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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 24.01.2024
  • ISBN: 9783257072426
Jonathan Lee

Joy

Cornelia Holfelder-von der Tann (Übersetzer)

Joy Stephens' Leben lässt wenig zu wünschen übrig: Mit Mitte dreißig steht sie kurz vor der Ernennung zur Partnerin in ihrer Londoner Anwaltskanzlei, sie ist der Inbegriff einer erfolgreichen, attraktiven Karrierefrau und führt eine offene, aber verlässliche Ehe. Trotzdem bereitet Joy ihren Abgang bei Hanger, Slyde & Stein vor – bis sie bei ihrer Dankesrede vor aller Augen zehn Meter in die Tiefe stürzt. Hat ihr Anwaltskollege und Ex-Lover Peter etwas damit zu tun? Oder übt dieser funkelnde Glaspalast inmitten der flirrenden Lichter Londons einen ganz eigenen Abwärtssog aus?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2024

Komplex erzähltes Lesevergnügen

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Schon nach wenigen Seiten wusste ich, dass ich dieses Buch lieben würde. Lees Sprachgefühl, sein trockener, typisch britischer Humor und sein wirklich außergewöhnlicher Schreibstil haben mich sofort gepackt. ...

Schon nach wenigen Seiten wusste ich, dass ich dieses Buch lieben würde. Lees Sprachgefühl, sein trockener, typisch britischer Humor und sein wirklich außergewöhnlicher Schreibstil haben mich sofort gepackt. Dennoch benötigte ich mehrere Tage, um das Buch zu lesen, da die Erzählweise recht komplex und sprunghaft ist. So musste ich mehrfach innehalten und auch bereits Gelesenes nachschlagen, um alles detailliert nachvollziehen können.

Lee erzählt abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven. Da ist zum einen Joy, deren Schicksalstag der Partnerernennung aus der Sicht eines personalen Erzählers in der Dritten Person geschildert wird. Dieser Strang wird unterbrochen durch Kapitel, in denen ihr Ehemann Dennis, ihr Kollege Peter, der Fitnesstrainer Samir und die Persönliche Assistentin Barbara als Ich-Erzähler zu Wort kommen. Diese Kapitel sind besonders raffiniert aufgebaut: Sie sind immer einer festen Figur gewidmet und als Einzelgespräche dieser Person mit einem psychologischen Berater konzipiert, den die Firma nach Joys Sturz für die Belegschaft und Dennis zur Verfügung gestellt hat. Hierbei werden jedoch nur die Gesprächsanteile von Peter, Dennis, Samir und Barbara wiedergegeben, nicht die Worte des Psychologen, der als stummer Zuhörer fungiert und nur gelegentlich lenkend in die Monologe der Charaktere eingreift. Diese Eingriffe sind aber nicht textlich aufgeführt, sondern nur an der Reaktion der Figuren erkennbar.

Dieser Stil ist ungewöhnlich und sehr reizvoll. Lee gelingt es hervorragend, die Wesenszüge der einzelnen Charaktere herauszuarbeiten, indem er Wortwahl und Sprachstil variiert. Ich habe mich immer ganz besonders auf die Kapitel zu Barbara gefreut, die vom Leben und 40 Arbeitsjahren als PA desillusioniert und verbittert ist. Ihr unverblümter, herrlich bissig-boshafter Blick auf die Kanzlei und ihre scharfzüngige Art waren einfach grandios, und ich sah sie lebhaft in allen Einzelheiten vor mir. Anstrengender zu lesen waren die Kapitel des Literaturwissenschaftlers Dennis, der in komplexen Satzstrukturen spricht, mit vielen Parenthesen und Fußnoten, und sich als intellektueller Geist gefällt.

Mit jedem Kapitel kommt ein Puzzleteil zum anderen, zeigen die Figuren neue Facetten, und es bleibt bis zum Schluss spannend. "Joy" ist sicher kein Buch, das man nebenbei liest, da es viel Konzentration erfordert. Ich möchte es auf jeden Fall noch ein zweites Mal lesen, da ich glaube, dass man hier noch einige Details entdecken kann.

Mich hat Lees Roman begeistert, da er durch seine Eloquenz, einen raffinierten dramaturgischen Aufbau und seinen kreativen Stil heraussticht, und ich kann ihn nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Anders als gedacht

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Der Autor Jonathan Lee schreibt seinen Roman „Joy“ mit eigenwilliger Schreibstil.
Es wird aus der Perspektive verschiedener Personen geschrieben.
Das sind alles etwas schräge Typen, mir war keiner sympathisch.
Es ...



Der Autor Jonathan Lee schreibt seinen Roman „Joy“ mit eigenwilliger Schreibstil.
Es wird aus der Perspektive verschiedener Personen geschrieben.
Das sind alles etwas schräge Typen, mir war keiner sympathisch.
Es gibt viele Kollegen einer Kanzlei in London, die alle Joy kannten.
Da gab es viel Liebeleien und Eifersüchteleien. Viel hat Joy damit zu tun.
Der Autor schreibt vielschichtig.
Er ist ein bekannter guter Schriftsteller.
Der Roman ist lesenswert.

Veröffentlicht am 05.03.2024

Geschichte dreht sich im Kreis

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Der Einstieg in den Roman ist mir nicht leicht gefallen, die sprunghaften Gedankengänge gleich zu Beginn haben es mir nicht leicht gemacht, einen Kontakt zu Joy herzustellen und in die Geschichte hineinzufinden. ...

Der Einstieg in den Roman ist mir nicht leicht gefallen, die sprunghaften Gedankengänge gleich zu Beginn haben es mir nicht leicht gemacht, einen Kontakt zu Joy herzustellen und in die Geschichte hineinzufinden. Für meinen Geschmack ist die Schreibweise an gewissen Stellen zu detailliert, sodass man sich als Leserin nicht von der Stelle bewegt und mit Joy gemeinsam im Kreis dreht. Positiv finde ich den zeitlichen Timer, der einen gewissen Rahmen bietet und auch die Kapitel, in denen weitere Personen eingeführt werden, haben mir gefallen.
Inhaltlich hätte man mehr aus der Geschichte herausholen können, sie plätschert dahin, ohne Höhepunkte oder Wow-Momente und auch der Ausgang ist schon von vorneherein klar, somit gab es für mich keine nennenswerten Überraschungsmomente. Joy bleibt als Charakter auch recht oberflächlich und unnahbar, sie lässt die Leser
innen nicht an sich heran und diese Distanz wirkt sich auch auf die Erzählung aus. Leider konnte mich der Roman nicht erreichen, obwohl ich aufgrund des Covers und des Klappentextes höhere Erwartungen gestellt hatte.