Cover-Bild Die Goldene Legende
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DVA
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 04.09.2017
  • ISBN: 9783421047557
Nadeem Aslam

Die Goldene Legende

Roman
Bernhard Robben (Übersetzer)

Wenn ein Leben nur in der Lüge möglich ist

In dem Moment, als auf der Grand Trunk Road Schüsse zu hören sind, beginnt Nargis' Leben zu zerbrechen. Ihr Ehemann gelangt versehentlich ins Kreuzfeuer und stirbt, bevor sie ihm die Wahrheit über ihre Vergangenheit beichten kann. Schon seit Längerem fürchtet sie, dass diese bald ans Licht kommen wird: Ein Unbekannter verkündet regelmäßig Geheimnisse der Anwohner vom Minarett der örtlichen Moscheen und versetzt damit Muslime und Christen gleichermaßen in Angst. Als die Lautsprecher die verbotene Liaison ihres Nachbarn mit der Tochter des muslimischen Geistlichen aufdecken, sind die Einschläge so nah, dass Nargis handeln muss ...

In der für ihn typischen leuchtenden Prosa erzählt Nadeem Aslam eine Geschichte über Fanatismus, Widerstandsvermögen und die Lügen, die manchmal nötig sind, um zu überleben. Ein mutiger, zeitgemäßer und schmerzlich schöner Roman, in dem sich Pakistans Vergangenheit und Gegenwart spiegeln.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2017

„Die goldene Legende“ von Nadeem Aslam

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Klappentext
Vor dem Hintergrund der religiösen Konflikte in Pakistan erzählt Nadeem Aslam die Geschichte der jungen Christin Helen und ihrer Ziehmutter Nargis, die gerade ihren geliebten Mann verloren ...

Klappentext
Vor dem Hintergrund der religiösen Konflikte in Pakistan erzählt Nadeem Aslam die Geschichte der jungen Christin Helen und ihrer Ziehmutter Nargis, die gerade ihren geliebten Mann verloren hat. Als die Auseinandersetzungen bürgerkriegsähnliche Zustände annehmen, müssen sie ihr Leben Imran anvertrauen, einem Fremden, der selbst auf der Flucht ist.



Meinung
Nadeem Aslam entführt uns ins Pakistan der heutigen Zeit und zeigt uns ungeschont zu was Menschen in der Lage sind. „Die goldene Legende“ ist ein schockierendes Buch über religiöse Konflikte, denn Pakistan ist gespalten zwischen dem Islam und dem Christentum.

Für mich war dieser Blick in eine mir unbekannte Welt sehr befremdlich, was aber nichts mit Religion oder Glauben zu tun hatte. Nein, es war die brutale Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen, weil sie andere Denkweisen haben. Das schockierendste daran war und ist noch immer, dass dies harte Realität ist. Daher habe ich mir für dieses Buch auch viel Zeit genommen.

Die Brutalität und Grausamkeit der Geschichte war allgegenwärtig. Durch die fantastische Sprachgewalt und den wunderschönen Erzählstil von Nadeem Aslam wurden die grausamen Details ein wenig erträglicher. Der Autor beschreibt die Protagonisten aus der Ferne, aber mit so unglaublich viel Feingefühl, dass ich allen Personen sehr nahe kommen konnte. Mit jedem einzelnen habe ich mitgefühlt, geträumt, war mit ihnen auf der Flucht und habe mich gefürchtet und ja, ich habe mich auch mit ihnen gefreut.

Ich finde, dass Religion und Glaube ein schwieriges Thema ist. Nadeem Aslam hat in „Die goldene Legende“ eine perfekte Gratwanderung zwischen den verschiedenen Themengebieten gefunden - Grausamkeit, Religion, Glauben, Zusammenhalt, Freundschaft, Tod.



Fazit
Ein brutaler Roman über religiöse Konflikte im heutigen Pakistan. Liebevoll gestaltete Figuren, die sich nicht unterkriegen lassen. Wunderschöne Sprachgewalt. „Die goldene Legende“ verdient volle fünf Sterne!

Weitere Informationen
Gebundene Ausgabe
Originaltitel: The Golden Legend
Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt
Deutsche Erstausgabe: 04. September 2017
Preis: 25,00€
Seiten: 410
ISBN: 978-3-421-04755-7

Veröffentlicht am 22.10.2017

Schonungslos brutal und real

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Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Und das nicht, weil ich mich selber viel mit Religionen auseinandersetze. Eher im Gegenteil. Und doch finde ich es immer wieder höchst dramatisch, wie man sich über ...

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Und das nicht, weil ich mich selber viel mit Religionen auseinandersetze. Eher im Gegenteil. Und doch finde ich es immer wieder höchst dramatisch, wie man sich über ein Thema bekämpfen kann, das uns doch eigentlich eher zusammenbringen sollte. Sollte der Glaube an Gott, Allah oder wie er auch genannt werden möchte uns nicht eher zusammenbringen als uns zu entzweien?

In „Die goldene Legende“ erfahren wir schonungslos und brutal, wie Christen in Pakistan behandelt werden. Nadeem Aslan erzählt die Geschichte von Helen, Nargis und Imran. Dabei sind die Charaktere schon eher etwas distanziert gezeichnet und dennoch geht die Geschichte einem unter die Haut. Denn so geschieht es tagtäglich und ich selber bin schockiert über soviel Brutalität. Ich könnte mich hier jetzt breit und lang darüber auslassen, warum ich persönlich die Religionen als „Kriegsgrund“ schwachsinnig finde, aber ich denke, das ist ein anderes Thema. Es schmerzt einfach zu lesen, wie andere Menschen aufgrund ihres Glaubens verfolgt und gequält werden.

Natürlich ist das Buch jetzt wahnsinnig spannend. An manchen Stellen ist es durchaus auch etwas langatmig. Nadeem Aslan erzählt an manchen Stellen sehr detailreich und dann wieder etwas schneller und nicht so tiefgründig. Der Schreibstil ist bildhaft und man ist mittendrin im Land. Er nimmt uns mit auf eine Reise und ich bin so froh dieses Buch gelesen zu haben.

Brutal und schonungslos erzählt Nadeem Aslan über die Verfolgung der Christen in Pakistan. Es ist dramatisch, weil es real ist. Dennoch waren mir manche Stellen zu detailreich und dadurch etwas langatmig.

4 von 5 Punkten

Veröffentlicht am 31.01.2018

Leider nicht das, was ich erwartet habe

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Nargis und ihr Mann Massud sind in ihrer Stadt angesehene Architekten. Sie haben ein schönes Haus, viel Geld und beruflichen Erfolg. Doch ein mysteriöser Unbekannter aus ihrer Nachbarschaft verkündet die ...

Nargis und ihr Mann Massud sind in ihrer Stadt angesehene Architekten. Sie haben ein schönes Haus, viel Geld und beruflichen Erfolg. Doch ein mysteriöser Unbekannter aus ihrer Nachbarschaft verkündet die Geheimnisse der Bewohner und bald muss auch Nagris alles hinter sich lassen, um den Menschen, die ihrer Familie am nähsten sind, zu helfen und somit vielleicht auch selbst aus dem Visier des Unbekannten zu entkommen. Denn auch Nagris hat ein Geheimnis, das in Pakistan, ein Land, das vorwiegend von Moslems besiedelt wird, einem Menschen das Leben kosten kann.

Wie bereits erwähnt spielt das Buch in Pakistan, so circa in der heutigen Zeit. Die Umstände, die in dem Buch beschrieben werde, haben beim Lesen sehr viel Eindruck hinterlassen und auch viel zum Nachdenken angeregt. Vor allem die Unterdrückung der christlichen Bevölkerung wird dabei betont und interessant ausgearbeitet. Doch so interessant das Buch in dieser Hinsicht war, umso langweiliger war es leider in der Umsetzung. Man kann sich nicht so einfach an den Schreibstil des Autors gewöhnen und teilweise beschreibt er die Dinge schonungslos detailreich, teilweise aber auch sehr kurz und knapp, was dann aber die Stellen sind, die spannend sein könnten.

Ich hatte mir von dem Buch und auch von dem Titel „Die goldene Legende“ mehr erwartet, als ich dann im Endeffekt bekommen habe. Doch ich finde das Cover mit den Vögeln wirklich hübsch!

Meine Bewertung: 3/5