Cover-Bild Wolfskälte
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5,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 28.11.2025
  • ISBN: 9783751784283
Laura McCluskey

Wolfskälte

Kriminalroman. Fesselndes Spannungsdebüt um eine mysteriöse Mordserie auf einer abgelegenen schottischen Insel
Michael Krug (Übersetzer)

Eilean Eadar - eine karge, windgepeitschte Insel, auf der in einer eisigen Nacht vor über hundert Jahren drei Leuchtturmwärter spurlos verschwanden. Als ein junger Mann tot am Fuße des Inselleuchtturms gefunden wird, sollen zwei Polizisten aus Glasgow den rätselhaften Fall untersuchen. Doch kaum auf der Insel angekommen, stoßen die ehrgeizige Georgina und ihr älterer Kollege Richie auf eine Mauer des Schweigens. Was haben die eigenwilligen Bewohner zu verbergen? Als Georgina eines Nachts eine mysteriöse Gestalt hinter einer Wolfsmaske vor ihrem Fenster erblickt, ahnt sie bereits, dass die Insel ein dunkles Geheimnis verbirgt - und einen Mörder, der bereit ist dafür zu töten ...

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Veröffentlicht am 28.11.2025

All das Unfassbare…

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George Lennox erster Eindruck von dieser winzigen, weit vor der Westküste Schottlands gelegenen Insel, ist frostig. Der Wind peitscht den Regen aufs Polizeiboot, das sie und ihr Kollege Richie auf diese ...

George Lennox erster Eindruck von dieser winzigen, weit vor der Westküste Schottlands gelegenen Insel, ist frostig. Der Wind peitscht den Regen aufs Polizeiboot, das sie und ihr Kollege Richie auf diese unwirtliche Insel bringt. Ein tragischer Todesfall muss untersucht werden, dafür bleiben sie für ein paar Tage hier. Alan Ferguson, ein junger Mann, soll sich vom Leuchtturm der Insel zu Tode gestürzt haben, zumindest lässt sein Auffinden am Fuße des Leuchtturms darauf schließen.

Laura McCluskeys Romandebüt ist eher eine ziemlich makabere Milieustudie der besonderen Art. Sie ist ganz nah an den Inselbewohnern, von denen sie schon einiges preisgibt, wenngleich keiner dieser schweigsamen, geheimnisumwitterten Gestalten zu durchschauen ist. Schroff wie die Felsen ihrer Heimat, dunkel wie die steilen Klippen kommen sie mir vor. 206 Seelen sind es, die hier auf diesem Felshaufen leben.

Gleich bei Georges Ankunft gibt Kathy, die neben anderer Aufgaben auch Postmeisterin ist, ihr die Aufzeichnungen der vor langer Zeit verschollenen Leuchtturmwärter zu lesen. Was verspricht sie sich davon? Der Leuchtturm ist seit 1919 nicht mehr in Betrieb, heute dient er als heimlicher Treffpunkt für Jung und Alt. Kaum vorstellbar, dass das Schicksal dieser drei Männer mit Alans Tod zu tun haben könnte. Oder doch? Noch tappe ich völlig im Dunkeln.

Dass die beiden Ermittler unerwünscht sind, bekommen sie auch hautnah zu spüren. Da ist jemand mit einer Wolfsmaske, dem George hinterherläuft, dieser Wolf jedoch im Nichts zu verschwinden scheint. Und da ist diese Stille, die sich anfühlt, als ob ein Lauscher ganz nah wäre und nur darauf lauert, zuzuschlagen – wie auch immer dies enden wird. Seltsames geschieht, verstandesmäßig nicht erklärbar, dazu dieser Aberglaube und diese unheimliche Mitgift, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Zu diesem Inselvolk passen die Witterungsverhältnisse perfekt. Karg, windgepeitscht, mit Schnee und Eis und die nächtlichen Verfolgungsjagden, hinein in den finsteren Wald, vor dem gewarnt wird, dazu die eiskalte See, die durchnässten Kleider – all dies ist so treffend geschildert, dass man beim Lesen direkt fröstelt.

Es sind so einige Insulaner, die in all ihren Eigenheiten beschrieben sind, zu jedem habe ich ein Bild vor Augen. Die meisten sind ziemlich mürrisch und abweisend, andere dagegen direkt gastfreundlich. Und doch ist so manch Eindruck trügerisch. Auch George, die eigentlich Georgina heißt, jedoch die männliche Form bevorzugt, hat mit sich selbst zu kämpfen. Was genau das ist, wird dem Ende zu aufgelöst, zwischendurch sind es eher kurze Andeutungen. Alles fügt sich – irgendwie. Nicht so, wie man es vermutet hätte, aber doch nachvollziehbar.

„Wolfskälte“ ist ein fesselnder Kriminalroman vor unwirtlicher Kulisse, der ein schier unfassbares Szenario aufzeigt. Die kriminalistischen Elemente sind immer spürbar und je weiter sich die Story entwickelt, desto sichtbarer wird das Unfassbare. Mich hat Laura McCluskey mit ihrem Romandebüt sofort abgeholt und mich zudem gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.11.2025

es zieht sich hin

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Eilean Eadar, eine abgeschiedene Insel vor Schottland, ist unwirtlich und trotzdem leben hier etwas mehr als 200 Menschen. Vor 3 Wochen ist ein junger Mann tödlich verunglückt. Mord oder Selbstmord? Um ...

Eilean Eadar, eine abgeschiedene Insel vor Schottland, ist unwirtlich und trotzdem leben hier etwas mehr als 200 Menschen. Vor 3 Wochen ist ein junger Mann tödlich verunglückt. Mord oder Selbstmord? Um das zu untersuchen, kommen zwei Polizisten aus Glasgow auf die Insel, Georgina Lennox, genannt George, und ihr älterer Kollege Richard Steward. Hier Ermittlungen zu führen ist keine leichte Aufgabe, denn die Einwohner sind eine verschworene Gemeinschaft und Leute vom Festland werden mit Argwohn betrachtet. Einzig Kathy MacKinnon, die Postmeisterin der Insel, kümmert sich rührend um die beiden Inspektoren. In meinen Augen war Kathy nicht nur fürsorglich, ich fand sie aufdringlich und konnte kaum Sympathien für sie entwickeln. Aber eines zeichnete sie aus: sie wusste alles über die Insel und ihre Bewohner. Irgendwie hat jeder Inselbewohner auf mich mürrisch gewirkt und krampfhaft darauf gehofft, dass die beiden Ermittler bald wieder von der Insel verschwinden.
Die Autorin hat es gut verstanden, die unwirtliche Natur auf der Insel schildern. Die Kälte, die Nässe, die unwegsamen Pfade und vor allem die abweisende Bevölkerung. Nur leider ziehen sich diese Ausführungen sehr lang hin. Da ist Ausdauer beim Leser gefragt, ehe sich im letzten Drittel des Buchs endlich Puzzleteile an die richtige Stelle setzen und das Inselgeheimnis Gestalt annimmt. Erst ab da kam bei mir etwas Spannung auf. Unglaublich was da auf der abgeschiedenen Insel, wo wegen der eingeschränkten Möglichkeiten jeder auf jeden angewiesen ist, sich für eine zwanghafte Verbindung zwischen Menschen entwickelt hat. Kann es so etwas wirklich geben? So ganz überzeugt hat mich die Geschichte nicht. Von mir gibt’s darum auch nur 3 Lese-Sterne.

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