Cover-Bild Flüchtiges Begehren
Band 30 der Reihe "Commissario Brunetti"
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24,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 26.05.2021
  • ISBN: 9783257071207
Donna Leon

Flüchtiges Begehren

Commissario Brunettis dreißigster Fall
Werner Schmitz (Übersetzer)

Samstagabend auf dem Campo Santa Margherita. Nach einem Drink lassen sich zwei Touristinnen von ein paar Einheimischen zu einer Spritztour in die Lagune verführen. In der Dunkelheit rammt das Boot einen Pfahl, und die Amerikanerinnen enden bewusstlos auf dem Steg des Ospedale. Warum alarmierten ihre Begleiter nicht die Notaufnahme, wenn alles nur ein Unfall war? Je hartnäckiger Brunetti ermittelt, desto näher kommt er einem Monstrum, vor dem sich selbst die Mafia fürchtet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2021

Verzwickt, geheimnisvoll und typisch „Donna Leon“

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Klappentext:

„Samstagabend auf dem Campo Santa Margherita. Nach einem Drink lassen sich zwei Touristinnen von ein paar Einheimischen zu einer Spritztour in die Lagune verführen. In der Dunkelheit rammt ...

Klappentext:

„Samstagabend auf dem Campo Santa Margherita. Nach einem Drink lassen sich zwei Touristinnen von ein paar Einheimischen zu einer Spritztour in die Lagune verführen. In der Dunkelheit rammt das Boot einen Pfahl, und die Amerikanerinnen enden bewusstlos auf dem Steg des Ospedale. Warum alarmierten ihre Begleiter nicht die Notaufnahme, wenn alles nur ein Unfall war? Je hartnäckiger Brunetti ermittelt, desto näher kommt er einem Monstrum, vor dem sich selbst die Mafia fürchtet.“



Es gibt keine Krimi-Reihe die ich schon so lange verfolge wie die des „Commissario Brunetti“ von Schöpferin Donna Leon. Nunmehr lesen wir hier den dreißigsten Fall und Brunetti ist kein bisschen müde. Dieser aktuelle Fall hat es aber dennoch in sich und Leon schafft es wieder gekonnt, den Leser und auch Brunetti hinters Licht zu führen. Die bildhaften Beschreibungen sind glänzend und ein echter Genuss! Die aktuellen Themen werden auch gekonnt mit eingeflochten - so geht richtig gute Literatur!

Und Brunetti? Ich mag seine immer noch ruhige Art des ermittelns, seine innere Ausgeglichenheit, seinen Sinn für gutes Essen, gute Weine und die Familie und das er seinen Beruf als Berufung ansieht. Hier merkt man wieder ein Mal in den großen Worten von Donna Leon, das es auch eine Spur ruhiger und komprimierter geht. Mit leisen Worten löst Brunetti diesen verzwickten Fall wieder enorm gekonnt und nachvollziehbar, der Spannungsbogen ist richtig gut gespannt und dosiert . Dennoch muss man als Leser wieder gut mitdenken und nicht gleich auf die erstbeste Lösung sich ausruhen, denn auch hier gilt, typisch Leon: nichts ist, wie es scheint!

Von mir aus kann diese Reihe ewig so weiter gehen und wenn Donna Leon noch Lust hat und Ideen, sollte das doch kein Problem sein! Brunetti wird auch im Ruhestand nicht ruhig sitzen können, dafür treibt ihn seine Neugier dann doch immer wieder in die Abgründe der Italienischen Hafenstadt. 5 von 5 Sterne und auf weitere mindestens 30 Fälle!

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Ein erfreuliches Wiedersehen mit alten Bekannten

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Zwei junge Frauen, die schwerverletzt mitten in der Nacht vor einem Seiteneingang des Krankenhauses abgelegt werden. Zwei junge Männer, die in diesen Vorfall involviert sind. Toxische Familienbande, die ...

Zwei junge Frauen, die schwerverletzt mitten in der Nacht vor einem Seiteneingang des Krankenhauses abgelegt werden. Zwei junge Männer, die in diesen Vorfall involviert sind. Toxische Familienbande, die für einen von ihnen in eine Sackgasse führen, aus der es keinen Ausweg gibt. Ein melancholischer Commissario, der sich von Tacitus trösten lässt und einmal mehr erkennen muss, dass Moral und Geld in Venedig nicht zusammenpassen.

30 Jahre Brunetti und ebenso viele Bände, in denen ich die Fälle des sympathischen Commissarios verfolgt habe, der sich so wohltuend von den meisten seiner literarischen Kollegen unterscheidet: Sein familiäres Umfeld ist intakt, er hat weder Drogen- noch Alkoholprobleme und neigt nicht zu Gewaltausbrüchen. Er ist geerdet, einfühlsam, freundlich, hat gute Manieren, ist gebildet und Überheblichkeit geht ihm völlig ab. Kurzum, er ist ein sympathischer Zeitgenosse.

Waren es zu Beginn der Reihe Fälle, die ihren Ursprung oft in den mafiösen Verstrickungen sowie dem korrupten Gebaren der Politiker und/oder der Mitarbeiter kommunaler Stellen hatten, wandelten diese sich zunehmend hin zu den eher zwischenmenschlichen Beweggründen, allerdings meist zusätzlich erweitert um pekuniäre Faktoren. Und auch wenn im Lauf der Zeit die Qualität der Stories geschwankt hat, solide waren sie allemal.

Mit dem aktuellen Band der Reihe hat die Autorin aber wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Die Frage nach Täter und Motiv scheint nur auf den ersten Blick schnell geklärt, denn im Laufe der Ermittlung gewinnen zahlreiche Nebenhandlungen an Bedeutung, die von gesellschaftspolitischer Relevanz sind. Und auch aktuelle Themen, die die Venezianer umtreiben, werden nicht ausgespart. Leon geht hierbei subtil vor, bei ihr reicht oft schon ein Nebensatz, der das Kind beim Namen nennt, was wesentlich eindrücklicher als der Furor so man anderer Autorin ist.

Ein erfreuliches Wiedersehen mit alten Bekannten. Lesen!

Veröffentlicht am 05.09.2021

Commissario Brunetti ist einfach Kult

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Zwei amerikanische Touristinnen werden in der Nacht von Unbekannten auf dem Steg des Hospitals abgelegt, bewusstlos, hilflos. Die Ermittlungen deuten zunächst auf einen Unfall, aber die Umstände sind zu ...

Zwei amerikanische Touristinnen werden in der Nacht von Unbekannten auf dem Steg des Hospitals abgelegt, bewusstlos, hilflos. Die Ermittlungen deuten zunächst auf einen Unfall, aber die Umstände sind zu mysteriös, um ad acta gelegt zu werden. Brunetti forscht weiter und muss die Kollegen der Carabinieri und der Küstenwache hinzuziehen, um einem furchtbaren Verbrechen auf die Spur zu kommen...
Brunetti ist einfach Kult, und auch sein dreißigster Fall reiht sich ein in die wunderbaren Venedig-Krimis von Donna Leon. Auch wenn Brunetti älter geworden ist – noch immer ist seine Familie zusammen, man fühlt sich vertraut mit seinen Gewohnheiten und den lieb gewordenen Kollegen, und auch wer Venedig noch nicht selbst gesehen hat, wird die traumhaften Szenen der Verfilmungen vor Augen haben.
Das Buch reißt einen zwar nicht vor lauter Spannung vom Hocker, aber es ist wieder solide gelungen und sehr unterhaltsam, und Donna Leon vergisst auch nie, auf die besondere Problematik Venedigs aufmerksam zu machen. Noch immer ankern die Kreuzfahrtriesen vor Venedig und überschwemmen die Stadt mit noch mehr Touristen, ein Drama für die verbliebenen Einheimischen. Ein angenehmer Krimi mit vertrauten Protagonisten, den man gerne empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Guido Brunettis 30. Fall

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In seinem dreißigsten Fall kommt wieder ein bisschen mehr Spannung auf.

Vio und Dos, zwei venezianische junge Männer, die seit Jahren befreundet sind, obwohl sie aus unterschiedlichen Familien kommen, ...

In seinem dreißigsten Fall kommt wieder ein bisschen mehr Spannung auf.

Vio und Dos, zwei venezianische junge Männer, die seit Jahren befreundet sind, obwohl sie aus unterschiedlichen Familien kommen, unternehmen mit zwei amerikanischen Touristinnen eine Spritztour in der Laguna. Dabei kommt es zu einem schwerwiegenden Unfall, bei dem die beiden Frauen schwer verletzt werden. Aus Angst vor den Folgen legen sie die beiden Touristinnen vor Ospedale ab und suchen das Weite, werden aber relativ schnell ausfindig gemacht.

Brunetti soll die Hintergründe ermitteln und setzt dabei nicht nur auf Signorina Elettra sondern auf seine neapolitanische Kollegin Claudia Griffone. In einem nicht ganz konfliktfreien Zusammenspiel mit der Küstenwache, den Carabineri und den eigenen Leuten, gelingt es natürlich, den Fall aufzuklären, der eine ungeahnte Dimension annimmt.

Meine Meinung:

Dieser Krimi hat mir besser gefallen als so mancher Vorgänger. Vielleicht liegt es daran, dass mit Claudia Griffone ein frischer Wind in die Reihe kommt. Guido Brunettit und seine Familie kennen wir ja bis ins kleinste Detail. Wir haben mit ihnen auf PET-Flaschen verzichtet, antike griechische Autoren im Original gelesen und die beiden Kinder aufwachsen sehen.
Die Rolle von Signorina Elettra verblasst auch schön langsam und Vicequestore Patta wirkt pensionsreif.

Wie immer ist die Autorin eine aufmerksame Beobachterin, wenn sie die Veränderungen in der Lagunenstadt beschreibt.

Der von Brunetti so harmlos wirkende, in einem Zwiegespräch mit Paola hingeworfene Satz: „Ich würde gerne auf dem Land leben und ein Feld bestellen“ nährt das Gerücht, das dieser 30. Fall für Commissario Brunetti der Letzte sein könnte. Nun ja, Ende Mai 2022 werden wir es wissen.