Cover-Bild Die Farbe von Milch
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Random House Audio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783837142761
Nell Leyshon

Die Farbe von Milch

Laura Maire (Sprecher), Wibke Kuhn (Übersetzer)

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.

Mary ist an harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch als sie fünfzehn wird, ändert sich alles. Mary zieht in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten. Bei ihr, einer zarten, mitfühlenden Kranken erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Für Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

Gelesen von Hörbuchpreisträgerin Laura Maire

(4 CDs, Laufzeit: ca. 4h 38)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2019

Mein Haar hat die Farbe von Milch ...

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Was für ein beeindruckendes Buch um ein einfaches Bauernmädchen zu Anfang des 19ten Jahrhunderts. Die junge Mary ist bei Weitem nicht die einzige, die damals das Schicksal eines harten Lebens ertragen ...

Was für ein beeindruckendes Buch um ein einfaches Bauernmädchen zu Anfang des 19ten Jahrhunderts. Die junge Mary ist bei Weitem nicht die einzige, die damals das Schicksal eines harten Lebens ertragen musste. Es war zu diesen Zeiten nicht unüblich, dass die Kinder auf dem Hof mithalfen und so von morgens bis abends schufteten. An Freizeit oder Lesen und Schreiben zu lernen, war gar nicht zu denken. So war es doch ein unendliches Glück – wenn sie es auch nicht gleich so sah – dass Mary dieser Einöde entrinnen durfte, in dem sie dem Pfarrer zur Hand ging und dessen kranke Frau pflegte. Ganz allmählich führt der Herr des Hauses sie an die Welt der Bücher und des Lesens und Schreibens. Er findet in ihr eine wissbegierige Schülerin. Die Stimmung ändert sich drastisch als die Frau des Pfarrers stirbt …
In recht einfachen Sätzen beschreibt Mary ihr Leben. Man will sie fast ein wenig emotionslos nennen, aber so hat sie es zu Hause gelernt. Da wurde um die Liebe nicht viel Federlesens gemacht. Doch Mary kann lieben, das zeigt sie ihrem alten Großvater so oft es geht. Umso schlimmer fand ich die Art, wie ihr Vater sie behandelte indem er sie an den Pfarrer nahezu verschacherte. Seite um Seite vertraut sie uns als Lesern und Hörern ihr Leben an und ganz allmählich beginnt man zu ahnen, wie die Geschichte enden wird …
Die Sprecherin Laura Maire hat Mary genau die richtige Stimme gegeben und während des Hörens ist mir Mary sehr ans Herz gewachsen. Einfach eine wunderbare Geschichte. Mein Hörbuchhighlight des Monats!

Veröffentlicht am 25.06.2019

tief bewegend und wunderbar erzählt

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Die junge Mary erzählt von ihrem Leben auf dem Bauernhof. Es ist hart, viel zu tun und es wird gearbeitet von Sonnenaufgang bis – untergang. Sie hat leichtes Leben, aber scheint sich irgendwie damit arrangiert ...

Die junge Mary erzählt von ihrem Leben auf dem Bauernhof. Es ist hart, viel zu tun und es wird gearbeitet von Sonnenaufgang bis – untergang. Sie hat leichtes Leben, aber scheint sich irgendwie damit arrangiert zu haben. Sie legt eine fröhlich unbekümmerte Art an den Tag, was man wahrscheinlich nur als Kind haben kann.
Dann kommt sie als Aushilfe zu einer Pfarrersfamilie, um die kranke Frau zu pflegen und lernt ein völlig neues Leben kennen mit Höhen und Tiefen.
Erst mal fand ich es auch eine wunderbare Sprecherin, hat mich sehr begeistert. Und dann wurde das mit einer kindlichen Naivität erzählt und einer gewissen Logik, was einem einfach nur ans Herz geht. Man begleitet Mary über ein Jahr lang und sieht, wie sie sich entwickelt.
Ein tief berührendes Buch, in einer schweren Zeit damals, was ich einfach nur weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 14.06.2020

Gefühlvoll und am Ende sehr intensiv

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Mary ist ein junges Mädchen, mit einer Behinderung als vierte Tochter auf einem Bauernhof geboren. So kann sie leider wenig helfen, auch wenn sie es nach bestem Willen versucht. Als sie dann ins Pfarrerhaus ...

Mary ist ein junges Mädchen, mit einer Behinderung als vierte Tochter auf einem Bauernhof geboren. So kann sie leider wenig helfen, auch wenn sie es nach bestem Willen versucht. Als sie dann ins Pfarrerhaus beordert wird um die kranke Ehefrau des Pfarrers zu pflegen, ändert sich ihr komplettes Leben. Doch dann stirbt diese und es ändert sich wieder alles.

Die Sprecherin Laura Maire ist mir bereits von einer Hörbuchreihe bekannt, daher habe ich mich sofort wohlgefühlt. Mir ist der Einstieg sehr leicht gefallt und Laura Maire passt gut zu Mary. Mary erzählt ihre Geschichte selbst, sie schreibt sie nieder. Das wiederholt sie des Öfteren, wie auch „Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.“ Diese Sätze ziehen sich durchs ganze Buch und mir war lange nicht klar, wohin es führen wird, denn Mary erzählt einfach ihre Lebensgeschichte, in der es eher ruhig zugeht. Ihr Alltag ist geprägt von Arbeit und sie erfährt wenig Liebe durch ihre Eltern. Doch dann im Pfarrershaus lernt sie was Zuneigung bedeutet, denn sie wird sehr liebevoll aufgenommen. Mary ist trotz ihrer Behinderung am Bein ein lebensfrohes 15-jähriges Mädchen, das in ihrem bisherigen Leben doch noch so manches erlebt. Sie ist direkt und dabei sehr ehrlich, was sie aber auch in ihrer Niederschrift mehr als einmal betont. Und gerade das Ende ab CD 4 ist wahrlich mitreißend und hat mich stellenweise sehr überrascht. Die Geschichte berührt und zeigt auf wie die Zeiten gewesen sind. Die Geschichte bleibt im Kopf und gerade die einfache Schreibweise, so wie auch Mary es niederschreiben würde, bleibt es im Kopf.

Eine gefühlvolle Geschichte eines einfachen Mädchens in einer für Frauen schweren Zeit. Leider ist das in manchen Ländern heute noch so.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Anstrengende Erzählweise

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Ein englisches Dorf in den 1830er Jahren: Mary ist 14 und die jüngste von vier Töchtern eines Bauern, der sich lieber Söhne gewünscht hätte. Für seine Töchter hat er nicht viel übrig, er läßt sie hart ...

Ein englisches Dorf in den 1830er Jahren: Mary ist 14 und die jüngste von vier Töchtern eines Bauern, der sich lieber Söhne gewünscht hätte. Für seine Töchter hat er nicht viel übrig, er läßt sie hart arbeiten und misshandelt sie. Erst als ihr Vater Mary zum Arbeiten ins Pfarrhaus schickt, erfährt sie so etwas wie Geborgenheit und erhält obendrein Bildung. Doch das Schicksal hat für Mary noch mehr in petto.

Marys Geschichte ist sehr tragisch, und sicher kein Einzelfall. Schicksale wie ihres dürften im frühen 19.Jahrhundert an der Tagesordnung gewesen sein: Junge, ungebildete Frauen aus unteren Schichten, deren Leben durch Männer fremdbestimmt wurde: Vater, Arbeitgeber, Ehemann oder Liebhaber. Ein eigener Wille war weder gewünscht noch geduldet, harte Arbeit und zahlreiche Entbehrungen an der Tagesordnung.

Mary ist durch ihre aufgewecktes Wesen und ihre unverblümte Art ein besonderer Charakter. Sie ist nicht die brave/schüchterne/bibeltreue Tochter, auch nicht grundsätzlich aufsässig oder rebellisch. Sie ist in bestimmten Dingen naiv und hat keine Bildung, doch sie ist auf ihre Weise klug - sie hat, wortwörtlich, eine gehörige Portion Bauernschläue. Das und ihre direkte Art - sie sagt, was sie denkt, frei Schnauze und ohne Rücksicht auf Konventionen - bringen sie oft in die Bredouille, machen sie aber auch zu einer durchaus sympathischen Hauptfigur.

Trotzdem hat mich die Geschichte nicht so berührt, ich wie es mir erhofft hatte. Sicher hat bei mir der Stil dazu beigetragen, den ich als sehr mühsam empfand: Um Marys fehlende Bildung "stimmlich" zu verdeutlichen (die Geschichte wird aus ihrer Sicht erzählt bzw. von ihr niedergeschrieben) ist das Buch bewusst in einer simplen Sprache gehalten. Das bedeutet viele, für mich zu viele Verbindungen von Hauptsätzen mit der Konjunktion "und", also so à la "Ich tat dies und dann tat ich das und dann ging hier hierhin und dann sprach ich mit wem und dann ging die Sonne auf und dann ging ich schlafen." Ich verstehe, was die Autorin damit bezwecken wollte, aber mir war es zu anstrengend, hat mir das Zuhören erheblich erschwert und eher Langeweile als Spannung oder besonderes Interesse ausgelöst.

Allerdings hätte mir das schriftliche Buch vermutlich noch weniger, vielleicht sogar gar nicht gefallen. Zum einen macht Laura Maire ihre Sache als Sprecherin gewohnt gut, sie war einer der Hauptgründe, weshalb ich mich überhaupt für dieses Werk entschieden habe. Zum anderen habe ich einen "Blick ins Buch" gewagt und festgestellt, dass dort, bis auf Punkte, auf Satzzeichen verzichtet wird: Keine Kommas, keine Anführungszeichen für wörtliche Rede. Uff, damit wäre ich auf Dauer nur schwer klar gekommen. Noch krasser in der englischen Originalversion, hier wurde sogar konsequent auf Großschreibung, auch am Satzanfang, verzichtet. Das hätte mich möglicherweise überstrapaziert. Von daher war das Hörbuch wohl noch die beste Wahl- aber mehr als zwei Sterne als "okay" sind da trotzdem nicht drin.

Tl;dr: tragische Geschichte mit potenziell interessanter Hauptfigur, aber durch die spezielle Erzählweise für mich ein anstrengendes und streckenweise auch recht langatmiges Werk.