepäck reist Viorel weiter Richtung Rumänien. Er will seine Mutter beerdigen. Und das wird er schaffen! Eine Reise in den „Wilden Osten Europas" und ein Roadmovie voller Skurrilitäten.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2018

Abgefahren – der Titel passt perfekt !

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„Abgefahren“ von Dirk Pope ist ein skurriler Roadtrip, der den Leser über 2500 km vom Ruhrgebiet bis an das Schwarze Meer führt.

Als die Mutter des 17-jährigen Viorel stirbt, will er ihr ihren letzten ...

„Abgefahren“ von Dirk Pope ist ein skurriler Roadtrip, der den Leser über 2500 km vom Ruhrgebiet bis an das Schwarze Meer führt.

Als die Mutter des 17-jährigen Viorel stirbt, will er ihr ihren letzten Wunsch erfüllen und sie in ihrer Heimat am Schwarzen Meer beerdigen. Das gestaltet sich ohne Geld, Sarg und Totenschein ziemlich schwierig. Kurz entschlossen packt Viorel die Leiche seiner Mutter in einen Schlafsack und fährt mit seinem alten Corsa und ihr im Gepäck Richtung Osten. Diese Reise gestaltet sich schwieriger als gedacht und es passieren eine Menge kurioser und skurriler Dinge, die Viorel so nicht kommen sehen konnte. Nachdem er einen merkwürdigen Anhalter mitgenommen hat und dieser bei einem Unfall stirbt, reist er mit zwei Leichen weiter.

Viorel ist ein ungewöhnlicher Protagonist. Permanent hungrig, übergewichtig, antriebslos und phlegmatisch bekommt man eher Mitleid mit ihm, als dass man ihm sympathisch findet, aber Viorels Gedankenmonologe während der stundenlangen nächtlichen Fahrten sind faszinierend. Sein Handeln und seine Art, wie er mit den Leichen umgeht, ist nichts für schwache Nerven, sondern eher erschreckend und makaber.

Der Schreibstil von Dirk Pope ist locker und leicht, die Sätze eher kurz und knapp, aber alles ist gut verständlich und total skurril. Schon nach wenigen Sätzen ist man mitten im Geschehen und möchte einfach wissen, wie dieser abgedrehte Roadmovie von Viorel weitergeht.

Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Landschaft, so konnte ich mir den gesamten Trip bildlich gut vorstellen. Durch die Karten auf dem Innencover – am Anfang des Buches ohne, am Ende mit der Reiseroute von Viorel – konnte man seinen Weg gut verfolgen – eine wirklich gelungene Idee.
Auch das Cover ist wunderbar gestaltet und es lohnt sich mehr als einmal hinzuschauen, da man so einiges aus der Handlung darauf entdecken kann.

Mir hat dieser skurrile, abgedrehte Roman ausgesprochen gut gefallen. Für einige Stellen benötigt man allerdings wirklich gute Nerven, da es makaber und fast schon pietätlos ist. Wen das nicht abschreckt und wer einmal etwas völlig anderes lesen möchte, dem kann ich das Buch nur empfehlen.



Veröffentlicht am 15.04.2018

Abgefahrener Roadtrip

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Viorel steht unter Schock. Seine Mutter ist am Küchentisch tot zusammengebrochen und er weiß nicht was er tun soll. Sie war seine einzige Bezugsperson. Nun ist er völlig allein. Wenigstens will er ihr ...

Viorel steht unter Schock. Seine Mutter ist am Küchentisch tot zusammengebrochen und er weiß nicht was er tun soll. Sie war seine einzige Bezugsperson. Nun ist er völlig allein. Wenigstens will er ihr den letzten Wunsch erfüllen. Sie wollte in heimatlicher Erde begraben werden – heimatlich bedeutet in diesem Fall im tiefsten Osten Rumäniens am Schwarzen Meer. Kurzerhand packt Viorel seine tote Mutter in den Kofferraum ihres Opel Corsa und macht sich mit den letzten Ersparnissen auf den Weg ins Ungewisse.
Die Geschichte ist genauso wie der Titel schon sagt – total abgefahren. Der dickliche und schüchterne Viorel macht auf seiner abenteuerlichen Reise eine lebensverändernde Entwicklung durch. Er schlittert von einer skurrilen Aktion in die nächste und trotz aller Widrigkeiten, scheint ihm das Glück bei seiner Mission hold zu sein. Je nachdem wie man Glück definieren mag.
Ich habe mit Viorel mitgefiebert, auch wenn er nicht der klassische Sympathieträger ist. Er ist trotzdem liebenswert, wie er koste es was es wolle seine Mission verfolgt.
Die Figuren, denen er im Laufe seiner Reise begegnet, sind ebenso skurril und jeder auf seine Weise interessant. Der Roadtrip ist spannend, witzig, manchmal tragisch und auf jeden Fall unterhaltsam. Die Reise mit Viorel hat mir großen Spaß gemacht und ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 21.10.2020

Roadtrip der besonderen Art

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Bewertet mit 4 Sternen

Viorel ist dick und lustlos. Als seine Mutter eines Tages tot am Küchentisch sitzt, ist er starr vor Trauer. Wollte sie nicht in ihrer Heimat am Schwarzen Meer bestattet werden? ...

Bewertet mit 4 Sternen

Viorel ist dick und lustlos. Als seine Mutter eines Tages tot am Küchentisch sitzt, ist er starr vor Trauer. Wollte sie nicht in ihrer Heimat am Schwarzen Meer bestattet werden? Wie soll er das hinkriegen, ohne Geld, Totenschein oder Sarg? Notgedrungen wickelt Viorel die tote Mutter in einen Schlafsack und übernimmt selbst den Transport gen Osten. Ein Anhalter erzählt ihm von den Vampirmythen Transsylvaniens, kurz darauf kommt der Mann bei einem tragischen Unfall ums Leben. Mit nun zwei Leichen im Gepäck reist Viorel weiter Richtung Rumänien. Er will seine Mutter beerdigen ...

Ein Roadtrip der besonderen Art. Erinnerte mich zwar ein ganz kleines bisschen an Tschechien, aber das mochte ich ja auch so gerne.
Toller Schreibstil, sehr gut zu lesen. Die Art wie Viorel mit der Trauer umgeht und was er auf der Fahrt erlebt ist schon sehr spannend und auch berührend.
Das Buch ist, wie der Titel, abgefahren.
Mit hat es gefallen.

Veröffentlicht am 14.04.2018

Schlaflos ans Schwarzmeer

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"Abgefahren" ist Dirk Popes 2. Roman im Hanser Verlag. Nach " Idiotensicher" widmet er sich Viorel Omgras einem fettleibiger Loser, der auf eine wilde Reise nach Osteuropa aufbricht, um seiner tote Mutter ...

"Abgefahren" ist Dirk Popes 2. Roman im Hanser Verlag. Nach " Idiotensicher" widmet er sich Viorel Omgras einem fettleibiger Loser, der auf eine wilde Reise nach Osteuropa aufbricht, um seiner tote Mutter an den Ort ihrer Geburt die letzte Ruhestätte zu geben. Doch, wie soll er das nur hinbekommen ? Ohne Geld, Totenschein und Sarg? Er macht sich auf, eine eigene Lösung zu finden und begibt sich ohne Papiere, mit dem alten Corsa, auf die lange Reise nach Rumänien...Den Anhalter, den er auf seiner Reise mitnimmt, ist genauso skurril, wie die ganze Reise und es verwundert nicht, dass er bei einem Unfall nun noch ein zweites Problem zu bewältigen hat. Mit zwei Leichen im Gepäck macht er sich weiter auf und wird noch mit so einigen anderen Prüfungen konfrontiert, die ihn schlaflos durch den wilden Osten Europas zum Ziel seiner Wünsche führen, wenn er überhaupt dazu einen freien willen gehabt hatte.

Dirk Pope lässt Viorel eine spannende Reise zu sich selbst, zu seinen Ahnen und zu seiner Herkunft unternehmen, lässt ihn mit Mythen und Geschichten seiner "Heimat"konfrontieren und lässt ihn ankommen in einer Welt, die er bisher so nicht kennengelernt hat. Trotz aller Phantasie und Unwägbarkeiten beschreibt er in seinem Roadtrip die Reise eines Außenseiters zu sich selbst. Der Antiheld, der über sich hinauswächst und seine dicke Schicht ein wenig verliert. Ein Buch nicht für Jedermann, sondern für Leser, die sich einlassen können, auf Geschichten, die skurril und anders sind- es lohnt sich

Veröffentlicht am 26.03.2018

Abstrus, schräg und abgefahren bis zum Schluss

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"Abgefahren" von Dirk Pope, ist ein im wahrsten Sinne des Wortes abgefahrener und schräger Roadmovie, indem es Viorel ohne Führerschein dafür aber mit einer Menge Leichen im Gepäck, tief in den wilden ...

"Abgefahren" von Dirk Pope, ist ein im wahrsten Sinne des Wortes abgefahrener und schräger Roadmovie, indem es Viorel ohne Führerschein dafür aber mit einer Menge Leichen im Gepäck, tief in den wilden Westen Europas führt und neben einigen Skurrilitäten, sondergleichen Charakteren, noch eine Menge mehr an abenteuerlichen Begegnungen und Hindernissen zu bieten hat.

Der 17-jährige Viorel ist für sein Alter viel zu dick, dementsprechend immer hungrig, phlegmatisch, viel zu oft lustlos und auf der ständigen Suche nach sich selbst. Mit seiner Mutter lebt er in Essen, in einer kleinen Wohnung die auch auf Dauer viel zu eng für die beiden ist.
Als er jedoch eines Tages, seine Mutter leblos am Esstisch sitzend auffindet ist seine Trauer unaussprechlich gross.
Notgedrungen wickelt er seine tote Mutter, in einen Schlafsack, packt sie in den Kofferraum des altersschwachen Corsas und übernimmt kurzentschlossen selbst die Überführung in deren Heimatort am schwarzen Meer.
Während seiner langen Reise macht er einige Begegnungen mit komischen Gestalten, darunter auch die Bekanntschaft mit einem Anhalter der ihm einiges über schauderhafte Vampirrythen erzählt und nur wenig später durch einen eher unglücklichen Unfall ums Leben kommt.  Mit nun zwei Leichen und viel zu wenig Geld im Gepäck, ohne Sarg und Totenschein seiner Mutter, stellt sich seine Reise quer durch den wilden Westen Europas als kopfloses unterfangen heraus. Doch er ist noch lange nicht am Ziel, es lauern noch einige Hindernisse und Gefahren, bis er endlich ankommt um seine Mutter zu beerdigen.

Die Geschichte von Viorel ist nichts für schwache Nerven, skurril, sonderbar, schräg und teilweise ganz schön makaber. Aber das macht die etwas andere Geschichte aus, die oftmals auch Meilenweit an der Realität vorbeigeschlittert ist.
Abgefahrene und abstruse Handlungsstränge, lassen den Leser in die skurrile Geschichte eintauchen und im altersschwachen Corsa des Protagonisten Viorel platz nehmen. Eine abgefahrene Roadmovie mit ziemlich schrägen Bekanntschaften und Begegnungen beginnt, wohlgemerkt ohne Führerschein dafür aber mit einer Menge Leichen im Gepäck. Obwohl man es nicht vermutet, schafft es Viorel tatsächlich, so ziemlich heil und fast pannenlos am schwarzen Meer anzukommen.
Der schwarze Humor des Autors Dirk Pope, der kurz und knapp gehaltene Schreibstil und die ziemlich verrückte Handlung lassen die Geschichte aufleben und teilweise richtig lebendig werden. Obwohl ich mich am Anfang zwar auf den zur Geschichte passenden und leicht sonderbaren Schreibstil Umstellen und eingewöhnen musste, bin ich schlussendlich doch ziemlich flüssig und zügig durch die Kapitel, die mit gefahrenen Kilometerangaben versehen sind, gekommen.

Lässt man sich auf die abstruse Handlung ein, kann die Geschichte gut unterhalten, sorgt manchmal sogar für ein dezentes Schmunzeln und wird mit einem zu der Geschichte passenden Ende belohnt.

Abgefahren ist eine etwas andere Geschichte, die jedoch wenn man sich auf sie einlässt, unterhaltsam, mitreisend und auf eine gewisse Art und Weise spannend ist.