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Veröffentlicht am 02.06.2025

Mord im Wollladen

Mord bei Schietwetter
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Regelmäßig treffen sich vier Damen und Derk zum Stricken und Klönen. Doch dieses Mal kommt Connie, die Inhaberin des Wollladens, nicht. Als alle in Derks Oldtimer losfahren, um sie zu suchen, finden sie ...

Regelmäßig treffen sich vier Damen und Derk zum Stricken und Klönen. Doch dieses Mal kommt Connie, die Inhaberin des Wollladens, nicht. Als alle in Derks Oldtimer losfahren, um sie zu suchen, finden sie sie tot in ihrem Laden, ganz offensichtlich ermordet. Derk, als ehemaliger Kriminalkommissar, weiß, was zu tun ist und leitet alles in die Wege. Als Oberkommissarin trifft seine Tochter Pauline am Tatort ein.
Für Derk ist es nicht einfach, ihn juckt es in den Fingern und er würde gerne ermitteln. Aber er ist im Ruhestand und will seiner Tochter nicht in die Quere kommen. Das lässt sich natürlich nicht vermeiden. Schon gar nicht, wenn man die vier Damen vom Strickclub um sich hat, die alle auf ihn einreden und auch selbst versuchen, etwas herauszufinden. Letztendlich sind sie dann doch eine große Hilfe bei der Lösung des Falls.
Es ist ein schöner, humorvoller Krimi in einem bezaubernden Ambiente mit sehr verschiedenen, authentisch dargestellten Charakteren. Zusammen harmonieren sie wunderbar und Derk fühlt sich wie der Hahn im Korb. Seine Strickarbeiten sind zwar nicht vorzeigbar, aber er hat einen sehr persönlichen Grund, bei den Treffen dabei zu sein. Ihn mag ich sehr. Er ist sehr agil und betreibt einen kleinen Gnadenhof auf seinem Grundstück.
Josefas Briefe an ihren toten Mann fand ich sehr emotional.
Der Schreibstil ist locker und leicht, sodass man sich mitten in der Handlung mit ihrem norddeutschen Charme fühlt. Die bildhaften Beschreibungen der Umgebung lassen die Kälte und den Wind förmlich spüren, was das Leseerlebnis umso intensiver macht.
Ich hoffe, der Strickclub kann noch lange in voller Besetzung ermitteln.
Auch das Cover ist toll und passt zur Gegend, natürlich darf auch ein Schaf nicht fehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2025

Schöner Sommerkimi

Frau Appeldorn und der tote Kapitän
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„Frau Appeldorn und der tote Kapitän“ ist der 3. Fall der Reihe. Als Frau Appeldorn mit ihrem roten Hut den charmanten und gutaussehenden Kapitän im Ruhestand Arne Carlsen kennenlernt, ist sie hin und ...

„Frau Appeldorn und der tote Kapitän“ ist der 3. Fall der Reihe. Als Frau Appeldorn mit ihrem roten Hut den charmanten und gutaussehenden Kapitän im Ruhestand Arne Carlsen kennenlernt, ist sie hin und weg. Sie denkt darüber nach, ihr Leben mit ihm zu teilen. Doch dann wird er ermordet, kehrt von einem Besuch in seiner alten Heimat nicht zurück. Nach dem ersten Schock macht sich Frau Appeldorn mit Hilfe ihres grummeligen Nachbarn Herrn Büyüktürk vom Rheinland aus auf den Weg nach Niendorf an die Ostsee. Dort beginnen die beiden zu ermitteln, lernen mehr vom Leben des Kapitäns kennen, ebenso seine Familie und Freunde. Nach ersten Erkundigungen steht für sie bereits eine Verdächtige fest, die natürlich alles abstreitet. Also geht die Spurensuche weiter, die sie in ein Netz aus Lügen führen. Bei ihren Ermittlungen geht Frau Appeldorn sehr rigoros und verbissen vor, stellt direkte Fragen und ist überzeugend in ihrer Argumentation. Dagegen hat auch Herr Büyüktürk keine Chance. Der würde lieber die Sonne, den Strand und das Meer genießen, wird aber von Frau Appeldorn immer wieder angetrieben. Die Interaktionen mit den anderen Charakteren sind lebendig und oft humorvoll, was der Geschichte eine angenehme Leichtigkeit verleiht. Obwohl ich ihren Antrieb verstehen kann, ist sie mir nicht wirklich sympathisch. Bei den sehr wenigen Ausflügen mit einem anderen Paar wirkt sie desinteressiert und unfreundlich. Aber diese verschiedenen Charaktere machen ja die Handlung aus. Auch die anderen Personen sind gut beschrieben mit ihrer nordischen Schweigsamkeit oder dem hessischen Frohsinn. Eigentlich ist es die traurige Geschichte einer späten noch im Keim steckenden Liebe, die genauso schnell endet, wie sie begann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, die Handlung spannend und auch amüsant. Das Cover ist sehr schön. Der Leuchtturm und die Dünen lassen eher Urlaubsstimmung aufkommen. Auch Frau Appeldorns Markenzeichen, ihr roter Hut, darf nicht fehlen. Mit dem trotzt sie Wind und Wetter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2025

Spannend

Küstenmord: Spur ins Dunkel
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„Spur ins Dunkel“ ist der 5. Teil der Küstenmord-Reihe.
Vanessa wacht orientierungs- und erinnerungslos in einem dunklen Raum auf, sie weiß nicht, wie lange sie schon dort ist oder was mit ihr geschehen ...

„Spur ins Dunkel“ ist der 5. Teil der Küstenmord-Reihe.
Vanessa wacht orientierungs- und erinnerungslos in einem dunklen Raum auf, sie weiß nicht, wie lange sie schon dort ist oder was mit ihr geschehen soll.
Ihre Freundin Luisa, die sich sich nach einem längeren Auslandsaufenthalt mit ihr verabredet hat, ist verwundert, dass Vanessa nicht kommt und nicht zu erreichen ist, obwohl sie nie unpünktlich und immer zuverlässig ist. Luisa gibt eine Vermisstenanzeige auf, die bei den Kommissaren Katja Greve und Daniel Kowalski landet. Da sie gerade keinen Mordfall bearbeiten, gehen sie der Anzeige nach und verfolgen jede kleine Spur. Dann wird eine schwer verletzte Frau gefunden. Doch ist es Vanessa?
Die Kripo Kiel und Fallanalytiker werden eingeschaltet, und die Suche nach dem Täter nimmt Fahrt auf.
Für Katja ist es ein schwieriger Fall. Alles erinnert sie an eine vermisste Schülerin vor vielen Jahren, die sie kannte. Diese ist nie wieder aufgetaucht.
Der Schreibstil ist sehr gut und rasant. Durch die kurzen Kapitel wird die Spannung konstant gehalten. Zu Beginn wechseln die Perspektiven zwischen den aktuellen Handlungen und Vanessas Gefangenschaft. Gerade diese ist sehr bedrückend und beängstigend beschrieben. Man spürt regelrecht ihre Angst, ihre Schmerzen und ihre Hoffnung, doch noch zu entkommen. Ebenso düster, emotional und super spannend ist das Ende.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Katja und Daniel könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie ist unruhig, energievoll und unkonventionell. Daniel dagegen ist eher der Ruhepol, er denkt erst und handelt dann. Dadurch sind sie ein eingespieltes Team und auch gute Freunde geworden.
Die Autorin versteht es, eine düstere Atmosphäre zu schaffen, die von der ersten Seite an fesselt und die Spannung bis zum Schluss aufrechterhält. Dazu passt auch das düstere und geheimnisvolle Cover.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 19.05.2025

Biene in Aktion

Tote Bosse singen nicht
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„Tote Bosse singen nicht“ ist der 4. Fall für Biene Hagen.
Biene Hagen muss ihre Detektei am Laufen halten. Dafür zwängt sie sich sogar in schicke Klamotten, um an einem Event teilzunehmen, wo sie eventuell ...

„Tote Bosse singen nicht“ ist der 4. Fall für Biene Hagen.
Biene Hagen muss ihre Detektei am Laufen halten. Dafür zwängt sie sich sogar in schicke Klamotten, um an einem Event teilzunehmen, wo sie eventuell neue Klienten akquirieren kann. Dabei erhält sie Informationen, die mit dem Unfalltod ihrer Eltern vor vielen Jahren zusammenhängen könnten. Als sie den Hinweisen nachgeht, werden die Zeugen ermordet und auch ihr Leben scheint bedroht zu sein. Ausgerechnet jetzt hat sie Streit mit ihrem Freund Jochen, ihr Partner Jargo soll zu seiner Familie nach Argentinien zurück und sogar ihre Oma will verreisen. Aber in ihrer eigenen chaotischen Art und Weise kriegt sie am Ende alles in den Griff.
Für mich war es das erste Biene-Buch und ich musste mich erst an sie gewöhnen. Sie geht schon eigenartige und eigensinnige Wege, um an ihr Ziel zu kommen, teilweise auch ohne Rücksicht auf Verluste. Einige Szenen sind schon arg überzogen dargestellt, sorgten aber trotzdem für ein Schmunzeln bei mir. Man kann Biene einfach nicht böse sein. Auch die anderen Charaktere sind authentisch beschrieben. Ihr Partner Jargo ist ebenso sympathisch dargestellt wie ihr Freund Jochen, der Polizist ist und Probleme mit Bienes Beruf bzw. Berufung als Privatdetektivin hat, da er auch von seinen Kollegen damit aufgezogen wird. Trotzdem ist er immer für sie da. Aber auch ihre Oma finde ich toll. Sie hat gerne Leute um sich, die sie geschmackvoll bewirtet. Und was Oma und ihr Freund Karl so treiben, erfährt Biene auch recht ausführlich.
Insgesamt war es eine rasante, spannende und amüsante Geschichte, die mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 19.05.2025

Sehr schöner Küsten-Krimi

Dünenkutter
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„Dünenkutter“ von Joost Jensen ist der 1. Teil der Villa Kutterbunt-Reihe.
Der bekannte Schönheitschirurg Alexander Gerber plant in den Borkumer Dünen ein großes Bauprojekt. Dafür soll der Kutter „Villa ...

„Dünenkutter“ von Joost Jensen ist der 1. Teil der Villa Kutterbunt-Reihe.
Der bekannte Schönheitschirurg Alexander Gerber plant in den Borkumer Dünen ein großes Bauprojekt. Dafür soll der Kutter „Villa Kutterbunt“, in dem die Journalistin Fenna Kruskopp und ihre zahme Möwe Ziepeltriene leben, weichen. Dagegen demonstriert Fenna mit einigen Inselbewohnern. Sie schleicht sich sogar auf eine Promiparty, bei der der Vertrag unterschrieben werden soll. Doch bevor es soweit ist, stirbt Gerber. Vor Ort ist nicht nur Fenna, sondern auch ihre Schwester Emilia, die das Projekt unterstützt und sich dadurch mehr Gäste für ihr Restaurant erhofft. Jonas, der nicht nur der Polizist, sondern auch noch der Bruder der beiden Frauen ist, muss Fenna festnehmen. Als ob das nicht schon genug wäre, bekommt er am nächsten Tag auch noch einen jungen Schnösel vorgesetzt, der den Fall bearbeiten soll. Im Gegensatz zu ihm, der sich völlig auf Fenna eingeschossen hat, ermittelt ihre Familie in verschiedene Richtungen und findet somit auch mehr heraus.
Die Familienverhältnisse bei den Kruskopps sind nicht einfach. Wenn es gegen Jonas geht, verstehen sich seine Frau Stine, Fenna und Emilia prima. Ansonsten verteidigen sie ihre eigenen Meinungen sehr vehement. Jonas tut mir wirklich leid, er kann sich nicht mal gegen seine eigene Frau mit ihrem Diät- und Meditationswahn durchsetzen, geschweige denn gegen alle drei Frauen und seinen Vorgesetzten.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und authentisch beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die bildhaften Beschreibungen der Landschaft und der maritimen Elemente lassen die Szenen lebendig werden und ziehen einen direkt ins Geschehen.
Einerseits hat mich das Buch sehr amüsiert, andererseits hat es mich aufgeregt, sowohl was das Bauprojekt betrifft, das ohne Rücksicht auf die Natur durchgesetzt werden sollte, als auch was die Kruskopp-Familie betrifft. Sicher ist Jonas nicht der fähigste Polizist, aber so einen Umgang in der eigenen Familie hat er auch nicht verdient.
Aber alles zusammen macht auch die tolle Handlung des Buches aus und es hat mir sehr gut gefallen.
Das Cover ist sehr schön und lässt eher an Urlaub als an Mord denken.

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