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Hannicake

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2022

Magischer Fantasy-Standalone

Die magischen Buchhändler von London
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Magische Buchhändler, denen das Lesen und Dichten durch schwierige Zeiten hilft und die nebenbei noch die Welt retten? Darauf und auf mehr kann man sich in dieser Geschichte freuen.

Der Autor schafft ...

Magische Buchhändler, denen das Lesen und Dichten durch schwierige Zeiten hilft und die nebenbei noch die Welt retten? Darauf und auf mehr kann man sich in dieser Geschichte freuen.

Der Autor schafft es, seine Leser schon von Beginn an in seinen Bann zu ziehen und keine Langeweile aufkommen zu lassen. Mit viel Kreativität und Liebe zum Detail tauchen zahlreiche verschiedene magische Wesen auf, die einen vom Alltag abschalten und tiefer in die beschriebene Welt eintauchen lassen.

Die Charaktere sind interessant gestaltet. Sei es der schräge, wie ein Paradiesvogel wirkende Buchhändler Merlin oder die neu in die Welt der Buchhändler eingeführte Susan, die all die neuen Erkenntnisse und Erfahrungen erst einmal verarbeiten muss. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Charaktere, die zusammen eine Art Clan der Buchhändler bilden und als Rechts- oder Linkshänder über verschiedene magische Fähigkeiten verfügen. Diese Clanstrukturen waren interessant aufgebaut, auch wenn man als Leser aufgrund der Vielzahl der Charaktere zum Teil den Überblick verloren hat. Aber es gelingt dem Autor trotzdem immer wieder, für Durchblick zu sorgen und die für den Handlungsverlauf relevanten Charaktere hervorzuheben. Gelegentlich überrascht auch der ein oder andere Charakter, dem man zuvor unterschätzt hat und der ganz andere Handlungsmotive hat, als er vorzugeben scheint.
Die Gefühle zwischen den Charakteren kamen beim Lesen leider nicht ganz rüber. Mehrfach wurden Emotionen benannt, ohne zuvor durch Verhalten oder Ähnliches aufgebaut worden zu sein. Damit waren die Gefühle und Beziehungen der Charaktere leider nicht immer ganz nachvollziehbar.

Wenn man davon absehen kann, hat man trotzdem schöne Lesestunden mit dem Buch. Denn gerade gegen Ende nimmt die Spannung durch ein hohes Erzähltempo noch einmal zu und es kommt zu einem spannenden Showdown. Leider wurden zuvor angeteaserte und als für die Handlungsmotive der Charaktere wichtig dargestellte Handlungsstränge am Ende nur kurz abgehandelt und zum Teil auch nur unzureichend gelöst. Da hatte man als Leser zuvor deutlich höhere Erwartungen, die letztendlich leider nicht erfüllt wurden. Aber da es durch den Einfallsreichtum des Autors immer etwas neues zu entdecken gibt, kommt zumindest keine Langeweile auf.

Insgesamt kann ich euch dieses Buch empfehlen, wenn ihr ein Fantasy-Standalone sucht, das kurzweilig ist und euch durch kreativ gestaltete magische Wesen und für Spannung sorgende Gefahren in seinen Bann zieht.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2022

Wertvolle Impulse

Anleitung für dein Leben
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Dieses Buch ist für jeden etwas – egal ob ihr euch unwohl fühlt, unzufrieden seid oder euch für psychologische Ansätze interessiert. Es ist nie zu früh oder zu spät, um sich mit der menschlichen Psyche ...

Dieses Buch ist für jeden etwas – egal ob ihr euch unwohl fühlt, unzufrieden seid oder euch für psychologische Ansätze interessiert. Es ist nie zu früh oder zu spät, um sich mit der menschlichen Psyche zu beschäftigen.

Beim Lesen kommt das Gefühl auf, dass die Autorin direkt zu einem spricht. Dies erfolgt nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe. Der Ton bleibt dabei stetes verständnisvoll und wertschätzend und kann einem Kraft und Hoffnung geben. Denn wie immer wieder betont wird, man ist nie allein mit seinen Gedanken und Gefühlen und es gibt Möglichkeiten, sich wieder besser zu fühlen. Die Autorin lässt ihre eigenen Erfahrungen sowohl als Therapeutin als auch als Patientin miteinfließen. Sie nimmt sich den Raum für Erklärungen, sodass wir Leser die Hintergründe, die Auswirkungen auf unser emotionales Erleben haben, und die Zusammenhänge verstehen können.

Die Struktur des Buches ist ansprechend und lässt die Darstellungen rund wirken. Es werden zunächst Grundlagen vermittelt, bevor es um konkrete Themen und zum Schluss um Bewältigungsstrategien geht. Auch die Gliederung der einzelnen Kapitel ist ansprechend. Es gibt einen Wechsel von Fließtext, Aufzählungen und Zusammenfassungen am Ende, sodass die Autorin einen beim Lesen trotz der hohen Informationsdichte und des großen Umfangs des Buches nicht verliert. An einigen Stellen werden direkte Fragen an uns Leser gestellt, die zum Nachdenken anregen und eine Interaktivität schaffen. So können die dargestellten Inhalte auf die eigenen Gedankenstrukturen und Erlebnisse übertragen werden, sodass man so einen größeren Mehrwert hat.

Es gibt eine Vielfalt an angesprochenen Themen mit einer teilweise sehr hohen Informationsdichte, sodass das Buch nicht schnell wegzulesen ist, sondern einen eine Zeit lang begleitet. Nicht jedes Themengebiet ist für jeden Leser relevant, aber dennoch sind die ausgeführten Aspekte insgesamt interessant beschrieben und man kann entweder für sich selber etwas lernen oder mehr Verständnis für das Erleben der Mitmenschen aufbauen.

Im letzten Teil des Buches werden diverse Übungen beschrieben, bei denen es nicht nur darum geht, wie diese auszuführen sind. Auch die Wirkungsweise und in welchen Situationen eine Anwendung dieser hilfreich sein kein, wird erklärt. Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Übungen ist für jeden die ein oder andere dabei.

Es handelt sich um ein Buch, dass man mehrfach zur Hand nehmen und immer wieder spezifische Themen nachblättern kann, um sich im passenden Moment intensiver mit der jeweiligen Thematik auseinanderzusetzen. Empfehlen kann ich es jedem, der bereit ist, sich mit seinen eigenen Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen.

Veröffentlicht am 30.04.2022

Spannende Fortsetzung, die mit mehr Handlung und überraschenden Wendungen überzeugt

Liber Bellorum. Band II
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Tauche erneut ein in die Welt rund um Lunaris und meistere gemeinsam mit Kyle und Raven neue Gefahren.

Zu Beginn sind immer wieder Hinweise auf die Ereignisse in Band 1 gegeben, sodass die wesentlichen ...

Tauche erneut ein in die Welt rund um Lunaris und meistere gemeinsam mit Kyle und Raven neue Gefahren.

Zu Beginn sind immer wieder Hinweise auf die Ereignisse in Band 1 gegeben, sodass die wesentlichen Handlungsstränge wieder ins Gedächtnis gerufen werden und man gut in diesen zweiten Band startet, ohne sich überrumpelt zu fühlen.

Insgesamt beinhaltet dieser Band mehr Spannung als der erste. Die Handlungsdichte nimmt zu und und immer wieder geschehen unerwartete Wendungen. Es werden im Rahmen des Worldbuildings kreative Schauplätze und Handlungsstränge geschaffen, die für eine Variation unterschiedlicher Atmosphären sorgt. Als Leser erhält man immer wieder neue Informationen, die man erst nach und nach in einen Zusammenhang bringen kann. Dieses Miträtseln sorgt für Spannung.

Aber auch die Charakterentwicklung kommt nicht zu kurz. Raven und Kyle entwickeln sich beide weiter, wenn auch nicht immer erkennbar, ob zum Guten oder zum Schlechten – nur gut oder böse gibt es hier sowieso nicht. Jedenfalls wirken beide nahbarer und es gelingt einem als Leser ansatzweise, diese einzuschätzen und eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen. Zudem gibt es weitere interessante Charaktere, die nicht leicht zu durchschauen sind und bei denen man immer wieder überrascht ist, wer sie nur vorgeben zu sein und wer sie tatsächlich sind.
Zum Teil ist das Verhalten der Charaktere nicht nachvollziehbar oder wirkt zu extrem, aber zumeist werden im weiteren Handlungsverlauf die Gründe für dieses, zunächst befremdlich wirkende Verhalten ersichtlich.

Diese Geschichte kann ich euch auch empfehlen, wenn ihr mit Band Eins nicht ganz warm geworden seid. Denn hier werden die Protagonisten nahbarer und die Handlung schreitet voran, was Spannung aufbaut.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2022

Emotionale Geschichte, die einen weinen, aber auch lächeln lässt

Deine Worte in meiner Seele
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Als Ashlyn und Daniel aufeinandertreffen, ist ihnen beiden klar, dass sie zueinandergehören. Dass sie sich gegenseitig stützen und einander dazu verhelfen können, glücklich zu sein. Bis sie herausfinden, ...

Als Ashlyn und Daniel aufeinandertreffen, ist ihnen beiden klar, dass sie zueinandergehören. Dass sie sich gegenseitig stützen und einander dazu verhelfen können, glücklich zu sein. Bis sie herausfinden, dass er ihr Lehrer ist, was eine Beziehung der beiden unmöglich macht. Doch Gefühle kann man nicht einfach wieder Abschalten, nur weil die Umstände nicht perfekt sind, oder?

Ja, diese Geschichte ist an der ein oder anderen Stelle vielleicht kitschig und sehr dramatisch dargestellt und es werden vielleicht Klischees aufgegriffen, aber trotzdem ist es eine berührende, atemberaubende Geschichte, die einem beim Lesen so viele Gefühle entlockt.

Es geht um eine Schüler-Lehrer-Beziehung, die gesellschaftlich umstritten und als moralisch verwerflich angesehen wird. Auch in dieser Geschichte wäre eine Beziehung der beiden verboten und hat, sofern sich Ashlyn und Daniel dieser hingeben, im Verborgenen stattzufinden. Schön finde ich, dass es jedoch nicht darauf beschränkt bleibt. Es geht nicht um den Reiz des Geheimen und auch Drama wird wegen der umstrittenen Thematik nicht in hohem Maße aufgebaut. Vielmehr geht es um die Gefühle zweier Menschen, die sich kennengelernt haben und sich emotional näher gekommen sind, bevor sie wussten, dass Daniel Ashlyns Lehrer sein würde. Sie, und somit auch wir Leser, hatten Zeit, vorher Nähe und das Gefühl der Geborgenheit zwischen ihnen zu empfinden.
Zudem geht es um so viel mehr als um eine verbotene, heimliche Liebe. Es geht um Verlust, um Trauer und Schmerz, um Vorwürfe, familiäre Spannungen und Konflikte, und um so viel mehr. Und es gibt Wendungen, mit denen die Autorin überraschen und emotional aufwühlen kann.

Der Schreibstil sorgt dafür, dass man, wie bei allen Büchern der Autorin, in die Welt der Charaktere abtaucht, mit ihnen mitfühlt und in dem einen Moment am liebsten weinen, im nächsten aber laut loslachen möchte. Die Geschichte zieht einen in ihren Bann, sorgt für eine Wohlfühlatmosphäre und für einen Drang, immer weiterlesen und den Charakteren beistehen zu müssen. Mit ihnen kann man beim Lesen eine schöne, wenn auch nicht immer einfache Zeit erleben und eigene Probleme und Gedanken für den Moment vergessen.

Daniel und Ashlyn sind beide umwerfende Protagonisten, die gebrochen sind, aber gemeinsam die Chance erhalten, wieder aufzublühen und das Leben zu genießen. Durch ihre Bekanntschaft wird nicht wieder alles gut, aber es fällt ihnen, insbesondere Ashlyn, leichter, mit den Veränderungen im Leben umzugehen und den Schmerz für einen Moment besser zu ertragen.
Auch die weiteren Charaktere erhalten ihren Raum. Wir Leser können sie besser kennenlernen und sehen, dass auch in ihrem Leben nicht immer alles rund läuft. Jeder Mensch wird mit anderen Problemen konfrontiert und geht anders damit um. Auf welche Weise dies geschieht, ist teilweise sehr erschreckend und nimmt einem beim Lesen den Atem, es wirkt so realistisch, dass es einen emotional werden lässt.

Eine sehr aufwühlende, emotionale Geschichte, die nicht immer einfach zu lesen ist, aber so viele schöne Momente verspricht und einen weiterhin an das Gute glauben lässt.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Wenn aus einer intensiven, bewundernswerten Freundschaft mehr wird

Everything We Lost (Love and Trust 2)
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Nachdem Yeonjun schon sehr oft das Cozy Corner, ein sehr atmosphärisches Buchcafé, besucht hat, traut er sich endlich, die Studentin Hope, die dort arbeitet, anzusprechen und sie zu fragen, ob sie Freunde ...

Nachdem Yeonjun schon sehr oft das Cozy Corner, ein sehr atmosphärisches Buchcafé, besucht hat, traut er sich endlich, die Studentin Hope, die dort arbeitet, anzusprechen und sie zu fragen, ob sie Freunde sein möchten. So banal diese Frage klingt, so eine tiefgreifende und das Leben der beiden verändernde Wirkung hat sie.

Hope und Yeonjun sind sympathische Protagonisten, die wir durch Perspektivwechsel gut kennenlernen können. Sie haben beide einen familiären Verlust erlitten, der sie belastet und den sie nicht verarbeiten können. Auch abseits dieser traurigen Vergangenheit sind sie sich ähnlicher, als sie zunächst denken – sie gehen beide in Musik auf, sind Pflanzenliebhaber und gucken gerne Animes. Viele Gemeinsamkeiten, die für eine Freundschaft zwischen den beiden förderlich sind. Und diese Freundschaft, die sich zwischen ihnen entwickelt, die hat es in sich. Sie ist so intensiv, dass sie einen großen Einfluss auf die beiden hat und dafür sorgt, dass sie sich wieder öffnen, wieder lachen können und ihre Probleme nicht mit sich alleine ausmachen. Diese Freundschaft ist bewundernswert und als Leser kann man sich kaum anderes wünschen, als ein Teil dieser zu sein. Schwierig wird es nur, sobald beide erkennen, dass sie vielleicht doch mehr als Freunde in dem jeweils anderen sehen.

Das Hin und Her, das daraus entsteht, hat mich zwischenzeitlich etwas gestört. Es wäre schön gewesen, wenn sie offener darüber gesprochen hätten – so hätte Drama vermieden werden können. Für dieses Verhalten gab es zwar einen nachvollziehbaren Grund, der am Ende auch deutlich wird, jedoch hätte es etwas abgekürzt werden können. Denn abgesehen davon waren die beiden so toll zusammen und konnten sich so viel geben, was durch eine gute Kommunikation die ganze Zeit über hätte aufrechterhalten werden können.

Dennoch war die Geschichte zwischen den beiden schön zu lesen und hat die Emotionen, von Trauer bis Freude, gut auf die Leser übertragen und war durch ernste Themen tiefgründig.

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