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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2023

Rasanter Action-Thriller!

Exilium
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Da mich „Ancora“ komplett überzeugen konnte und für mich eines der Überraschungen in 2022 darstellte, war ich natürlich mehr als gespannt auf das neue Buch von Colin Hadler. Auch der Klappentext von „Exilium“ ...


Da mich „Ancora“ komplett überzeugen konnte und für mich eines der Überraschungen in 2022 darstellte, war ich natürlich mehr als gespannt auf das neue Buch von Colin Hadler. Auch der Klappentext von „Exilium“ hat mich sofort angesprochen und als kleiner Dystopie-Junkie mit einer Faszination für digitalen Fortschritt war das Thema wie gemacht für mich.
Man hat ja gewisse Erwartungen, wenn ein Autor schon mal überzeugen konnte. Man versucht natürlich immer das abzustellen, aber das funktioniert nie so ganz und wie ich schnell feststellen durfte, war das hier auch gar nicht nötig. Ab der ersten Seite war ich komplett gefesselt und in der Handlung gefangen.

Der Plan war, dass ich erst mal nur kurz ins erste Kapitel reinlese und dann erst mal noch ein anderes Buch beende. Daraus wurde nichts, denn ich konnte es, einmal aufgeschlagen, nicht mehr aus der Hand legen.
Im Vergleich zu anderen Geschichten stehen hier nicht die großen Emotionen im Vordergrund. Es gibt zwar auch eine kleine Liebesgeschichte, doch diese läuft nur am Rande mit und wird immer wieder nur angekratzt.

Das mag für manche Leser ein Kritikpunkt sein, bei mir führt es genau zum Gegenteil! Fast immer werden Liebesgeschichten eingebaut, die großen Raum einnehmen und natürlich dein Herz berühren sollen. Das ist auch meisten wirklich super toll, zum Dahinschmelzen schön usw. Aber ich finde es sehr erfrischend, dazwischen auch mal Geschichten zu lesen, die vordergründig Spannung pur und Action bieten.
Man könnte vielleicht bemängeln, dass einige der Figuren etwas blass bleiben, aber hier war so viel geboten, und die Hauptfigur, Lennox mochte ich sofort, von daher konnte ich darüber hinwegsehen.

Lennox ist ein Einzelgänger und vertreibt sich die Zeit mit kleinen Hacker-Streichen. Er kämpft mit seiner Vergangenheit und tut sich schwer, anderen zu vertrauen und Menschen an sich heranzulassen. Als er aber mehr oder weniger unfreiwillig in einen Konflikt mit dem größten IT-Unternehmen überhaupt gerät, verändert sich sein Leben komplett. Nun braucht er Unterstützung und dabei ist die Frage, wem er noch trauen kann und wem nicht, brisanter als je zuvor.
Mir hat diese ganze Welt unwahrscheinlich gut gefallen! Beängstigend, aktuell und erschreckend glaubwürdig. Auch die technischen Skills fand ich toll dargestellt und es war zu keiner Zeit langweilig oder zu trocken, alles wurde grandios in ein brisantes Katz-und-Maus-Spiel verwandelt. Dabei gab es geniale Wendungen, die ich nie so erwartet hätte.
Spannung pur von Anfang bis Ende, ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und bin einfach nur begeistert! Ganz großes Kino, 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Umfangreiche Geschichte auf zu wenigen Seiten!

Godland
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Zukunftsorientierte Geschichten liebe ich total und gerade, wenn es um das “ewige Leben” in Verbindung mit der digitalen Welt geht, ist das natürlich brandaktuell und faszinierend. Das Buchcover finde ...

Zukunftsorientierte Geschichten liebe ich total und gerade, wenn es um das “ewige Leben” in Verbindung mit der digitalen Welt geht, ist das natürlich brandaktuell und faszinierend. Das Buchcover finde ich in der Hinsicht absolut gelungen, es ist perfekt auf den Inhalt abgestimmt.

Mir gefällt die komplette Idee zum Buch. Ganz neu ist diese natürlich nicht, aber wie schon erwähnt, ist die Weiterentwicklung der Digitalisierung einfach ein Thema, das viele interessiert und daher ist es für Dystopien wie gemacht. Anfangs fühlte ich mich zeitweise ein wenig an den Film “Die Insel” erinnert, die Handlung unterscheidet sich aber natürlich.

In der Geschichte haben die Klimakatastrophen dazu geführt, dass die Welt, wie wir sie kennen, nicht mehr existiert und es den Menschen nicht mehr möglich war, auf der Erde zu leben. Dank der fortgeschrittenen Digitalisierung konnten sich, vor allem die Reichen, in die digitale Welt “Godland” hochladen, in der sie nun ewig leben. Doch eine Handvoll Menschen muss auf einer Art “Festung” mitten im Ozean leben, um dafür zu sorgen, dass “Godland” reibungslos funktioniert. Diese Menschen stehen unter der Beobachtung und Kontrolle der KI “Godmother”, die gleichzeitig für deren Überleben sorgt und darüber entscheidet, wer sich nach getaner Dienstzeit selbst ins digitale Land hochladen darf. Doch mit der Zeit kommen Zweifel an der wahren Intention von der KI auf.

Die Story wird spannend erzählt und dadurch lies sich das Buch schnell lesen. Es wird aus Sicht von der 15-jährigen Yolanda erzählt, sie und ihre Freunde sind zwar sehr authentisch dargestellt, blieben für mich aber blass. Es gibt eigentlich viele verschiedene Seiten in der Geschichte, die es wert gewesen wären, besser zu beleuchten. Leider wirkt aber alles sehr einseitig, da ja hauptsächlich nur die Leben der Jugendlichen im Vordergrund stehen. Im Laufe der Handlung kommen verschiedene Aspekte dazu, die auf einen Widerstand hindeuten, dazu werden allerdings kaum Informationen geliefert. Ein großes Problem ist, wie oft bei solchen Geschichten, die geringe Seitenanzahl. Da es sich hier um einen Einzelband handelt, der aber eigentlich ein riesiges Thema beinhaltet, bleibt leider vieles auf der Strecke.

Godland selbst lernt man zwar kennen, aber ich hatte mir hier von der Umsetzung einfach etwas mehr erwartet. Mir ging alles zu schnell, vieles wurde angeschnitten, wirkt aber durch die Kürze sehr unausgereift. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass alles nur oberflächlich aufgegriffen wird.

Fazit
Godland bietet ein faszinierendes Zukunftsszenario, das mit dem Fortschritt digitaler Welten nicht aktueller sein könnte. Doch die Umsetzung hatte meiner Meinung nach große Schwächen. Das größte Problem war für mich mal wieder die geringe Seitenanzahl. Es gibt einen riesigen Plot mit zahlreichen großartigen Ideen, doch am Ende bleibt das Gefühl, dass man nur an der Oberfläche gekratzt hat. Das geht auch auf Kosten der Tiefe, die Figuren sind sympathisch und authentisch, bleiben aber nichtssagend. Mir hat der Spannungsbogen im Prinzip gut gefallen, auch der Schreibstil war leicht verständlich und einnehmend. Doch es ging alles zu schnell, am Ende war alles so abgeschnitten, dass ich wirklich enttäuscht zurückblieb. Deshalb kann ich hier leider nur mittelmäßige 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Solider Jugendthriller

The Players' Table – Wer nicht mitspielt, hat verloren
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Eine Eliteschule, eine Clique, in der jeder Geheimnisse hat, Intrigen, Machtspielchen usw. Das klang alles super und ich war sehr gespannt aufs Lesen.
Der Schreibstil ist flüssig und einnehmend, dadurch ...

Eine Eliteschule, eine Clique, in der jeder Geheimnisse hat, Intrigen, Machtspielchen usw. Das klang alles super und ich war sehr gespannt aufs Lesen.
Der Schreibstil ist flüssig und einnehmend, dadurch sind die Seiten geradezu verflogen. Obwohl es zum Großteil eher ruhig vorangeht, hat mir die Geschichte echt Spaß gemacht. Was die Sympathien anbelangt kann jetzt niemand groß glänzen, das ist bei so einer Story aber nichts Ungewöhnliches. Jill ist auch ziemlich naiv, allerdings passt das gut zu ihrem Alter und zum Gesamtbild der Handlung.

Die Players sind eine Elite-Gruppe, für die immer nur wenige Schüler ausgewählt werden. Dazu gibt es immer neue und teils ausgefallene Mutproben, die teils mehr als fragwürdig sind. Die Autorin hat das aber echt gut rüber gebracht, denn es gibt immer Jugendliche, die auf so einen Zug aufspringen. In dem Alter lässt man sich oft leicht manipulieren, man will beliebt sein und zu den “Coolen” gehören. Die aktuellen Players haben jedoch zum Teil gemischte Gefühle zu dem gesamten Konzept und möchten etwas ändern. Mit der Zeit wird aber klar, dass die Umsetzung alles andere als einfach ist, zu groß sind die Verlockungen der Macht gegenüber den jüngeren Mitschülern.

Insgesamt fühlte ich mich super unterhalten und wollte ständig wissen, wie es weitergeht bzw. aufdecken, was mit Shaila wirklich passiert ist. Dieses Geheimnis lüftet sich auch nach und nach, wobei es schade ist, dass ich den Kernpunkt schon sehr früh komplett durchschaut habe. Das war für mich persönlich doch sehr vorhersehbar.
Alles wurde gut durchdacht und schlüssig aufgeklärt. Mir haben auch die Wendungen zum Ende hin gut gefallen, nur mit Überraschungen konnte die Autorin bei mir nicht punkten.

Fazit
The Players´ Table ließ sich schnell und flüssig lesen, die Geschichte war gut durchdacht und hat Spaß gemacht. Das Gesamtbild fand ich rund und passend zur Altersklasse der Jugendlichen. Obwohl lange Zeit nicht allzu viel passiert ist, empfand ich das Buch zu keiner Zeit langweilig. Die Autorin hat es geschafft spannend nach und nach alles aufzudecken. Etwas schade fand ich am Ende, dass sich mein früher Verdacht bestätigt hat und somit keine großen Überraschungen für mich dabei waren. Trotzdem war es ein solider Jugendthriller, den ich gerne weiterempfehle. 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Spannender Thriller!

Der Bruder
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Von John Katzenbach habe ich seit Ewigkeiten nichts mehr gelesen und als “Der Bruder“ nun als Taschenbuch-Ausgabe erschienen ist, war das die Gelegenheit mal wieder in eines seiner Bücher abzutauchen.

Der ...

Von John Katzenbach habe ich seit Ewigkeiten nichts mehr gelesen und als “Der Bruder“ nun als Taschenbuch-Ausgabe erschienen ist, war das die Gelegenheit mal wieder in eines seiner Bücher abzutauchen.

Der Autor weiß auf jeden Fall, was er tut und erzeugt schon auf den ersten Seiten eine gewisse Spannung. Trotzdem muss ich sagen, auch wenn ich mich zu keiner Zeit gelangweilt habe, so hätte man doch die ein oder andere Passage kürzer halten können. Er beschreibt alles sehr ausführlich, geht ins Detail und das bei mehreren verschiedenen Strängen. An manchen Stellen hat das für mich ein wenig die Spannung gemildert.

Sloane gerät in die Fänge eines perfiden Ränkeschmieds und das entstehende Katz-und-Maus-Spiel war wirklich toll konstruiert und durchdacht. Es erwarten einen jede Menge überraschende Wendungen, der letzte Kick zum Ende hin hat aber irgendwie gefehlt.
Die Prota selbst ist jetzt nicht so meins gewesen, was mir auch irgendwie gefehlt hat, war die Zusammenarbeit zwischen mehrerer Personen. Aber das ist Geschmacksache, ich bin einfach kein großer Fan von Alleingängern, da fehlt mir oft was auf zwischenmenschlicher Ebene.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass ich wirklich komplett in die Geschichte eintauchen konnte, weil ich selbst unbedingt alles aufdecken wollte.

Fazit
Der Bruder schafft es mit einer genial konstruierten Storyline zu überzeugen. Manches hätte man vielleicht etwas kürzer halten können und bei der endgültigen Auflösung fehlte mir der große Knall. Aber dazwischen gab es einige fulminante Überraschungen, die immer wieder einen tollen Spannungsbogen erzeugt haben. Von mir gibt es daher eine Empfehlung und 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Ich liebe Jaxlow!

Salem Boys
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Der Klappentext zum Buch hat mich sofort angesprochen, mal ganz von dem traumhaften Cover abgesehen. Ich bin ein großer Fan von Hexen, ein riesiger Urban Fantasy Fan und da war klar, dass ich es unbedingt ...

Der Klappentext zum Buch hat mich sofort angesprochen, mal ganz von dem traumhaften Cover abgesehen. Ich bin ein großer Fan von Hexen, ein riesiger Urban Fantasy Fan und da war klar, dass ich es unbedingt lesen muss.

Das nenne ich mal einen absolut gelungenen Einzelband! Von der ersten Seite an war ich komplett im Geschehen abgetaucht. Ich fand die Charaktere sofort toll, ich mochte die Stimmung, das tolle Setting, ich fand rundum einfach alles gelungen. Der Autor hat einen tollen Humor, der genau in der richtigen Dosis und in den richtigen Momenten voll einschlägt. Zum einen hat er damit komplett meinen Geschmack getroffen, zum anderen hat er es mir dadurch absolut leicht gemacht, die Figuren zu lieben. Ganz ehrlich, ich feiere Jaxlow! Die beiden sind einfach herrlich. Die Gefühle sind komplett bei mir angekommen und beim Lesen fühlte es sich unfassbar schnell so an, als hätte man neue Freunde gefunden. Das passiert bei mir bei Einzelbänden wirklich sehr selten, zumindest in dieser Intensität. In dieser Hinsicht also volle Punktezahl!

Das war aber lange nicht alles. Denn auch die Handlung selbst ist super durchdacht, spannend ab der ersten Sekunde und es gab so einige Überraschungen. Zugegeben zum Ende hin hätte es noch etwas spektakulärer bzw. komplexer sein können, doch wenn auf zwischenmenschlicher Ebene einfach alles richtig gemacht wurde, wie hier, dann kann man darüber komplett hinwegsehen. Es gibt zudem zahlreiche weitere Figuren, die ich einfach nur ins Herz geschlossen habe und das trägt zu einem runden Gesamteindruck bei.

Fazit
Salem Boys ist ein ganz wundervoller Urban Fantasy Einzelband, der vor allem mit großartigen liebevollen Figuren punkten kann. Ich feiere Jaxlow und ehrlich gesagt, bin ich etwas verwundert, dass man über die beiden und allgemein über dieses Buch bisher nur so wenig hört bzw. liest. Für mich ist diese Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite ein wahrer Genuss, voller Spannung, einer super durchdachten Handlung und wie gesagt, mit Charakteren, die man schnell und unwiderruflich in sein Herz schließt. Von mir kann es daher nur volle Punktzahl und eine absolut Empfehlung geben, 5 Sterne!

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