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Veröffentlicht am 14.12.2025

uneingeschränkte Leseempfehlung

Sündflut 1784
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Im Jahr 1784 ist sind die Städte am Rhein stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Fluss ist nicht nur über seine Ufer getreten, er hat auch riesige Mengen an Eisblöcken, Geröll und Modder in die angrenzenden ...

Im Jahr 1784 ist sind die Städte am Rhein stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Fluss ist nicht nur über seine Ufer getreten, er hat auch riesige Mengen an Eisblöcken, Geröll und Modder in die angrenzenden Städte gedrückt. Anna-Maria Scheidt, die in Mülheim eine Apotheke geführt hat, kann nur noch, nachdem auch ihr Haus völlig zerstört ist, versuchen ihr Leben zu retten. Hilfe findet sie bei Henrik Venray, dem Amtmann von Düsseldorf. Venray ist in seinem Denken sehr fortschrittlich. Er will, um Recht und Ordnung in seiner Region durchzusetzen eine Policey Criminal aufbauen. Ein stolzer Plan, für dessen Umsetzung er sich machtvolle Verbündete suchen muss. Doch Vorrang hat nun erst einmal Anna-Maria vor dem Scheiterhaufen zu retten…
So einen spannenden historischen Krimi habe ich noch nicht gelesen. Anfangs hatte ich mit den mit völlig unbekannten Ämtern und historischen Begriffen zu kämpfen, aber zum Glück hat der Autor ans Ende des Buchs ein erklärendes Glossar angehängt. Wie Venray dann in Mülheim und Cöln versucht Beweise für Anna-Marias Unschuld zu finden, ist so spannend beschrieben, dass die Kapitel nur so dahinflogen. Vor allen, da es dabei immer wieder so harte Rückschläge gab. Getriggert wurde es dann auch noch durch die wenige Zeit bis zur Hinrichtung. Wirklich spannend aufgebaut und darum sind 4,5 Lese-Sterne auch absolut verdient.

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Veröffentlicht am 14.12.2025

Miss Marple gepaart mit Trotzkopf

Tatort Kettenhofweg
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Helga Lindemeyer ist seit mehr als einem Jahr Witwe und lebt im Frankfurter Kettenhofweg mit ihrem Dackel Karlchen. Ihre beschauliche Wohngegend gerät in Aufruhr als am 15.8.1994 in der gegenüberliegenden ...

Helga Lindemeyer ist seit mehr als einem Jahr Witwe und lebt im Frankfurter Kettenhofweg mit ihrem Dackel Karlchen. Ihre beschauliche Wohngegend gerät in Aufruhr als am 15.8.1994 in der gegenüberliegenden Villa 6 Leichen gefunden werden. Bereits davor hat Helga dort immer wieder leichtbekleidete junge Frauen in und vor der Villa beobachtet. Da sie sonst keine weiteren Hobbys pflegt, hat sie sich angewöhnt aus ihrem Erkerzimmer die Menschen auf ihrer Straße zu beobachten. Verdächtig kam ihr so manch einer vor. Was sie aber nun erfährt, bringt ihr Weltbild über den Kettenhofweg völlig ins Wanken …..
Helga kann man als neugierig, hartnäckig und manchmal auch eigensinnig beschreiben. Irgendwie hat sie mich an Miss Marple erinnert. Sie hat einen Plan und setzt diesen auch ohne wenn und aber um. Sie kann mit Gegenargumenten dabei überhaupt nicht umgehen und wer mit ihr befreundet ist, wie Erika, Isolde und Rosa, der muss schon so einiges einstecken können. Das mitzuerleben war manchmal sehr lustig und manchmal wirkte es auf mich einfach nur konstruiert. Dass Helga Jahrzehnte nicht bemerkt hat, was im gegenüberliegenden Haus vorgeht, konnte ich nicht glauben. Steht das doch im krassen Gegensatz zu ihrer sonst so aufmerksamen, ja aufdringlich neugierigen Art. Darum hielt sich bei mir auch die Spannung in Grenzen. Insgesamt gebe ich 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 08.12.2025

erst ganz am Ende kam Spannung auf

Die weiße Nacht
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Lou Faber ist eine junge Fotografin, die jetzt in der Nachkriegszeit um zu überleben händeringend nach Abnehmern für ihre Fotos sucht. Bei ihren Streifzügen durch das noch immer vom Krieg gezeichnete Berlin ...

Lou Faber ist eine junge Fotografin, die jetzt in der Nachkriegszeit um zu überleben händeringend nach Abnehmern für ihre Fotos sucht. Bei ihren Streifzügen durch das noch immer vom Krieg gezeichnete Berlin findet sie in einer Ruine eine tote Frau. Die liegt im Schnee und wirkt mit ihren gefalteten Händen wie aufgebahrt. Bevor sie die Polizei verständigt, macht Lou noch einige Fotos von der Toten. Kriminalkommissar Alfred König übernimmt die Ermittlungen und Marianne Melzer, so heißt die Tote, wird nicht die einzige zur Schau gestellte Leiche bleiben. Die Presse spricht bald vom Ruinenmörder…
Der Krimi spielt in den ersten Nachkriegsjahren in Berlin und es gelingt der Autorin den zu der Zeit herrschenden Mangel an Wohnraum, an Nahrung und dem Aufblühen des Schwarzhandels anschaulich in die Handlung einfließen zu lassen. Nicht nur die Bevölkerung, auch die Behörden, in diesem Fall die Polizei, müssen versuchen trotz der vielen Widrigkeiten und fehlendem Personal die Ordnung in der Stadt aufrechtzuerhalten. Und dann ist da noch die Kälte. Es ist ein eisiger Winter und Heizmaterial kaum noch zu finden. Das hat die Autorin alles sehr anschaulich vermittelt, wobei diese Beschreibungen sich im Buch vielfach ähneln und wiederholen.
Dann gibt es auch noch Kapitel, die vom Kriegsgefangenen Gregor berichten. Den konnte ich bis zum Schluss nicht in den Krimi einordnen. Aber sicher wird er in den folgenden Teilen zunehmend eine Rolle spielen. Denn am Schluss setzt die Autorin und das hat dann bei mir auch etwas Spannung gebracht, viele Cliffhanger, die Neugier auf weitere Bücher mit Lou und König wecken.
Insgesamt betrachtet hatte ich mir mehr Spannung erhofft und gebe daher nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 08.12.2025

Kunst und Schmerz - unglaubliche Taten

Der Blutmacher
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Akte Frame, also Bilderahmen, heißt der neue Fall von Tara Kronberg. Ein sehr persönlicher Fall für die erfahrene Ermittlerin für besonders brutale Verbrechen.
In diesem Fall mordet der Täter seine Opfer, ...

Akte Frame, also Bilderahmen, heißt der neue Fall von Tara Kronberg. Ein sehr persönlicher Fall für die erfahrene Ermittlerin für besonders brutale Verbrechen.
In diesem Fall mordet der Täter seine Opfer, um mit ihrem Blut Kunstwerke auf Leinwänden zu erschaffen. Das Ganze stellt er dann auch noch live ins Netz und auf seiner Plattform können alle Interessierten, wie auf einer Auktion, Gebote für die Blutbilder abgeben. Einfach grauenhaft die Qualen der Opfer mit anzusehen. Um seine Macht zu demonstrieren, leitet der Täter auch immer wieder dem Dezernat 47, also Taras Abteilung, den Einstiegslink dafür zu. Es kam mir wie ein Katz- und Mausspiel vor, was der Täter sehr zu genießen scheint.
Auch wenn Tara jedem kleinen Hinweis nachgeht, kann sie keine Spuren entdecken, die sie zum Täter führen. Jedoch kennt sie sein nächstes Opfer sehr gut, so dass der Druck, den Täter zu finden, enorm bei ihr steigt.
Wegen persönlicher Befangenheit zieht ihre Chefin Tara ganz vom Fall ab, was sie natürlich nicht davon abhält auf eigene Rechnung weiter zu ermitteln. Mich hat sie damit auf jeden Fall beeindruckt. Überhaupt fand ich diesen Thriller einfach nur unglaublich –verwirrende Entwicklungen, so unterschiedliche Schauplätze, gepaart mit der Frage nach dem WARUM. Ja, der neue Thriller von Elias Haller hat mich wieder spannend unterhalten. Darum gibt’s auch eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung und 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 08.12.2025

wunderbarer Lesestoff, bin begeistert

Zurück unter Mördern
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Die Leidensgeschichte von Oswald Lasally hat mich nicht losgelassen. Sein Schicksal, besser gesagt die darin enthaltenen Ungerechtigkeiten und Schikanen sind so detailliert beschrieben, dass ich mitgelitten ...

Die Leidensgeschichte von Oswald Lasally hat mich nicht losgelassen. Sein Schicksal, besser gesagt die darin enthaltenen Ungerechtigkeiten und Schikanen sind so detailliert beschrieben, dass ich mitgelitten habe. Step by Step taucht der Leser tiefer in den Machtmissbrauch der Nazis und das damit verbundene Leid, welches die jüdische Familie Lasally ertragen musste. Das Schlimmste dabei: dieselben Braunhemden von damals sitzen dank Persilschein nun in der neu gegründeten Bundesrepublik wieder in Machtpositionen. Der Autor stellt die Rechtsunsicherheit von Oswald Lasally, der so viele Jahre nach dem Krieg nun in seine Heimat Hamburg zurückkehrt, sehr anschaulich dar. Oswald will nicht nur den von den Nazis durch Rechtsbeugung gestohlenen Familienbesitz zurückhaben, er will auch Klarheit über den angeblichen Freitod seines Vaters Eduard erhalten. Bereits während der Jahre im Exil hat Oswald immer Kontakt zum Hamburger Freund seines Vaters, dem Rechtsanwalt Dr. Arno Kornbach, gehalten, um den richtigen Zeitpunkt für seine Rückkehr aus Brasilien zu finden. Mir kam Kornbach beim Lesen wie die graue Eminenz, die im Hintergrund agiert, vor, beharrlich und der Gerechtigkeit verpflichtet. Kornbach ist es auch, der den von den Kriegserlebnissen aus der Bahn geworfenen Henry Mahler als Privatdetektiv engagiert. Mahler, der sein Jurastudium abgebrochen hat, kam mir anfangs mit seinem neuen Job als Privatermittler so ziemlich überfordert vor. Dank Kornbachs Unterstützung wurde er dann aber seiner Aufgabe gerecht. Mahler musste dabei erkennen, dass es ein zweischneidiges Schwert ist Gerechtigkeit für das durch die Nazis begangene Unrecht zu erlagen. Auf der einen Seite steht die Rückgabe der von den Nazis angeeigneten Güter und Werte und auf der anderen Seite müssen die damaligen Akteure für das begangene Unrecht bestraft werden. Der Aufgabe dafür Beweise zu finden stellt er sich. Manchmal bringt ihn seine Unerfahrenheit und sein Eifer in Lebensgefahr. Mich hat das sehr spannend unterhalten und darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.

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