Spannung kommt erst am Ende auf
Girls' Trip - Vier Freundinnen. Eine Luxusjacht. Eine tödliche Reise.Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Was habe ich getan?
Das Cover gefällt mir gut, es schreit regelrecht Jugenthriller und macht somit auf das Genre aufmerksam. Ich finde ...
Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Was habe ich getan?
Das Cover gefällt mir gut, es schreit regelrecht Jugenthriller und macht somit auf das Genre aufmerksam. Ich finde es passt auch gut zur Geschichte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Geschrieben ist das Buch in der Ich-Perpsektive von Maggie, wobei es auch Briefe gibt, die in der Ich-Perspektive von Giselle geschrieben sind. Ich fand die Wechsel zwischen den beiden gelungen, da ich immer wusste aus wessen Sicht ich gerade lese.
Zu Beginn lernt man Maggie, Giselle, Viv und Emi kennen, die zusammen einen Ausflug auf dem Boot von Giselle machen möchten. Doch am letzten Tag verschwindet Giselle und die Kameraufnahmen deuten darauf hin, dass Maggie sie vom Boot gestoßen hat, diese kann sich aber nicht daran erinnern. Was ist nun wirklich passiert?
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Obwohl es sehr viele Namen auf einmal waren, ging es nach ein paar Kapitel schon recht gut dahin. Man muss sich halt merken, wer nun wer ist, wobei Giselle und Maggie die wichtigsten Personen von den vieren sind.
Maggie und Giselle fand ich vonallen noch am interessantesten. Maggie versucht sich in die Gruppe einzufügen, obwohl sie nicht reich ist. Man merkt, dass sie sich oft verstellen muss, um von den anderen gemocht zu werden, aber sie versucht wirklich eine Freundschaft aufzubauen, zumindest mit Giselle. Giselle fand ich sehr überheblich und verlogen. In den Briefen an ihre Mutter sieht man eine andere Seite von ihr und da konnte ich sie immer besser verstehen, trotzdem rechtfertigt das nicht ihr Verhalten anderen Menschen gegenüber. Besonders die Angestellten auf dem Boot behandelt sie sehr schlecht, dabei geben sie ihr Bestes.
Viv und Emi hingegen blieben recht falch. Das einzige, was mir von Viv in Erinnerung geblieben ist, ist, dass sie sehr spirituell ist und Eskalationen vermeidet. Bei Emi ist es so, dass sie Giselle um jeden Preis beschützen will und ein bisschen rau ist, wobei auch hin und wieder eine nette Seite durchscheint, man muss sich ihr Vertrauen aber erst erarbeiten.
Den Aufbau von dem Buch fand ich ziemlich cool. Es startet sozusagen am Ende. Giselle ist schon verschwunden und die Mädchen finden das Kameramaterial, wo man sieht, dass sie über Board gegangen ist. Von da an wird die Geschichte rückwärts erzählt. Man startet am letzten Tag am Abend und liest bis zum ersten Tag in der Früh. Dieses Konzept hat mir ziemlich gut gefallen, denn man kennt den Ausgang, aber nicht wie es dazu gekommen ist. Sowas habe ich noch in keinem Buch gelesen und es hat hier irgendwie sehr gut gepasst.
Zwischendurch las es sich allerdings nicht wie ein Thriller. Besonders zu Beginn hat es lange gedauert, bis die Spannung wirklich aufkam, auch wenn es mit dem Verschwinden von Giselle begonnen hat. Es las sich einfach wie ein Buch über vier Freundinnen, die zusammen Party machen. Manche Stellen fand ich auch unnötig in die Länge gezogen, da sie keinen wirklichen Beitrag zur Story geleistet haben.
Was mir hingegen gut gefallen hat, waren die Briefe von Giselle an ihre tote Mutter. Dadurch bekommt man mehr Einblick in ihr Leben und ihre Gedanken und weiß, wieso sie manchmal so ist, wie sie eben ist. Außerdem kommen in diesen Briefen so manche Geheimnisse ans Licht. Besonders in Bezug auf die Freundschaft von Giselle und Maggie waren sie aufschlussreich und ich hatte da einige Aha-Momente.
Am Ende gibt es dann die große Auflösung und ab hier gibt es SPOILER, also nicht weiterlesen, wenn man das Ende nicht wissen will. Ich habe vielleicht zu unaufmerksam gelesen, weil ich nicht kommen sah, dass Giselles Bruder eigentlich ihr Sohn ist. Was ich hier aber nicht verstehe ist, wie sie diesen als ihren Bruder ausgeben konnte. Ihr Vater steht im Rampenlicht, es gibt Interviews mit ihm und seiner Frau und keiner hat mitbekommen, dass seine Frau eigentlich nie schwanger war? Haben sie ihr einen Bauch umgehängt oder was? Das fand ich insgesamt etwas unrealistisch, auch weil Giselle in der Zeit ganz normal in die Schule ging. Es war zwar alles ein wenig überraschend, auch ihre Beziehung zu Maggie, aber auch zu unrealistisch und zu unausgereift für meinen Geschmack.
Fazit:
Insgesamt war das Buch in Ordnung, hat sich manchmal aber auch gezogen, da die große Spannung erst gegen Ende des Buches kam. Davor las es sich eher wie vier Freundinnen, die einfach Geheimnisse voreinander haben. Für Zwischendurch ist es in Ordnung und ich vergebe 3 Sterne.