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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2025

Ein atemberaubender, rätselhafter und hochgradig spannender Thriller

Die Mündung
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Lena Funk ist Kriminalhauptkommissarin, jung und von Selbstvorwürfen geplagt: Hätte sie das Verschwinden ihrer Schwester Jette verhindern können? Wurde diese ein Opfer des Gezeitenmörders? Als Lena in ...

Lena Funk ist Kriminalhauptkommissarin, jung und von Selbstvorwürfen geplagt: Hätte sie das Verschwinden ihrer Schwester Jette verhindern können? Wurde diese ein Opfer des Gezeitenmörders? Als Lena in den Taschen eines angestrandeten Toten Schmuckstücke der Opfer findet, nimmt sie die Ermittlungen wieder auf. Mit ungeahnt dramatischen Folgen.

Das Cover fängt den Blick, die Elbe vereint sich mit der Nordsee, der Himmel ist düster und trifft die Atmosphäre dieses spannenden Thrillers perfekt.
Tim Pieper hat einen ausgesprochen vielschichtigen, fesselnden und temporeichen Plot erdacht, der den Leser sofort in den Bann zieht, aber auch reichlich auf die Probe stellt. Denn er jongliert mit der Realität, lässt Erinnerungen einfließen und sehr schnell stellt man sich die Frage, was darf man glauben, was führt in die Irre? Kriminalhauptkommissarin Lena Funk befindet sich in einer dramatischen Ausnahmesituation, versucht, Klarheit in undurchsichtige Machenschaften zu bringen und nur durch ihre Hartnäckigkeit kommt sie der Wahrheit gefährlich nahe und gerät in einen atemberaubenden, lebensbedrohlichen Showdown.
Der Autor schreibt sehr lebendig, detailreich und fließend, versteht es, Atmosphäre zu erzeugen, Gefühle einzufangen, zu schockieren und mitzureißen. Die Auflösung dieses verzwickten Falls ist temporeich, unglaublich verwirrend, geheimnisvoll und bis zum rasanten Ende wirklich undurchschaubar. Ein Thriller allererster Güte!

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Veröffentlicht am 18.04.2025

Eine zauberhafte, zu Herzen gehende Geschichte über eine mutige junge Frau

Sommerglück am Chiemsee
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Josefine reist an den Chiemsee, den Ort ihrer Kindheit, den sie vor Jahren fluchtartig verlassen hat. Der Bruch mit ihren Eltern quält sie, sie hofft auf Versöhnung und mietet sich in einer ehemaligen ...

Josefine reist an den Chiemsee, den Ort ihrer Kindheit, den sie vor Jahren fluchtartig verlassen hat. Der Bruch mit ihren Eltern quält sie, sie hofft auf Versöhnung und mietet sich in einer ehemaligen Schreinerei ein, um sich zu akklimatisieren und auf die Begegnung vorzubereiten. Der dortige Männerhaushalt hält allerdings so viele Überraschungen bereit, dass sie kurzzeitig sogar das Ziel aus den Augen verliert.

Das Cover lockt mit dem wunderbaren Ausblick auf den Chiemsee, Sommerfeeling pur und entspannten Sonnentagen. Und Leonie Werdenfels entführt uns in ein wunderbares Ambiente und macht uns mit so liebenswerten, aber auch kantigen Protagonisten bekannt, dass man am liebsten die Reisetasche packen möchte. Das Voralpenland ist urig, seine Bewohner manchmal rau, aber herzlich. Leider hütet Josefine ein bedrückendes Schicksal, dass sie stets begleitet und kaum überwindbar scheint.
Sehr bewegend erzählt die Autorin über zutiefst menschliche Sorgen und lebensverändernde Tiefschläge, aber auch erfrischend jung und herrlich humorvoll über Ereignisse, die über Josefine geradezu hereinbrechen.
Sommerglück am Chiemsee ist ein absolut liebenswertes Buch, fesselt mit einem realen und überzeugend erdachten Plott, der Mitgefühl auslöst und tief bewegt, aber auch reichlich Abwechslung und jede Menge Schmunzel- und Wohlfühlmomente bietet! Mit Mut, tiefer Zuneigung und Rücksicht lässt sich alles überwinden. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 10.04.2025

Über das große Wagnis und den Mut, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen

Unsere Suche nach Zärtlichkeit
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Sébastien Dumont führt einen kleinen Uhrmacherladen in Brüssel, ist geschieden und arbeitet nachts freiwillig in der Telefonseelsorge. Sein Leben verläuft in ruhigen Bahnen. Doch einer dieser Anrufe berührt ...

Sébastien Dumont führt einen kleinen Uhrmacherladen in Brüssel, ist geschieden und arbeitet nachts freiwillig in der Telefonseelsorge. Sein Leben verläuft in ruhigen Bahnen. Doch einer dieser Anrufe berührt ihn mehr als gewöhnlich und verleitet ihn, spontan nach Antibes zu reisen. Eine Reise, die seinen Alltag plötzlich in Frage stellt.

Das Cover zeigt den Blick in ein lichtdurchflutetes Café und passt meiner Meinung nach perfekt in Frankreichs Süden.
Die Geschichte ist melancholisch und ich denke, es braucht ein gewisses Alter, um die sehr feinen Töne zu verstehen, die Martin Ehrenhauser anschlägt. Denn ja, es geht um die Suche nach Zärtlichkeit, nach Zuneigung und Liebe, nach Verständnis und Zugehörigkeit. Martin Ehrenhauser schreibt sehr eindringlich, detailreich und zutiefst menschlich. Er versteht es, Gefühle auszudrücken, den Blick auf Mitmenschen zu schärfen und auch um Nachsicht zu werben. Es sind ganz zauberhafte Nuancen des Kennenlernens, die Sébastien und Fleurance erleben. Man darf mitfiebern, sich dabei an ähnliche Gefühle erinnern und über Albernheiten freuen. Es ist eine durchaus traurige, schicksalshafte, aber doch auch sehr zuversichtlich Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat und die Hans Jürgen Stockerl so warmherzig und eindringlich erzählt, als wäre er dabei gewesen.

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Veröffentlicht am 07.04.2025

Pia Korittki ermittelt in ihrem 20. Fall – erstklassige Spannung garantiert!

Ostseedämmerung
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Ein wunderschöner Morgen erwacht über der Küste (Cover) und enthüllt ein ungewöhnliches Fundstück. Die bronzene Wikinger-Spange aus dem Dorfteich weckt die Erinnerung an eine junge Archäologiestudentin, ...

Ein wunderschöner Morgen erwacht über der Küste (Cover) und enthüllt ein ungewöhnliches Fundstück. Die bronzene Wikinger-Spange aus dem Dorfteich weckt die Erinnerung an eine junge Archäologiestudentin, die vor mehr als einem Jahr samt diesem Fundstück verschwunden ist. Als Pia Korittki und ihr Team den Fall wieder aufrollen, lösen sie damit ungewollt eine unvorhersehbare Flut an Reaktionen aus.

Ich bin ein großer Fan von Eva Almstädt und mag ihren lebendigen, farbenfrohen und detailreichen Erzählstil, der mich stets sofort fesselt und das große Kopfkino startet. Auch der zwanzigste Fall ihrer lebensechten Protagonistin ist wieder mysteriös, undurchsichtig und voller Rätsel. Es erfordert den vollen Einsatz des Teams, Details ans Licht zu befördern, die jedoch eher verwirren, als den Fall zu klären. Wieder ist Pia’s Spürsinn gefragt, und es ist Marten, der ihr zur Seite steht, als es zu einem atemberaubenden Showdown kommt.
Ich bin der Meinung, es ist Eva Almstädt wieder bestens gelungen, die Spannung bis zum unerwarteten Ende zu halten und dann für ein zufriedenes Aufatmen zu sorgen.
Ein weiterer, perfekt gelungener Ostseekrimi, der für mich gefesselt und erstklassig unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 06.04.2025

Eine raue, aber sehr bewegende Geschichte mit unerwartetem Ausgang

Der Junge aus dem Meer
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Das Cover passt hervorragend zum Inhalt des Buches, denn man sieht einen Jungen, der sehnsüchtig ein Fischerboot beobachtet. Und Garrett Carr erzählt diese Geschichte auf eine besondere Art, ja eigentlich ...

Das Cover passt hervorragend zum Inhalt des Buches, denn man sieht einen Jungen, der sehnsüchtig ein Fischerboot beobachtet. Und Garrett Carr erzählt diese Geschichte auf eine besondere Art, ja eigentlich berichtet „das Dorf“ selbst, was sich dort 1973 Erstaunliches ereignet. Einer der Bewohner, selbst nicht dafür geschaffen, ein Kind aufzuziehen, findet ein Baby in einem Fass. Dieses geht zunächst durch viele fürsorgliche Hände, bevor sich Ambrose, ein herzensguter Fischer mit einem eigenen kleinen Sohn, unerwartet entschließt, den Jungen aufzunehmen. Auch seine Frau Christine betrachtet sich als Brendans Mamy. Nur Declan, der eigene kleine Sohn, kann sich mit diesem Arrangement nicht anfreunden.
Die Jahre gehen ins Land, man darf am Leben der Bonnars teilhaben, Freuden, Sorgen und Nöte mit ihnen teilen und erleben, was das Schicksal ihnen auferlegt.
Das Leben der Fischer in Irland ist rau, gefährlich und hart. Und auch die Menschen haben ihre Eigenheiten, die der Autor sehr atmosphärisch in Szene setzt. Man fühlt sich angesprochen, manchmal sogar heimelig, und doch liegt eine unbeschreibliche Schwere, eine Düsternis über dieser Story. Aber gerade das macht sie eindringlich und auf besondere Weise fesselnd. Mich hat sie sehr bewegt, auch sehr gut unterhalten und das Ende war eher unerwartet und hat mich überrascht.
Richard Barenberg hat dieses Hörbuch unglaublich gut eingelesen, ruhig und an den richtigen Stellen akzentuiert, voller Wärme und Mitgefühl, was diese Geschichte zu einem wahren Hörgenuss gemacht hat!

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