Cover-Bild Plötzlich mächtig
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 21.05.2016
  • ISBN: 9783805250917
Mia Sassen

Plötzlich mächtig

Mit Macht ins GlückEinmal alles tun können, was man will! Einmal keine Rücksicht nehmen müssen! Für die allein stehende Angestellte Jule wird der Traum wahr, als sie mit dem "Frollein-Salonorchester" nach Mexiko reist. Denn ein internationaler Luxuskonzern verwechselt sie mit seiner Vorstandschefin, und Jule bestimmt plötzlich über tausende von Angestellten. Doch mit der Macht kommt auch die Verantwortung, und es ist nicht immer leicht, das Richtige zu tun. Besonders, wenn man gerade im Begriff ist, sein Herz an den gut aussehenden Dolmetscher zu verlieren... Der zweite Roman von Mia Sassen nach "Ziemlich mitgenommen": Eine wilde Selbstfindungstour durch Mexiko!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2018

Unterhaltender Selbstfindungsroman mit Herz und viel Humor

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Julia Meyer, hat nicht nur einen Allerweltsnamen, auch ihr Job ist nichts Besonderes. Zudem muss sie sich als Statistikerin zugleich mit nüchternen Zahlen und einem nervigen Chef herumschlagen, der ihr ...

Julia Meyer, hat nicht nur einen Allerweltsnamen, auch ihr Job ist nichts Besonderes. Zudem muss sie sich als Statistikerin zugleich mit nüchternen Zahlen und einem nervigen Chef herumschlagen, der ihr Können leider so gar nicht wertschätzt. Auch die liebe Familie scheint die geschiedene Jule auf ein Abstellgleis gestellt zu haben. Als Jules Tochter von ihrem Wunsch spricht, bald aus der Wohnung ausziehen zu wollen, ist die fast Fünfzigjährige innerlich am Boden zerstört. Sie fühlt sich nicht mehr gebraucht. Da kommt ein kurzfristiges Angebot wie gerufen. Ein Orchester benötigt unbedingt eine Musikerin, die für eine erkrankte Kollegin einspringt. Und zwar für einige Tourdaten in Mexiko. Julia ist begeistert und sagt spontan zu. Sie liebt das Musizieren und dass das „Frollein-Salonorchester“ zudem an einem so exotischen Ort spielt, ist ein zusätzlicher Bonus für sie, denn ihre Lust auf einen Urlaub allein, hält sich nach einem Unfall ein Jahr zuvor, während einer Radtour durch Hessen, in Grenzen.

Am Flughafen in Amsterdam, kommt jedoch mal wieder alles anders, als gedacht. In der Maschine sind alle Plätze besetzt und so, kann Jule, erst einen Tag später nachreisen. Als sie endlich am Ziel angelangt ist, wird sie jedoch gebührend und in allen Ehren empfangen. Ein Chauffeur steht bereit, der sie abholt und direkt zu ihrem Job fahren möchte. Zwar staunt Jule nicht schlecht, als sich der Saal als schlichter Konferenzraum entpuppt und auch die übrige Band nicht anwesend ist, doch lässt sie sich von diesen kleinen Komplikationen nicht aus der Ruhe bringen. Sie spielt allein und hält abschließend, als ihr klar wird, dass hier definitiv eine Verwechslung vorliegen muss, eine imposante Rede, damit ihr Chauffeur nicht für seinen Fehler belangt wird. Schließlich musste sie, fern in der Heimat, ja auch schon jahrelang Reden für ihren Chef schreiben und so wickelt sie den Vorstand schnell um ihren Finger. Einer jedoch ist nicht so begeistert von seiner neuen Kollegin in der Chefetage und lässt sie seinen Missmut und Argwohn auch schnell spüren.

Nach der Konferenz wird Jule, zusammen mit ihren beiden Freunden Richard und Ada, die sie kurz zuvor während der mehrstündigen Flugreise kennenlernte, in eine überaus luxuriöse Unterkunft gebracht, die sogar einen hauseigenen Pool beinhaltet. Obwohl Jule am liebsten gleich wieder von dort fliehen möchte, lässt sie sich letztendlich von ihren beiden Freunden bequatschen, noch eine Weile zu bleiben und das Doppelspiel zu genießen. Schließlich scheint es so, als wäre die echte Julia Meyer entweder verschollen oder abgetaucht. Und womöglich hat die Firma, in der Jule Chefin wird, nur auf sie und ihre Fähigkeiten gewartet. Kann Jule, jetzt endlich zeigen, was schon immer in ihr geschlummert hat? Und ist das Interesse, das Chauffeur Carlos an Jule zeigt, echt?

Nachdem ich vor einiger Zeit Mia Sassens heiteren Roman „Ziemlich mitgenommen“, las, wollte ich mir unbedingt ihren neuen Roman zu Gemüte führen, da ich schon „Ziemlich mitgenommen“, witzig und berührend zugleich fand. Übrigens steckt hinter dem Pseudonym Mia Sassen die Autorin Maiken Nielsen, die auch bereits einige historische Romane, Jugend und Reiselektüre geschrieben hat.

Auch in ihrem neuen Roman steht wieder eine sympathische Romanheldin im Fokus, die sich am Scheideweg ihres Lebens befindet und sich darüber klar werden muss, was sie will und vor allem, ob sie sich wirklich weiterhin von ihrem Chef gängeln lassen möchte. Aber auch die Freunde, die sie im Flieger gen Mexiko kennen lernt, haben es in ihrem Leben nicht unbedingt einfach gehabt und sind genau wie Jule selbst, einsamen Außenseiter. Die drei schließen einen Pakt, wollen sich nicht mehr unterordnen und ihr Leben von nun an selbst in die Hand nehmen.

Ich fand, dass die Autorin das Oberthema des Buches, die Selbstfindung, wieder einmal gut und unterhaltsam zugleich umsetzen konnte. Und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Obwohl ich Jules Handlungen zwischenzeitlich etwas extrem fand (was aber viel zum Unterhaltungswert des Buches zuträgt), habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert und könnte mir auch gut eine Verfilmung dieses Romans vorstellen. Selbst eine kleine Love Story hat Mia Sassen eingebaut, die ganz ohne Kitschfaktor auskommt und sich gut macht. Wer Romane mag von Autoren wie beispielsweise Hans Rath, wird auch bei Mia Sassens Romanen ganz auf seine Kosten kommen, da ich den Humor und den Schreibstil der beiden als sehr ähnlich empfinde.

Kurz gefasst: Unterhaltender Selbstfindungsroman mit Herz und viel Humor

Veröffentlicht am 20.10.2016

Erfrischend!

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Mit fast 50 steht Julia Meyer plötzlich alleine da - geschieden, die Kinder aus dem Haus, im Job wird sie ausgenützt. Da kommt ihr ein Aushilfsvertrag in einem kleinen Orchester gerade recht. Dass diese ...

Mit fast 50 steht Julia Meyer plötzlich alleine da - geschieden, die Kinder aus dem Haus, im Job wird sie ausgenützt. Da kommt ihr ein Aushilfsvertrag in einem kleinen Orchester gerade recht. Dass diese Reise nach Mexiko sie in das größte Abenteuer ihres Lebes stürzt, ahnt sie noch nicht.
Meine Meinung:
Die Zielgruppe dieses Buches sind sicherlich die Frauen, die schon einiges erlebt haben im Leben, die auch schon Mißerfolge und Zurückweisungen erlebt haben. Julia ist auch so eine und kommt eigentlich ganz gut zurecht, aber ihr fehlt doch etwas im Leben. Eigentlich wollte sie Dirigentin werden und jetzt ist sie im Büro, wo sie Reden für ihren Chef schreibt.
Mia Sassen übertreibt mit der Verwechslungskomödie zwar, aber ich fand es sehr erfrischend, über das Leben und die Chancen, die es bietet, auf diese Art und Weise nachzudenken. Julia hat Ansichten, die Hand und Fuss haben - und als sich ihr die Chance bietet, diese auch umzusetzen, hat sie guten Beistand und setzt Dinge um, die sie sich nie getraut hätte. Mir hat das Buch sehr gut getan und mir Mut gemacht, mehr zu wagen und nicht einfach mitgetrieben zu werden im Strom des Alltags. An vielen Stellen habe ich laut aufgelacht und meine Familie gleich mit unterhalten.
Ich fand das Buch einfach nur erfrischend und wünsche Mia Sassen ganz viele Leserinnen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Turbulenter Neuanfang mit Hindernissen

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Raus aus dem Alltag das klingt verlockend. Jule nimmt spontan ein Engagement im "Frollein-Salonorchester" in Mexiko an. Nette Reisebekannte im Flieger und ein überraschender Empfang am Flughafen lassen ...

Raus aus dem Alltag das klingt verlockend. Jule nimmt spontan ein Engagement im "Frollein-Salonorchester" in Mexiko an. Nette Reisebekannte im Flieger und ein überraschender Empfang am Flughafen lassen ihre Stimmung steigen. Durch eine Verwechselung spielt sie nicht Ukule, sondern mimt die Vorstandschefin eines Luxuskonzerns. Doch was als Urlaubslaune anfängt, entwickelt sich langsam zum Selbstfindungstrip. Das Versteckspiel kostet Kraft und Jule mag auch nicht mehr lügen, denn wenn Gefühle ins Spiel kommen, muss man sich entscheiden. Aber nicht immer hat man das Geschehen selbst in der Hand.

Mia Sassen hat einen temperamentvollen Sommerroman geschrieben, der zwischen all den humorvollen Szenen und wundervollen mexikanischen Landschaftsbildern eine Botschaft vermittelt. Es ist nie zu spät sein Leben zu ändern, man muss es nur in Angriff nehmen.

Hauptprotagonistin Jule scheint sich mit ihrem trostlosen Singleleben abgefunden zu haben. Ihr Chef nutzt sie schamlos aus, ihre Kinder sind erwachsen und brauchen sie nicht mehr. Ihre Träume sind tief vergraben, bis sie unverhofft zu einer Orchesterreise nach Mexiko aufbricht. Bestärkt durch ihre Reisebekannten Ada und Richard lässt sie sich auf ein Verwechselungspiel ein und tritt als Vorstandschefin auf, dessen zufällige Namensvetterin sie ist. Statt Ukuleletönen nimmt sie Geschäftstermine war und verhandelt Verträge aus. Da niemand die neue Vorstandschefin kennt, fällt der Schwindel nicht auf. Sie hat Erfolg, genießt den Luxus und hat ihr Herz an ihren Dolmetscher verloren. Doch kann man aufgebaut auf einer Lüge ein neues Leben beginnen?

Jule ist einem sofort sympathisch. Ihre etwas tolpatschige aber liebenswerte quirlige Art verleitet zum Schmunzeln. Kaum zu glauben, dass sie kurz vor ihrem 50. Geburtstag steht. Man gönnt ihr die Auszeit im Luxusleben und beneidet sie vielleicht auch ein wenig. Gute Freunde findet sie in Ada und Richard, die beide auch mit Alltagsdämonen zu kämpfen haben und deshalb so gut zu Jule passen. In tropischen Gefilden fällt bei allen langsam die Anspannung ab und sie können sich neuen Dingen öffnen, zeigen ungeahntes Potenzial.

Auch wenn das Ende etwas zu actionreich und unglaubwürdig spektakulär ausfällt, fühlt man sich doch rundum gut unterhalten. Meine Reise- und Auszeitlust wurde geweckt.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Unterhaltsam, aber ohne Tiefgang

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Julia „Jule“ Meyer ist 49, geschieden und hat zwei Kinder. Diese sind soeben flügge geworden. Louis macht ein freiwilliges soziales Jahr in Costa Rica und Lotte zieht zu ihrem Freund. Jule arbeitet in ...

Julia „Jule“ Meyer ist 49, geschieden und hat zwei Kinder. Diese sind soeben flügge geworden. Louis macht ein freiwilliges soziales Jahr in Costa Rica und Lotte zieht zu ihrem Freund. Jule arbeitet in einer Agentur für Statistik, warum weiß sie selbst nicht. Viel lieber würde sie Musik machen, am liebsten mit ihrer Ukulele. Da trifft es sich gut, dass sie als Sängerin und Ukulele-Spielerin bei dem Frollein-Salon-Orchester einspringen soll. Diese haben gerade ihre Tour durch Yukatan vor sich. Also geht es für Jule nun nach Mexiko. Allerdings für sie einen Tag später als für die anderen Damen des Orchesters. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf, und Jule wird am Flughafen verwechselt. Schnell findet sie sich als neue Chefin eines riesigen Konzerns wieder. Und die Verwechselung scheint nicht aufzufliegen, da die richtige Julia Meyer wohl verschollen ist. Und das Überraschendste: Jule kommt mit ihrem neuen Job sehr gut zurecht!

Dieser Roman war sehr unterhaltsam, allerdings war die Geschichte doch sehr unrealistisch. Nichtsdestotrotz haben dies die sympathischen Charaktere wieder wettgemacht. Die drei Hauptcharaktere treffen im Flugzeug aufeinander und sind ab da unzertrennlich. Jule, die etwas unzufriedene Angestellte, die ihr Leben gern ändern würde. Der offenherzige Zahnarzthelfer Richard. Und die schüchterne Informatikerin Ada, die sich regelrecht klein macht. Alle drei sind einsam und allein. Doch nun haben sie sich. Und während diesem Abenteuer in Mexiko werden sie richtig gute Freunde. Der Schreibstil dieses Romans hat mir sehr gut gefallen. Er ist locker, leicht und witzig. Außerdem ist alles sehr bildlich geschrieben, so dass man sich nach Mexiko mitgenommen fühlt. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und habe mich unterhalten gefühlt, allerdings wird mir dieses Buch wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben, da es eben nur unterhält und nicht in die Tiefe geht. Deshalb erhält „Plötzlich mächtig“ von mir drei von fünf Sternen.